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Thema: Föderalismusreform II?

  1. #1
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2

    Föderalismusreform II?

    Bei Spiegel-Online gab es vor Kurzem ein Plädoyer für die starken Sechs.

    Sprich:
    Nordrhein-Westfalen (18,1 Mio. Einwohner), Bayern (12,5 Mio.) und Baden-Württemberg (10,7 Mio.) bleiben erhalten.
    Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen werden zu "Mittelrhein-Thüringen" (13,6 Mio.) zusammengelegt.
    Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und McPomm begründen den "Hansebund" (14,9 Mio.).
    Die Rest-DDR, bestehend aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin schließen sich zu "Sachsen-Brandenburg" (12,7 Mio.) zusammen.

    Zitat Zitat von Spiegel-Online
    Man stelle sich ein solches Deutschland vor! Es ist fast zu schön, um wahr zu werden: Starke, fast gleichgroße Länder sind entstanden, neue und alte Bundesländer verschmolzen, die Trennlinie zwischen Ost und West aufgehoben. Jedes Land hat dann nur eine Stimme im Bundesrat. Bei einem Patt entscheidet die Bevölkerungsmehrheit.
    Meinungen dazu?

    Besonders zu diesem brisanten Vorschlag würden mich die Ansichten hier mal interessieren:
    Zitat Zitat von Spiegel-Online
    Doch eine Lösung ist in greifbarer Nähe: Zum ersten Mal in der Geschichte des vereinten Deutschlands kann die Große Koalition mit der Zweidrittelmehrheit im Parlament den Artikel 29 des Grundgesetzes ändern: den Volksentscheid abschaffen, um das Bundesgebiet durch ein Bundesgesetz neu zu gliedern.
    Warum sollte solch ein Schritt notwendig sein? Damit man sich nicht unnötigerweise damit aufhält, die Einwohner erst um ihre Zustimmung zu bitten? Um den dummen Bürger von solcherlei Sorgen fernzuhalten?

  2. Nach oben    #2

    37 Jahre alt
    aus nahmsweise bin ich wach
    499 Beiträge seit 03/2002
    Mich würden konkrete Zahlen interessieren. Wieviel würde wirklich durch eine solche Reform eingespart werden?

    Zum Volkentscheid:
    Der Artikel beschreibt die Idee ja nur grob.
    Und bevor es kein wirklich durchdachtes Konzept gibt, braucht man sich wohl auch keine Gedanken machen, wie die Reform dann durchgebracht werden würde.
    Ich meine, kann man überhaupt sicher sagen, dass die Bevölkerung das Vorhaben per Volksentscheid kippen würde?

  3. Nach oben    #3
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2

    Gegenvorschlag

    Wie SpOn hier verlautbaren ließ, könne "der deutsch-polnische Grenzvertrag [...] neu verhandelt werden".
    Einige werden nun aufschreien und sich freuen, dass man die Ostgebiete ja wiederhaben könne, aber ich mach das nicht.

    Mein Vorschlag geht in eine andere Richtung, nämlich hin zu einer Föderalismusreform von europäischem Ausmaß:

    a) Polen erhält die DDR.
    Die Elbe als Westgrenze dürfte ein verlockendes Angebot sein. Das hat mehrere Vorteile: Keine Klagen von deutschen Revisionisten mehr. Sind jetzt alles Polen. Außerdem muss der deutsche Steuerzahler nicht mehr für Sozialleistungsempfänger im Osten aufkommen. Macht jetzt der Pole.

    b) Schleswig und Holstein werden wiedervereint.
    Wie hieß es früher? "Op ewik ungedeelt." Pustekuchen. Holstein ist Teil der Bundesrepublik. Damit muss Schluss sein. Ich schlage vor, es an Dänemark zurückzugeben. Und als Entschuldigung für die Teilung geben wir das westliche Niedersachsen gleich auch an Dänemark. Sollen die sich doch am hochdeutschsprechenden Hannover ergötzen. Das kann sowieso kein Deutscher mehr. Außer denen, die da eben wohnen.

