Untersuchungen zeigen jedoch, dass es ein Irrglaube ist, anzunehmen, die Todesstrafe wäre kostengünstiger als eine lebenslange Haftstrafe. Auch wenn das Argument der kostengünstigen „Entsorgung“ von Straftätern ohnehin äußerst fragwürdig ist, möchte dieser Artikel die Kostenseite näher unter die Lupe nehmen.
in Mordprozess, in dem es um die Todesstrafe geht, dauert für gewöhnlich viel länger als ein Mordprozess, der kein Todesurteil anstrebt. Und nicht nur der Prozess (zweigeteilt in Schuld/Unschuld-Phase und Strafzumessungsphase), sondern auch die Vorbereitung auf das eigentliche Verfahren. Es geht hier um die Verhandlungskosten, die Zeit von Richtern, Staatsanwälten, öffentlichen Verteidigern, Gerichtsreportern u.a., die alle vom Steuerzahler bestritten werden.
Sieht man sich die Kosten in den einzelnen Staaten an, so wird schnell klar, welch ein Luxus die Beibehaltung der Todesstrafe darstellt. Es werden Millionen Dollar für die Auslöschung von Menschen ausgegeben, die an anderen Stellen – wie z.B. für Schulen, Krankenhäuser, die öffentliche Sicherheit und den Arbeitsmarkt – fehlen.
Ganz allgemein nehmen Regierungsstudien an, dass ein einzelner Todesstraffall von der Verhaftung bis zur Hinrichtung zwischen 1 und 3 Mio Dollar verschlingt. Andere Studien gehen in ihrer Annahme der Kosten bis zu 7 Mio Dollar hoch. Demgegenüber kosten Fälle von lebenslanger Haft durchschnittlich 500 000 Dollar und das schließt bereits die Kosten der Inhaftierung ein.
In Texas z.B. kostet ein Todesstraffall durchschnittlich 2,3 Mio Dollar, das ist das dreifache gegenüber lebenslanger Haft von 40 Jahren im höchsten Sicherheitsstatus.
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