Ich habe vorhin ein nettes Interview bezüglich der Landtagswahlen mit den Spitzenreitern der Parteien gesehen und dieses herausgesucht, weil ich es denen, die es nicht gesehen haben, nicht vorenthalten wollte.
Naja... einfach angucken und darüber lachen, wie sich Udo Pastörs zum Affen macht. Einfach köstlich, wie der vorgeführt wird
http://www1.ndr.de/ndr_page_video/0,...104812,00.html
Wie er vorgeführt wird? Meiner Ansicht nach verhält sich der Moderator zutiefst unprofessionell. Er unterbricht den zum Interview geladenen Gast, lässt ihn nicht ausreden.
Pastörs Verweis auf die DDR (einem ebenso national sozialistischen Verbrecherstaat) wird zuerst unterbrochen, dann als willkommene Erweiterung zum NS-Staat gebraucht.
"Sie ziehen sich also das Beste aus zwei Diktaturen heraus" schießt den Vogel vollends ab. Was Pastör mit seiner Aussage preisgab (dass er soziale Programme der DDR und die Beschäftigungspolitik des Dritten Reiches gut findet), ist nämlich nichts Anderes als das, was uns die Tagespolitik vorlebt und für gut verkauft: Ganztagesbetreuung, Sozialstaat (ja, den hatte Hitler auch), Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
Ein sehr schönes Beispiel dafür, dass es nicht darauf ankommt, was gesagt wird, sondern wer es sagt.
Ganz zu schweigen vom Teil über den verurteilten Landesvorsitzenden. Ich nehme an, die Wähler haben mitbekommen, wer da auf der Liste steht. Es wurde trotzdem zu einem bemerkenswerten Teil für die Liste gestimmt. Also haben die Wähler auch diesen Kandidaten gewählt. Das ist Demokratie.
ich find das voll krank, was da los ist. das grundverständnis für die demokratie fehlt einfach.
höchstwahrschienlich wird es jetzt weiter eine sozialistische regierung in MVP geben und zu allem überfluss sitzen die nazis im parlament.
also alles dumm da oben. das einzig gute is, dass die fdp auf fast 10 % gekommen ist. das war es dann aber auch schon...
der meinung bin ich auch, dass man ganz und gar nicht von einem vorgeführt werden hier sprechen kann!
der moderator macht vielmehr genau das, was auch für politik und zivilgesellschaft bezeichnend ist und den aufstieg der npd erst begünstigt hat. er führt sich ziemlich empört und autoritär auf und glaubt offensichtlich er wäre jetzt beim verhör und müsste den "bösen bullen" spielen.
selbst ein der npd abneigend eingestellter mensch muss sich gedacht haben "hallo? ich hätte gern gewusst was der mann zu sagen hat". auf der einen seite verhindert der moderator mit seinem gehabe völlig die inhaltliche auseinandersetzung mit der npd (wahrscheinlich weil er ihm intellektuell auch nicht grade überlegen ist) und genau dass ist es was mal stattfinden müsste, damit man sie blosstellt und sich die npd nicht mehr in die opferrolle pressen lassen kann, weswegen viele erst anfangen mit ihr zu sympathisieren. wenn ein mensch mit genügend hintergrundwissen und redegewandtheit einen npd-politiker interviewt ist es eben grade dann möglich der npd das deckmäntelchen zu entreissen.
die vielen "protestwähler" die immer herbeigeredet werden existieren so auch nicht. sondern die vielen wähler sind schlicht und einfach ein ausdruck für das faschistoide element welches dem bürgertum generell aber besonders in deutschland und italien innewohnt und die auf eine gewisse art die subtilste gewalt von allen ist und sie findet ihr praktisches ende u.U. im nationalsozialismus. diese überschneidung ist es, die die npd salonfähig macht und die die anderen parteien z.b. auch immer wieder mit "law and order gerede" oder rassistischen statements zur zuwanderungspolitik bedienen und nicht das "protestpotenzial". es besteht ein hoher grad an überschneidung mit den anderen parteien. das problem ist allerdings ein widerspruch in sich.eine inhaltliche auseinandersetzung würde im öffentlich diskurs stattfindend irgndwann an dem punkt gelangen wo festzustellen wäre, dass die sogenannten tabu-themen eigentlich keine sind, sondern die eigentlich von allen parteien aufgegriffen und mit lösungsvorschlägen behandelt werden. und der hauptgrund für die npd-welle eigentlich grade der ist, dass sie sich so verdammt gut in die politische landchaft mittlerweile einreihn können um auf wählerpotenzial zu stoßen und im gegensatz zu den anderen parteien aber den bonus hat einen auf anti machen zu können wonach auch bei den wählern das bedürfnis ist.
Hoppla. Hab ich da irgendetwas verpasst in den letzten nunmehr einundzwanzig Jahren, die ich schon zur Avantgarde der Bougeoisie gehöre?Zitat von channel
Soweit ich es in Erinnerung habe, ist es gerade das Bürgertum, das sich gegen die Grundbedingung des Faschismus, einen starken Staat, stellt.
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