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Thema: Adventskalender... "Kleiner" Adventskalender

  1. #1

    47 Jahre alt
    aus seiner mutter Rausgefallen, mensch das tat weh
    33 Beiträge seit 04/2004

    Adventskalender... "Kleiner" Adventskalender

    *Erster Dezember 2003
    Hurra, ich darf das erste Fenster meines Adventskalenders öffnen. Ein
    Schokoengelchen. Ich liebe den Advent.

    * Zweiter Dezember 2003
    Eine Glocke. Ich lasse die Schokolade auf meiner Zunge zergehen und
    bekomme einen zärtlichen Kuss meiner
    Liebsten. Die Adventszeit ist immer so romantisch.

    * Dritter Dezember 2003
    Kollege Meier erzählt mir von seinem tollen Adventskalender mit Pralinen
    und kleinen Geschenkchen. Ich freue
    mich für ihn. Ich hatte ein Schokoauto.

    * Vierter Dezember 2003
    Ein Schokokopf. Nichts nennenswertes passiert.

    * Fünfter Dezember 2003
    Kollege Niederkopf erzählt in der Kantine schmutzige Adventswitze. Habe
    aus Höflichkeit mitgelacht. Frl.
    Blasewetter sah pikiert zu Boden. Schokotannenzweig.

    * Sechster Dezember 2003
    Nikolaustag. Meier kommt mit einem Nikolauskostüm und verteilt
    Schokolade und Kondome. Lustiger Scherz. Ich
    mache mich über die Schoki her und schiebe die Kondome unserer jungen,
    allerdings auch sehr hübschen Azubine
    zu. Schutz ist heute so was von wichtig. Vor allem für die Jugend.
    Demnächst muss ich mich wegen sexueller
    Belästigung am Arbeitsplatz äußern.

    * Siebter Dezember 2003
    Meine Liebste scheint sich über den Wischmop den ich ihr zum Nikolaus
    schenkte irgendwie nicht zu freuen. Ist
    äußerst muffig heute. Schokoschlitten im Kalender. Kolleginnen gehen mir
    aus dem Weg. Menschenskind, ich
    wollte doch wirklich nur das Beste für die Kleine. Frl. Blasewetter
    murmelte was von "Ja, ja" und ".. sein bestes
    Stück".

    * Achter Dezember 2003
    Zweiter Advent. Meine Liebste war wieder versöhnlich. Zumindest bis zu
    dem Zeitpunkt als ich mein
    Sturmfeuerzeug zum Entzünden der zwei Kerzen auf dem Adventskranz
    zückte. Bei den anderen brannten nur
    zwei mickrige Kerzen, bei uns der ganze Kranz. Warum war das Holz auch
    nur so trocken?

    * Neunter Dezember 2003
    Anschiss wegen Nikolaustag. Die Frauenbeauftragte unserer Firma grinste
    hämisch. Eintragung in der
    Personalakte. Als ich wieder an meinen Schreibtisch zurück kam fand ich
    zwei Kondome auf meinem Platz liegen.
    Schnell steckte ich sie ein. Schokoflugzeug.

    * Zehnter Dezember 2003
    Hatte einen Schokohasen im Kalender und einen eiskalten Hasen mir
    gegenüber am Frühstückstisch sitzen. Sie
    hatte die Gummis in meiner Tasche gefunden. Meine Beteuerungen das ich
    ihr ewig treu bin prallten an ihr ab wie
    ein Zwerg an Santas Bauch. Frostiger Empfang im Büro und auch am Abend
    Zuhause. Habe Angst vor
    Frostbeulen.

    * Elfter Dezember 2003
    Azubine kam im Minirock. Das macht sie extra. Ignoriere sie
    geflissentlich. Meier pfeift ihr nach. Blöd, dass er das
    auf der Türschwelle in sein Büro machte und ich allein auf dem Gang
    stand als sie sich umdrehte. Termin beim
    Boss für morgen in Outlook eingetragen. Mausi ist immer noch sauer

    * Zwölfter Dezember 2003
    Meier schwärmt wieder davon was er heute in seinem Kalender fand. Er
    geht mir auf den Nerv. Der Boss glaubt
    mir meine Schilderung des Vorfalls am Vortag nicht. Zweite Eintragung
    und eine dringende Empfehlung einen
    Bogen um Auszubildende und Minderjährige zu machen.