    c) Friesland wird wiedervereinigt.
    West- und Ostfriesland werden wiedervereinigt, sprich: Ostfriesland geht an die Niederlande. Bremen kann von mir aus auch noch mitgehen, die holländischen Hooligans werden sich über die adrett frisierten Bremerhavener sehr freuen.

    d) Bildung der Rheinrepublik.
    Hessen, das Rheinland, Westfalen und der Rest von Niedersachsen bilden die Rheinrepublik. Eine Hommage an Konrad Adenauer, der sich so etwas immer gewünscht hat: eine westdeutsche Republik, fast überwiegend katholisch, unpreußisch und unfranzösisch.

    e) Elsaß im Tausch gegen Saarland.
    Das Saarland wird an Frankreich abgetreten. Die hätten einen Lafontaine und einen Honecker viel eher verdient als wir es haben. Dafür bekommen wir das Elsaß und den östlichen Teil Lothringens (soll ja niemand von einem "deutschen Korridor" sprechen können).

    f) Der Rest.
    Baden-Württemberg trennt sich. Elsaß geht an Baden, das so zu Groß-Baden wird. Die Pfalz wird eigenständig. Bayern bleibt wie es ist (außer natürlich, Franken will eigenständig werden). Groß-Baden, Pfalz, Württemberg und Bayern schließen sich mit Österreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien zur Donaukonföderation (der Name ist verhandelbar) zusammen. Sollte Franken tatsächlich eigenständig werden wollen, kann mit einer Wiedervereinigung Bayerns und Österreichs das historische Bayern wiederhergestellt werden.

    Dazu habe ich zwei kleine Karten gefertigt, die das Ganze graphisch verdeutlichen:
    Europa nach der Föderalismusreform.
    Polen hat demnach 51,6 Mio. Einwohner, Dänemark etwa 16 Mio., die Niederlande etwas mehr als 17 Mio., die Rheinrepublik etwa 29 Mio., Frankreich etwa 59 Mio., die Donaukonföderation liegt bei etwa 51,2 Mio.

    Damit ergeben sich folgende Staaten in der EU (nach Größe geordnet; Auszug):
    1. Vereinigtes Königreich - 59,3 Mio.
    2. Frankreich - ~59 Mio.
    3. Italien - 57,3 Mio.
    4. Polen - 51,6 Mio.
    5. Donaukonföderation - 51,2 Mio.
    6. Spanien - 41,6 Mio.
    7. Rheinrepublik - ~29 Mio.
    8. Niederlande - ~17 Mio.
    9. Dänemark - ~16 Mio.

    Zum Vergleich: die Türkei hat etwa 70 Mio. Einwohner.

    Zum Abschluss noch die Karte der Donaukonföderation.

    Meinungen dazu? Vernünftig oder nicht?

  4. Nach oben    #4

    37 Jahre alt
    aus Bäääärrllin
    628 Beiträge seit 06/2006
    pfff danke, dsss du mich einfach so ausbürgerst ^^

    ne mal im ernst, was soll an den größeren bundesländern schlecht sein?
    ich find die idee eigentlich ganz vernünftig
    - so können steuergelder viel fairer verteilt werden
    - es besteht ein bessere gleichgewicht zwischen den ländern
    - weniger landesregierungen die sich quer stellen können
    -> weniger bürokratie

    und was spricht dagegen?
    eigentlich doch nur tradition... das war schon "immer" so und wird auch so bleiben.

    schon klar dass sich die bayern da ma wieder übergangen fühlen.. aber mal ganz ehrlich, von mir aus kann bayern ja polnische kolonie werden, die vorteile liegen auch klar auf der hand
    -auch bawü kommt leicht an günstige zigaretten/benzin
    -bayern wird unter den Kaczyński-Brüdern wirklich so konserativ wie es immer tut
    -billiger skigebiete für deutschland ...

  5. Nach oben    #5

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Zitat Zitat von avantgardist
    - weniger landesregierungen die sich quer stellen können
    Ja klasse. Noch mehr Zentralismus.

