Die Strahlende

Neue Flamme zündelt aus seinem Bauch, ein Funken fliegt bis in den Kopf, mittelschwere Verbrennungen. Funkenflug Flammengestöber wohlig warm. Es ist ihm zu heiß. Er genießt die Aussicht. Verborgen hinter durchsichtigem Kristall der Ozean, blau, tief , unergründlich. Ist das bittere Ironie? Schwimmen im Meer würde die Flammen löschen, aber Salz auf verbranntem Fleisch wäre ungünstig. Ja, denkt er, Ironie. Mist. Er hasst Ironie, vor allem in solchen Situationen. Neben ihm , weit entfernt, ein zartes Kichern. Wirklich sehr lustig. Weiter weg, hinter dem Ozean, Felder, strohblond. Schön schön es gefällt ihm. Nicht unbedingt seine Farbe, aber im Moment doch genehm. Eigentlich hätte er Lust darauf, jetzt über die Felder zu rennen. Erstens zu kitschig zweitens würde das Feld verbrennen. Dumme Idee denkt er. Eine Salbe müsste her dann könnte er schwimmen. Aber jetzt kann er wohl nur warten und sitzen. Er schreibt seine Gedanken auf einen Fetzen. Leider so unleserlich dass er es selbst nicht mehr lesen kann, erinnern kann er sich auch nicht mehr. Flammen mindern die Konzentration. Sein Blick schweift weiter. Etwas weit hinten fällt ihm auf , Hügel. Er kann sich nicht an sie erinnern. Als er das letzte Mal hier war waren sie noch nicht hier. Das letzte Mal stand er auch noch nicht in Flammen. Im Grunde genommen hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Aber die Hügel passen. Sie stehen der Umgebung gut, sehr gut sogar. Beinahe Perfektion. Begeisterung, doch, beinahe sogar Lust. Ein bewegender Moment. Der Schatten der Vergangenheit überzieht die Hügel. Emotionaler Überschwang als es ihm bewußt wird: Hier verschmilzt die Sehnsucht der Vergangenheit mit der Liebe der Gegenwart. Nur was ist mit der Zukunft? Vergangheit und Gegenwart ziehen zwangsläufig Zukunft mit sich. Ihn fasziniert das .... Zeit. Unbegreiflich, vergänglich und ewig. Er fängt an zu philosophieren als ihm ein neuer Funke bis ind Gehirn vorstößt. Stechender Schmerz. Er schaut sich um, geblendet. Das muss sie sein, die Strahlende. Alles um ihn herum gehüllt in gleißendes Licht. Er sollte seine Augen schließen will er nich voll erblinden. Aber die Schönheit fesselt ihn. Wieso die Augen schließen, wenn er das sieht, wonach er sein Leben sucht? Er hält seine Augen offen, nicht einmal mehr ein Blinzeln. Das Feuer hat sich ausgebreitet, sein Herz steht schon in Flammen. Nun auch sein Kopf. Durch seine blinden Augen sieht man die Glut. Wohl die glücklichste Asche die hier jemals lag. Wird ihr der Phoenix entsteigen?