Privatschulen

[Sterndl]

Gestern habe ich mich mit einem Lehramtsstudenten unterhalten, der gerade kurz vor dem Examen steht. Der meinte irgendwann "...und wenn es mit der Staatsstelle nix wird, komme ich bestimmt noch in einer Privatschule unter, die nehmen derzeit jeden ..."
Und ich junges, naives Mädchen hatte bisher geglaubt, Privatschulen wären gerade die, welche die besten Lehrkräfte hätten?!

[Ex-Hupengustav]

lehrermangel!
das is echtn witz.
auf der einen seite werden im staatsdienst lehrer ohne ende gebraucht, auf der andren seite fehlt hinten und vorne die kohle.
ich studiere lehramt für hauptschulen. da siehts momentan zum glück recht gut aus, in den staatsdienst übernommen zu werden.

[Viviane]

sterndl: das prob is, dass die privatschulen weniger zahlen. außerdem gucken die dann eher, ob der lehrer ne passende einstellung hat, z.b. darfst du an ner katholischen privatschule wzar evangelisch, aber nicht konfessionslos sein und du darfst dich zwar scheiden lassen, aber dann nicht wieder heiraten.


dass die privatschulen so einen guten ruf haben, liegt teilweise an der klientel die da zur schule geht: wenn du dein kind auf ne privatschule schickst, willst du normal auch dass es was lernt,a lso stehn die eltern mehr dahinter, was den job der lehrer natürlich erleichtert. und die schulen MÜSSEN gute ergebnisse vorweisen, eben weil sie nicht staatlich sind, damit das abi anerkannt wird.

abgesehen davon: dadurch, dass eine privatschule einen lehrer kündigen kann, wird er sich im durchschnitt mehr anstrengen als ein beamter, dem nix mehr passieren kann..........bei uns (halbprivat, also gibt auch verbeamtete lehrer und ich hab nci schulgeld gezahlt) is letztes jahr auch einer rausgeflogen.

[Sterndl]

@ Hupengustav
In welchem Bundesland bist du?

@ Viviane
Das mit dem nicht mehr heiraten dürfen ist, soweit ich weiß, bei Relilehrern an staatlichen Schulen auch so.
Ich bin mir aber echt nicht so sicher, ob die Eltern den Lehrern den Job erleichtern, schließlich bezahlen hier die Eltern die Lehrer ja direkt (ich zahle, also will ich auch das "beste" fürs Kind). Könnte daher auch problematisch werden, oder?

[Viviane]

nein tun sie nicht. bei ganz vielen privatschulen zahlt z.b. die kirche, nicht die eltern.
dazu muss die schule nicht jeden nehmen und kann auch schüler der schule verweisen-so geschehen vor ien paar jahren bei uns bei einer die nicht nur heroin genommen, sondern das zeug auch noch verkauft hat.

dass das bei relilehrern so is is klar, die brauchen ja auch ne erlaubnis zum unterrichten vom papst.


außerdem kannst du nicht gut die meinung vom papst predigen und dich gleichzeitig benehmen wie heinrich der achte, das wirkt leicht unglaubwürdig.

[Ex-Hupengustav]

komme wie du aus bayern, sterndl.

ergänzung:

lediglich im hauptschulbereich siehts mit den staatsstellen einigermassen gut aus.
grundschule, gymnasium ist eher schwierig.
realschule weiss ich nicht.

[Sterndl]

@ Viviane
Die brauchen die Lehrerlaubnis echt vom Papst höchstpersönlich? *staun*

An vielen Privatschulen zahlen aber doch trotzdem die Eltern mehr oder weniger viel Schulgeld, oder? Besteht dann nicht auch die Gefahr, dass Eltern mehr spenden als andere Eltern und deshalb entsprechende "Leistungen" der Schule für ihren Nachwuchs erwarten?

@ Hupengustav
Was hat dich veranlasst, Hauptschullehramt zu studieren?

[Ex-Hupengustav]

allein der grund, von dir diese frage gestellt zu kriegen war mir das studium schon wert!

[Viviane]

bei einer schule mit schulgbühren nicht, da wir die schule das nicht mitmachen weil sie vond en pflichtgebühren sehr gut leben kann und sonst ihren ruf riskiert. bei einer auf spendenbasis schon-in wiesbaden kenn ich ne schule wo nur reiche kinder draufgehen die's woanders nich gepackt haben-die werden ALLE durchgehoben.

[sad]

Ich war auf einer der tollen Christophorus Schulen. Die Lehrer dort bekommen weniger Kohle als auf einer staatlichen Schule und sind natürlich nicht verbeamtet. Das einzig positive für Lehrer sind flexibele Arbeitszeiten, sonst hat es eigentlich nur Nachteile. Es werden auch oft Lehrerkräfte eingestellt die nicht explizit Lehramt studiert haben, sondern "nur" ihr Diplom in einer bestimmten Fachrichtung haben.
Zumindestens auf der Christophorus ist es so, dass sie einige speziell ausgebildete Pädagogen für neue Lernverfahren, Musikkalische Akademie, Phsychologen und welche für den Hochbegabten Zweig haben. Jedoch als normaler Schüler bekommt man davon fast nie was mit. Ich will mal sagen als "normaler" Schüler, ohne Lern- und sozialen Schwächen, ist sowas reine Geldverschwendung. Das Gerücht, dass die Eltern den Abschluss ihrer Kinder erkaufen, stimmt in keinem Fall. Dort ist es genauso schwer oder leicht wie auf anderen Gymnasien auch. Ehmalige Freunde die von der OS einen Realabschluss als Empfehlung bekommen haben, haben entweder nur mit sehr großer Mühe ihr Abi bestanden oder sind viel früher abgegangen, obwohl die Eltern Geld wie Heu hatten. Das einzige was man sich erkauft, ist der Name "Christophorusschule" auf seinem Abgangszeugnis, das einem vielleicht ein minimales Plus bei der späteren Einstellung bringt. Meiner Meinung nach stimmt die Preis/Leistung überhaupt nicht. (explizit bei der Christophorus, von den anderen Privatschule habe ich keine Ahnung).
Da ich seit geraumer Zeit studiere und somit einen Vergleich zu anderen Abiturienten habe, kann ich sagen, dass ich in den Grundlagen nicht besser als die anderen ausgestattet bin. In manchen Fächern mehr und in manchen weniger, also völlig normal...

[Viviane]

jein. unsere legt eigentlich speziellen wert auf naturwissenschaften, allerdings nach abgleich mit anderen die jetzt auch schon studieren und eigenen erfahrungen hab ich festgestellt dass die schule in nw's wohl nicht so toll war, dafür aber JEDER, der bei uns abi gemacht hat und ne geisteswissenschaft studiert, mich eingschlossen, sich ernsthaft fragt, wann man in der uni denn mal was zu tun bekommt.