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Ergebnis 34 bis 44 von 44

Thema: Nation?

  1. #34
    Ich habe mich oben explizit auf Deutschland bezogen und das war im 18. / 19. Jahrhundert eben in hunderte Einzelstaaten aufgesplittert. D.h., wenn du als A mit B Handel treiben wolltest, musstest du möglicherweise durch die Staaten C und D hindurch, wofür du deren Währung brauchtest und wahrscheinlich auch noch ordentlich Gebühren o.ä. zahlen musstest. Es ist doch klar, dass die Transaktionskosten hier sehr hoch sind, oder?
    Dass staatliche Eingriffe den Weg zur Planwirtschaft bedeuten, halte ich für Unsinn. Bei uns ist die Marktwirtschaft soweit ich weiß im GG verankert. Wenn du dem Staat jegliche Eingriffsmöglichkeit verbietest, öffnest du dem Marktversagen Tür und Tor. Ich brauche nur Kartelle und Monopole als Beispiel zu nennen.
    Dass die soziale Marktwirtschaft das beste System ist, habe ich nicht behauptet - es ist aber sicherlich nicht das schlechteste. Denn bisher ist die Schere zwischen Arm und Reich hier noch nicht so groß wie z.B. in den USA.

  2. Nach oben    #35
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Auweia.

    Zum ersten: Marktversagen gibt es nicht.
    Monopole entstehen dann, wenn der Staat, selbst Inhaber eines Monopols, irgendwo die Finger im Spiel hat (sollte gar der Staat selbst ein Marktversagen sein?). So entsteht der nette Kreislauf, dass der Staat eine Folge seines Handelns als Grund für sein Handeln angibt. In einer tatsächlich freien Marktwirtschaft entstehen höchstens Oligopole, die aber - sobald ein Konkurrent ein besseres Produkt bietet - auch wieder in ihre Schranken verwiesen werden.

    Zum zweiten: Natürlich legt ein gestaltender Staat den Grundstein zur Planwirtschaft.
    Durch sein Eingreifen schafft er Probleme, die er als Grund für weiteres Eingreifen heranzieht. Dreht man diese Spirale weiter, hat er irgendwann so viele Möglichkeiten, einzugreifen, dass man vom Planwirtschaft sprechen kann.

    Zum dritten: Soweit ich weiß, ist die Schere zwischen "Arm" und "Reich" in den USA zwar größer als hierzulande - was dort aber als "arm" verbucht wird, hat einen genauso großen oder teilweise sogar höheren Lebensstandard als das, was bei uns unter "Mittelschicht" fällt. Armut ist relativ, nicht absolut. Deshalb bringen solche Vergleiche recht wenig.

    Thema einheitliches Staatsbürgerschaftsrecht: Das gibt es in Deutschland erst seit den 1930ern. Ich sage mal nicht, wer es eingeführt hat, sonst wird mir hier wieder die Hitlerkeule vorgeworfen. Sowohl im Bismarck-Reich als auch in der Weimarer Republik war man Bürger des jeweiligen Landes, nicht des Reiches.

    Thema einheitliche Verteidigung: siehe NATO. Trotzdem ist sie noch lange kein Grund, dass die Anglosphäre und Europa zu einem Superstaat fusionieren.

    Thema einheitliche Justiz: Vorteil davon?
    Überspitztes Beispiel: Wenn in Berlin jemand den Mord legalisieren will, darf ich ihn hier nicht mehr verbieten, um die Einheitlichkeit nicht zu gefährden. Schön, oder?

  3. Nach oben    #36
    Irgendwie hangelst du dich von einem Thema zum anderen...

    Zitat Zitat von Overkill
    Zum ersten: Marktversagen gibt es nicht.
    Monopole entstehen dann, wenn der Staat, selbst Inhaber eines Monopols, irgendwo die Finger im Spiel hat (sollte gar der Staat selbst ein Marktversagen sein?).
    Du bist amüsant (ich versuche, die Bezeichnung "dumm" zu vermeiden).