    * Dreizehnter Dezember 2003
    Schatzi spricht wieder mit mir. Ich wünschte nur es wäre was
    freundlicheres als "Bring den Müll raus". Hatte das
    Büro für mich allein. Zumindest gingen alle als ich es betrat. Als ich
    mich in der Kantine zu meinen Kollegen setzte
    standen diese auf. Mir fiel auch auf das sie mich heute nicht fragten ob
    ich zum essen gehe. Komisch.

    * Vierzehnter Dezember 2003
    Die Nachbarkinder machten eine Schneeballschlacht. In einem Anfall eines
    jugendlichen Gefühls machte ich mit.
    Blöd das sich ein Stein in meinem Schneeball versteckte. Ich überschlug
    im Geiste wie viel eine Katze kosten
    könnte. Was muss das Vieh auch in die Wurfbahn springen.

    * Fünfzehnter Dezember 2003
    Dritter Advent. Behutsam entferne ich den "Katzenmörder"-Zettel von
    meiner Haustür. Mein Mäuschen war am
    Kofferpacken. Sie hatte mit einer Freundin telefoniert die lustigerweise
    mit einem meiner Kollegen verheiratet war.
    Meine Erklärungsversuche scheiterten.

    * Sechzehnter Dezember 2003
    Hatte einen Schokotannenbaum im Kalender. Ich fand Schokolade nicht mehr
    so spannend. Mausi fehlt mir.

    * Siebzehnter Dezember 2003
    Hab mit Mausi telefoniert. Konnte sie nach stundenlangen Betteln und
    Überreden dazu bringen wieder zurück zu
    kommen. Wir lagen uns weinend in den Armen. Als wir später ins Bett
    gingen kreuzte ein neues Problem auf.
    Stress erzeugt tatsächlich Impotenz. Ich war immer stolz darauf dass er
    stand wie ein Weihnachtsbaum. In dieser
    Nacht war's eher eine Trauerweide.

    * Achtzehnter Dezember 2003
    In der Arbeit reißt Meier Pädophilenwitze. Werde dabei von Kollegen
    lachend angesehen. Gedanken an einen
    Axtmord durchschleichen meine Hirnwindungen.

    * Neunzehnter Dezember 2003
    Schokoschlitten. Bin frustriert. Sex hat letzte Nacht wieder nicht
    geklappt. Mausi seufzt jedes Mal bei meinem
    Anblick.

    * Zwanzigster Dezember 2003
    Kleiner Umtrunk. Meier gibt einen aus. Meier will auf kameradschaftlich
    machen und haut mir auf die Schulter so
    das ich mein Glas verschütte. Laufe panisch aufs Klo. Solche Flecken
    bekommt man später nicht mehr raus.
    Verdammt. Falsche Tür. Stehe nur in Unterhosen vor der Azubine. Sie hat
    nen Mini an. Das Gute daran: die
    Impotenz ist augenscheinlich vorbei.

    * Einundzwanzigster Dezember 2003
    Ich lese zum dritten Mal die Kündigung während Mausi weinend ihre Sachen
    packt. Ihre Mutter im Auto hupt
    schon. Hatte eine Schokoweihnachtskugel.

    * Zweiundzwanzigster Dezember 2003
    Ein Nachbar wünscht mir frohe Feiertage. Ich haue ihm ein blaues Auge.
    Habe kurz darauf selber eines. Der
    Freund der Azubine freute sich nicht so sehr über den Behandlungserfolg
    seiner Freundin bei meinem kleinen
    Schwellkörperproblem.

    * Dreiundzwanzigster Dezember 2003
    Die Polizei steht vor der Tür. Ich denke sie sind wegen des kleinen
    Vorfalls im Supermarkt mit einem verkleideten
    Weihnachtsmann hier. Egal was mit mir passiert, ER würde keinen
    Nachwuchs mehr zeugen. Sie drohen die Tür
    einzutreten. Als Antwort schicke ich ihnen meinen lichterloh brennenden
    Weihnachtsbaum den ich aus dem Badezimmerfenster im ersten Stock fallen
    lasse. Ich hätte den Baum doch nicht
    schon im Wohnzimmer anzünden sollen. Nun hat auch die Feuerwehr ein
    dringendes Bedürfnis meine Wohnung von
    innen zu besichtigen. Ich sitze auf dem Dach und singe Weihnachtslieder
    die nicht unbedingt für Kinderohren
    gedacht sind.

