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Thema: und wieder ich

  1. #1
    vip:oxy
    aus |requiescat in pace |19.08.99 04.04.04 16.01.06|
    2.797 Beiträge seit 03/2003

    und wieder ich

    tach auch...


    ich weiss... das hier is mein xter thread in n paar monaten hier... aber... kein plan... ich weiss halt nicht wohin mit dem ganzen scheiss... deswegen versuche ich mir das hier jetzt einfach von der seele zu schreiben...

    wie ihr wisst ist vor nun 4 monaten und 15 tagen mein vater verstorben... und ich koennte immer noch ausrasten, zusammenbrechen und stagnieren.
    ich meine... natuerlich bin ich nicht davon ausgegangen zum jetzigen zeitpunkt rumzuhuepfen wie ein junges reh... aber es wird einfach nicht besser... ich fuehle mich einfach immer wieder, dauernd, und zumeist in den unpassendsten momenten, scheisse und an ihn erinnert... es sind zwar hauptsaechlich schoene erinnerungen, aber ihr koennt euch wohl trotzdem denken, dass es nicht angenehm ist an ihn zu denken, waehrend man abends mit seinen leuten einen heben ist und gerade dabei ist irgendnem maedel klar zu machen, dass sie doch mal auf meinen schoss kommen soll.

    das alles erdrueckt mich... ich habe das gefuehl, dass die ganze sache erst richtig los gehen wird, wenn ich mal richtig zeit habe, denn es ist jetzt schon so, dass ich in momenten in denen ich "nichts tue", wie z.b. im bus nach hause oder so, einfach los heule... einfach in mir zusammensacke und stille traenen weine....

    und dann kommen die erinnerungen an seine lieblingslieder, wie alles von sinatra... oder lieder die ich mit ihm oder seinem tod in verbindung bringe...
    an momente, die wir hatten... an momente die wir gehabt haetten, die ich schon fertig in meinem kopf konstruiert hatte...

    doch all das ist nicht mehr moeglich... das einzige was ich machen kann, ist eine flaeche von ein paar quadratmetern aufzusuchen, auf der ein stein aufgestellt ist auf welchem sein name steht... und so bei ihm zu sein...
    obwohl ich durch seinen tod gesehen habe, wie tief ein solcher todesfall in meine familie einschneiden kann, bzw wie tief er es getan hat... meine depressionen haben sich, wenn auch mehr unterbewusst und unterschwellig, wieder zurueckgemeldet... es kommt wieder verhaeuft zu suizidgedanken... ich weiss einfach nicht, was ich machen soll.
    ich wuerde es ja so gerne einfach alles zulassen... ich wuerde es so gerne alles zulassen... aber ich kann nicht... ich habe das gefuehl, dass dann alle daemme brechen und ich komplett untergehe...

    "wir sind alle bei onkel erichs 80. eingeladen, wenn er die knapp 2 jahre bis da noch ueberlebt"... das sagte er nichtmal nen monat vor seinem tod zu mir und meinen schwestern...

    "das buch kannst du erben, wenn ich tot bin"... hat er etwas mehr als eine woche vor seinem tod zu meiner kleinen schwester gesagt...

    "sie ist ja auch nichtmehr ganz jung, und ihr herz ist nicht sehr stabil"... meinte er ueber seine mutter/unsere oma....

    all diese saetze, all seine plaene, seinen urlaub mit uns, seine besuche bei mir im krankenhaus... sie fehlen mir, obwohl es gar nicht erst dazu kommen konnte...

    ich komme einfach nicht damit klar... und dabei bin ich schon in psychiatrischer behandlung... irgendwie muesste sich doch da mal ne besserung einstellen... irgendwie muesste ich doch irgendwann einmal abends im bett liegen koennen, ohne mein kissen in traenen zu traenken, wie er es vor ein paar monaten mit seinem blut getan hat....



    es wird am besten sein, wenn ich jetzt aufhoere, sonst sitze ich hier bis 2h... so viel kann ich dazu schreiben... so oft wuerde ich mich wiederholen... und so wenig wuerde es mir dadurch besser gehen... euch sei nur, falls ihr euch bis hier durchgekaempft habt, gesagt, dass ich das hier nicht schreibe um aufmerksamkeit, mitleid, beileid oder was auch immer zu erhaschen... ich versuche nur meine gedanken irgendwo niederzubringen, wo ich keinen meiner freunde oder verwandten damit belaste... wo ich einfach die gedanken gleiten und mich halbwegs gehen lassen kann....

