Hallo !
Durch einen Bekannten kam ich vor kurzem an eine Doktorarbeit die sich mit dem Thema des zielorientierten Lernens beschäftigt.
Um es kurz zu erklären was gemeint ist nehme ich direkt das Beispiel aus der Arbeit:
An deutschen Schulen wird seit über 50 Jahren das Aufbauende lernen verwendet, d.h. man lernt stückchen für stückchen und baut sich den weg zum ziel damit auf. Das problem hierbei: durch schlecht geplanten Lehrplan, ständig wachsenden Lehrplan und daher großem Zeitmangel wurde von vielleicht nicht ganz so klugen köpfen das Ziel kurzerhand gestrichen. Die Begründung: durch das erlernen des Weges wird das Ziel zur Nebensache, da der weg sowieso zum Ziel führend würde.
Übertragen in die Zeit in der die Menschen das Feuer entdeckten, ergibt sich folgendes Szenario:
Höhlenmensch A findet heraus, dass man Feuer macht indem man zwei Feuersteine auf einander schlägt. Das Ziel ist trockenes gras mit den funken zum brennen zu bringen sodass Feuer entsteht. Wendet man die heutigen Lehrmethoden nun hierbei an, so rennt der völlig begeisterte Höhlenmensch zu seinem Stamm und bringt jedem bei zwei steine aufeinander zu schlagen.
Er lässt nicht locker und verteilt schlechte noten bis jeder zwei steine so aufeinanderschlägt wie er es vormacht. danach geht er wieder seines weges und lässt den stamm mit dem wissen wie man zwei steine auf einander schlägt zurück. Der Stamm wird diese für sie größtenteils nutzlose information schnell wieder vergessen, möglicherweise erzeugt einer durch zufall mal ein Feuer und wird dann (übertragen auf die neuzeit) zur uni gehen und mit bestnoten und belobigung (wieder zur steinzeit) feuer machen. Er gewinnt den Hitzenobelpreis. Der Rest lebt weiter und frisst aas.
Die doktorarbeit befasst sich mit einem Lösungsvorschlag für dieses problem das unbedingt gelöst werden muss:
Die autodidaktische (selbstlernende) oder auch "zielorientierte" lernmethode.
Es kann nicht sein, dass bei heutigen standarts eine der ausgeklügeltsten lernmethoden der natur vollkommen vernachlässigt wird, das "lernen durch einsicht". Es ist vollkommen unmöglich für einen schüler mit einsicht wissen für den rest seines lebens zu erlernen wenn er kein Ziel mehr vor augen hat.
Hätte der Höhlenmensch nun dem Stamm nicht das stupide klopfen zweier steine, sondern zuerst das feuer, dann das trockene gras und dann das klopfen bis funken entstehen gezeigt, hätte niemand im stamm dies jemals wieder vergessen.
Würde die lernmethodik nach dem abschluss der grundlagen bei vorgängen anfangen, die das leben der menschen bestimmen, z.B. der mechanik von alltäglichen gegenständen und ereignissen wie auto und fußball und daran interessant auf jedes hinternis, dass zwischen dem schüler und dem kompletten Verständnis der dinge liegt eingehen, würde es sich bei viel mehr schülern einbrennen.
Eigens dazu durchgeführte Versuche an einem Bayrischen Gymnasium haben eine unfassbare Bilanz hervorgebracht. Aus in einer Stufe mit sechs neunten Klassen wurden zwei Klassen zusätzlich zwei schulstunden pro woche in autodidaktik (selbstlernen) sowohl heimlich mit einem eigens bearbeiteten Lehrplan in Physik, Biologie und Mathematik unterrichtet, der komplett auf autodidaktik ausgelegt war, d.h. die Schüler haben sich mit Anleitung des Lehrers alles selbst beigebracht ohne es zu wissen.
So wurde vor allem darauf gesetzt, dass sich die Schüler selbst das Wissen zu Lösung eines Problems unter Nutzung moderner Medien erarbeiten und so ein umfassendes Verständnis für die Vorgänge erreichten.
Das verblüffende Ergebnis: In keiner der beiden Testklassen fiel ein Schüler durch und der Notendurchschnitt in allen(!) fächern lag bei der schlechteren der beiden Klassen 0,9 Noten stufen über dem der besten anderen Klasse. Die Schüler hatten ihr neues Wissen über die autodidaktik auch auf andere Fächer angewendet.
Die Erkenntnisse dieser Arbeit wurden dem Bayrischen Bildungministerium im letzen Jahr zugesandt. Bis jetzt kam noch keine Antwort.
Lesezeichen