    Die Bundesländer sind ja ohnehin recht zufällig zusammengewürfelt. Von dem her schaffen wir entweder historisch sinnvolle Bundesländer oder wir können auch völlig neue Gebilde schaffen. Gleich große Bundesländer mögen viell sinnvoll sein, aber es sollten nicht weniger sein als jetzt, denn sonst könnte es zu einer bedenklichen Machtkonzentration kommen (man stelle sich vor, es gäbe irgendwann nur noch zwei Bundesländer).

    Deshalb bin ich für die Schaffung gleich kleiner, aber wirtschaftlich lebensfähiger Länder (es scheint ja so, als könnten sich Stadtstaaten nicht rechnen, selbst wenn man gut wirtschaftet).

    Aber die Grenzen sind das geringste Problem des deutschen Föderalismus.

    @Overkill Warum Kroatien, Ungarn und Slowenien?

  6. Nach oben    #6
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von Marsmensch
    @Overkill Warum Kroatien, Ungarn und Slowenien?
    Weil Alabama, Mississippi und Texas zu weit entfernt sind :-/

    Ne, im Ernst: hat hauptsächlich historische Gründe (kuk-Doppelmonarchie und auch das historische Bayern), dazu kommt, dass die Bundesrepublik das erste Land war, welches Kroatien nach der Sezession von Jugoslawien als Staat anerkannt hat. Außerdem entspricht dies weitgehend einem Plan zur Neuordnung der europäischen Staatenwelt nach dem zweiten Weltkrieg (Churchill-Plan, den ich sehr befürworte), nach der das Mächtegleichgewicht auf dem Kontinent durch solch einen Staat wiederhergestellt werden sollte.

    Zitat Zitat von avantgardist
    - so können steuergelder viel fairer verteilt werden
    "Faire Verteilung der Steuergelder", wenn ich das schon höre. Man sollte Steuern zweckgebunden einziehen und Punkt. Dann wäre das Problem der "fairen Verteilung" ganz schnell gelöst. Aber gut, gefühlte Ungerechtigkeit und so...

    Eine imho sehr gute Stellungnahme: "Lieber 26 als 6".

    Und der Kollege hier trifft es auf den Kopf:
    Momentan kommt, wie immer, wenn irgendwo das Wort “Föderalisreform” fällt und der Vorgang dahinter fälschlich für etwas anderes als reine Kosmetik gehalten wird, die Verringerung der Zahl der Bundesländer ins Gespräch.
    Letzten Endes wird sich die Bürokratie eben nicht verkleinern. Es sind gerade große Staaten, die einen administrativen Wasserkopf aufweisen (selbst die EU, kein Staat im eigentlichen Sinne, kann davon ein Lied singen). Hinzu kommt, dass das, was heute vom Bürger mitbestimmt werden kann, dann seiner Beteiligung entzogen wird, da der gewählte Ministerpräsident des Landes durch einen ernannten Regierungsrat o.ä. ersetzt wird. Es ändert sich vielleicht das Etikett, aber die Scheiße bleibt dieselbe

    Kleinstaaterei? Ja, natürlich.

    Letzten Endes darf man nicht vergessen: es war der Flickenteppich, der Deutschland groß gemacht hat. Erst als sich mit Preußen ein eindeutiger Hegemon durchsetzen konnte und der Wettbewerb somit verzerrt wurde, fing es an, bergab zu gehen.

  7. Nach oben    #7
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    hehe interessante ideen.

    aber da hängt der nationalstolz doch noch viel zu fest , als dass man den wegen nem "Besseren europa" aufgeben würd.

  8. Nach oben    #8
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Ähm, ich hab die Idee nicht wegen eines "besseren Europas" entworfen. "Europa" ist eh Bockmist. Dahinter steckt eiskaltes nationales Kalkül. Diese Föderalismusreform soll für ein besseres Deutschland sein

  9. Nach oben    #9
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Anderer Vorschlag.

  10. Nach oben    #10
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    auf deiner europakarte seh ich aber kein deutschland mehr?!

    und außerdem würde sich doch niemals nen nationalgefühl und ne verbundenheit entwickeln...als "donaukonföderierte" zB ... man würd sich gegenseitig meiden oder und an seinen alten wurzeln halten oder ncih?