    * Vierundzwanzigster Dezember 2003
    Ich feiere Weihnachten mit Bob. Wir teilen uns unsere Zelle. Bob ist
    sehr nett. Er mag mich. Er sagt er habe ein
    Geschenk für mich. Ich freue mich schon, wenn ich es auspacken darf. Bob
    sagt, es ist etwas für jeden Tag.
    Aber warum kommt der Weihnachtsmann mit dickem Sack und strammer Rute?

  2. Nach oben    #2

    47 Jahre alt
    aus seiner mutter Rausgefallen, mensch das tat weh
    33 Beiträge seit 04/2004
    Schoenen Gruss zu Weihnachten (X-masDay)!

    Wie Weihnachten 2002 im Internet gezeigt hat, heißt Weihnachten nicht mehr Weihnachten, sondern X-mas, also muss der Weihnachtsmann entsprechend auch ab jetzt X-man heissen !

    Da X-mas 2003 quasi schon vor der Tür steht, ist es spätestens seit Oktober höchste Zeit, mit der Weihnachtsvorbereitung zu beginnen - Verzeihung - seit Oktober ist es höchste Zeit, mit dem Weihnachts-Roll-Out zu starten und die Christmas-Mailing-Aktion just-in-time vorzubereiten.

    Hinweis:

    Die Kick-Off-Veranstaltung (früher 1. Advent) für die diesjährige SANCROS (Santa Claus Road Show) findet bereits am 30. November 2003 statt. Daher wurde das offizielle Come-together des Organizing Commitees unter Vorsitz des CIO (Christmas Illumination Officer) abgehalten.

    Erstmals haben wir ein Projekt-Status-Meeting vorgeschaltet, bei dem eine, in Workshops entwickelte To-do-Liste und einheitliche Job Descriptions erstellt wurden. Dadurch sollen klare Verantwortungsbereiche, eine powervolle Performance des Kundenevents und optimierte Geschenk-Allocations geschaffen werden, was wiederum das Service-Level erhöht und außerdem hilft, X-mas als Brandname global zu implementieren.

    Dieses Meeting diente zugleich dazu, mit dem Co-Head des Global Christmas Markets (formerly Knecht Ruprecht) die Ablauforganisation abzustimmen, die Geschenk-Distribution an die zuständigen Private-Schenking-Center sicherzustellen und die Zielgruppen klar zu definieren.

    Erstmals sollen auch sog. Geschenk-Units über das Internet angeboten werden.

    Die Service Provider (Engel, Elfen und Rentiere) wurden bereits via Conference Call virtuell informiert und die Core Competence vergeben. Ein Bündel von Incentives und ein separates Team-Building-Event an geeigneter Location sollen den Motivationslevel erhöhen und gleichzeitig helfen, eine einheitliche Corporate Culture samt Identity zu entwickeln.

    Der Vorschlag, jedem Engel einen Coach zur Seite zu stellen, wurde aus Budgetgründen zunächst gecancelled.

    Stattdessen wurde auf einer zusätzlichen Client Management Conference beschlossen, in einem Test Market als Pilotprojekt eine Hotline für kurzfristige Weihnachtswünsche einzurichten, um den Added Value für die Beschenkten zu erhöhen.

    Durch ein ausgeklügeltes Management Information System (MIST) ist auch benchmark-orientiertes Controlling für jedes Private-Schenking-Center möglich.

    Nachdem ein neues Literaturkonzept und das Layout-Format von externen Consultants (Osterhasen Associates) definiert wurde, konnte auch schon das diesjährige Goldene Buch (Golden Book Release 2003.1) erstellt werden. Es erscheint als Flyer, ergänzt um ein Leaflet und einen Newsletter für das laufende updating. Hochauflagige lowcost Giveaways dienen zudem als Teaser und flankierende Marketingmaßnahmen.

    Ferner wurde durch intensives Brainstorming ein Konsens über das Mission Statement gefunden. Es lautet: "Let's Keep the Candles Burning" und ersetzt das bisherige "Frohe Weihnachten".

    X-man hatte zwar anfangs Bedenken angesichts des Corporate Redesign. Er akzeptierte aber letztendlich den progressiven Consulting-Ansatz, auch im Hinblick auf das Shareholder Value, und würdigte das Know-how seiner Investor-Relation-Manager.

