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Thema: Gerechtigkeit

  1. #1

    aus psychischen Gründen nicht ernst zu nehmen | Freiheit für H3Nn355Y den Propheten
    766 Beiträge seit 03/2006

    Gerechtigkeit

    Was ist Gerechtigkeit?
    Wikipedia sagt:
    Gerechtigkeit (lateinisch Justitia) ist das abgeleitete Substantiv von gerecht, dessen ursprüngliche Bedeutung "angemessen, richtig" ist. Gerechtigkeit wird heute als Versuch definiert, jedermann fair und moralisch angemessen zu behandeln.

    Aha moralisch angemessen. Was ist Moral?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Moral

    Also ist Gerechtigkeit abhängig von der Kultur?
    Ist Gerechtigkeit also nichts anderes als jmd die aktuellen Werte und Normen mitzuteilen und ihm zu sagen, dass er bestraft wird, wenn er jenen zu wider handelt?

    Könnte man die These aufstellen, dass man also etwas gerecht machen kann, wenn man das moralische Empfinden einer Personengruppe dementsprechend beeinflusst?
    Würde man also Gerechtigkeit und Recht erst recht manipulieren können, so dass man davon reden könnte, dass immer nur das Recht des Stärkeren gilt?

  2. Nach oben    #2
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Nen Jura-Student hat mir mal was schönes gesagt bzgl. Rechtsstaat und Gerechtigkeitsstaat:

    "Ein Rechtsstaat handelt nach der Maxime nulla poena sine lege (keine Strafe ohne Gesetz), während der Gerechtigkeitsstaat nach dem Leitsatz kein Verbrechen ohne Strafe handelt. Gerechtigkeitsstaaten waren in der Regel bisher immer (totalitäre) Diktaturen."

    Meiner Ansicht nach wird man sich immer darum streiten, was gerecht und Gerechtigkeit ist, da der Mensch diesen Begriff nie sauber definieren können wird. Er ist nicht fähig, objektiv zu denken. Gerechtigkeit hängt von einem Konsens vieler subjektiv denkender und handelnder Personen ab und variiert deshalb von Kulturkreis zu Kulturkreis. Eine (vom Menschen geschaffene) universelle Gerechtigkeit gibt es deshalb meiner Ansicht nach nicht.

    Aus diesem Grund sollte dieser Begriff im politischen Diskurs so wenig wie möglich, wenn nicht gar überhaupt nicht gebraucht werden.

    Denn was ist gerecht: Jedem nach seiner Leistung? Oder jedem nach seinen Bedürfnissen?

  3. Nach oben    #3

    38 Jahre alt
    aus Osnabrück
    640 Beiträge seit 08/2003
    Auch wenn es etwas arrogant klingt, aber ich denke, dass es eine natürliche Entwicklung der Geschichte zur christlich-demokratischen Moral hin gibt, die die Menschenrechte als höchstes Gut ansieht.
    Dieses wird denke ich durch die Globalisierung beschleunigt, aber ich denke, dass mit zunehmender Entwicklung und Bildung sich so eine Art Aufklärung, wie damals z.B. von Kant oder Schiller vertreten auch in anderen Kulturkreisen entwickeln hätte können.

  4. Nach oben    #4

    aus psychischen Gründen nicht ernst zu nehmen | Freiheit für H3Nn355Y den Propheten
    766 Beiträge seit 03/2006
    Wenn es nun aber keine "edele" Gerechtigkeit gibt und dadurch ja auch richtig und falsch absolut subjektiv sind, dann sollte man sich doch am Besten aus allen Sachen raushalten oder etwa nicht?
    Man hat keine Berechtigung zu Handlungen gegen andere Personen außer den Eigennutz?

    @Quarzgott Und wenn es bei uns so aussehen würde wie in z.B. China, dann wäre die Entwicklung, welche in China stattgefunden hat, die natürliche?

  5. Nach oben    #5
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    ... weshalb das westliche Modell der Freiheit des Einzelnen die einzige logische Schlussfolgerung ist.

  6. Nach oben    #6

    aus psychischen Gründen nicht ernst zu nehmen | Freiheit für H3Nn355Y den Propheten
    766 Beiträge seit 03/2006
    Und gibt uns dann diese Schlussfolgerung die Befugniss in der Außenpolitik unser Weltbild durchzusetzen?

    Ich seh das ja mit dem " Jeder ist soweit frei, wie er die Freiheit des anderen nicht beschneidet" auch als einzigen fundamentalen Satz an, frage mich aber auch, ob ich nicht anders denken würde, wenn ich z.B. in Nordkorea aufgewachsen wäre.

