Zitat von
illi
Die Herrenmoral ist also ein Moralsystem für Menschen, die gestalten, die Macht haben, die ein Gefühl der Fülle, der Macht, die überströmen will, das Glück der hohen Spannung, das Bewußtseins eines Reichtums, der schenken und abgeben möchte besitzen. Auch der vornehme Mensch helfe dem Unglücklichen, aber nicht oder fast nicht aus Mitleid, sondern mehr aus einem Drang, den der Überfluss von Macht erzeugt.
In der Sklavenmoral kommt nach Nietzsche das Mitleiden, die gefällige hilfsbereite Hand, das warme Herz, die Geduld, der Fleiß, die Demut, die Freundlichkeit zu Ehren. Die Sklavenmoral sei vor allem Nützlichkeits-Moral, denn sie nütze den Herrschenden.
Der Gute im Sinne der Sklavenmoral sei gutmütig, leicht zu betrügen, ein bißchen dumm vielleicht, un bonhomme. Und weiter schreibt Nietzsche: Überall, wo die Sklavenmoral zum Übergewicht kommt, zeigt die Sprache eine Neigung, die Wort "gut" und "dumm" einander anzunähern.
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