Integration von mir selbst

[dönermädel007]

hallo leute

das problem ist immer dasselbe. ich komme neu in eine gruppe / klasse rein und ich fühle mich schon mal von grund aus unsicher.
ich bin der beobachtende mensch und taue erst wirklich auf, wenn ich mich wirklich wohl fühle. das kann aber unter umständen sehr lange dauern und deswegen bin ich dann meistens die "arrogante, unsichere oder komische".

ich bin jetzt 20 und ich habe gemerkt, dass ich eben etwas anders als der durchschnitt bin. klar das kann jeder von sich behaupten, aber wisst ihr was ich meine? ich falle eigentlich meistens in oben genanntem kontext auf.
wenn ich das dann bemerke, schleicht sich ein frustriert-sein gefühl bei mir ein und ich fühle mich scheisse.

ich weiss nicht aber ich hasse dieses "ich stelle mich in die gruppe rein und mache smalltalk" oder "ich lache jetzt weil die anderen auch lachen" oder "ich esse im schulzimmer weil alle andern da auch essen", da stehe ich lieber neben dran alleine, lache nicht wenn ich es nicht wirklich lustig finde oder gehe alleine irgendwo essen. ich hasse auch dieses "ich spreche nur scheisse damit ich einfach geredet habe", da sage ich lieber nichts zu.

in der grundschule war es so: ich war nie diese eine totale aussenseiterin, nie die die komische kleider angehabt hat oder hässlich war. aber ich wurde regelmässig als letzte im sport gewählt (bei der gruppenbildung).
ich hatte immer ein paar richtige freunde, aber im gesamten gesehen, zb in der klasse, fühlte ich mich nie wirklich dazugehörig.
in der ausbildung hat sich das dann geändert, aber das war wirklich eine supergeile klasse, voll mit leuten, die alle irgendwie anders waren.
und jetzt bin ich seit sommer in einer klasse, bei dem ich das gefühl habe, ich fange wieder ganz unten an und habe meine chance zum teil schon massgeblich vermasselt.

doch ich möchte auch dazugehören, ich möchte angenommen werden wie ich bin und nicht immer als die komische angeschaut werden. aaaaargh das nervt!!!
ich bin nicht komisch, hinter mir steckt sehr viel, das man erst sieht, wenn man mich kennt.
manchmal könnte ich kotzen, wenn jemand seine grosse fresse in den mittelpunkt stellt und sachen mit einem selbstbewusstsein sagt, die einfach nicht stimmen. und ich sitze daneben und sage nichts aus irgendeinem selbstzweifel oder sonstwas und ich werde in den hintergrund geschoben. ich denke dann immer, wenn du wüsstest. ho ho ho.
aber iwie ist das auch klar, denn ich sage ja nichts.
es gibt auch leute, die einen sofort kategorisieren das merke ich in meiner jetztigen klasse sehr stark. und das verletzt mich ehrlichgesagt ziemlich und es macht mich auch wütend.

ich fühle mich einfach anders, dass die anderen denken mit der stimmt was nicht oder weiss ich was, das gefühl ist sowas von beschissen. meine unsicherheit vernichtet mich noch.

naja... was ratet ihr mir?
(wollte nicht rumheulen hier, versteht das bitte nicht falsch)

[Liqueedator]

Öffne dich. ZU verlieren hast du diesbezüglich nichts. Und werte nicht so hart.

[Revelation]

Hu? Jetzt bin ich aber baff... Ob du es glaubst oder nicht : Ich wollte grad auch einen Thread über das gleiche Thema erstellen... und ich hätte das Gefühl nicht besser beschreiben können.

Ich hab in diesem Semester mein Studium angefangen und habe vorher niemanden an der Universität gekannt... Anfangs hab ich mich versucht einfach "anders" zu geben, dh. weltoffener, gesprächiger etc. Das ging dann die ersten zwei Wochen gut, nur irgendwann hab ich gemerkt, dass ich nicht diese Art von Mensch bin. Mittlerweile hab ich mich mit nen paar Mitstudenten angefreundet, jedoch hab ich meistens das Gefühl, dass ich irgendwie nicht in diese Gruppe gehöre. Nicht, dass ich irgendwie nicht erwünscht bin.. eher einfach, weil die Leute sich so übertrieben locker über Dinge unterhalten, die mich entweder nicht tangieren, dh. ich nicht mitreden kann, oder mich einfach nicht interessieren...

