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Thema: Kafka-Interpretation-Vor dem Gesetz

  1. #1
    fast:oxy
    37 Jahre alt
    aus serdem:"Wer suchet der findet"
    333 Beiträge seit 04/2001

    Kafka-Interpretation-Vor dem Gesetz

    Hat da irgendjemand schon ma was zu gemacht ???

    Schnell bitttttttteeeeee heul !

  2. Nach oben    #2

    38 Jahre alt
    66 Beiträge seit 08/2002
    ja ist toll

  3. Nach oben    #3
    fast:oxy
    37 Jahre alt
    aus serdem:"Wer suchet der findet"
    333 Beiträge seit 04/2001
    Keine Verarsche bitte ich bin verzweifelt :P

    Irgendjemand was sinnvolles ? Dann bitte posten ..der thread wird eh gleich verschoben also lossssssssssss

  4. Nach oben    #4

    38 Jahre alt
    66 Beiträge seit 08/2002
    nix verarsche, ich find kafka gut. das ist eine parabel, der mann steht für das individuum, der türhüter für die gesellschaft und das gesetz für die verwirklichung des individuums. das ist eine auslegung.

  5. Nach oben    #5

    37 Jahre alt
    aus Niedersachsen
    690 Beiträge seit 12/2000
    och,da kann man viel rein interpretieren...
    Wir hatten den Text auch mal...
    Das hab ich geschrieben dazu:
    Interpretation von „Vor dem Gesetz“