  11. Nach oben    #11

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    overkill, bei deinem neuvorschlag fehlen aber die verloren ostgebiete
    die müssen schon mit dabei sein...


  12. Nach oben    #12

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Die gehören ja zum wendisch(preußisch)-polnischen Staat.

  13. Nach oben    #13

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    ich würde folgendes vorschlagen:

    Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt --> Sachsen-Thüringen (Leipzig)
    Berlin, Brandenburg --> Berlin-Brandenburg (Potsdam; Berlin bleibt Bundeshauptstadt)
    Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg --> Schleswig-Mecklenburg (Hamburg)
    Niedersachen, Bremen, Osten von NRW, Nord-Hessen --> Niedersachsen (Bremen)
    Ost NRW, Süd-Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland --> Rheinland (Mainz, Frankfurt oder Köln)
    Bayern, Baden-Württemberg --> Süddeutschland (München)
    Österreich --> Ostmark (Wien)

    über unsere verlorenen ostgebite lässt sich ja verhandeln
    würden sie dazukommen, dann kommen sie zu Berlin-Brandenburg und das heißt dann ab sofort Preussen.

    natürlich nur alles hypothethisch...

  14. Nach oben    #14

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Warum zu Teufel wollen alle wenier Bundesländer?

    Dass man die Stadtstaaten auflöst, ok. Aber Baden-Württemberg und Bayern zusammenlegen? Die hätte zusammen viel zu viel Macht. Das wäre Unsinn.

  15. Nach oben    #15

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    marsmensch, ja da habe ich auch lange überlegt...
    nun stimmt schon... die könnten auch getrennt bleiben.

  16. Nach oben    #16

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Meine erste Frage war die wichtigere.

  17. Nach oben    #17

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    weiß ich doch.. bin dem bewusst ausgewichen^^
    im grunde bin ich zufrieden mit dem, wie wir es jetz haben. nur die stadtstaaten sollten integriert werden.

    nur größere bundesländer bedeuten weniger bürokratie und damit auch weniger länder, die der bundesregierung ins handwerk pfuschen...
    also ich meine, dass so gesetze schneller und präziser verabschiedet werden könnten.

  18. Nach oben    #18

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Dass dann weniger Regierungen der Bundesregierung ins Handwerk pfuschen und Gesetze schneller und "effizienter" verabschiedet werden, beunruhigt mich sehr.

  19. Nach oben    #19

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    mich weniger... denn es müssen nun immer 16 meinungen vereinbart werden können und es müssen immer sonst was für faule kompromisse geschlossen werden. ich denke, mit so vielen stimmen, die immer für sich das beste herausschlagen wollen, ist unser staat nicht handlungsfähig.
    allein, weil immer von 16 länderministern und einem bundesminister alles ausdiskutiert werden muss, kommen effektive gesetze doch gar nicht mehr zu stande.
    ich hab nix gegen föderalismus, doch der sollte schlanker werden.

  20. Nach oben    #20

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Man bräuchte keine Diskusionen und faule Kompromisse, wenn die Kompetenzen klar getrennt wären. Ich seh es zwar nicht so radikal wie Overkill, dass sich der Bund nur um Verteidigung und Außenpolitik kümmern muss, aber viele Bundesgesetze könnte man genausogut auf Länderebene beschließen.

  21. Nach oben    #21

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    joa, die klarre teilung der kompetenzen wär auch eine lösung dafür. doch ich denke, dass der bund immer noch viele kompetenzen behalten sollte. eine teilung 50 : 50 wär nicht schlecht.