    Monopole entstehen u.a. durch natürliche Monopole, oder wenn ein Anbieter zu geringen Kosten produzieren und damit zu niedrigeren Preisen anbieten kann, als die anderen Anbieter und diese so aus dem Markt drängen kann. Der Staat hat damit nichts zu tun. Es mag einige "künstliche" Monopole wie die Telekom oder die Post gegeben haben, aber die wurden bekanntermaßen abgeschafft.
    Marktversagen bezeichnet auch externe Effekte, also z.Bsp. die Umweltverschmutzung durch eine Fabrik, unter der nahe Anwohner zu leiden haben. Hier gelingt es dem Markt nicht, dafür zu sorgen, dass die Fabrik die Kosten tragen muss, dies kann hier nur der Staat erreichen.
    Marktversagen bezeichnet auch asymmetrische Information, dass also Qualitätsunsicherheit dazu führt, dass nur schlechteste Qualitäten gehandelt werden (Gebrauchtwagenmarkt). Auch hier kann der Staat durch Garantievorschriften u.ä. positive Effekte erzielen.
    Marktversagen bezeichnet auch das Problem öffentlicher Güter, die jedem zugänglich sind und daher rücksichtslos ausgebeutet werden, bis sie erschöpft sind.

    Zitat Zitat von Overkill
    Zum zweiten: Natürlich legt ein gestaltender Staat den Grundstein zur Planwirtschaft.
    Durch sein Eingreifen schafft er Probleme, die er als Grund für weiteres Eingreifen heranzieht. Dreht man diese Spirale weiter, hat er irgendwann so viele Möglichkeiten, einzugreifen, dass man vom Planwirtschaft sprechen kann.
    Welcher Staat hat sich denn bitte zur Planwirtschaft 'entwickelt'? Diese wurde doch durch rote Revolutionen eingeführt bzw. aufgezwungen. Die Realität widerspricht dir hier; die Rolle, die dem Staat in der sozialen Marktwirtschaft zugestanden wird, hat in Deutschland bisher nicht zu einer Planwirtschaft geführt.

    Thema einheitliche Verteidigung: siehe NATO. Trotzdem ist sie noch lange kein Grund, dass die Anglosphäre und Europa zu einem Superstaat fusionieren.
    Die NATO konnte sich erst durch die Existenz größerer, innerlich geschlossener Nationalstaaten entstehen. Es ist übrigens bei 26 Mitgliedern schon schwer, zu einer gemeinsamen Politik zu gelangen. Wie sähe das aus, wenn es stattdessen hunderte Kleinstaaten gäbe?

    Thema einheitliche Justiz: Vorteil davon?
    Überspitztes Beispiel: Wenn in Berlin jemand den Mord legalisieren will, darf ich ihn hier nicht mehr verbieten, um die Einheitlichkeit nicht zu gefährden. Schön, oder?
    Ich kann im einen Kleinstaat ein Verbrechen begehen und ein paar Kilometer weiter in den nächsten Kleinstaat flüchten, wohin mich die Justiz nicht verfolgen kann. Klar?

  4. Nach oben    #37
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von CasaReas
    Irgendwie hangelst du dich von einem Thema zum anderen...
    Liegt hier im Forum in der Natur der Sache.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Du bist amüsant (ich versuche, die Bezeichnung "dumm" zu vermeiden).
    Mit der Einstellung kommst du nicht weit. Selbst wenn du die Weisheit mit Baggerschaufeln in dich gestopft hast.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Monopole entstehen u.a. durch natürliche Monopole, oder wenn ein Anbieter zu geringen Kosten produzieren und damit zu niedrigeren Preisen anbieten kann, als die anderen Anbieter und diese so aus dem Markt drängen kann.
    Schön. Dann haben wir, rein fiktiv, ein natürlich gewachsenes Monopol. Nun haben solche Angebote aber den Nachteil, dass die Kosten steigen, während die Qualität sinkt. Den Kunden gefällt dies natürlich nicht. Deshalb findet sich ein spitzfindiger Produzent, der bessere Qualität zu einem niedrigeren Preis auf den Markt bringt. Ruckzuck ist das fiktive Monopol gebrochen und der Markt wieder offen.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Der Staat hat damit nichts zu tun. Es mag einige "künstliche" Monopole wie die Telekom oder die Post gegeben haben, aber die wurden bekanntermaßen abgeschafft.
    Deshalb müssen Alternativanbieter die Telefonleitungen bei der Telekom anmieten, nicht wahr?