    Die Erzählung „Vor dem Gesetz“ von Franz Kafka, erschienen im Jahr 1914, erzählt von einem Mann vom Lande, der Eintritt in das Gesetz erbittet, aber vom Türhüter abgewiesen wird. Er wartet nun jahrelang vor der Tür, aber alle Versuche in dieser Zeit den Türhüter umzustimmen, scheiterten. An seinem Lebensende erfährt er, dass nie ein anderer gekommen ist, weil dieser Eingang nur für ihn bestimmt gewesen war.
    Der Erzähler scheint auktorial zu sein, was man z.B. an der Ankündigung des nahenden Todes des Mannes vom Lande sowie an seiner Beschreibung als kindisch oder vergesslich festmachen kann. Allerdings schwankt Kafka doch etwas zwischen Beobachtungs- und Erlebnisperspektive.
    Geschrieben ist der Text durchgängig im Präsens, was die Unmittelbarkeit der Aussage betont sowie eine Objektivität des Inhalts suggeriert.Dem Text wird eine allgemeine und zeitlich unbegrenzte Bedeutung verliehen.
    Es ist allerdings unklar, ob der Text eine Parabel ist oder nicht. Die Erzählzeit weckt den Eindruck einer Darstellung von verallgemeinerbaren Gesetzmäßigkeiten, wie sie eine Parabel behandelt.Auch der Inhalt weckt im Leser den Eindruck, dass diese Erzählung eine tiefere Bedeutung hat, eine Art Lehre, wie es ebenfalls bei Parabeln der Fall ist. Es ist jedoch auf keinen Fall eine Parabel im klassischen Stil, da weder eine Kommunikationsebene noch ein Sachteil, also eine Deutung, vorliegt. Sie bestände also nur aus einem Bildteil. Da dies bei modernen Parabeln aber oft der Fall ist und wegen bereits genannten Punkten kann man davon ausgehen,dass man diesen Text als Parabel verstehen kann.Gerade weil keine Deutung vorliegt und ich außerdem der Meinung bin,dass mehrere Deutungen möglich wären, käme eine „offene Parabel“ in Betracht.Die Tatsache der Mehrdeutigkeit legt außerdem eine „verästelte Parabel“ nahe.
    Eine Deutungsmöglichkeit wäre z.B. die „Gesetzes“treue zu den Lehren einer Religion.Die Parabel erinnert an die jüdische Tradition der Chassdim, eine im 18. Jahrhundert entstandene religiöse Bewegung, die eine Verinnerlichung des jüdischen Glaubens gegenüber einer starren orthodoxen Gesetzestreue anstrebte.Hierbei sollte erwähnt werden, dass Kafka der Sohn eines jüdischen Kaufmanns war und daher mit den jüdischen Traditionen vertraut.
    Man könnte also annehmen, dass der Mann vom Lande gerne mehr über die Gesetzeslehren seiner Religion erfahren wollte, er wollte sie ergründen unnd verstehen, eventuell nach Wahrheiten und Antworten suchen. Aber ihm wird der Weg dahin verweigert, in der Parabel durch den Türhüter. Auf diese Beispiel bezogen könnte der Türhüter für Priester und Gelehrte stehen, die ihm keine Antworten auf seine Fragen geben wollen, aus welchem Grunde auch immer, und er kann sich die Antworten selbst nicht holen, da er z.B. nicht lesen kann oder nicht Latein/Hebräisch versteht. Der Satz des Türhüters „Wenn es dich so lockt, versuche doch, trotz meines Verbotes hineinzugehen“ könnte in dem Fall ironisch verstanden werden, nämlich weil jeder Versuch ohne fremde Hilfe an Antworten zu gelangen aus eben genannten Tatsachen scheitern würde.Also wartet der Mann und versucht mit Bitten und Geschenken den Türhüter, oderhalt die Gelehrten,die ihm keine oder keine klaren Antworten geben wollten, umzustimmen. Nur wie schon bekannt gelingt ihm dies nicht, was er erst fluchend, später nur noch leise brummend, hinnimmt.Dabei sollte Religion doch eigentlich jedem zugänglich sein, zumindest nimmt man das an, schließlich gibt es ja überall Kirchen und Gott ist angeblich für jeden da. Als er stirbt, fragt er den Türhüter, warum niemand sonst versucht hätte, in das Gesetz zu gelangen und der Türhüter antwortet: „Hier konnte niemand Sonst Einlass erhalten,denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt.“. Das könnte bedeuten, dass es keine allgemeine Wahrheit über Religion gibt sondern jeder seine eigene Wahrheit besitzt, die er nur ersteinmal finden muss. Man kann sie nicht nur durch fremde Hilfe finden, sondern muss selbst nachdenken und handeln, fremde Antworten hätten einen nicht weiter gebracht. Bei dieser Deutung wird im Nachhinein klar, dass die Aufforderung des Türhüters, es doch zu versuchen, nicht ironisch gemeint war mit dem Hintergedanken, der Mann würde es eh nicht schaffen, sondern ganz ernst gemeint war. Auch hat der Türhüter am Anfang auf die Frage, ob es später möglich sein wird, das gesetz zu betreten, mit „es ist möglich“ geantwortet. Vielleicht wäre mit dem Eintritt trotz Verbot, also mit dem selbstständigen Denken und Handeln, das Verbot aufgehoben worden, so das der Eintritt völlig rechtens gewesen wäre. Somit würde die Parabel dazu auffordern, selbst nach Antworten zu suchen und sich auch nicht durch anscheinend höher gestellte Personen davon abbringen zu lassen.
    Diese Deutung kann man auch auf das ganze Leben beziehen, nicht nur auf den Aspekt Religion. Auch hier steckt dann die Aufforderung dahinter, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht durch ein einfaches Verbot oder Tabu von etwas abbringen zu lassen, vor allem nicht durch ein verbot, das ohne Begründung ausgesprochen wird.Man sollte die Chancen, die man bekommt (die Aufforderung des Türhüters) auch nutzen.Auch wenn immer größere Hindernisse auf einen warten mögen, man wird nie ans Ziel gelangen, wenn man nicht einmal das erste Hindernis überwindet. Und vor allem sollte man selbstständig Denken und Handeln und so seinen eigenen Weg finden. Denn dass es um den eigenen Weg, das eigene Ziel, die eigene Wahrheit geht, wird im letzten Teil der Parabel, nämlich das der Eingang nur für ihn bestimmt war, auf jeden Fall deutlich.
    Ein anderer Ansatz wäre z.B. noch, dass das Gesetz für die Liebe steht bzw. eine glückliche Beziehung, in der es natürlich immer wieder Schwierigkeiten geben wird. Aber wenn man nicht das erste Hindernis (z.B. das Eingestehen der eigenen Gefühle vor sich selbst oder vor der geliebten Person) meistert, wird man nie weiter kommen. Der Türhüter kann genauso äußere Einflüsse wie den inneren Schweinehund darstellen. das gesetz steht auf jeden fall für etwas mächtiges, höchstwahrscheinlich Gutes, da es dem Mann kurz vor seinem Tode so leuchtend vorkam (was wieder für Religion sprechen könnte).
    So kann man die Parabel auf die verschiedensten Situationen beziehen, vor allem wenn es um die Suche nach individueller Wahrheit, Lebensweise, Problemlösung oder ähnlichem geht, übrigens alles Dinge, deren Antworten im Prinzip jedem zugänglich seien sollten, wenn er sich nur traut, es selbst in die Hand zu nehmen.