  7. Nach oben    #7
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Ich glaube, wenn du in Nordkorea aufgewachsen wärst, dann würdest du über sowas garnicht erst nachdenken

  8. Nach oben    #8

    43 Jahre alt
    aus Good old Münster
    1.490 Beiträge seit 01/2006
    Zitat Zitat von Aaaaaaaaaaaargh
    " Jeder ist soweit frei, wie er die Freiheit des anderen nicht beschneidet"

    Und wann endet die Freiheit? Gerade bei gegensätzlichen wünschen.

    Ich will einem Verbrecher den Schwanz abschneiden, jemand anderes will das nicht. Wem wird die Freiheit nun gewährt? (ich weiss mal wieder krasses beispiel)

    ich bin raus

  9. Nach oben    #9

    aus psychischen Gründen nicht ernst zu nehmen | Freiheit für H3Nn355Y den Propheten
    766 Beiträge seit 03/2006
    Tja das sind die Probleme die entstehen, sobald sich jmd nicht mehr an diesen Grundsatz hält.
    Wenn es gegensätzliche Wünsche gibt, dann kann man sich eben nicht einigen.
    Problematisch ist nur, herauszufinden, wo die Freiheitsgrenzen einer Person anfangen.

  10. Nach oben    #10
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von Der Mann
    Ich will einem Verbrecher den Schwanz abschneiden, jemand anderes will das nicht. Wem wird die Freiheit nun gewährt? (ich weiss mal wieder krasses beispiel)
    In dubio pro reo, würd ich sagen. Sprich: dem Verbrecher, der trotz allem ein Recht auf körperliche Unversehrtheit (i.e. die Freiheit körperlicher Unversehrtheit) hat.

  11. Nach oben    #11

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Heißt es nicht: Die Freiheit des einen, wird nur durch das Recht des anderen begrenzt? Und weiter, dass diese Grenze durch das Gesetz definiert wird.

  12. Nach oben    #12
    Zitat Zitat von Marsmensch
    ...dass diese Grenze durch das Gesetz definiert wird.
    Ein altes chinesisches sprichwort sagt: "An der Anzahl der gesetze einer Gemeischaft, erkennt man ihre verkommenheit"

  13. Nach oben    #13
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Deshalb haben sie eine kommunistische Partei, die alles regelt. Auch ohne Gesetze

  14. Nach oben    #14

    38 Jahre alt
    aus Phantasìen
    2.483 Beiträge seit 08/2002
    Zitat Zitat von Overkill
    Meiner Ansicht nach wird man sich immer darum streiten, was gerecht und Gerechtigkeit ist, da der Mensch diesen Begriff nie sauber definieren können wird. Er ist nicht fähig, objektiv zu denken. Gerechtigkeit hängt von einem Konsens vieler subjektiv denkender und handelnder Personen ab und variiert deshalb von Kulturkreis zu Kulturkreis. Eine (vom Menschen geschaffene) universelle Gerechtigkeit gibt es deshalb meiner Ansicht nach nicht.

    Aus diesem Grund sollte dieser Begriff im politischen Diskurs so wenig wie möglich, wenn nicht gar überhaupt nicht gebraucht werden.

    Denn was ist gerecht: Jedem nach seiner Leistung? Oder jedem nach seinen Bedürfnissen?

    das problem dabei ist: angenommen der mensch kann tatsächlich nciht objektiv sein ist dass hier auch auch nur deine subjektivemeinung (wie ich subjektiv vermute).

    heisst der gerechtigkeiststaat nicht auch keine strafe ohne verbrechen?

  15. Nach oben    #15

    38 Jahre alt
    aus Phantasìen
    2.483 Beiträge seit 08/2002
    Zitat Zitat von Overkill
    In dubio pro reo, würd ich sagen. Sprich: dem Verbrecher, der trotz allem ein Recht auf körperliche Unversehrtheit (i.e. die Freiheit körperlicher Unversehrtheit) hat.

    ahm so war der satz zwa rnicht mal annähernd gemeint......

  16. Nach oben    #16
    stimmt in dubio pro reo bedeutet vielmehr, dass wenn die dem Gericht vorliegende Beweislage zwar die theoretische Schuld des Angeklagten beweisen, aber genauso die Möglichkeit offenlassen, dass andere die Tat begangen haben könnten, und es somit zweifelhaft ist ob der Angeklagte das jetzt war oder wer anders.

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