    Zitat Zitat von CasaReas
    Marktversagen bezeichnet auch externe Effekte, also z.Bsp. die Umweltverschmutzung durch eine Fabrik, unter der nahe Anwohner zu leiden haben. Hier gelingt es dem Markt nicht, dafür zu sorgen, dass die Fabrik die Kosten tragen muss, dies kann hier nur der Staat erreichen.
    Die natürliche Reaktion wäre, dass die Anwohner wegziehen. Dadurch finden sich für die Fabrik weniger Angestellte, so dass der Chef umdenken muss. Vielleicht wird auch sein Produkt boykottiert, so lange er die Umwelt weiter verschmutzt, wer weiß. Und vielleicht kommt der Produzent dann ja auch seinen Kunden entgegen, schließlich will er ja auch Geld verdienen...

    Zitat Zitat von CasaReas
    Marktversagen bezeichnet auch asymmetrische Information, dass also Qualitätsunsicherheit dazu führt, dass nur schlechteste Qualitäten gehandelt werden (Gebrauchtwagenmarkt). Auch hier kann der Staat durch Garantievorschriften u.ä. positive Effekte erzielen.
    Wer gute Ware anbietet, hat einen guten Ruf. Das spricht sich in der Kundschaft herum. Wer Mangelware verkauft oder verkaufen will, bekommt die Kundschaft, die er verdient. Andersherum bekommt der Konsument auch das, was er verdient. Bevor ich mir einen Wagen kaufe oder eine ähnlich große Anschaffung, vergleiche ich Angebote, ziehe vor allem auch einen oder mehrere Leute heran, die sich mit der Materie auskennen. Und diese geistige Leistung traue ich jedem zu, der Geld verdient.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Marktversagen bezeichnet auch das Problem öffentlicher Güter, die jedem zugänglich sind und daher rücksichtslos ausgebeutet werden, bis sie erschöpft sind.
    Öffentliche Güter, die da wären ... ?

    Zitat Zitat von CasaReas
    Welcher Staat hat sich denn bitte zur Planwirtschaft 'entwickelt'? Diese wurde doch durch rote Revolutionen eingeführt bzw. aufgezwungen. Die Realität widerspricht dir hier; die Rolle, die dem Staat in der sozialen Marktwirtschaft zugestanden wird, hat in Deutschland bisher nicht zu einer Planwirtschaft geführt.
    Die soziale Marktwirtschaft (ergo: die neoliberale Wirtschaftsordnung) existiert nicht mehr. Wir leben schon seit geraumer Zeit in einer sozialistischen Marktwirtschaft. Ein erster Schritt dahingehend ist also schon getan.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Die NATO konnte sich erst durch die Existenz größerer, innerlich geschlossener Nationalstaaten entstehen. Es ist übrigens bei 26 Mitgliedern schon schwer, zu einer gemeinsamen Politik zu gelangen. Wie sähe das aus, wenn es stattdessen hunderte Kleinstaaten gäbe?
    Auch nicht viel anders? Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis, kein Angriffspakt. Sie hat nicht die Aufgabe, Politik zu betreiben, sondern die Sicherheit ihrer Mitglieder zu gewährleisten. Und da herrscht die Bündnispflicht, wenn ein Mitgliedsstaat angegriffen wird.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Ich kann im einen Kleinstaat ein Verbrechen begehen und ein paar Kilometer weiter in den nächsten Kleinstaat flüchten, wohin mich die Justiz nicht verfolgen kann. Klar?
    Okay. Ich begehe in Liechtenstein ein Verbrechen, flüchte in die Schweiz, wo das, was ich tat, legal ist. Böse Welt. Ich gehe als Frau in Syrien unverhüllt auf die Straße, man will mich steinigen. Daher flüchte ich nach Israel und darf weiterleben. Böse Welt.
    Zumal noch nicht einmal klar ist, wie das Verhältnis des Strafrechts vom einen zum anderen Kleinstaat geregelt ist. Vielleicht werden die Staatsbürger gemäß ihres Ausweises behandelt?

  5. Nach oben    #38

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Ich glaube du wirst nicht viele Wirtschaftswissenschaftler finden, die behaupten es gäbe kein Marktversagen. Eine staatliche Währungspolitik ist mit Sicherheit notwendig um eine stabile Wirtschft zu ermöglichen.

