es ist in letzter zeit mehrmals der begriff: schlanker staat aufgetaucht. was ist ein schlanker staat und was sollte eurer meinung nach geändert werden um den staat zu verschlanken?
oder ist es überhaupt nötig, dass der staat verschlankt wird?
es ist in letzter zeit mehrmals der begriff: schlanker staat aufgetaucht. was ist ein schlanker staat und was sollte eurer meinung nach geändert werden um den staat zu verschlanken?
oder ist es überhaupt nötig, dass der staat verschlankt wird?
Warum der Staat schlanker werden soll, dürfte jedem klar sein, der Steuern zahlt.
Zuerst: Abschaffung aller Subventionen. Ausnahmslos. Ggf. sogar über einen Austritt aus der EU nachdenken. Einführung der Flat-Tax als direkter Steuer, die an den Bund geht, zu 100%. Freigabe der MwSt, die zu 100% an die Länder geht. Freigabe der Gewerbesteuer, die die Kommunen selbständig erheben können. Abschaffung des staatlichen Sozialsystems und es ersetzen durch eine Pflicht zur Versicherung. Umsetzung eines radikalen Föderalismus, d.h. radikale Beschneidung der Bundeskompetenzen. Abschaffung aller sonstigen indirekten Erziehungssteuern. Auflösung des syndikalistisch-faschistischen Berufskammernsystems.
Man könnte dann natürlich auch das staatl. Schulwesen abschaffen und sämtliche Infrastruktur verkaufen, also Straßen, Schienen, Gebäude, Grund, Wald, Stromnetz, Wasserleitungsnetz ... (sofern nicht bereits geschehen).
@ sterndl: sarkasmus?
Ich befürchte, das alles ist nur noch eine Frage der Zeit. Meine Gedanken sind letztlich auch nur eine Weiterführung der Überlegungen Overkills. Zudem wäre dann auch über eine Reform des Beamtentums überlegenswert.
Also für eine Abschaffung der Schulpflicht trete ich ein. Stattdessen sollte sie durch eine Bildungspflicht ersetzt werden. Siehe auch hier.
Aber man hat doch schon ein Recht darauf, Privatschulen zu gründen. Es muss nur die staatliche Prüfung vorliegen, dass damit die Schulpflicht erfüllt ist.
@ Overkill: Die Einführung einer flat tax finde ich auf Grund ihrer Reduzierung der Bürokratie symphatisch. Ich denke aber, dass eine flat tax nach wie vor politisch schlecht zu verkaufen ist, da es schon etwas unsolidarisch ist, wenn die Reichsten genau den gleichen Satz zahlen, wie die Ärmsten (sieht man mal von den Freibeträgen ab - wie die gestaffelt werden sollen, weiß ich zur Zeit nicht).
wieso?
pommes kost auch für alle gleich
Was ist an der Flat-Tax unsolidarisch? Ein Spitzenverdiener zahlt damit, auch ohne Freibeträge, mehr als die arme Krankenschwester mit ihren fünf Kindern und dem Alkoholiker als Mann.
Ich empfinde Flat Fax auch als gerecht. Gerechter zumindest als logarithmisch (naja fast) steigende Steuern.
Zumal ein direkt progressives Steuersystem nur zu gut aufzeigt, dass vor dem Gesetz wohl doch nicht alle so gleich sind wie es immer heißt.
ich empfinde die flattax bei 25 oder 30 % als gerechter als unser heutiges steuersystem. erstmal fällt diese ganze bürokratische verwaltung weg. dann haben ja die ärmeren bürger auch noch hohe freibeträge. der ganze staat ist dann viel besser zu durchblicken.
deshalb finde ich auch die bierdeckelidee von friedrich merz so ansperchend.
Aber die "Steuererklärung auf dem Bierdeckel" hat doch garnichts mit der Flattax zu tun.
nun in gewisser weise schon, da sie auch die vereinfachung des steuersystems fordert.
aber hast recht, beim bierdeckel wird nicht nicht unbedingt die flattax gefordert.
Das ist ja mal wieder beste olowain Logik: Vereinfachung des Steuersystems = Flattax = Bierdeckel ... oder so.
ich meinte eher, dass der staat besser zu durchblicken sein sollte und das geht auch mit dem bierdeckel.
ich mag meine logik.
Ich bin dafür, dass der Staat den Steuersatz auswürfelt. Das ist auch einfach zu durchblicken.
Womit begründen denn jetzt eigentlich die Gegner der Flattax ihre Position? Inwiefern soll dieses Modell ungerecht sein?
@ lightsout: wo steckt denn da das soziale?
(wie war das mit der logik? der eine hat welche... der andere wiederrum nicht)
Flat-Tax ist das Gegenteil von Umverteilung... Das ist dann wohl eine Frage der Definition des Gerrechtigkeitsbegriffs, welches System "gerecht" ist.
