Zu den Hamburgern: Klar hat das nicht direkt mit Überwachung zu tun, es ging mir darum, dass dieses Beispiel deutlich zeigt, dass man einer Behörde, die ihre Macht missbrauchen will auch in einem Rechtsstaat schutzlos ausgeliefert ist. Kein Gericht kann einem Helfen, wenn die Staatsmacht sich nicht an die Gesetze hält.Zitat von Viviane
Da man nun aber nicht vermeiden kann, dass vereinzelt perverse Kriminelle oder andere böse Menschen in den Staatsdienst kommen, muss man die Leute schützen, indem man den Behörden nur so viel erlaubt, wie nötig ist, damit sie ihrer Aufgabe (die Lebensqualität der Bürger verbessern) nachkommen können.
Wenn einer aus dem privaten Sektor was fieses machen will oder macht (z.B. die oft angeführten Kinderschänder, Mörder, Vergewaltiger etc.) kann man da sich da (mithilfe der Staatsgewalt) besser gegen wehren, als wenn man sich allein gegen die Staatsgewalt wehren muss, wenn die sich mal nicht an die Regeln hält.
Natürlich ist es ziemlich ärgerlich, Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden, aber die einzige Möglichkeit, Gewaltverbrechen auszuschließen ist nicht die totale Überwachung, sondern das finale und absolute Gewaltverbrechen. Man wird nie ausschließen können, dass sich eine Lücke im System finden wird, die irgendeine kriminelle Existenz ausnutzen kann.
Darum halte ich es für sinnvoll, wenn man nicht jetzt vorschnell Strukturen schafft, die zum Missbrauch einladen.
Abgesehen davon finde ich es auch in diesem Zusammenhang pervers, Opfer gegeneinander aufzurechnen. (Zehn Vergewaltigungen gegen drei Leute, die im Internet auf den falschen Seiten waren und sich dann Putzmittel gekauft haben [und jetzt dem Rasen von unten beim Wachsen zuschauen können])
Natürlich ist es gut, dass die Sache in Hamburg ans Licht gekommen ist. Trotzdem ist es für die betroffenen ziemlich Scheiße, was da passiert ist. (Wie war das noch mit dem verpfuschten Lebenslauf...)
Zu den Beweisen: Dass Beweise prinzipiell fälschbar sind, heißt natürlich nicht, dass man generell keine Beweismittel mehr zulassen sollte. Genausowenig lässt sich daraus ableiten, dass man möglichst vieles Sammeln sollte, mit dem man im Falle eines Falles irgendwem irgendwas beweisen könnte. Je größer ein Datensatz ist, umso einfacher ist es (behaupte ich hier mal ganz dreist) einzelne Daten zu verändern, ohne dass es auffällt, weil es die Übersichtlichkeit mit der Menge abnimmt.
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