    Jemand, der die Umwelt verschmutzt, verletzt meine Freiheitsrechte. Deshalb ist es die Aufgabe des Staates mich vor ihm zu schützen.

  6. Nach oben    #39
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von Marsmensch
    Eine staatliche Währungspolitik ist mit Sicherheit notwendig um eine stabile Wirtschft zu ermöglichen.
    Was ich kürzlich gelesen hab: der erste Weltkrieg (mitsamt der danach folgenden Inflation) hätte ohne staatliche Währungspolitik nicht stattfinden können. Da trennte die Währungspolitik nämlich den Geldwert von der Golddeckung (anders wäre das Ganze nie zu finanzieren gewesen), was dazu führte, dass wir heute kein Geld besitzen, sondern nur einen Anspruch auf Schuldentilgung haben.

    Zitat Zitat von Marsmensch
    Jemand, der die Umwelt verschmutzt, verletzt meine Freiheitsrechte. Deshalb ist es die Aufgabe des Staates mich vor ihm zu schützen.
    Gut, von dieser Seite aus kann man argumentieren. Das ist aber dann kein Marktversagen, sondern fällt unter den Eigentumsschutz.

  7. Nach oben    #40

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Ohne staatliches Geldmonopol kann ich mir aber etwas anderes als Tauschwirtschaft nicht vortellen.
    Ich halte die Geldpolitik für eine der wenigen zentralen Aufgaben des Staates abseits vom Schutz des Individuum. Viell lässt sich sich auch aus der staatlichen Aufgabe zum Schutz der individuellen Freiheitsrechte herleiten, ich weiß aber nicht wie. Da der Staat auch die Pflicht hat, das Individuum vor äußeren Feinden zu schützen, hat er meiner Meinung nach auch das Recht/die Pflicht zur Verbesserung der strategischen Situation eine progressive Wirtschaftspolitik zu betreiben (das ist natürlich eine Frage der Verhältnismäßigkeit; er darf die Freiheitsrechte nicht elementar einschränken, nur um seine strategische Politik zu betreiben).

  8. Nach oben    #41
    Zitat Zitat von Overkill
    Schön. Dann haben wir, rein fiktiv, ein natürlich gewachsenes Monopol. Nun haben solche Angebote aber den Nachteil, dass die Kosten steigen, während die Qualität sinkt. Den Kunden gefällt dies natürlich nicht. Deshalb findet sich ein spitzfindiger Produzent, der bessere Qualität zu einem niedrigeren Preis auf den Markt bringt. Ruckzuck ist das fiktive Monopol gebrochen und der Markt wieder offen.
    Ein Beispiel für ein natürliches Monopol ist ein seltener, wertvoller Rohstoff, der nur einer Person / einem Unternehmen gehört bzw. zugänglich ist. Dieses Unternehmen kann nun die Preise diktieren. Andere Unternehmen haben zwar Anreize, Substitute zu schaffen, aber keiner kann garantieren, dass sie damit erfolgreich sind.

    Deshalb müssen Alternativanbieter die Telefonleitungen bei der Telekom anmieten, nicht wahr?
    Besser, als wenn jeder Anbieter seine eigenen Leitungen verlegen müsste.

    Die natürliche Reaktion wäre, dass die Anwohner wegziehen. Dadurch finden sich für die Fabrik weniger Angestellte, so dass der Chef umdenken muss. Vielleicht wird auch sein Produkt boykottiert, so lange er die Umwelt weiter verschmutzt, wer weiß. Und vielleicht kommt der Produzent dann ja auch seinen Kunden entgegen, schließlich will er ja auch Geld verdienen...
    Die Anwohner sollten also nicht nur die Kosten der Verschmutzung tragen, sondern auch noch die Kosten eines Umzugs? Dass sich weniger Angestellte finden lassen, ist extrem unwahrscheinlich, dazu müssten alle Arbeitskräfte ja aus den bisherigen Anwohnern kommen.

