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Thema: 27. Januar

  1. #34

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    ich argumentiere nicht mit diesem flugblatt dort. argumentiert habe ich. du hast meine fragen außerdem nicht beantwortet.

  2. Nach oben    #35

    55 Jahre alt
    aus دار الكفر
    1.274 Beiträge seit 09/2005
    Zitat Zitat von olowain
    ich argumentiere nicht mit diesem flugblatt dort. argumentiert habe ich. du hast meine fragen außerdem nicht beantwortet.
    Welche Fragen?

  3. Nach oben    #36

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    "wo hab ich da was von nationaler identität gesagt?"

    ok, eine frage, der rest war rhetorisch.

    hab nirgendwo gesagt, dass die erinnerung an die shoa ein angriff auf die nationale identität ist, wer sowas behauptet spinnt mal...

  4. Nach oben    #37

    55 Jahre alt
    aus دار الكفر
    1.274 Beiträge seit 09/2005
    Das ist echt anstrengend, wenn man alles zweimal erklären muss. Nochmal ganz langsam:

    Natürlich sagt das niemand so, aber es wird durch die Reaktionen ausgedrückt. Wieso sonst halluziniert Gaunerli den Vorwurf des Tätervolks herbei? Wieso sonst relativiert K.N.S. die nationalsozialistischen Verbrechen indem er alle Völker zu Tätervölkern werden lässt?

  5. Nach oben    #38

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    lol das is so hohl...
    das ist keine relativierung. eher stellt er damit dar, was für ein gewaltpotential auch in anderen völkern und regierungsformen steckt.
    warum stecktst du mir das aber nun in die schuhe? wo hast du das schon mal erklärt?
    tätervolk?

  6. Nach oben    #39

    35 Jahre alt
    24 Beiträge seit 07/2006
    Mag sein,dass ich die NS-Verbrechen relativiere, ganz einfach aus dem Grund,dass ich es als himmelhochstinkende Ungerechtigkeit empfinde,dass einzig und allein unser Volk für einen begangen Fehler sühnen muss.
    Irgendwann muss einfach mal Schluss mit den Vorwürfen sein!Kein Us-Amerikaner lässt sich seinen Stolz verbieten,weil seine Vorfahren Sklaventreiber und Rassisten waren oder weil sie Atombomben an Japan ausprobiert haben. Von Vietnam und den akutellen Geschehnissen mal abgesehn.

    Vielleicht sind diese Geschehnisse nicht auf einmal und zusammenhängend geschehen,aber dennoch sollte man sich nach eurer Logik dafür schämen,dieser Nation anzugehören.

    So nu können die Antifa-Zugeneigten wieder in einem Sturme der Entrüstung, mir rechsextremes Gedankengut,sowie faschiste Tendenzen vorwerfen,da ich versuche ihren Lebensinhalt des ewigen Schuld-habens zu relativieren.

  7. Nach oben    #40

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    stimme kns zu, aber pass auf, die gleiche diskussion hatten wir schon mal. am ende war ich dann wesensverwandt mit der npd.^^

  8. Nach oben    #41

    55 Jahre alt
    aus دار الكفر
    1.274 Beiträge seit 09/2005
    Zitat Zitat von olowain
    stimme kns zu, aber pass auf, die gleiche diskussion hatten wir schon mal. am ende war ich dann wesensverwandt mit der npd.^^
    Meinst du diesen?

  9. Nach oben    #42
    vip:oxy
    35 Jahre alt
    aus dem turm ganz oben
    933 Beiträge seit 11/2004
    hab mal nur so nek urze zwischenfrage :/ wenn son kleiner afrikaner in armut geboren wird und nich aus dieser ausbrechen kann, also sein Leben lang unverschuldet arm ist, ist das dann das gleiche wie als deutscher geboren werden und sein Leben lang unverschuldet dazu verdammt zu sein seinen Heimatstolz zu unterdrücken ??