  22. Nach oben    #22
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
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    Zitat Zitat von olowain
    nur größere bundesländer bedeuten weniger bürokratie
    Ähm ... das gerade nicht. Wo ein Ministerium war, kommt dann eben ein Amt hin. Der höchste zuständige Staatsdiener wird dann eben ernannt anstatt gewählt, aber groß einsparen wird man da nichts.

    Zitat Zitat von olowain
    doch ich denke, dass der bund immer noch viele kompetenzen behalten sollte.
    Warum?

    @Marsmensch:
    Warum alle weniger Bundesländer wollen, ist doch ganz klar: die Deutschen sind a) besessen vom Dritten Reich und b) nostalgisch in Bezug auf die DDR.
    Beide Staaten waren ...

    a) föderal?
    b) zentral?

    organisiert.
    Eine andere Erklärungsweise läge darin, im demokratisch-republikanischen System die Ursache zu suchen: die Weimarer Verfassung war um ein Vielfaches zentralistischer organisiert als noch das deutsche Kaiserreich (gerade in Bezug auf die Finanzverfassung könnte man von der Weimarer Republik schon von einem dezentralen Einheitsstaat denn von einem tatsächlichen Bundesstaat sprechen). Das könnte man nun wiederum auf die Legitimation zurückführen: die Reichsführung wurde gewählt. Von allen Reichsbürgern. Warum also sollte sie dies und jenes nicht bestimmen dürfen? Der Segen der Bürger ist ja da.
    Der Trend der Zentralisierung hat auch nach dem zweiten Weltkrieg wieder eingesetzt. U.a. mit der massiven Propagierung eines aktiven Sozialstaates. Der muss ja auch wieder finanziert werden und, schwupps, zieht der Bund heute aus allem irgendwo Geld heraus. Eine Verringerung der Länder würde nun den Anspruch vieler Meinungen auf Anhörung aushebeln, so dass der Bund seine De-facto-Alleinherrschaft noch besser ausführen kann - ohne lästiges Dazwischengerede. Außerdem können so altgediente Parteifreunde und Konsorten viel besser mit Pöstchen belohnt werden - ein Großteil der Ämter wird ja dann nicht mehr gewählt, so dass man nun auch feste Zusagen geben kann.
    Außerdem gibt es ja noch ein ideologisches Moment: Flickenteppich, Vielfalt und viele Länder gab es wann? Richtig, zu Zeiten der Könige und Fürsten. Also: vor Ende des zweiten Weltkriegs. Und da vor dem zweiten Weltkrieg nichts Gutes war (Hitler z.B.; einzige Ausnahme natürlich die Weimarer Republik mit ihrer zu freiheitlichen Verfassung), sind Flickenteppich und Vielfalt auch nicht gut. Zumal ein Flickenteppich (und 16 Bundesländer sind da schon ziemlich hart an der Grenze...) auch die Stimme Deutschlands enorm schwächt. Da treffen sich eben alle Nationalisten.

    Schade, dass man die Länder heute nur als bloße Verwaltungseinheiten versteht. Irgendwann wird man das so auch mit den Staaten der EU machen. Und dann mit allen Staaten der Erde. Bis wir im Weltstaat leben, einmal alle zehn Jahre den Weltpräsidenten wählen, der dann alle weiteren Posten ernennt, und uns darüber freuen, dass wir diese Kleinstaaterei zugunsten der Einheit(lichkeit) überwunden haben.

  23. Nach oben    #23
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    Zitat Zitat von Overkill
    Irgendwann wird man das so auch mit den Staaten der EU machen. Und dann mit allen Staaten der Erde. Bis wir im Weltstaat leben, einmal alle zehn Jahre den Weltpräsidenten wählen, der dann alle weiteren Posten ernennt, und uns darüber freuen, dass wir diese Kleinstaaterei zugunsten der Einheit(lichkeit) überwunden haben.

    ja... wenn man vorher ausschließen könnte, dass menschen wie du gewählt/ernannt werden, wär das toll ...

