Sail ho
Deutsche Piratenpartei organisiert am 10.09. ihre Gründungsversammlung
Die Schweden haben es vorgemacht, morgen ziehen die Netzpolitik- und Filesharing-interessierten in Deutschland nach. Im Anschluss an die Gründung wird der frisch gewählte Vorstand bis voraussichtlich 13:00 Uhr eine Pressekonferenz geben. Man darf auf das angestoßene Medienecho gespannt sein.
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Die morgen in Berlin gegründete Partei will sich für freies Filesharing und gegen die Kriminalisierung deren Teilnehmer engagieren. Es geht um Inhalte, wie digitale Überwachung des Staates und der kritische Umgang hiermit. Auch Themen, wie das Patentwesen, der freie Zugang zu Ergebnissen der öffentlich geförderten Forschung und Entwicklung, mehr Transparenz der staatlichen Verwaltungsinstanzen und Infrastrukturmonopole werden im Mittelpunkt des Parteiprogramms stehen.
Man ist sich darüber im Klaren, dass Themen wie Piraterie, Untergrund, Subkultur etc. eine gewisse Faszination auf viele Menschen ausüben. Die virtuellen Piraten möchten nicht mit kriminellen Organisationen, sondern mit Freibeutern, die zu Störtebekers Zeiten auch hiesige Meere befuhren, assoziiert werden.
"Auch diese hatten sicherlich nicht immer die ehrenwertesten Absichten, aber ein idealisiertes Bild der Piraten dieser Zeit wird immer weiterleben. Denn das Bild des Piraten ist auch ein Symbol für Menschen, die teilweise ungerechtfertigt in die Illegalität gedrängt wurden. Genau das kommt heute im "virtuellen" Bereich verstärkt vor. Darum nennen wir uns ebenfalls Piraten".
Piratenpartei Logo
Es geht laut Wiki der Piratenpartei nicht im Mindesten um die persönliche Bereicherung auf Kosten anderer. Vielmehr möchte man mit legalen und demokratischen Mitteln für die Freiheit von Informationen und Wissen für alle kämpfen. Mit der Namensgebung der eigenen Partei geht man bewusst selbstkritisch um:
"Wenn die Partei sich jetzt Piratenpartei nennt, gibt sie den politischen Gegner mit ihrer Darstellung recht, weil Piraten geschichtlich nachweisbar geraubt und gestohlen haben. Schaut euch z. B. an, was die PDS für Probleme hat, weil sie sich nicht klar von den politischen Vorgängern distanziert hat".
Es ist zu hoffen, dass diese Parteigründung den Weg für eine frei denkende, seriöse und ernst zu nehmende Netzpolitik frei macht. Die anderen linken Parteien haben diesen politischen Sektor in der Vergangenheit leider eher stiefmütterlich behandelt.
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