    Wer gute Ware anbietet, hat einen guten Ruf. Das spricht sich in der Kundschaft herum. Wer Mangelware verkauft oder verkaufen will, bekommt die Kundschaft, die er verdient. Andersherum bekommt der Konsument auch das, was er verdient. Bevor ich mir einen Wagen kaufe oder eine ähnlich große Anschaffung, vergleiche ich Angebote, ziehe vor allem auch einen oder mehrere Leute heran, die sich mit der Materie auskennen. Und diese geistige Leistung traue ich jedem zu, der Geld verdient.
    1. Dass alle Kunden über den Ruf eines Unternehmens informiert sind, ist unrealistisch. Hören-Sagen ist daher unvollständig und kann zudem durch Werbung stark beeinflusst werden.

    2. Daher das Beispiel Gebrauchtwagenmarkt: Bei Neuware kann man vielleicht noch vergleichen, aber bei gebrauchten Waren kannst du als Laie etwaige Mängel schlecht abschätzen.

    Öffentliche Güter, die da wären ... ?
    Lernen's VWL.

    Die soziale Marktwirtschaft (ergo: die neoliberale Wirtschaftsordnung) existiert nicht mehr. Wir leben schon seit geraumer Zeit in einer sozialistischen Marktwirtschaft. Ein erster Schritt dahingehend ist also schon getan.
    Belege?

    Auch nicht viel anders? Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis, kein Angriffspakt. Sie hat nicht die Aufgabe, Politik zu betreiben, sondern die Sicherheit ihrer Mitglieder zu gewährleisten.
    Das ändert sich seit dem Ende des Kalten Krieges aber gewaltig. Wessen Sicherheit war denn durch den jugoslawischen Bürgerkrieg bedroht?

    Okay. Ich begehe in Liechtenstein ein Verbrechen, flüchte in die Schweiz, wo das, was ich tat, legal ist. Böse Welt. Ich gehe als Frau in Syrien unverhüllt auf die Straße, man will mich steinigen. Daher flüchte ich nach Israel und darf weiterleben. Böse Welt.
    Sagt dir der Begriff Transaktionskosten irgendetwas? Wenn ja, müsstest du eigentlich wissen, dass die TK deutlich niedriger sind, wenn sich 25 statt 200 Staaten auf eine Harmonisierung des Strafrechts einigen?

  9. Nach oben    #42
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Nur kurz, ich muss gleich weg:

    Zitat Zitat von CasaReas
    Ein Beispiel für ein natürliches Monopol ist ein seltener, wertvoller Rohstoff, der nur einer Person / einem Unternehmen gehört bzw. zugänglich ist. Dieses Unternehmen kann nun die Preise diktieren. Andere Unternehmen haben zwar Anreize, Substitute zu schaffen, aber keiner kann garantieren, dass sie damit erfolgreich sind.
    Deshalb muss der Staat den Besitzer des Rohstoffes entgeignen, damit er mit seinem Besitz nicht machen kann, was er will, schon klar.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Besser, als wenn jeder Anbieter seine eigenen Leitungen verlegen müsste.
    Also ist ein Monopol (nach deiner Aussage ein Marktversagen) besser als die Praxis, dass jeder Kunde das bekommt, was er will.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Die Anwohner sollten also nicht nur die Kosten der Verschmutzung tragen, sondern auch noch die Kosten eines Umzugs? Dass sich weniger Angestellte finden lassen, ist extrem unwahrscheinlich, dazu müssten alle Arbeitskräfte ja aus den bisherigen Anwohnern kommen.
    Oh, ich vergaß: der durchschnittliche Fabrikarbeiter fährt nicht weniger als 200km, um zu seinem Arbeitsplatz zu kommen. Mein Fehler, tut mir leid. Natürlich hast du recht, dass die Angestellten eines Arbeitsplatzes nicht vorzugsweise aus dem näheren Umkreis kommen.

    Zitat Zitat von CasaReas
    1. Dass alle Kunden über den Ruf eines Unternehmens informiert sind, ist unrealistisch. Hören-Sagen ist daher unvollständig und kann zudem durch Werbung stark beeinflusst werden.
    Deshalb muss der Staat eingreifen, damit seine dummen Bürger ihr Geld nicht für etwas Falsches ausgeben?

