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Thema: Weniger als 1 Cent für 100 Dollar

  1. #1

    aus Nicht weit vom Rhein
    757 Beiträge seit 11/2002

    Weniger als 1 Cent für 100 Dollar

    Hier ist der Auszug eines Artikels über finanzielle Hilfe für Afrika. Nur weil USA als Beispiel geführt wird, kann es bestimmt mit andern Ländern verglichen werden. Es ist kein U.S.A. bashing

    Die Quote stammt von Jeffrey Sachs, Director des U.N. Millennium Project und Special Berater von Secretary-General Kofi Annan.

    "Die USA gibt dieses Jahr für ganz Afrika etwa 4 Milliarden Dollar aus. Ein grosser Teil geht jedoch schon an fachliche Berater im eigenen Land. Das bedeutet, dass nur ein kleiner Prozentsatz des Geldes oder der Hilfe in Afrika ankommt."

    Weiterhin sagte Sachs, "wenn man die Nahrungskosten abzieht, die an amerikanische Bauern bezahlt werden und weitere Logistik-kosten in den USA, so kommt man auf weniger als 1 Cent von je 100 Dollar Hilfe, die als Hilfe in Afrika ankommt.

  2. Nach oben    #2

    38 Jahre alt
    aus Osnabrück
    640 Beiträge seit 08/2003
    Gib ma Quelle bitte

  3. Nach oben    #3

    aus Nicht weit vom Rhein
    757 Beiträge seit 11/2002
    Quelle war "Yahoo.com"

    Hier ist der ganze Artikel -- englische Version. Ich hatte Auszüge übersetzt.

    By CHRIS TOMLINSON, Associated Press Writer
    1 hour, 22 minutes ago

    NAIROBI, Kenya - Promises of aid to Africa must be kept in 2006 or millions of people will die needlessly, the top U.N. adviser on poverty said Monday while insisting that every penny must be accounted for to ensure it is used properly.

    Jeffrey Sachs, who is director of the U.N. Millennium Project and special adviser to Secretary-General Kofi Annan, called 2005 the year of promises, after the leaders of the world's wealthiest countries promised to double aid to Africa.

    "2006 has to be the year of real action on the ground," Sachs, an economist who teaches at Harvard University, told The Associated Press.

    "Significant, targeted investments (aimed) at raising food production in Africa, at addressing urgent health needs, at making investments in water management would allow an escape from what is now a seemingly endless cycle of disaster."

    But donors will condemn millions to death if they again fail to deliver on their aid pledges, he said.

    "This missing aid, which was promised by donors for so long but not yet delivered, is really a life and death issue, nothing less than that," he said.

    Critics have said that aid to Africa has been largely wasted through widespread corruption and that there is no reason to believe new aid would not also be misused. Sachs argued that rich countries have themselves misspent aid money and have never lived up to their promise, made in 1970, to spend 0.7 percent of their gross national products to help poor countries.

    "If they follow through on that, there is enough (money) to overcome the hunger deficit; to fight malaria, AIDS, tuberculosis and other killer diseases; to build basic infrastructure and to enable impoverished countries to start climbing the ladder of development," he said.

    Sachs cited a project he has been directing in Kenya called the Millennium Village Project as an example of how aid can be successful, if a comprehensive and accountable approach is taken. He said food production had risen more than 300 percent and the village was working its way out of absolute poverty.

    His stop in Kenya was part of a six-country African tour promoting the Millennium Village approach with the goal of instituting it elsewhere.

    "If we take a proper, hardheaded and businesslike approach to the issues of disease, poverty and hunger, there are practical solutions," Sachs told the AP.

    "They don't involve blank checks coming from donor countries to poor countries, they don't involve the other side haranguing poor countries about their poverty."

    Sachs said most Americans vastly underestimate how much the U.S. government spends on aid to poor countries.

    "The United States, for all of Africa, is spending something like $4 billion this year, and a lot of that is on American consultants, so most of that doesn't really reach Africa," he said. "That is for a $10 trillion economy."

