ICH WEISS ES IST VIEL ZU LESEN ABER BITTE MACHT EUCH DIE MUEDE!

Diese Geschichte ist eine Mischung aus eigenen Erfahrungen und Erlebnissen, Erfundenem, (Alb-) Träumen, Sachen die ich lieber nicht erleben möchte, und Dinge, die mir jemand erzählt hat. Es gibt einfach sehr viele Gründe warum ich diese Geschichte geschrieben habe, und Sachen, die mich zum schreiben veranlasst haben. Sie soll zeigen, dass nicht jede Liebesgeschichte ein Happy-End hat, das Liebe auch verletzten kann, dass man immer wieder auf menschen trifft die unerlich sind usw...

Aber jetzt zur geschichte:

Es ist vorbei

Es ist vorbei, und der Himmel ist schwarz, weil die Sonne hier nie wieder scheint. Es ist vorbei, und ich hoffe das dass, was uns trennte uns wieder vereint.
Es ist vorbei, und nichts auf der Welt wird es je wieder gutmachen können.
Es ist vorbei, vorbei, vorbei, vorbei, vorbei, vorbei...........

Das war mein Lied. Damals, als ich Liebeskummer hatte. Als ich wusste, dass nie etwas zwischen uns sein würde. Ich war traurig. Und als ich erfuhr, dass er nichtmal auf die Party kommen würde, wollte ich schon gar nicht mehr hingehen. Doch als dann IHN zum ersten Mal sah, verliebte ich mich Hals über Kopf in ihn. Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Sein Lächeln, seine Art, seine Augen, sein Humor- einfach alles passte perfekt. Wir hatten soviel Spaß an diesem Abend, lachten viel und kamen uns auch ein wenig näher, sodass wir sehr lange Händchen hielten. Dieser Abend war einfach wundervoll gewesen, so unbeschreiblich schön. Und jetzt, jetzt soll alles zwischen uns aus sein?

Ich laufe die Straße hinunter, der kalte Wind pfeift mir um die Ohren, ich bekomme Gänsehaut, weil mir so kalt ist. Es ist einer dieser eiskalten, stockfinsteren Nächte im Februar, in der ich nicht einmal meine eigene Hand vor den Augen sehen kann. Ich höre mein Herz pochen. Bum, bum, bum. Ganz schnell pocht es, doch ich laufe weiter. Ich habe keine Ahnung wie spät es ist, vielleicht ist es erst 22 Uhr, vielleicht schon nach Mitternacht. Egal, ich laufe weiter. Hinter mir läuft noch jemand. Er. Versucht mich einzuholen.“Warte, warte!“, schreit er und keucht verzweifelt. Doch ich kann nicht auf ihn warten. Nicht, nach alldem was passiert ist.

Dabei hatte der Abend so schön angefangen. Wieder eine Party bei ihm. Wieder hatten wir soviel Spaß. Wieder gingen wir zwei spazieren. Ganz allein im Wald, in der Stille. Richtig romantisch war es gewesen. Er hatte wieder meine Hand genommen und ich hatte wieder dieses Kribbeln gespürt. Als er mich an sich heranzog, und ich seine Lippen auf meinen spürte war ich fassungslos vor lauter Glück. Unser erster Kuss. Er begann mich anzufassen und ich bekam ein unwohles Gefühl. Lass mich bitte los, dacht ich mir verzweifelt. Schließlich gelang es mir und ich starrte ihm böse in die Augen. Das einzige was ihm einfiel war ein blöder Grinser. In diesem Moment begriff ich, was meine Freundin mir schon erklärt hatte: Er will dich nur ausnutzten. Damit er gut vor seinen Freunden dasteht und erzählen kann, wieviele er schon gehabt hat. Er ist nicht gut für dich. Ich weiß dass, weil er es bei mir genauso gemacht hat. Damals wollte ich das nicht begreifen. „Die gönnt in mir nicht!“ dachte ich damals immer. Ich war einfach zu sehr in ihn verliebt und er war zu nett zu mir gewesen. Jetzt wusste ich, dass er mich nur ausnutzen wollte. Ich war nur EINE. Eine von zwanzig. Ein kleines 13-Jähriges Mädchen, dass er locker für sich gewinnen konnte und mit dem er alles machen konnte, was er will. Er der große, und ach so sehr erwachsene 16-Jährige konnte sich ja alles erlauben. Ich hätte es ja wissen müssen. Es wäre ja zu schön gewesen um wahr zu sein. Schließlich habe ich ja immer Pech in der Liebe. Aber bei ihm hatte ich das Gefühl, dass er anders war. Aber war nicht anders, er war genauso wie alle anderen.