  24. Nach oben    #24

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    ey, hast du was genommen, overkill?
    den flickenteppich gabs vorm 2. dt. kaiserreich. davor war deutschland gespalten und wirtschaftlich stark geschwächt, da es an binnenhandel und einheit fehlte.
    unter hitler war deutschland in viele verschiedene gaue aufgeteilt. die mussten das ausführen, was hitler und seine riege beschlossen hatten. doch die länder sollten, anders als im dritten reich, kompetenzen behalten und nicht alles von oben bestimmt bekommen. außerdem spricht sich hier auch keiner für gegen das wahlrecht aus.
    was du hier von dir gegeben hast, ist für mich absoluter nonsens.

  25. Nach oben    #25
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von *cR4cK-b1TcH*
    ja... wenn man vorher ausschließen könnte, dass menschen wie du gewählt/ernannt werden, wär das toll ...
    Hach ja ... die DDR mit ihrem demokratischen Zentralismus war dann wohl toll, gerade weil da so menschen wie ich nicht gewählt wurden, wie?

    @olowain:
    Wäre nett, wenn du die Frage noch beantworten könntest, warum der Bund deiner Ansicht nach viele Kompetenzen behalten sollte.

    Wo habe ich geschrieben, dass sich hier jemand gegen das Wahlrecht ausspricht? Natürlich, wenn es weniger, dafür aber größere Länder gibt, wird wahrscheinlich immernoch gewählt. Aber in anderen Dimensionen, wenn man so will sogar auf anderen Ebenen. Da wählt dann der Saarländer eben mit dem Hessen und dem Pfälzer seinen Ministerpräsidenten. Der wiederum bestimmt aber dann, wer im Saarland das Regierungspräsidium leitet. Wo liegt also der Vorteil darin? Der Posten des obersten Staatsdieners im Saarland muss nicht mehr gewählt werden.
    Ich weiß nicht, was an einer Kritik daran "absoluter Nonsens" sein soll. Ich finde viel eher, die Befürworter einer Reduktion der Bundesländer sollten erst einmal nüchtern werden, bevor man da weiterdiskutiert.

    Zur Sache mit dem Flickenteppich: wann war die Zeit "vorm 2. dt. kaiserreich"? Vor oder nach dem Ende des zweiten Weltkriegs?

    Übrigens: Eine einheitliche deutsche Staatsbürgerschaft wurde erst 1934 unter ... wer weiß es? ... richtig, Hitler eingeführt. Warum wohl? Bestimmt nicht, damit die Bundesrepublik später eine Grundlage hat, auch DDR-Bürger als deutsche Staatsangehörige zu behandeln.
    Und da wirft der Moderator des Wahlstudios dem NPD-Spitzenkandidaten in McPomm vor, er würde sich aus beiden deutschen Diktaturen "das Beste" herausgreifen und damit Werbung machen...

  26. Nach oben    #26
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    kann ich net beurteilen ....

    aber die ganze welt unter einem präsidenten fänd ich gut. jaja ich träumer :P

  27. Nach oben    #27

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    das 2. dt kaiserreich war von 1871 bis 1918. also heißt "vor dem 2. dt. kaiserreich" vor 1871.
    das 1. dt. kaiserreich war das heilige römische reich deutscher nation.
    zu deinem beispiel mit dem saarland. das saarland ist dann aufgelöst. es gibt kein saarland mehr für das extra ein oberster staatsdiener ernannt/gewählt werden soll. passend zu meinem beispiel: es gibt dann nur noch den regierungschef vom rheinland. in den früheren bundesländern soll es dann kein regierungspräsidium geben. die bundesländer werden zentral verwaltet. so wie es auch heute größtenteils ist.
    nur wenn noch ein großer teil der gesetze vom bundestag beschlossen werden und so deutschlandweit umgesetzt werden, können groß angelegte aktionen umgesetzt werden. nur so kann deutschland und die deutsche wirtschaft eine große schlagkraft gegenüber ausländischer industrien besitzen. bei der zerstückelung der gesetzgebung, werden die lebensverhältnisse der menschen im lande sich noch weiter von einander entfernen. die reichen bundesländer werden nicht mehr angehalten sein den ärmeren unter die arme zu greifen. die meisten bundesländer sind arm, weil sie vom rad der geschichte getroffen wurden.

    war wohl ein verständigungsproblem.