Auf meiner alten Schule war das auch nicht viel anders... Ich war nie wirklich ein Außenseiter, jedoch habe ich lange nicht zu dem Kern einer Gruppe gehört... es hat sehr lange gedauert, bis ich fest in eine Gruppe integriert war und man auch was mittags unternommen hat etc.
Nur auf der Universität ist das wieder anders... ich bin wieder dieser Außenseiter, der sich überall dazustellen kann ohne dass die anderen verwunderte Gesichter machen... sondern eher der Außenseiter, der sich selber als Außenseiter fühlt...


Die Leute, die mich richtig kennen (~ 6 Leute inner Clique + meine Freundin) schätzen mich sehr und wissen was für eine Art von Mensch ich bin und vorallem was in mir steckt (zuviel zum "Hoho, wenn die nur wüßten " ).

Ich weiß auch nicht wie ich es beschreiben soll... aber du hast es schon gut beschrieben... heute hatte ich wieder dieses krasse Gefühl als Außenseiter, dass ich schon garkeine Lust mehr hatte an der Universität zu bleiben... Man kommt sich vor wie nen Zuschauer, der nicht in den Film eingreifen kann und die Schauspieler im Film einen nicht beachten..

[raterZ]

Mach dein eigenes ding!

Was mir auffällt ist, dass du die ganze Scheisse zu ernst nimmst. Small talk ist small talk. Labern ohne Hirn halt, nur um des Laberns wegen. Das kann man lernen, brauch man aber nicht.

In gruppen integriert zu sein brauch doch auch eigentlich niemand. Ich würd eher versuchen dir sowas ausm kopp zu schlagen.

Such dir Freunde, mit denen du auf einer Wellenlänge bist. Das dauert warscheinlich, aber ist immernoch besser als sich selber und anderen etwas vorzuspielen.
Wenn du nicht so hirnlos bist wie diese Leute, dann freu dich doch!

Wenns gar nicht geht überleg was die Leute so für Hobbys haben und fang an dich auch dafür zu interessieren.
Find ich aber ehrlich gesagt ziemlich schwachsinnig ^^

[Togo]

Ich schließe mich diesem Club an! Wie heißt er denn?

Ich bin da ähnlich d'rauf. Ich habe eigentlich ne ganze Menge Freunde, die mich schätzen. Aber mein Party-Mode ist oft nicht der der anderen.
Man macht sich ziemlich schnell unbeliebt, wenn man sich in größeren Gruppen zurückhält und nur wenig beiträgt. Man wird verdächtigt, sich nicht wohl zu fühlen, gelangweilt oder gar arrogant zu sein. Das passiert, ist blöd, aber gute Freunde, wissen damit umzugehen, auch wenn man denen nicht zu viel zumuten sollte. Irgendwann lernt man weiterhin zurückhaltend, aber nicht zu abwartend zu sein.
Aber es ist doch eigentlich wirklich so, dass man sich gelegentlich den anderen überlegen fühlt. Etwa dann, wenn "jemand seine große Fresse in den Mittelpunkt stellt", und man es selbst besser weiß. Blöd nur, wenn man seine Meinung dann nicht sagt. Aber das liegt wohl daran, dass man merkt, dass die meisten Leute andere Ansprüche an gesellige Gespräche haben als man selbst. Sinnvolle Worte sind da oft nicht wichtig, sondern der Unterhaltungswert reicht. Dann könnte man sich auf der anderen Seite auch unterlegen fühlen, weil man das mit dem Unterhaltungswert nicht so raus hat.

Aber, wie auch immer: Selbstmitleid ist Scheiße! Und ich finde nicht, dass man besonders bedrückt sein sollte, weil man so d'rauf ist.

sach ich ma so