  2. Nach oben    #2

    37 Jahre alt
    aus einer Samtpfote würde eine Böse Miez | Haltet die Welt an - Es fehlt ein Stück | In Erinnerung an Dino | -2000. THX Flo
    1.796 Beiträge seit 01/2003
    Einen Menschen, von dem man viele Jahre begleitet wurde.. an dem man gewöhnt war.. den man sehr gern hatte.. wenn diese Person weg ist, verarbeitet man das nicht in wenigen Monaten. Das dauert eine lange Zeit. Und die Trauer, die du verspürst ist auch vollkommen normal.. klar.. es tut weh und man möchte das nicht mehr

    Ich denke deine Familie würde das nicht belasten, würdest du mit ihnen darüber sprechen. vielleicht empfinden sie genauso, wollen aber nur nichts sagen, eben auch aus den gleichen Gründen wie Du?

    *dich einfach mal fest drück*

  3. Nach oben    #3
    Anteilnahme schenk ich mir an dieser Stelle, da ich kein Interesse daran habe und ich ebenfalls weiss, dass man mit sowas absolut nichts anfangen kann, wenn man in so einer Situation ist. Dennoch gebe ich dir ein bisschen Lebensweisheit auf den Weg, die dir ganz nützlich erscheinen könnte:

    Ein Verlust ist selbstverständlich immer sehr schwer zu verarbeiten, dennoch sollte man sich nicht permanent in der Vergangenheit befinden und auch, wenn es ein Satz ist, den man in so einer Situation am wenigsten hören möchte, so ist es doch ein sehr kluger und hilfreicher Satz: "Das Leben geht weiter.".

    Es bringt einen leider auch nicht weiter, wenn man Monatelang nur vor sich hinlebt und zulässt, dass schlechte Ereignisse der Vergangenheit einen regelrecht erwürgen. Man muss auch die Sonne des Lebens wieder an sein Herz lassen und die Dinge so nehmen, wie sie sind, denn ändern kann man daran sowieso nichts mehr. Es gibt so viele schöne Dinge, für die es sich lohnt, zu leben, nur solange man um sich herum eine Mauer aufbaut, die jeden Kontakt mit diesen Dingen verhindert, bleibt man auf einer Stelle stehen.

    Aber im Endeffekt musst du wissen, was du lieber möchtest. Es gibt zwei Optionen - an dieser Stelle bist du dran. Einer davon kostet ein wenig Überwindung, Mühe und Kraft, aber er ist nicht unschaffbar. Und er bringt dich ein Stück näher an das Glück heran.

  4. Nach oben    #4
    vip:oxy
    40 Jahre alt
    aus ziehn, ausziehn, ausziehn, ausziehn!!!
    1.984 Beiträge seit 11/2002
    Dass man irgendwie manchmal zusammensackt mit solchen Gedanken, ist, denke ich, mehr oder weniger normal. Ich habe vor ein paar Wochen Fotos mit meiner Freundin angeguckt und auf einem war mein Opa zu sehen, der mittlerweile schon über 15 Jahre tot ist, an den ich aber sehr positive Erinnerungen habe, und mich hats voll gepackt und ich musste weinen. Von daher wird da immer was bleiben, aber irgendwie ist es doch auch gut, dass du ihn nicht einfach vergessen kannst. Es zeigt ja, dass er wichtig für dich war und dass er sein Leben in diesem Sinne "gut" gelebt hat.

