sollte man sich mal ansehen........

[Viviane]

Ungar und Bray ziehen daraus den Schluß, daß in kontroversen Diskussionen irgendwann der Punkt erreicht wird, an dem unter Wissenschaftlern wie Journalisten ein Prozeß des „self-silencing” einsetzt. Von der Mehrheitsmeinung abweichende Standpunkte oder Fakten werden dann praktisch nicht mehr wahrgenommen.

quelle: http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B...~Scontent.html



in dem artikel gehts ums rauchen, aber DIESER absatz ist ja allgemein -sollte man sich mal drüber gedanken machen wenn man sich mal wieder "neutrale" nachrichtensendungen ansieht.

[Cordelia]

Bei mir funzt der Link net...

[Quarzgott]

Aber ob sich das dann neuere Fachliteratur erlauben könnte sich dem self silencing unterzuordnen und einfach falsche Ergebnisse und Fakten zu präsentieren? Ich denke nicht und dass über ein Thema nix mehr geschrieben wird glaube ich auch nicht. Ich glaube die Wahrheit wird sich früher oder später doch durchsetzen. Interessierte werden sich auch differenziert mit diversen Themen auseinandersetzen und bei Diskussionen auf die richtigen Fakten hinweisen.
Spätestens wenn spezielle Themen besonders in der öffentlichen Debatte stehen, werden solche Artikel dann wieder von einigen "Querdenkern" aus der Versenkung geholt.

[Overkill]

hehe, den link hab ich vor kurzem im sex:liebe im raucherthread gepostet

aber das mit dem self-silencing stimmt stellenweise schon. es kann einfach nicht sein, was nicht sein darf. inquisition auf modernistisch halt.

passend zur zweiten simpsons-folge, die heute kam, bei der ein wissenschaftler aufgestanden ist und lisa simpson als hexe beschuldigt hat

[channel]

der letzte satz macht den artikel zur farce, in meinen augen. durch diesen ansatz mit dem klima, hat sich die faz mal wieder als zu ideologisch aufgeladen geoutet und stellt den artikel auch außerhalb jeglicher objektivität. die faz macht es geanuso, ist ist agitant von lobbyisten und politikern, die eine gnadenlose hardlinerrolle in der klimapolitik einnehmen, da sie sich bedingungslos unternehmerfreundlich und wirtschaftsökonomisch verhalten und sich die zeitung kaufen lässt. dieser kleine nebensatz am ende verleiht dem artikel den unterton, der davor noch erfolgreich unterdrückt wurde. aber was soll ich von einem artikel, wie diesem halten? das ist die pure meinungsmache, ich kann mich nicht informieren, wenn ich das gefühl habe, eine zeitung wie die faz tut nur so als ob, indem sie durch journalistische rhetorik und stilmittel des objektiven schreibens einen solchen eindruck erwecken möchte, nur um die interessen ihrer klientel durch zu pressen.

für mich hat die faz schon mehrfach den status einer tageszeitung verspielt. das ist intellektuelle holzhackmethode und nicht investigativ. sie ist nur der wurmfortsatz einer interessengruppe von politischen personen mit für die mehrheit nicht vereinbarer, also asozialer grundhaltung

[Overkill]

also wenn du von einer tageszeitung, naja, wenn du überhaupt von irgendwelchen menschen, die meldungen verbreiten, objektivität erwartest, dann bist du äußerst blauäugig und naiv. keine zeitung ist objektiv. auch nicht neutral. man schreibt immer für irgendwen. und jede studie hat auch ihre geldgeber.

[Viviane]

channel: es ging ja auch weder um den artikel noch um die taz sondern nur um die zitierten zeilen (die quelle hätt ich fast weg gelassen).


bestes beispiel geschichte: man lernt ja heut noch in der schule, im mittelalter hätte man die erde für flach gehalten. sigenannte "querdenker" gibt es zwar, aber es dauert unheimlich lange bis sich neue erkenntnisse durchsetzen.



bei moralischen sachen ist das ganze dann noch extremer.

krasse aussage: "krieg ist schlecht"

von mir aus. is ja an sich nix dran auszusetzen. nur wenn man mal fragt "warum ist krieg schlecht" fällt den meisten keine bessere antwort ein wie "krieg ist schlecht weil krieg immer schlecht ist"


gruß

viviane

[Scretch]

krasse aussage: "krieg ist schlecht"

von mir aus. is ja an sich nix dran auszusetzen. nur wenn man mal fragt "warum ist krieg schlecht" fällt den meisten keine bessere antwort ein wie "krieg ist schlecht weil krieg immer schlecht ist"

hm, vielleicht bin ich ja auch überdurschschnittlich intelligent, oder es liegt daran, dass ich vor kurzem meine verweigerungs erklärung (militärdienst) geschrieben habe...
aber ich würde die frage : "warum ist krieg schlecht" primär damit beantworten, dass im laufe eines kriegs normalerweise menschen sterben und dabei ziemlich viel kapital, das man auch sinnvoller einsetzten könnte, buchstäblich in die luft gejagt wird.
das ist natürlich auch wieder ansichtssache, irgendne rüstungsfirma is bestimmt der meinung (obwohl sie das logischerweise niecht öffentlich sagen wird), dass krieg gut im sinne von gewinnbringend ist.
grundsätzlich bin ich aber der meinung das nichts vollkommen gut oder schlecht ist.