    Zitat Zitat von CasaReas
    2. Daher das Beispiel Gebrauchtwagenmarkt: Bei Neuware kann man vielleicht noch vergleichen, aber bei gebrauchten Waren kannst du als Laie etwaige Mängel schlecht abschätzen.
    Lies bitte noch einmal, was ich geschrieben habe. Vor allem den Teil, mit dem heranziehen der Leute, die Ahnung haben.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Lernen's VWL.
    Keine Antwort auf die Frage.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Belege?
    Beschäftigen's sich mit der Bundesrepublik
    Beispiele folgen, wenn ich mehr Zeit habe.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Das ändert sich seit dem Ende des Kalten Krieges aber gewaltig. Wessen Sicherheit war denn durch den jugoslawischen Bürgerkrieg bedroht?
    Welchen Bürgerkrieg meinst du? Den, in dem durch amerikanischen Unilateralismus größeres Unheil vermieden wurde?

    Zitat Zitat von CasaReas
    Sagt dir der Begriff Transaktionskosten irgendetwas? Wenn ja, müsstest du eigentlich wissen, dass die TK deutlich niedriger sind, wenn sich 25 statt 200 Staaten auf eine Harmonisierung des Strafrechts einigen?
    Okay, das Kostenargument zieht natürlich. Legen wir Deutschland, Frankreich und die Benelux-Länder zusammen, dann müssen sich nur noch 20 Staaten einigen und alle sind glücklich und zufrieden.

  10. Nach oben    #43
    Zitat Zitat von Overkill
    Deshalb muss der Staat den Besitzer des Rohstoffes entgeignen, damit er mit seinem Besitz nicht machen kann, was er will, schon klar.
    Von Enteignung hat hier niemand gesprochen. Er kann dem Produzenten allerdings eine Preisobergrenze vorgeben (Monopolpreise liegen über dem Preis im Marktgleichgewicht).

    Also ist ein Monopol (nach deiner Aussage ein Marktversagen) besser als die Praxis, dass jeder Kunde das bekommt, was er will.
    Das ist doch auch im Sinne der Mitanbieter. Die meisten könnten es sich doch wahrscheinlich gar nicht leisten, ein eigenes Leitungsnetz aufzubauen. Wesentliche Nachteile für die Mitanbieter sehe ich nicht, sie können schließlich teilweise billiger anbieten, als die Telekom.

    Oh, ich vergaß: der durchschnittliche Fabrikarbeiter fährt nicht weniger als 200km, um zu seinem Arbeitsplatz zu kommen. Mein Fehler, tut mir leid. Natürlich hast du recht, dass die Angestellten eines Arbeitsplatzes nicht vorzugsweise aus dem näheren Umkreis kommen.
    Die umweltverschmutzende Fabrik kann sich ja auch erst nach den Anwohnern angesiedelt haben. Und wenn die Anwohner bspw. Bauern sind, dürften sie für die Arbeit in einer Chemiefabrik nicht gerade qualifiziert sein, oder?

    Deshalb muss der Staat eingreifen, damit seine dummen Bürger ihr Geld nicht für etwas Falsches ausgeben?
    Nennt man Schutzfunktion.

    Lies bitte noch einmal, was ich geschrieben habe. Vor allem den Teil, mit dem heranziehen der Leute, die Ahnung haben.
    Hab ich. Und es funktioniert nicht bzw. ist ineffizient, wenn jeder einen guten Bekannten braucht, der die Qualität eines Gebrauchtwagens beurteilen kann. Übrigens ist das System der Warnung vor einem Händler durch Hören-Sagen auch deshalb schlecht, weil es unfair ist. Ein Händler kann verschiedene Qualitäten anbieten. Ein Kunde, der die Qualitäten nicht beurteilen kann und deshalb einen schlechten Wagen kauft, wird den Ruf des Händlers schädigen, obwohl dieser nichts dafür kann.

    Beschäftigen's sich mit der Bundesrepublik
    Beispiele folgen, wenn ich mehr Zeit habe.
    Tue ich jeden Tag.

    Okay, das Kostenargument zieht natürlich. Legen wir Deutschland, Frankreich und die Benelux-Länder zusammen, dann müssen sich nur noch 20 Staaten einigen und alle sind glücklich und zufrieden.
    Hier kommt eben wieder die Nation ins Spiel. Wobei man Deutschland und Österreich nach diesem Kriterium schon zusammenlegen könnte, aber das ist den Ösis ja bekanntlich verboten.

