Mhhh wie soll ich am besten anfangen....?
Also folgendes Problem habe ich derzeit (leider).
Ich habe mich über beide Ohren in meine Chefin verliebt.
Wir kennen uns schon seit langen Jahren von der Arbeit, sind per Du und machen auch immer unsere Späße beim Job.
Sprich, wir verstehen uns echt super.
Aus dem ganzen rumgejuxe wurde dann nun nach langer Zeit aber Ernst.
So von Zeit zu Zeit kamen von ihr leichte, zweideutige Andeutungen und auch ich konnte mich nicht zurückhalten.
Ich war also letzte Woche dann am überlegen, wie und wann ich es ihr am besten sagen kann, da ich dies nur als fair empfinde.
Meine Bedenken waren logischerweise folgende:
Sollte Sie damit nicht klar kommen, könnte ich mein Gesicht und im Extremfall sogar meinen Job verlieren.
Am letzten Donnerstag sprach sie mich also ganz unverhofft an und fragte mich, was genau ich denn so vorhätte - man muss dazu sagen, dass dies alles nicht einfach so unterschwellig verlief sondern Sie mit Sicherheit durchaus gemerkt hat, worauf ich hinaus wollte.
Sie fragte mich also, welche Möglichkeit es sein könnte:
- Das dies alles nur Spaß ist
- Das ich Sie veräppeln will (Wette mit Freunden, etc.)
- Das es doch tatsächlich mein Ernst ist
Nach kurzem Hin und Her gab ich es dann zu und war auch ein Stück weit erleichtert, dass es nun endlich raus war.
Erstaunlicherweise reagierte sie total locker darauf. Dafür meinen allergrößten Respekt.
Nachmittags saßen wir dann beim Kaffee in der Pause zusammen und haben weiter über dieses Thema diskutiert.
Sie wollte es partou nicht warhaben, dass ich das ernsthaft so meine, wie ich es gesagt habe.
Als sie mich bestimmt das 30. Mal gefragt hatte, ob dies mein Ernst ist, nahm ich sie einfach in den Arm und küsste sie zärtlich auf den Mund.
Überraschenderweise spitzte auch sie dabei die Lippen und ihre Augen fingen an zu leuchten.
Am Freitag hatte sie frei und ich konnte den ganzen Tag nichts richtiges essen. (Wie ich am Samstag dann erfahren habe, ging es ihr genau so.)
Wie gesagt setzten wir uns am Samstag wieder zusammen und redeten weiter.
Sie sagte mir, dass sie eigentlich gehofft hat, dass ich nicht kommen würde.
Dies aber mit einem leichten Augenzwinkern.
Wir saßen insgesamt so um die 3 Stunden da und unterhielten uns.
Zwischenzeitlich küssten wir uns immer wieder und hielten über Stunden die Hände.
Wie zwei total verliebte Kinder.
Sie erzählte mir, dass Sie mit ihrer Schwester darüber gesprochen hat und diese zu ihrer Verwunderung sagte, dass sie das vollkommen in Odnung fände.
An dieser Stelle muss ich eine wichtige Sache erwähnen: Ich bin 25, meine Chefin ist 45 !
Trotz allem schien alles einen wunderbaren Anfang zu nehmen.
Abends beim Abschied wunschten wir uns ein schönes Wochenende und gaben uns einen zärtlichen Kuss.
Sonntags hatte ich versucht mich bei ihr zu melden aber leider ohne Erfolg.
Heute dann kam sie auf die Arbeit und schien wie verwandelt.
Das verliebte Glänzen in Ihren Augen war verschwunden, sie redete ganz anders mit mir als noch am Samstag.
Ich hatte den ganzen Tag lang ein sehr ungutes Gefühl.
Gegen späten Nachmittag setzten wir uns dann nochmal für einen Moment zusammen und redeten über alles.
Sie sagte mir, dass Sie ein Problem darin sieht, dass wir in der gleichen Firma arbeiten und Sie (verständlicherweise) Angst davor hat, ihren Ruf zu verlieren.
Das Alter, etc. seien auch Probleme aber in der Hauptsache die Tatsacher der Kollegialität.
Wir müssten halt alles sehr geheim halten.
Damit sehe ich auch kein Problem. Für mich ist Arbeit Arbeit und Privat ist Privat!
Ihr Problem ist, dass sie sich gerne alles im Vorfeld negativ redet und nur zig fach durchdacht und überplant etwas tut.
Ich sagte Ihr, dass mir die Tatsachen (seien es Altersunterschied, Arbeit, etc.) alle sehr wohl bewusst sind (was auch der Tatsache entspricht) und ich mir dessen schon lange bewusst bin.
Darauf hin einigten wir uns darauf, dass wir das nun erst einmal so dahinlaufen lassen und schauen, wie es sich entwickelt.
Ich hoffe natürlich von ganzem Herzen, dass es für uns beide doch eine Chance gibt und der Funke durch ihre Angst und ihren Pessimismus nicht schon vor der richtigen Entzünung erstickt wird.
Ich finde das jeder Mensch ein Recht darauf hat, sein Privatleben so zu gestalten; unabhängig von der Arbeit; und jerder seine Gefühle auch offen zeigen sollte und zeigen darf.
Und zwei Menschen, die auf dem Weg sind, zueinander zu finden nicht durch derartige Selbstzweiflung und pessimistische Einstellungen daran gehindert werden, das zu leben, was sie empfinden.
Ich jedenfalls bin Hals über Kopf in sie verknallt und wie sie auch selbst sagte, gibt es da auch diesbezügliche Gefühle Ihrerseits.
Warum dann dieser Terz?
Warum muss ich deshalb leiden?
Natürlich geht jeder Mensch mit seinen Problemen anders um und versucht sie anders zu lösen und mit Sicherheit ist sie in ihrem Leben schon mehrmals schwer enttäuscht worden, so das sie es erst gar nicht mehr zulässt, Vertrauen aufzubauen.
Ich jedenfalls hoffe auf ihre Einsicht und das Ihr Herz den Kampf mit dem Verstand gewinnt.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher als sie an meiner Seite.
Und ich sagte ihr auch: In 20 Jahren sitzt du da, denkst zurück und ärgerst dich, warum du damals Nein gesagt hast.
Das ist ihr denke ich ein Stückchen nahe gegangen.
Ich habe sie doch einfach nur sehr lieb.
Was kann ich nun tun ausser nur warten?
Habt ihr Tipps für mich?
Ist jemandem unter euch so etwas auch schonmal passiert?
Bitte nur ernste Antworten.
Danke !
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