  6. Nach oben    #6

    35 Jahre alt
    aus einem parallelen Universum
    2 Beiträge seit 12/2004
    also mir hat das auch gefallen, ich mag kafka eh ganz gerne

  7. Nach oben    #7
    vip:oxy
    40 Jahre alt
    aus rufezeichen nach dem DOPPELPUNKT
    1.949 Beiträge seit 05/2001
    jobs:bildung

  8. Nach oben    #8
    oxy:mod Avatar von nord:licht
    aus verkauft
    1.372 Beiträge seit 09/2002
    Danke
    2
    Zitat Zitat von Casey
    Keine Verarsche bitte ich bin verzweifelt :P

    Irgendjemand was sinnvolles ? Dann bitte posten ..der thread wird eh gleich verschoben also lossssssssssss
    Was soll das hier? Hier gibts Regeln und die werden bitte schön auch eingehalten, ansonsten wird das entsprechend sanktioniert.

    Im Auftrag der Moderation, Nordlicht

    PS Dami, du hast ein zu weiches Herz

  9. Nach oben    #9
    fast:oxy
    37 Jahre alt
    aus serdem:"Wer suchet der findet"
    333 Beiträge seit 04/2001
    sodele mein Endresultat.

    Wenn jemand was zu schreiben will..gerne..!

    Interpretation: „Vor dem Gesetz“ von Franz Kafka

    Die Parabel „Vor dem Gesetz“ von Franz Kafka handelt von einem Mann vom Lande, der zum Gesetz möchte, ihm wird aber vom Türhüter der Zugang zum Gesetz verwehrt. Da er ihm aber in Aussicht stellt, später vielleicht reinzukommen, wartet der Mann bis kurz vor seinem Tod darauf hineingelassen zu werden. Sein Warten versucht er vergeblich durch Reden mit dem Türhüter und Bestechung zu verkürzen. Kurz vor seinem Tod stellt er dem Hüter die Frage, warum niemand außer ihm Zugang zum Gesetz verlangt habe. Dieser antwortet ihm, dass dieser Eingang allein für ihn bestimmt gewesen sei.

    Die Parabel ist aus der Sicht eines allwissenden Erzählers beschrieben, er verhält sich auktorial, da er den Leser durch die Geschichte leitet. Es hat eine Er/sie-Erzählform gewählt, durch die auch eine Innenansicht des „Mannes vom Lande“ möglich ist.

