ich hatte da von nem kumpel so ein ätzendes und voreingenommenes null-punkte-review, dass ich mich einfach mal ein wenig wehren musste, auch wenn mcr nicht wirklich mehr mein fall sind. aber ich bin ja ein objektiver mensch.

my chemical romance - the black parade



tracklist:

1. The End
2. Dead!
3. This Is How I Disappear
4. The Sharpest Lives
5. Welcome To The Black Parade
6. I Don't Love You
7. House Of Wolves
8. Cancer
9. Mama
10. Sleep
11. Teenagers
12. Disenchanted
13. Famous Last Words
14. Blood


eine platte wie hell und dunkel, tag und nacht, schwarz und weiss. nein, es hätte uns keineswegs gewundert, wenn der drittling von my chemical romance "the black and white parade" geheissen hätte - hat sich doch sänger gerard way erst kürzlich von schwarzem haar zu einem hellen, fast kahlgeschorenen kopf bekehren lassen. ein neuer sänger in musikalisch altem gewand und so geht es auch seiner band: hier werden neue pfade angetastet, alte wieder aufgegriffen. das sind ganz und gar noch die guten alten my chemical romance, so wie wir sie kennen. der farbliche anstrich ist allerdings nur zum teil gelungen: die komplette amplitude wird einmal von links nach rechts abgefahren. da wären auf der einen seite tracks wie "Teenagers" oder "Dead!", mit denen einfach nicht der akkord neu erfunden werden kann. das haben wir alles schön gehört. ausserdem halten my chemical romance an ihrem faible fest, grundsätzlich die eintönigsten und langweiligsten songs zur single zu machen, wie auch diesmal geschehen beim titeltrack. hier haut es uns ebenfalls nicht vom hocker, dass sich die band zu einer minder guten queen-kopie machen möchte. sie versuchen es immer wieder, wollen mit "i don't love you" verzweifelt das darbieten, was sie damals schon nicht mit "the ghost of you" erreichen konnten. stattdessen sollten sie doch lieber bei dem bleiben, was sie können. keine gitarrensoli, keine polkasounds, sondern schlicht und einfach handgemachte gitarrenmusik aus dem hause way. und wenn man genau hinhört, fällt einem auch auf, dass tracks wie "this is how i disappear" oder "house of wolves" etwas durchaus frisches haben und trotzdem ihrem klassischen stile treu bleiben können. allein durch gerards stimme dürfen my chemical romance nicht ins übliche schema gedrückt werden. klar, der sound ist nicht grad die neuerfindung des pop, aber das hier hebt sich doch eindeutig ab von ffaf, fata und co. und mit track zehn namens "sleep" hat "the black parade" auch einen absoluten spitzenreiter im gepäck. so gehört sich das nunmal, so war es bisher immer. und alteingesessenes darf ja schliesslich nicht wieder von der hand gewiesen werden. so richtig daneben ist diese platte nicht, auch wenn sie sicherlich in den reisswolf geworfen wird, bevor überhaupt das intro erklingen kann. wirklich penetrant ist allerdings das ständige bekennen der band zur dunklen seite der macht. sei es der albentitel, die permanente erwähnung der wörtchen hölle und grab oder emoattitüdentexte a la "bury me in all my favorite colors", die den guten eindruck auf teufel komm raus negativieren wollen - my chemical romance würden ohne ihr trendiges und eigentlich überhaupt nicht passendes "badboy"-gehabe wahrscheinlich kaum einen schritt da draussen in der 'harten' musikwelt vorankommen. aber gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.

anspieltipp: sleep
punkte: 5/10