@topic
"self-silencing"...netter ausdruck *g*
wurde schon gesagt, neutrale berichterstattung gibt es nicht. niemand kann vollkommen objektiv sein.
der "aha effekt" kommt aber scheinbar irgendwann doch (siehe erde=scheibe), auch wenn sämtliche "institutionen" sich vehement dagegen weigern ihn zu akzeptieren. tragisch ist es trotzdem, wenn neue erkentnisse nicht akzeptiert werden.
gibts ein schönes bayerisches sprichwort dazu: "was der bauer ned kennt des frisst er ned"

[Overkill]

aber ich würde die frage : "warum ist krieg schlecht" primär damit beantworten, dass im laufe eines kriegs normalerweise menschen sterben und dabei ziemlich viel kapital, das man auch sinnvoller einsetzten könnte, buchstäblich in die luft gejagt wird.

um die sache mal etwas realitätsnäher anzusiedeln:
angenommen, es gibt ein land, in welchem ein diktator mit seiner kaste, nennen wir sie partei, als absoluter herrscher einem despoten gleich regiert. also wöchentliche entführungen, hinrichtungen, folter, verstümmelungen etc. das volk selbst traut sich nicht, sich zu erheben, da es sich mit einem gewehrlauf im mund und einem säbel über dem kopf schlecht erheben lässt; die rüstungsfirmen machen schön viel gewinn, weil sie dem diktator und seiner partei waffen verkaufen, mit der man das volk schön kurz halten kann. und weil der diktator mit seiner partei niemanden um ihn herum angreift, da er bereits mehrfach eine aufs maul bekommen hat, als er das versucht hatte, sagt man ganz einfach, dass frieden herrscht.

gilt hier der satz "krieg ist schlecht" auch, sollte jemand auf die idee kommen, den menschen dort helfen zu wollen?

[Scretch]

dann machen wir doch mal realitätsnah weiter:
und was ist wenn jetzt ein krieg geführt wird und es diesem land dadurch noch schlechter geht?
wie ich mit folgendem satz ja ausdrücken wollte:

grundsätzlich bin ich aber der meinung das nichts vollkommen gut oder schlecht ist.

es gibt ganz klar fälle in denen ein krieg durchaus sinnvoll erscheint und er es vielleicht auch ist.

allerdings muss man das ganze in 2 teile teilen.
1. ist krieg schlecht
2. ist der zweck eines krieges schlecht

wenn man vom krieg ansich und dem was während des krieges passiert ausgeht, dann ist die erste frage eigentlich mit ja beantworten (warum? siehe mein anderer post). man muss immer in betracht ziehen, dass es auch eine friedliche lösung geben KANN.
frage 2 ist im falle deines beispiels natürlich nein. jedenfalls wenn man davon ausgeht, dass das unterdrückte volk nach dem krieg (der sich ja erstmal negativ auswirkt; zerstörung etc) einen soliden staat bilden kann.

außerdem kommt es auch immer auf die perspektive an: für den diktator ist der krieg natürlich in jedem falle schlecht, da er sich ja gegen ihn richtet.

schwierige diskussion, aber ansich off-topic, obwohl durchaus interessant.

[channel]

es gibt einen unterschied zwischen subjektiven ansichten, die ich versuche mit informationen zu untermauern, oder ob ich unsachgemäß bericht erstatte, und dabei desinformiere indem ich falsche tatsache hinlatze. letzteres macht die faz

[Overkill]

dann machen wir doch mal realitätsnah weiter:
und was ist wenn jetzt ein krieg geführt wird und es diesem land dadurch noch schlechter geht?

das halte ich für unwahrscheinlich. vor allem deshalb, da es meiner ansicht nach nicht noch schlimmer kommen kann. wenn dem menschen die sicherheit genommen ist (sicherheit auf leben z.b.), dann kann sich die lage nicht mehr verschlechtern, nur noch verbessern. z.b. in form eines rechtsstaates.

wie ich mit folgendem satz ja ausdrücken wollte:

es gibt ganz klar fälle in denen ein krieg durchaus sinnvoll erscheint und er es vielleicht auch ist.

allerdings muss man das ganze in 2 teile teilen.
1. ist krieg schlecht
2. ist der zweck eines krieges schlecht

zu 1&2: nunja, kann beides mit ja und nein beantwortet werden. kommt auf die jeweilige betrachtungsweise an.

da fällt aber auf, dass man sich erst einmal über die definition von krieg und vor allem frieden einigen muss. und gerade heutzutage scheint es so, als würden manche menschen den frieden nur als abwesenheit des kampfes zwischen zwei staaten (=krieg) definieren. dass das aber so nicht möglich ist, zeigen gerade diktaturen wie in meinem beispiel. da befindet sich nämlich die regierung im krieg mit der eigenen bevölkerung. und von daher ist ein militäreinsatz von außen nichts weiter als die unterstützung für eine der beiden kriegsparteien. ein eingreifen in einen bereits laufenden krieg mit der prämisse, ebenjenen krieg so schnell wie möglich zu beenden.

schwierige diskussion, aber ansich off-topic, obwohl durchaus interessant.

da stimme ich mal uneingeschränkt zu.

[Viviane]

channel: trotz allem gibt es dinge, die du in deutschland nicht sagen darfst ohne niedergeschrieben zu werden, und zwar interessanterweise unabhängig von deren wahrheitsgehalt.