    In diesem Sinne: Let's Keep the Candles Burning

  3. Nach oben    #3

    47 Jahre alt
    aus seiner mutter Rausgefallen, mensch das tat weh
    33 Beiträge seit 04/2004
    Weihnachten?
    Vorweihnachtlicher Stress im Herbst


    Donnerstag, 12. Oktober:

    Schönster Altweibersommer - Noch einmal Menschen in T-Shirt und Sandalen an den Kiosken und in den Strassencafes. Bisher keine besonderen Vorkommnisse in der Nordstadt von Hannover.
    Dann plötzlich um 10:47 Uhr kommt der Befehl von Aldi-Geschäftsführer Erich B.: "5 Paletten Lebkuchen und Spekulatius in den Eingangsbereich!"

    Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst reagiert Minimal-Geschäftsfuehrer Martin O. eher halbherzig mit einem erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.

    15:07 Uhr: Edeka-Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt und operiert mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage.

    16:02 Uhr: Die Filialen von Penny und Plus bekommen Kenntnis von der Offensive, können aber aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht gegenhalten und fordern ein Weihnachtsstillstands - Abkommen bis zum 20. Oktober. Die Gespräche bleiben ohne Ergebnis.


    Freitag, 13. Oktober:

    07:30 Uhr: Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht überraschend ein Esel mit Rentierschlitten Stellung, waehrend 2 Weihnachtsmänner vom studentischen Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachtswünschen verhören. Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleißenden Schein von 260.000 Elektrokerzen. Die geschockte
    Konkurrenz kann zunächst nur ohnmächtig zuschauen. Immerhin haben jetzt auch Kaufhof, REWE und Minimal den Ernst der Lage erkannt.

    09:00 Uhr: Edeka setzt Krippenfiguren ins Gemüse.

    09:12 Uhr: Minimal kontert mit massivem Einsatz von Rauschgoldengeln imTiefkühlregal.

    10:05 Uhr: Bei Kaufhof verirren sich dutzende Kunde in einem Wald von Weihnachtsbäumen.

    12:00 Uhr: Neue Dienstanweisung bei REWE: An der Käsetheke wird mit sofortiger Wirkung ein "Frohes Fest" gewünscht. Die Schlemmerabteilung von Kaufhof kündigt für den Nachmittag Vergeltungsmassnahmen an.


    Samstag, 14. Oktober:

    07:00 Uhr Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.

    08:00 Uhr: In einer eilig einberufenen Krisenversammlung fordert der aufgebrachte Penny - Geschäftsführer Walter T. von seinen Mitarbeitern lautstark: "Weihnachten bis zum Äussersten" und verfügt den pausenlosen Einsatz der von der Konkurrenz gefürchteten CD: "Weihnachten mit Mireille Matthieu" über Deckenlautsprecher. Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.


    Montag, 16. Oktober:

    08:00 Uhr: Anwohner der Schaufelder Strasse versuchen mit Hilfe einer einstweiligen Verfügung die nun von Kaufhof angedrohte Musikoffensive "Heiligabend mit den Flippers" zu stoppen.

    09:14 Uhr: Ein Aldi-Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den Posaunenchor "Adveniat", der gerade vor Karstadt zum grossen Weihnachtsoratorium ansetzen wollte.

    09:30 Uhr: Aldi dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffernüsse, sondern Christbaumkugeln gehandelt.

    18:00 Uhr: In der Stadt kommt es kurzfristig zu ersten Engpässen in der Stromversorgung als der von C&A beauftragte Rentner Erwin Z. mit seinem Flak-Scheinwerfer Marke "Varta Volkssturm" den Stern von Bethlehem an den Himmel zeichnet.


    Dienstag, 17. Oktober:

    Die Fronten verhärten sich; die Strategien werden zunehmend
    aggressiver.

    10:37 Uhr: Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Anna K. und gibt zu Protokoll, sie sei soeben auf dem Platz von Leeds zum Verzehr von Glühwein und Christstollen gezwungen worden. Die Beamten sind ratlos.

    12:00 Uhr: Seit gut einer halben Stunde beschießen Karstadt, Kaufhof und C&A die Einkaufszone mit Schneekanonen. Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und Streupflicht an. Umsonst!