Diese und noch tausende Gedanken mehr schwirren durch meinen Kopf. Gott sei dank, dort ist ja schon sein Haus! Ich reisse die Haustür mit einem Ruck auf und renne in die warme Stube. Ich überlege, wo ich jetzt am besten hingehen solle. Oben, im 1. Stock sind meine Freunde. Da will ich nicht hin, ich will nicht, dass sie mir alle blöde Fragen stellen und mir belehrende Antworten geben. Ich will die mitleidigen Gesichter nicht sehen. Unten, da ist seine Mutter. Zu der will ich auf keinen Fall. Die kann mich ja erst recht nicht ausstehen und was gehen meine Probleme seine Mutter an? Dann muss ich wohl hierbleiben. Ich lass mich erstmal auf das Sofa fallen und streichle seinen süßen Hund. Er winselt einmal kurz und lässt sich dann am Bauch kraulen. Wenigstens einer der mich mag. Ich versuche, endlich mal einen klaren Gedanken zu fassen.

Aber ich komme nicht dazu, denn im selben Moment kommt auch schon ER zur Tür herein. Ohne ein Wort zu sagen, setzt er sich zu mir und nimmt mich in den Arm. Seine Hände sind eiskalt, ich rieche sein Parfüm, er duftet immer so gut. Er will sich entschuldigen. Ich lasse ihn reden. Doch je mehr Worte er sagt, desto mehr werde ich wütend. Bis ich mich nicht mehr halten kann und ihn anschrein muss: „Kannst du mich nicht einfach einfach in Ruhe lassen?! Verstehst du nicht, dass ich dich nicht mehr sehen will!? Du bist wirklich einer der dümmsten Menschen, die ich je kennengelernt habe!“ Verwundert höre ich auf zu schreien, weil er einfach aufsteht und nach oben geht. Ich hätte mir nicht gedacht, dass er sich so leicht unterkriegen lässt. Normalerweise hat er doch immer für alles eine Ausrede parrat.

Doch dann sehe ich den Grund für sein Verschwinden: Seine Mutter steht vor mir. Am liebsten würde ich mich jetzt in Luft auflösen. Was hat die hier zu suchen? Aber die Wut über ihn ist noch größer als die Peinlichkeit. Klar, er hat nie ein gutes Verhältnis zu seiner Mutter gehabt. Schlechte Noten, Freundin, Alkohol, Rauchen – das alles verursacht Streit. Aber dass er mich hier mit ihr alleine lässt, hätte ich nicht gedacht. Ich sehe ihr mit einem bösen Blick in die Augen. Mit einem Blick, der eine Mischung aus Mitleid und Neugierde aussagt, fragt sie mich: “Was ist den los?“ Ich fasse es nicht. Sie mischt sich wirklich in mein Privatleben ein. Na der werde ich’s zeigen.