  28. Nach oben    #28
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von *cR4cK-b1TcH*
    kann ich net beurteilen ....

    aber die ganze welt unter einem präsidenten fänd ich gut. jaja ich träumer :P
    Warum fändest du das gut?

    Zitat Zitat von olowain
    das 2. dt kaiserreich war von 1871 bis 1918. also heißt "vor dem 2. dt. kaiserreich" vor 1871.
    das 1. dt. kaiserreich war das heilige römische reich deutscher nation.
    Naja, ich würde das Sacrum Imperium nicht als "deutsches Kaiserreich" bezeichnen. Obwohl der Kaiser Deutscher war, war er römischer Kaiser und damit Oberhaupt eines supranationalen Reiches.
    Worauf ich aber mit meiner Frage hinauswollte, war, dass du "vor dem 2. dt. kaiserreich" scheinbar nicht zur der Zeit "vor Ende des zweiten Weltkriegs" dazugezählt hast. Schließich hast du mir widersprochen, als ich schrieb, der Flickenteppich wäre vor dem Ende des zweiten Weltkriegs gewesen. Missverständnis und so.

    Zitat Zitat von olowain
    zu deinem beispiel mit dem saarland. das saarland ist dann aufgelöst. es gibt kein saarland mehr für das extra ein oberster staatsdiener ernannt/gewählt werden soll. passend zu meinem beispiel: es gibt dann nur noch den regierungschef vom rheinland. in den früheren bundesländern soll es dann kein regierungspräsidium geben. die bundesländer werden zentral verwaltet. so wie es auch heute größtenteils ist.
    Schön und gut. Auf dem Papier und juristisch gesehen gibt es dann kein Saarland mehr. Aber der Landstrich existiert immernoch. Und Menschen leben auch noch da. Wie soll das Gebiet verwaltet werden? Wie stellst du dir eine solche zentrale Verwaltung vor?
    Es wird eine wie auch immer geartete Verwaltung im Saarland geben. Alleine schon, weil das Land ansonsten einer Fusion nicht zustimmen würde

    Zitat Zitat von olowain
    nur wenn noch ein großer teil der gesetze vom bundestag beschlossen werden und so deutschlandweit umgesetzt werden, können groß angelegte aktionen umgesetzt werden.
    Und Landesregierungen können nicht zusammenarbeiten, wo es ihnen gefällt, oder wie? Sollte der Bedarf nach bundeseinheitlichen Regelungen bestehen, dann werden die Länder diese Sachen miteinander absprechen und als Landesgesetze verabschieden. Besteht kein Bedarf, gibt es keinen Grund, warum der Bund trotzdem ein Gesetz verabschieden sollte.

    Zitat Zitat von olowain
    nur so kann deutschland und die deutsche wirtschaft eine große schlagkraft gegenüber ausländischer industrien besitzen.
    Und wie sieht es mit der Schlagkraft der bayerischen Industrie aus? Soll die keinen Vorsprung gegenüber der sächsischen haben dürfen, damit diese wiederum einen Grund hat, sich zu verbessern, um damit die gesamtdeutsche Industrie anzutreiben?

    Zitat Zitat von olowain
    bei der zerstückelung der gesetzgebung, werden die lebensverhältnisse der menschen im lande sich noch weiter von einander entfernen.
    Wo ist das Problem dabei? Im Grundgesetz steht das Gebot von der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse, und nicht von deren Gleichheit.