    14:30 Uhr: Teile des Stadtbezirks sind unpassierbar. Eine Hubschrauberstaffel des Bundesgrenzschutzes beginnt mit der Bergung von Eingeschlossenen.
    Menschen wie Du und ich, die nur mal in der schönen Herbstsonne bummeln und in der Eisdiele das letzte Eis genießen wollten.

  4. Nach oben    #4

    47 Jahre alt
    aus seiner mutter Rausgefallen, mensch das tat weh
    33 Beiträge seit 04/2004
    Die Geschichte vom Lametta

    Weihnachten naht, das Fest der Feste –
    Das Fest der Kinder – Fest der Gäste –
    Da geht es vorher hektisch zu ........
    Ein Hetzen, Kaufen, Proben, Messen –
    Hat man auch Niemanden vergessen ...?

    So ging's mir – keine Ahnung habend –
    vor ein paar Jahren – Heiligabend –
    der zudem noch ein Sonntag war.
    Ich saß grad bei der Kinderschar,
    da sprach meine Frau: "Tu dich nicht drücken,
    Du hast heut' noch den Baum zu schmücken!"

    Da Einspruch meistens mir nichts nützt,
    hab kurz darauf ich schon geschwitzt:
    Den Baum gestutzt – gebohrt – gesägt –
    und in den Ständer eingelegt.
    Dann kamen Kugeln, Kerzen, Sterne,
    Krippenfiguren mit Laterne.
    Zum Schluß --- ja Himmeldonnerwetta ---!
    Nirgends fand ich das Lametta !

    Es wurde mir schon ganz schön heiß
    und stotternd sprach ich: "Ja, ich Weiß;
    Im letzten Jahr war's arg verschlissen –
    Drum ham wir's damals weggeschmissen.
    Und – in dem Trubel dieser Tage,
    bei meiner Arbeit, Müh' und Plage,
    vergaß ich, Neues zu besorgen!
    Ich werd' was von den Nachbarn borgen!"

    Die Nachbarn – links, rechts, drunter, drüber –
    Die hatten kein Lametta über!
    Da schauten wir uns an verdrossen,
    die Läden sind ja auch geschlossen...

    So sprach ich denn zu meinen Knaben:
    "Hört zu! Wir werden heuer haben
    einen Baum – altdeutscher Stil,
    Weil ... mir Lametta nicht gefiel...!"
    Da gab es Heulen, Schluchzen, Tränen---
    Und ich gab nach den Schmerzfontänen.
    "Hör endlich auf mit dem Gezeta –
    Ihr kriegt nen Baum – mit viel Lametta!"

    Zwar konnt' ich da noch nicht begreifen,
    woher ich nehm' die Silberstreifen...,
    doch gerade, als ich sucht' mein Messa –
    da les' ich: HENGSTENBERG MILDESSA" ---
    Es war die Sauerkrautkonserve....!
    Ich kombinier' mit Messers Schärfe;
    Hier liegt die Lösung eingebettet---,
    das Weihnachtsfest, es ist gerettet!

    Schnell wurd' der Deckel aufgedreht,
    das Kraut gepresst, so gut es geht –
    Zum Trocknen – einzeln – aufgehängt –
    und dann geföhnt, -- doch nicht versengt!
    Die trocknen Streifen sehr geblichen
    mit Silberbronze angestrichen –
    Auf beiden Seiten Silberkleid!
    Oh freue Dich, Du Christenheit!

    Der Christbaum ward einmalig schön,
    wie selten man ihn hat gesehn!
    Zwar roch's süßsauer zur Bescherung;
    Geruchlos gab's ne Überquerung,
    weil mit Benzin ich wusch die Hände,
    mit Nitro reinigte die Wände;
    Dazu noch Räucherkerz und Myrte –
    der Duft die Menge leicht verwirrte!
    Und jedermann sprach still, verwundert:
    "Hier richt's nach technischem Jahrhundert!"

    Ne Woche drauf! ... Ich saß gemütlich
    im Sessel, las die Zeitung friedlich,
    den Bauch voll Feiertage-Rester –
    s' war wieder Sonntag – und Sylvester.

    Da sprach meine Frau: "Du weißt Bescheid?
    Es kommen heut' zur Abendzeit
    Schulzes, Lehmanns und Herr Meier
    zu unserer Sylvesterfeier ...
    Wir werden leben wie die Fürsten –
    s' gibt Sauerkraut mit Wiener Würsten!
    Ein Schrei ertönt! - Entsetzt ich schau:

    "Am Christbaum hängt das Sauerkraut...!
    Ich hab vergessen, Neues zu besorgen!
    Ich werd was von den Nachbarn borgen!