    Der erste Satz des Türhüters ist, dass es möglich sei in das Gesetz hineinzukommen, aber eben nicht jetzt. Der letzte Satz ist „hier konnte niemand sonst Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.“ Für mich kann man in diese 2 Sätze am meisten hineininterpretieren. Durch den Vergleich der 2 Aussagen könnte man darauf schließen, dass das Gesetz entweder für den Tod steht oder durch die Formulierung „in das Gesetz hinein“, bei der man an ein Gebäude denken muss, vielleicht auf Behörden oder ähnliches bezogen ist. Der Mann steht vor der Tür und muss warten bis er rein kann, und es dauert und dauert, so ist man es auch von Behörden und ähnlichem gewohnt. Für mich liegt jedoch die Deutung des Textes tiefer. Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet. Er hatte gedacht, dass „das Gesetz jedem und immer zugänglich sei“, dieser Satz würde für das Gesetz als Synonym für den Tod schließen. Jeder kann und könnte immer sterben und somit im übertragenem Sinne durch die Tür gehen und sehen was hinter ihr ist. Doch es ist falsch sein Leben lang auf den Tod zu warten, dieses tut der Mann aus der Geschichte jedoch durch sein Warten vor der Tür. Der Türhüter scheint einen respekteinflössenden Eindruck auf den ihn zu haben, aber doch verbringt der Mann sein ganzes Leben auf einem Schemel neben ihm. Der Mann vom Lande gibt dem Türhüter alles was er besitzt um ihn zu bestechen und der Türhüter nimmt es an, behält es, aber lässt ihn trotzdem nicht rein. Er scheint zu wissen, dass der Mann es nicht mehr brauchen wird, da er sein Leben vor der Tür verbringt und am Ende dort stirbt. Danach weiß er auch endlich, was sich hinter der Tür verbirgt, nur ist es dann zu spät. Als er stirbt, fragt er den Türhüter noch, warum niemand sonst versucht hätte, in das Gesetz zu gelangen und der Türhüter antwortet: „Hier konnte niemand Sonst Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt.“.
    Die Deutung des Satzes kann man auch auf das ganze Leben beziehen, hier steckt dann die Aufforderung dahinter, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, und sich nicht durch ein einfaches Verbot oder Tabu von etwas abbringen zu lassen, vor allem nicht durch ein Verbot, das nicht begründet wird. Man sollte die Chancen, die man bekommt (die Aufforderung des Türhüters) auch nutzen. Auch wenn immer größere Hindernisse auf einen warten muss man erst mal das erste Hindernis den 1. Türhüter überwinden, um überhaupt weiterzukommen.
    Man sollte selbstständig Denken und Handeln und so seinen eigenen Weg finden. Denn dass es um den eigenen Weg, das eigene Ziel, die eigene Wahrheit geht, wird im letzten Teil der Parabel, nämlich das der Eingang nur für ihn bestimmt war, deutlich.

    Für mich hat der Text die Aussage dass man sein Leben leben muss. Wenn man immer nur eine Sache für sich sieht und keine Ausweichmöglichkeiten hinnimmt, stirbt man unglücklich. Der Mann hat sein ganzes Leben darauf gerichtet, durch die Tür hineinzukommen. Doch in dem Moment, an dem er sein Ziel erreicht, stirbt er. So gesehen war sein Ziel der Tod, und ich denke, dass das die falsche Einstellung ist. Man kann im Leben nicht alles für sich erklären und damit muss man sich zurecht finden.

  10. Nach oben    #10

    37 Jahre alt
    aus Niedersachsen
    690 Beiträge seit 12/2000
    Du solltest noch die weiteren Türhüter erwähnen, die auf den Mann warten,wenn er am ersten vorbei kommen würde und die Aufforderung es doch zu versuchen,sonst versteht man den einen Absatz nicht.

  11. Nach oben    #11
    fast:oxy
    37 Jahre alt
    aus serdem:"Wer suchet der findet"
    333 Beiträge seit 04/2001
    Mille Gracie kam zum glück net dran mit lesen daher...aber ich schreibe am Donnerstag Klausur über ne kafka interpretation argh ...

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