    Zitat Zitat von olowain
    die reichen bundesländer werden nicht mehr angehalten sein den ärmeren unter die arme zu greifen. die meisten bundesländer sind arm, weil sie vom rad der geschichte getroffen wurden.
    "Vom Rad der Geschichte getroffen"? Was meinst du damit? Dass sie unfähige Landesregierungen hatten, die einfach zuviel Geld ausgegeben haben?
    Wenn ich mein Konto überziehe, was mache ich dann?
    a) In Zukunft weniger Geld ausgeben und eventuell einen besseren Job suchen.
    b) Meinen Nachbarn zwingen, von seinem Kontoguthaben einen Betrag an mich zu überweisen, dass ich wie gewohnt Geld zum Fenster hinauswerfen kann.
    c) Mich beschweren, dass ich vom "Rad der Geschichte" getroffen wurde und eine Zusammenlegung der Haushalte in meiner Straße fordern, damit meine Schulden gerecht auf die Nachbarn verteilt werden, so wie ihr Geld gerecht auf mich verteilt wird.

  29. Nach oben    #29
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    da du eh mehr ahnung hast als ich in sachen politik, will ich darauf garnich näher eingehen. hab einfach so meine vorstellung von nem dufte weltstaat und nem weisen klugen mann der in der bibel liest als oberhaupt :P

  30. Nach oben    #30

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    mit dem rad der geschichte meine ich, dass die gebiete der ehemaligen ddr wirtschaftlich und finanztechnisch unterentwickelt sind.

    wenn es nach deiner regelung ginge, dann würden einige länder vollkommen benachteiligt werden, weil sie evtl in einer strategischen minderheit zum rest stünden.
    die begriffe 1. dt. kaiserreich und 2. dt. kaiserreich sind gängige begriffe, die in deutschlands schulen gelehrt werden. daher entstammt auch der begriff 3. reich.
    achso, da haben wir wieder das problem. da wir keine einheitlichen bildungsstandarts haben wegen der übermacht der länder, kannst du das auch nicht verstehen. na dann ist klar!

  31. Nach oben    #31
    Zitat Zitat von *cR4cK-b1TcH*
    da du eh mehr ahnung hast als ich in sachen politik, will ich darauf garnich näher eingehen. hab einfach so meine vorstellung von nem dufte weltstaat und nem weisen klugen mann der in der bibel liest als oberhaupt :P
    Auch "Diktatur" genannt.

  32. Nach oben    #32
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von olowain
    mit dem rad der geschichte meine ich, dass die gebiete der ehemaligen ddr wirtschaftlich und finanztechnisch unterentwickelt sind.
    Und weiter? Wäre es dann nicht besser, dass diese Gebiete sich entwickeln können, anstatt durch Bundesvorgaben diese Entwicklung aufzuhalten?

    Zitat Zitat von olowain
    wenn es nach deiner regelung ginge, dann würden einige länder vollkommen benachteiligt werden, weil sie evtl in einer strategischen minderheit zum rest stünden.
    Wie meinen? Ist Baden-Württemberg vollkommen benachteiligt, weil es hierzulande keine blühende Bergbauindustrie gibt wie im Ruhrpott, weswegen NRW uns Geld in den Rachen schieben muss?

    Zitat Zitat von olowain
    die begriffe 1. dt. kaiserreich und 2. dt. kaiserreich sind gängige begriffe, die in deutschlands schulen gelehrt werden. daher entstammt auch der begriff 3. reich.
    Was du meinst, sind die Begriffe "erstes Reich" und "zweites Reich". Vom Kaiserreich steht in den Begriffen nichts. Oder war Hitler etwa Kaiser? Lernt man das in deinem Bundesland in der Schule?

    Zitat Zitat von olowain
    achso, da haben wir wieder das problem. da wir keine einheitlichen bildungsstandarts haben wegen der übermacht der länder, kannst du das auch nicht verstehen. na dann ist klar!
    Die Vorlage mit dem Standard-Fehler und der unterschiedlichen Bildungsniveaus nehm ich mal nicht an.

  33. Nach oben    #33

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    es ist gängig statt erstes reich und zweites reich auch erstes deutsches kaiserreich und zweites deutsches kaiserreich zu nennen. tja das is bei uns üblich.

    was für bundesvorgaben? ich rede davon, dass andere länder diese unterentwickelten länder finanziell und wirtschaftlich unterstützen...

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