    Die Nachbarn – links, rechts, drunter, drüber –
    die hatten – leider – keines über!
    Da schauten wir uns an verdrossen,
    die Läden sind ja auch geschlossen...

    Und so ward wieder ich der Retta;
    Nahm ab vom Baume das Lametta!
    Mit Terpentinöl und Bedacht
    hab ich das Silber abgemacht.
    Das Kraut dann gründlich durchgewässert,
    mit reichlich Essig noch verbessert;
    Dazu noch Nelken, Pfeffer, Salz
    und Curry, Ingwer, Gänseschmalz!
    Dann, als das Ganze sich erhitzte –
    das Kraut, das funkelte und blitzte –
    da konnt ich nur nach oben flehn,
    laß diesen Kelch vorübergehn...!

    Als später dann das Kraut serviert
    ist auch noch folgendes passiert:
    Da eine Dame mußte niesen
    sah man aus ihrem Näschen sprießen
    tausend kleine Silbersterne...
    "Mach's noch einmal; Ich seh das gerne"...
    So rief man ringsum, hocherfreut –
    Die Dame wußte nicht Bescheid!

    Franziskas Lehmann sprach zum Franz:
    "Dein Goldzahn hat heut Silberglanz!"

    Und einer, der da mußte mal,
    der rief: "Ich hab'nen Silberstrahl...!"
    So gab's nach dieser Krautmethode
    noch manche nette Episode!

    Beim Heimgang sprach ein Gast zu mit:
    "Es hat mir gut gefallen hier,
    doch wär die Wohnung noch viel netta,
    hättest Du am Weihnachtsbaum Lametta!
    Ich konnte da gequält nur lächeln
    und mir noch frische Luft zufächeln.
    Ich sprach – und klopfte ihm aufs Jäckchen:
    "Im nächsten Jahr, da kauf ich hundert Päckchen!!!

  5. Nach oben    #5

    47 Jahre alt
    aus seiner mutter Rausgefallen, mensch das tat weh
    33 Beiträge seit 04/2004
    Die Weihnachtsmaus

    von James Krüss


    Die Weihnachtsmaus ist sonderbar
    (sogar für die Gelehrten),
    Denn einmal nur im ganzen Jahr
    entdeckt man ihre Fährten.

    Mit Fallen und mit Rattengift
    kann man die Maus nicht fangen.
    Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
    noch nie ins Garn gegangen.

    Das ganze Jahr macht diese Maus
    den Menschen keine Plage.
    Doch plötzlich aus dem Loch heraus
    kriecht sie am Weihnachtstage.

    Zum Beispiel war vom Festgebäck,
    das Mutter gut verborgen,
    mit einem mal das Beste weg
    am ersten Weihnachtsmorgen.

    Da sagte jeder rundheraus:
    Ich hab´ es nicht genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen.

    Ein andres Mal verschwand sogar
    das Marzipan von Peter;
    Was seltsam und erstaunlich war.
    Denn niemand fand es später.

    Der Christian rief rundheraus:
    ich hab es nicht genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen!

    Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
    an dem die Kugeln hingen,
    ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
    nebst andren leck`ren Dingen.

    Die Nelly sagte rundheraus:
    Ich habe nichts genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen!

    Und Ernst und Hans und der Papa,
    die riefen: welche Plage!
    Die böse Maus ist wieder da
    und just am Feiertage!

    Nur Mutter sprach kein Klagewort.
    Sie sagte unumwunden:
    Sind erst die Süßigkeiten fort,
    ist auch die Maus verschwunden!

    Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
    sobald der Baum geleert war,
    sobald das letzte Festgebäck
    gegessen und verzehrt war.

    Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
    - bei Fränzchen oder Lieschen -
    da gäb es keine Weihnachtsmaus,
    dann zweifle ich ein bißchen!

    Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
    Das könnte euch so passen!
    Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
    bleibt jedem überlassen.


    So das solls fürs erste gewesen sein, bei interesse gerne mehr!

  6. Nach oben    #6

    37 Jahre alt
    aus kontrolliertem Anbau
    136 Beiträge seit 01/2002
    wie weihnachtlich...

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