Leipzig. Das gibt's nur im wilden Osten: 20 Minuten vorm Ende der Testpartie Chemie gegen HFC stürmten Schwachmaten aus dem Gästeblock das Feld und machten Jagd auf Sachsen-Spieler! Security? Da, aber abgetaucht. Polizei? Da, aber mit Zaun-Besteigung beschäftigt (Schlüssel zu Fluchttoren war mal wieder unauffindbar...). Und so musste der kleine Neu-Leutzscher Pino Canale Haken schlagend ums sein Leben rennen und vom Kollegen Almedin Civa gerettet werden. Civa warf sich mutig dazwischen, teilte zwei, drei klärende Gerade aus. Respekt.
Sachsen-Präsident Christian Rocca schrie sich die Seele aus dem Leib. "Holt die Spieler vom Platz!" Nach minutenlangem Chaos beruhigte sich die Lage, nicht aber Rocca: "Das war das letzte Freundschaftsspiel gegen den HFC!" Dem Ausnahmezustand waren brutale Auseinandersetzungen im Zug und am Leutzscher Bahnhof vorausgegangen. Ein Hallenser Anhänger wurde mit einer schweren Augenverletzung ins Krankenhaus eingeliefert.
Als die Ordnungskräfte endlich für Ruhe gesorgt hatten, wurde weitergespielt. Jedenfalls für ein paar Minuten, dann brach Schiri Andreas Heinrich die Partie ab (83.) und stapfte wild gestikulierend vom Platz. Grund: Der HFC-Keeper hatte einen Schneeball an den Hinterkopf bekommen. Das Geschoss kam aus dem Leutzscher Block.
Apropos: einigen " Fans " hatte die klirrende Kälte wohl das Hirn einfrieren lassen. Anders sind die Vorfälle in der 76. Spielminute nicht zu erklären: da stürmten 15 Chaoten aus dem Halle - Fanblock das Spielfeld, machten regelrecht Jagd auf Almedin Civa und Nico Kanitz. Die spielten einst für den Lokalrivalen VfB. Was die Vermutung nährt, daß es keine Hallenser Anhänger waren. Kanitz geschockt: " Diese Vollidioten haben mir einen Mordsschreck eingejagt. " Die Polizei ( 70 Beamte wurden flugs rangefahren ) war machtlos, saß auf dem Dammsitz hinter verschlossenen Toren fest.
Quelle: LVZ und Bild
Lesezeichen