    He said that if the cost of food purchased from American farmers and money spent within the United States is subtracted, less than one penny out of every $100 actually makes it to Africa in aid.

    "We should not be giving aid when it will not work, we should be giving aid when it is going to be managed transparently, fairly and accountably," Sachs said.

    "We should not give blank checks and we should not believe we run other people's countries."

  4. Nach oben    #4

    aus gesprochen verärgert über die benzin-, zigaretten-und alkoholpreise!!! deweiteren bin ich ein kulturbanause!
    362 Beiträge seit 03/2003
    genau das is der grund warum ich nie spende! wenn ich den menschen wirklich was gutes tun will fahr ich da selber hin und bring denen was....is doch bekannt, dass kaum was ankommt. eben genau wegen den genannten gründen oder weil sich staatschefs der länder daran bereichern.

  5. Nach oben    #5

    38 Jahre alt
    337 Beiträge seit 09/2004
    Wichtiges Thema.
    Was nur schneidend damit zu tun hat aber was ich auch mal erwähnen will ist dass ich das Verhalten der Weltbank bzw des G8 echt zum Kotzen finde. Wie kann man nur Ländern großkotzig Schulden erlassen und so tun als sei man der Wohltuer nummer 1 der Welt, wenn man das Geld vorher an Militärdiktaturen verliehen hat um ihnen Stabilität zu geben. Ich finde, niemand (zumindest keine internationalen organisationen) sollte anspruch auf die rückzahlung bzw überhaupt das recht haben Geld an Diktaturen zu verleihen die es dann für ihren eigenen Luxus verprassen.


    €:
    Und wenn wir schon dabei sind sollte es auch gleich verboten werden Geld in verknüpfung mit innenpolitischen Bedingungen wie zb Strukturanpassungsmaßnahmen zu verleihen und Staaten erpressbar zu machen.

  6. Nach oben    #6

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Da hast du völlig recht. Egal ob das nun wahre Diktaturen oder instabile korrupte Demokratien sind, wird das geliehene Geld dort seltenst in Dinge investiert, die die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und somit eine Kreditaufnahme rechtfertigen, sondern entweder zur Aufrüstung oder für Prestigeprojekte (oder es wird direkt veruntreut) ausgegeben.

  7. Nach oben    #7
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von vio
    Und wenn wir schon dabei sind sollte es auch gleich verboten werden Geld in verknüpfung mit innenpolitischen Bedingungen wie zb Strukturanpassungsmaßnahmen zu verleihen und Staaten erpressbar zu machen.
    wieso denn? was gibt es einfacheres als einen staat, der zum dienstleister wird und gegen ausländisches geld grund-, menschen- und bürgerrechte sowie politische freiheit und demokratie einführt? ware gegen geld, das nennt man handel und nicht erpressung. andernfalls werd ich mal den schlecker hier umme ecke verklagen

  8. Nach oben    #8
    LuckyLuke
    oxy:gast
    @vio

    stimme dir zu (karma geht leider nich ). aber: monetäre hilfeleistungen sollen im endeffekt ja der bevölkerung eines landes, und sei sie diktatorisch beherrscht, zugute kommen. ist es nicht die moralische pflicht der westlichen welt, den menschen z.B. direkt zu helfen, auch wenn ein robert mugabe das land regiert?

  9. Nach oben    #9
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    direkte hilfe ist aber in form von sachspenden (wasseraufbereitungsanlagen, decken, matratzen etc) oder hilfpersonal effektiver als schnödes geld, für das man erst noch sachen kaufen muss.

  10. Nach oben    #10
    LuckyLuke
    oxy:gast
    stimmt auch wieder. naja, nehmen wir mal an, das gesamte geld würde in waren 'eingetauscht'.

