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Overkill hier vor langer langer Zeit
Voraussetzungen:
A. Die Logik ist in sich selbst schlüssig und frei von Widersprüchen.
B. Das Wort "Allmacht" beschreibt die Fähigkeit, ausnahmslos alles tun zu können - sei es nun für den Menschen vorstellbar und sinnvoll oder nicht.
C. Wenn Gott existiert, dann ist er allmächtig.
Zu A: Da die Logik in sich selbst schlüssig ist, folgert man daraus, dass etwas, das in sich schlüssig ist, logisch ist. Analog hierzu ist etwas, das in sich widersprüchlich ist, unlogisch.
Zu B: Beim Wort allmacht ist von der wörtlichen Bedeutung auszugehen.
Zu C: Notwendige Grundvoraussetzung, da man die Allmacht und damit Gottes Existenz widerlegen möchte.
Das führt uns zur ersten Anhäufung von Schlussfolgerungen, die man alle aus B ziehen kann, und die sich alle nicht mit B geschweige denn A oder C widersprechen:
a) Allmacht bedeutet, einen Stein schaffen zu können, den man nicht hochheben kann.
b) Allmacht bedeutet, jeden Stein hochheben zu können.
c) Allmacht bedeutet, seine eigene allmacht widerlegen zu können.
d) Allmacht bedeutet, die Logik sein zu können.
Stellt man diese vier Schlussfolgerungen nun jeweils paarweise gegenüber, so ergeben sich zwei interessante Paare:
I.
1. Allmacht bedeutet, einen Stein schaffen zu können, den man nicht hochheben kann.
2. Allmacht bedeutet, jeden Stein hochheben zu können.
1. und 2. widersprechen sich. Damit besagt die Logik nach A, dass Allmacht unlogisch ist.
II.
1. Allmacht bedeutet, seine eigene allmacht widerlegen zu können.
2. Allmacht bedeutet, die Logik sein zu können.
1. und 2. widersprechen sich nicht. Allmacht ist damit nach A logisch.
I. und II. zeigen, dass die Logik sich hier selbst widerspricht, da Allmacht sowohl logisch als auch unlogisch ist. Demzufolge ist die Logik selbst unlogisch, damit auch ihre Regeln, was sie wieder logisch macht. Es folgt eine nette logische Endlosschleife bzw. ein Paradoxon.
Schlussfolgerung: Die Steinfrage ist ungeeignet.
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