    Vielleicht solltest du, was du hier geschrieben hast auch mal der Person zeigen bei der du in Behandlung bist, denn vielleicht sagt er ja mehr aus, als das was du dort verbal zum Ausdruck bringen kannst.

  5. Nach oben    #5

    49 Jahre alt
    aus geblasene Ostereier sind cool!
    47 Beiträge seit 05/2006
    Ich weiss nicht wie stark Deine Familie zusammenhält und wie nah Ihr Euch im Moment alle steht. Aber ich denke es ist wichtig, dass Ihr auch Momente habt und zulasst, in denen Ihr zusammen Trauern könnt.
    Man kann nicht immer stark sein. Wenns einen packt, dann muss man eben losheulen. Und wenns ne Stunde geht, dann ist es so. Lass die Schmerzen raus. Wichtig ist aber auch, dass Du es nicht versteckst um andere zu schützen. Denn dann stehst Du manchmal alleine da.

    Du kannst nur dies tun und abwarten. Das geht vorbei.
    Friss den Scheiss nur nicht in Dich rein. Das holt Dich immer wieder ein.
    Oder Du bescherst Dir selbst mit den vergrabenen Gefühlen ne anständige Macke.

    Und wenn Du mit Deinen Kumpels unterwegs bist, dann rede mit Ihnen. Wenn sie echte Kumpels sind, dann verstehen sie Dich auch, wenn Du gerade nicht das Mädel auf den Schoß haben willst. Wenn Du es versteckst, isolierst Du Dich. Das ist scheisse. Gib den Leuten um Dich die Chance sich auf Dich einzustellen und Dir zu helfen, indem Du Dich nicht schliesst.

    Ansonsten bleibt wohl leider nur warten auf Besserung.
    Und gib nicht auf!

  6. Nach oben    #6

    35 Jahre alt
    28 Beiträge seit 03/2006
    Am besten ist in einer solchen Situation zu einem Psychologen zu gehen. Man braucht einen Ansprechpartner und oft ist auch gut mal einen "neutralen" ansprechpartner zu haben.
    Ich kann von daher nur aus eigener erfahrung sprechen.

  7. Nach oben    #7

    36 Jahre alt
    aus 100% mädchenfleisch.
    1.001 Beiträge seit 03/2005
    lesen ! er ist bei einem.

    is ne blöde situation aber ich hab hier irgendwo schonmal gelesen "das leben geht weiter. und so ist es. du scheinst dir durch das ganze "das wird einfach nicht besser" selbst steine in den weg der auseinandersetzung zu legen. gut, ich weiß nicht wie es ist in deiner situation zu sein, aber ich kann mir vorstellen dass man da echt mal n bissle optimistischer rangehen sollte. is jetzt leicht gesagt und manche denken jetzt sicher wie abgebrüht und kalt ich sein muss um mit optimismus auf tod zu reagieren. mag ja auch sein, dass es für den einen oder anderen so klingt, aber ich bin der meinung dass solche langen trauerphasen und depressionen einen einfach vom leben abhalten und man selbst der einzige is der was dagegen tun kann. von daher drück ich dir die daumen aber ich denk du kriegst das schon hin. viel glück!