  11. Nach oben    #11

    aus Nicht weit vom Rhein
    757 Beiträge seit 11/2002
    Zitat Zitat von LuckyLuke
    @vio

    stimme dir zu (karma geht leider nich ). aber: monetäre hilfeleistungen sollen im endeffekt ja der bevölkerung eines landes, und sei sie diktatorisch beherrscht, zugute kommen. ist es nicht die moralische pflicht der westlichen welt, den menschen z.B. direkt zu helfen, auch wenn ein robert mugabe das land regiert?
    Da tut die "Salvation Army" wohl den besten Job.

    Jemand hat mir vor kurzen die Gehaltsliste von verschiedenen Organisationen geschickt.
    CEO American Red Cross - über 500,000 Dollar im Jahr
    CEO Salvation Army USA - 12,000 Dollar im Jahr. Die Person übersieht einen Budget von mehr als einigen 100 Millionen Dollars.

  12. Nach oben    #12

    38 Jahre alt
    337 Beiträge seit 09/2004
    Zitat Zitat von Overkill
    wieso denn? was gibt es einfacheres als einen staat, der zum dienstleister wird und gegen ausländisches geld grund-, menschen- und bürgerrechte sowie politische freiheit und demokratie einführt? ware gegen geld, das nennt man handel und nicht erpressung. andernfalls werd ich mal den schlecker hier umme ecke verklagen
    Nationstaaten sind aber keine Lebensmittel- oder Drogeriediscounter.
    Abgesehen davon verlangen WTO und Weltbank keinesfalls die einführung von Bürgerrechten. Da hast du das Wort "Strukturanpassungsmaßnahmen" falsch verstanden. Jetzt darfst du das Wort nochmal neu nachschlagen und dich fragen warum 80% aller unterernährten Kinder auf der Welt in Regionen leben in denen die die WTO die Regierungen unter drohung der Kreditabsage gezwungen hat solche maßnahmen durchzuführen und Exportgüter statt Lebensmittel für den heimischen Markt anzubauen.


    €dit:
    Nur für den Fall, dass du zu Faul bist dich mal zu Informieren was diese SAP maßnahmen sind, hier ne definition:

    SAP (Strukturanpassungsmaßnahmen)
    SAP sind Maßnahmen, die der IWF und die Weltbank (trotz ihres politischen Neutralitätsgebots) den Ländern auferlegen, die langfristig und im größeren Rahmen Kredite einer der beiden Institutionen in Anspruch nehmen. SAP betreffen also v. a. Länder der Dritten Welt. Sie beziehen sich generell auf eine Öffnung zum Welthandel durch den Abbau von Subventionen und Importzöllen. Es gibt kaum Beispiele für positive Auswirkungen der SAPs. In den meisten Fällen scheinen sie die wirtschaftliche Situation der Kreditnehmerländer zu verschlechtern. In sämtlichen bekannten Fällen führen sie jedoch zu einer Erschließung der Märkte der betreffenden Länder als Absatzmärkte oder Rohstoffimportquellen für die sog. "Westlichen Industriestaaten", die infolge ihrer Finanzstärke Bedingungen der Kreditvergabe und Strukturanpassung über IWF und Weltbank bestimmen.
    Quelle: handbuchderglobalisierung.de

  13. Nach oben    #13

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Das ist tatsächlich eine Sauerei. Vorallem wenn man bedenkt, dass gerade die westlichen Industriestaaten an ihren Subventionen und Schutzzöllen festhalten.

  14. Nach oben    #14
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    dann haben wir aneinander vorbeigeredet, vio. ich habe nicht weltbank und wto gemeint, sondern handelsverträge zwischen staaten. direkt. ohne zwischengeschaltete instanz.

    bzw, andersrum eben, handelsembargos bestimmter (westlicher) staaten gegenüber ländern, die keine bürger- oder freiheitsrechte kennen.

    dass ich nicht sonderlich begeistert bin vom eine-welt-konsens-wir-haben-institutionen-die-nix-bringen-gewäsch, müsste dir aber bekannt sein

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