“Och nichts, ich hatte nur ein bisschen Streit mit ihrem Sohn.“ ,antworte ich als wäre es das normalste auf der Welt. “Wirklich? Was hat er denn Schlimmes gemacht?!“ Die Alte kapierts echt nicht, dass sie das überhaupt nichts angeht. Ich komme mir schon vor, wie wenn ich beim Psychiater wäre. Ich spüre wieder die Wut in mir aufsteigen.„Sie wollen wissen was er gemacht hat?“, schreie ich hysterisch „ Och, er hat mir nur mal eben das Herz gebrochen, mich wütend gemacht, mich enttäuscht, mich ausgenutzt und wegen ihm hat mein Leben gerade seinen Sinn verloren. Ich habe ihn nur als netten Menschen eingeschätzt, so wie die anderen auch. Aber er ist nicht so. Er kann auch verletztend und böse sein. Es liegt nicht an ihrer Erziehung oder so. Es gibt einfach Menschen die so grausam sind, verstehen sie?“ Ich atme tief durch und sehe sie wieder an.

Für einen Moment starrt sie mich noch entgeistert und sprachlos an, fasst sich aber dann wieder und geht die Treppe hinauf. “Benjamin, kommst du mal?!“ , höre ich sie sagen. Sie hat tatsächlich den Nerv, dass sie ihn auch noch holt. Sind wir hier bei der Beziehungsberatung oder was? Ich will ihn nicht sehen. Dieses Schwein. Aber jetzt ist es schon zu spät. Da ist er schon. Ich richte meinen Blick auf die Treppe, wo er gerade heruntergeht. Er sieht verzweifelt aus, sein Haar ist zersaust. Das kommt vom „durch die Haare fahren“. Er fährt sich immer durch die Haare wenn er nervös ist oder keinen Ausweg mehr weiß. “Es tut mir leid...“,stammelt er und sieht mich mit einem flehenden Blick an.

Ich spreche leise, flüstere schon fast: „Achso, du nutzt mich aus, du brichst mir das Herz, du machst etwas, was ich nicht will, du ziehst nur eine Show ab, du gibst dich anders als du bist & du sagst es tut dir leid? Es tut MiR leid, aber fällt dir wirklich nichts besseres ein?“ „Doch!“, meint er, setzt sich zu mir und will mich küssen. Dieser blöde Affe. Er glaubt wirklich er kann mit einem Kuss alles wieder gutmachen. Er glaubt, so bringt er wieder alles in Ordnung. Er glaubt, so kann er wieder mit mir machen was er will. Aber da hat er sich getäuscht.“Lass mich, bitte!“, sage ich nur und drehe mich zur Seite.

Er beugt seinen Kopf zu mir und sieht mich an. Er sieht mich an mit seinen traurigen Augen. Ich sehe unsere schönsten Momente nocheinmal vor meinen Augen. Als wir im Schnee lagen. Als wir draußen im Wald tanzten. Als wir Händchen hielten. Als ich ihn zum ersten Mal sah. Als wir soviel Spass miteinander hatten. Als wir die Zeit völlig vergaßen. Als wir so unbeschreiblich glücklich waren. „Ist es, ist es..?!“ , fragt er. „Ja, es ist vorbei..“antworte ich und schaue auf den Boden während mir eine Träne über die Wange kullert. Er soll nicht sehen wie ich weine. Er soll nicht sehen wie sehr ich eigentlich darunter leide. Er soll nicht wissen, wieviel er mir bedeutet. Er nimmt mich an den Schultern, richtet mich auf. Auch über sein Gesicht kullern die Tränen. Er sieht mir tief in die Augen und sagt:
Es ist vorbei, und der Himmel ist schwarz, weil die Sonne hier nie wieder scheint. Es ist vorbei, und ich hoffe, dass das, was uns trennte, uns wieder vereint.
Und wie aus einem Mund sagen wir:“
Es ist vorbei und nichts auf der Welt wird es je wieder gutmachen können.
Es ist vorbei, vorbei, vorbei, vorbei.....“



FÜR JEMANDEN, DER EINFACH NICHT VERSTEHT WIE SEHR ER MIR WEH TUT.........................................