  8. Nach oben    #8

    38 Jahre alt
    475 Beiträge seit 03/2005
    du setzt dich gerade mit dem härtesten auseinander,was einem jungem Menschen passieren kann.Es tut bestimmt UNGLAUBLICH weh...und ich will dir hier nicht die Standartfloskeln aufdrücken,aber die Zeit heilt alle Wunden!Nur ein paar Narben werden bleiben.
    Als ich in der 7. oder 8. Klasse war und eines Tages nach Hause kam,fand ich meine Mutter wie sie heftig geweint hat im Wohnzimmer.Als ich fragte was los ist und wo mein Papa sei sagte sie mir er wollte sich heute morgen umbringen; aufhängen und jetzt sei er in der Psychatrie.Sie hat ihn im letzten Moment,baumelnt auf dem Dauchboden gefunden. Das hat mir damals das Herz gebrochen.Dieser Mann hat sich seid dem so verändert...ehrlich gesagt ist er für mich schon gestorben.Ich konnte ihm das niemals verzeihen,dass er uns im Stich lassen wollte.Seid dem habe ich selber so oft daran gedacht mich umzubringen...aber ich will nicht die gleichen Fehler machen wie er!Nein,ich will niemanden im Stich lassen!Wenn meine Mutter und meine Freundin nicht wären hätte ich es wohl schon längst gemacht.Aber das ist nicht die Lösung.Das sind nunmal die Prüfungen,die uns das Leben stellt und wenn du damit umgehen kannst,bist du ein gemachter Mann.
    Ich wünsch dir alles Gute und hoffe,dass du es schaffst damit umzugehen,auch wenn es so unfair ist,du dich schuldig und hilflos fühlst.Du solltest mit deinen besten Freunden reden.Dafür sind Freunde schließlich da...und wenn sie es nicht verstehen oder sie mit dem Thema nicht belastet werden wollen,dann sind es keine Freunde.Alles Gute!

  9. Nach oben    #9

    35 Jahre alt
    aus was man verdient, ist nicht was man bekommt, willkommen an der Front!
    415 Beiträge seit 01/2002
    Es ist hart, jemanden zu verlieren, der einem so nah steht...
    Aber wenn ich deinen Text so lese, glaube ich, dass du auf dem richtigen Weg bist, so komisch sich das anhört. Du frisst den Kummer nicht in dich hinein, du kannst darüber reden und du kannst weinen, wenn es dich überkommt. Das alles hilft dir, das zu verarbeiten. Erwarte keine Wunder, es wird immer weh tun und es wird immer wieder Momente geben, in denen du weinst... Aber mit der Zeit lernt man, es mehr zu akzeptieren und damit umzugehen. Vielleicht verblasst auch der Schmerz irgendwann. Aber gib dir selbst Zeit und setz dich nicht unter Druck, ich glaub das ist alles noch zu frisch.

  10. Nach oben    #10

    37 Jahre alt
    4 Beiträge seit 05/2006

    @evildragon

    er ist in psychiatrischer behandlung ...
    n psychologe ist was ganz andres ...

    bin mir hier sehr unsicher aba ... soweit ich weiss gibt nen psychiater medikamente raus und wenn du/er sonst ein gesunder mensch ist ist das doch wohl eher falsch ...
    er muss sachen verarbeiten ... da muss er drüber reden ... ---> psychologen und nit irgendwelche (eventuell) stoffe zu sich nehmen ? naja ...

    hab wirklich wenig ahnung über psychiatrie aba meine mum ist psychologin und hat mir abgeraten zu nem psychiater zu gehen weil sie wohl dazu neigen sehr schnell "medikamente" rauszugeben ....was das verarbeiten eventuell auch verhindern könnte?!? ...

    .... also... was machst du denn bei deinem psychiater bzw musst du "medikamente" nehmen?

    .... naja ... ist nur so ne Idee ... dass du statt zum psychiater lieber zum psychologen solltest...

  11. Nach oben    #11
    vip:oxy
    aus |requiescat in pace |19.08.99 04.04.04 16.01.06|
    2.797 Beiträge seit 03/2003
    ich bin bei dem psy seit nunmehr 2 1/2 jahren in therapie, die medikamente sind abgesetzt da sie nicht fruchteten und die therapie beschraenkt sich aufs rein kognitive.

    ein psychiater ist ein psychologe, der medikamente verschreiben darf.
    kein mit tabletten um sich schmeissendes arzt-wesen.

    wie dem auch sei... ich danke euch fuer eure aufmunternden beitraege... auch wenn ich zum teil, mit verlaub, nicht viel damit anfangen kann.

    aber es war ja auch mehr meine intention mir hier alles von der seele zu schreiben.. wie gesagt, habt dank...

  12. Nach oben    #12

    35 Jahre alt
    28 Beiträge seit 03/2006
    @Dragon

    Dito, Danke

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