  11. Nach oben    #44
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von CasaReas
    (Monopolpreise liegen über dem Preis im Marktgleichgewicht).
    Ach, deshalb sind die Steuern so hoch, nicht wahr?

    Zitat Zitat von CasaReas
    Das ist doch auch im Sinne der Mitanbieter. Die meisten könnten es sich doch wahrscheinlich gar nicht leisten, ein eigenes Leitungsnetz aufzubauen. Wesentliche Nachteile für die Mitanbieter sehe ich nicht, sie können schließlich teilweise billiger anbieten, als die Telekom.
    Wer sich ein Angebot nicht leisten kann, bietet es eben nicht an und weicht auf etwas anderes aus. Easy as that.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Die umweltverschmutzende Fabrik kann sich ja auch erst nach den Anwohnern angesiedelt haben. Und wenn die Anwohner bspw. Bauern sind, dürften sie für die Arbeit in einer Chemiefabrik nicht gerade qualifiziert sein, oder?
    Dann bleibt immernoch der Produktboykott.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Nennt man Schutzfunktion.
    Zu deutsch: Bevormundung.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Hab ich. Und es funktioniert nicht bzw. ist ineffizient, wenn jeder einen guten Bekannten braucht, der die Qualität eines Gebrauchtwagens beurteilen kann. Übrigens ist das System der Warnung vor einem Händler durch Hören-Sagen auch deshalb schlecht, weil es unfair ist. Ein Händler kann verschiedene Qualitäten anbieten. Ein Kunde, der die Qualitäten nicht beurteilen kann und deshalb einen schlechten Wagen kauft, wird den Ruf des Händlers schädigen, obwohl dieser nichts dafür kann.
    Deshalb braucht man eine übergeordnete Instanz, die aufgrund einer nicht vorhandenen Objektivität entscheidungen trifft und so, nicht wahr? Ich bin bisher immer gut gefahren, wenn ich Leute gefragt habe, die sich mit einer Materie auskennen. Und meine Bekannten eigentlich auch. So schlecht ist das System also doch nicht.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Tue ich jeden Tag.
    Dann kennst du bestimmt auch schon die "Zentrale gegen den unlauteren Wettbewerb" in Homburg, oder? Genau die Einrichtung, die eine lebenslange Garantie auf Produkte zu verhindern weiß, weil sich da ja ein Anbieter einen Vorteil in Sachen Kundenfreundlichkeit gegenüber anderen verschaffen könnte.
    Und das berufsständisch gegliederte Kammernsystem ist dir wohl auch bekannt, das man eher im Syndikalismus/Faschismus - beides Spielarten des Sozialismus - suchen würde als hierzulande.
    Ganz zu schweigen von der Kassenärztlichen Vereinigung, die verschwenderische Ärzte belohnt und damit eine Verantwortung für die hohen Kassenbeiträge (an staatliche Kassen, versteht sich) trägt.
    Oder das "Bundesinstitut für berufliche Bildung", das festlegt, was ein Beruf ist und was nicht.
    Soviel zum Thema sozialistische Marktwirtschaft übrigens. Von der Staatsquote ganz zu schweigen (Helmut Kohl hat nach seinen eigenen Maßstäben anno dazumal einen sozialistischen Staat regiert).

    Aber, um die Debatte auf einen Punkt zu bringen:
    Angenommen, es gäbe tatsächlich Marktversagen. Warum sollte dieses dann mittels eines anderen Marktversagens (Monopol des Staates) aufgehoben/revidiert werden können? Sollte es tatsächlich Marktversagen geben, ist der Staat die Nummer eins. Dass ausgerechnet er damit aufräumen können soll, ist - gelinde gesagt - lächerlich.

    Zitat Zitat von CasaReas
    Hier kommt eben wieder die Nation ins Spiel. Wobei man Deutschland und Österreich nach diesem Kriterium schon zusammenlegen könnte, aber das ist den Ösis ja bekanntlich verboten.
    Wie war das? Kurdistan und Österreich sind der Beweis dafür, dass es kein Selbstbestimmungsrecht der Nationen gibt.
    Wobei ich ja weniger für einen Beitritt der Alpenrepublik zur BRD als vielmehr für eine Abstoßung Preußens wäre. Sezession statt Einheitsstaat.

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