*kopfauftisch*Zitat von olowain
Grundsätzlich kann ich mich Overkill nur noch anschließen.
Ins Detail gehen könnte man jetzt noch bei verschienen Sachen... GEZ, Religionsunterricht an Schulen (aber ein Verbot von Werbung in Schulen, was ich ziemlich dumm finde) usw.
Unser Staat sollte die Leute einfach wesentlich weniger bevormunden, weniger regulieren und drastisch Bürokratie abbauen. Und da wo der Staat eingreift muss es für das Volk Sinn ergeben, was bei uns fast gar nicht mehr gegeben ist, da alles zu unlogisch, inkonsequent, unwirtschaftlich und komplex geregelt wird.
Und diese Scheinheiligkeit. Eine "Ökosteuer" die für die Renten verballert wird, einen festen Steuersatz nennt man "nicht sozial genug" - auf der anderen Seite belastet man die ärmeren Leute aber mit immer höheren Energiepreisen, weil man da ja als Ausrede die Umwelt vorschieben und sich so aus der Verantwortung ziehen kann.
Dann wird auch noch behauptet, dass es gut für die Umwelt sei, wenn die Industrie aufgrund der horrenden Preise sparsamere Autos baut. Dabei haben komplexere Autos eine insgesamt schlechtere "lifetime energy usage" als technisch einfachere Autos, die dabei auch noch billiger und/oder leistungsstärker sind. Der Jeep Wrangler hat eine bessere Energiebilanz als ein Hybrid-Auto. Aber das ignoriert man in Europa bisher.
Und eine nennenswerte Menge nicht fossilen Ethanols haben bisher die Amis im Benzin, wir nicht. Uns seit September haben die Amis in Kalifornien strengere Abgasvorschriften als es die Euro6-Norm haben wird, die hier erst 2014(!!!) kommen wird. Und, und, und... ich will ja nicht den Rahmen sprengen...
So herum gesehen natürlich nicht. Aber die konsequente Umsetzung der Flat-Tax beinhaltet, dass man die Steuererklärung auf einem Papier der Größe eines Bierdeckels abwickeln kann: Einkommen, Anzahl der Kinder und gut ist.Zitat von lightsout
wie ich hab hier noch gar nix geschrieben?
Falls irgend jemand mal auf die Idee käme, den Staat wirklich langfristig stromlinienförmig zum Vorteil möglichst vieler Benutzer zu organisieren, dann fände ich das sehr sehr sehr sehr toll.
Leider is das immer nur belangloses Geplauder von irgendwelchen Politikerfuzzis, die sich über die nächste Wahl retten wollen. Und selbst wenn einige von denen tolle Ideen haben, werden sie in zermürbenden Kompromissen zersiebt.
Man muss sich klar machen:
Niemand hat unseren Staat geplant.
Niemand würde das je so planen.
Er ist über die Jahrzehnte so gewachsen aus einer vielzahl verrückter Kompromisse, mit denen keiner der Beteiligten zufrieden war.
Kirchhof olè olè
Das Thema hat sich ja leider erledigt, als Gerd (selbst Jurist) aus Wahlkampftaktik eine Angst vor Hochgebildeten schüren musste ("Professor aus Heidelberg"). Finde, das war ein sehr gutes Signal für den Standort Deutschland, wenn Leute aus Wissenschaft und Forschung auf diese Art und Weise weggemobbt werden. :kotz:Zitat von Marsmensch
Ja, traurig wie sie den verheizt haben. Schröder selbst kann man da wohl wenig vorwerfen; Kirchhhof war eben der politische Gegner (Schröder kennt nichts anderes als Polemik). Aber die CDU hätte wissen müssen, dass sie ihn nicht an die vorderste Front stellen kann.
Ich lese gerade das neue Buch von Kirchhof "Die Erneuerung des Staates".
Tiefschürfende Gedanken, gute Argumente, klare Sprache; Der Mann hat den Deutschen viel zu sagen (oder auch der Menschheit).
Kirchhof wäre mit seinem Modell wohl besser bei der FDP aufgehoben gewesen. Die haben es ja eher mit schlankem Staat, einfachem Steuersystem und so.
Schon. Die FDP hat ihn ja auch sehr begrüßt und er ist ausgestiegen, als eine schwarz-gelbe Koalition nicht zu Stande kam.
DIe Wirtschaftsliberalen werden in der Union sowieso nciht so geliebt; siehe Friedrich Mertz.
Kommt daher, weil die Union keine Grundlage mehr hat. Ihr christliches Menschenbild ist irgendwo zwischen von der Leyen und Katharina Reiche abhanden gekommen.
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