  10. Nach oben    #43

    55 Jahre alt
    aus دار الكفر
    1.274 Beiträge seit 09/2005
    Häh? Armut und Heimatstolzt sind doch komplett verschiedene Dinge und keines von beiden ist angeboren.

  11. Nach oben    #44

    38 Jahre alt
    aus sergewöhnlich sexy
    390 Beiträge seit 08/2003
    Zitat Zitat von lightsout
    Natürlich sagt das niemand so, aber es wird durch die Reaktionen ausgedrückt. Wieso sonst halluziniert Gaunerli den Vorwurf des Tätervolks herbei?

    ich das mal irgendwo gehört

    ich verweise mal auf die von light ungeliebte quelle, wikipedi (weil ich bequem bin und nicht erst in die bibiothek fahren will um dort ganze buchbände über den begriff bei zu schleppen um dann aus dem zusammenhang entrissen zu diskutieren)


    Mit dem Ausdruck Tätervolk wird vielfach auf die Untaten hingewiesen, die bis zum Völkermord führten. So wurde dies auf das deutsche Volk und auf die Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus verwendet, aber auch gegenüber anderen Völkern, wie das türkische Volk beim Völkermord gegenüber den Armeniern oder den US-Amerikanern bei ihrem Völkermord gegenüber den Ureinwohnern, den Indianern, aber auch Verbrechen gegenüber anderen Völkern durch Franzosen, Engländer, Japaner, Chinesen, Russen, usw. Es gibt hierzu viele Beispiele in den Geschichtsbüchern der Nationen, für die sie kollektiv für ihre Verbrechen als Tätervolk bezeichnet werden.

    These 1: Der Ausdruck „Tätervolk“ soll eine pauschalisierende Schuldzuweisungausdrücken, welche der jeweilige Benutzer entweder vertritt oder angeprangern will.

    These 2: Der Tätervolkbegriff kennzeichnet pauschale Tatverantwortungszuweisungen gegen ein Volk. Es geht dabei weniger um eine direkte Schuldzuweisung, als vielmehr um eine demagogische und pauschalisierende moralische Haftbarmachung für historische Verfehlungen vorheriger Generationen.



    tja du als fachmann für demagogie, der zwar tagtäglich die These2 versucht bei den Mitoxis zu verankern, aber zeitgleich verneinst, dass eine solcher Zusammenhang existiert, findest sicherlich eine super erklären, warum ich mir nur ein bilde, dass wir nach über 60 jahren immernoch haftbar für das Handeln toter Vorfahren gemacht werden und findest bestimmt quellen ohne ende die das widerlegen.

  12. Nach oben    #45
    vip:oxy
    35 Jahre alt
    aus dem turm ganz oben
    933 Beiträge seit 11/2004
    nee so meinte ich das nicht, ich wollte wissen ob es vergleichbar ist, dass ein afrikanisches Kind von geburt an Hunger leiden muss, weil es eben als afrikanisches Kind geboren wurde (wäre es ein europäisches kind hätte es ja genug zu essen) und dass ein deutscher, sich eben mitder deutschen vergangenheit auseinandersetzen muss, weil er eben als deutscher geboren ist, wäre er franzose oder sonstwas m,üsste er das ja nicht.

    Hab das neulich so aufgeschnappt und wusste nicht so recht was ich davon halten soll !

  13. Nach oben    #46

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Ich kann es selbst schlicht aus Unkenntnis nicht belegen, aber die Singularität der Shoa ist wissenschaftlicher Konsens.

  14. Nach oben    #47
    bei manchem antifa geschwätz kriegt man ja das kotzen. natürlich sollte man den opfern des holocausts und generell des dritten reiches gedenken, aber als junger deutscher sollte man auf keinen fall irgendwelche schuldgefühle entwickeln. ich bin nicht schuld an dem völkermord und werde es auch nie sein. ein gesundes mittelmaß an nationalismus ist vollkommen in ordnung und menschlich. aber wenn es anfängt, dass andere nationen oder menschen mit anderer hautfarbe diskriminiert werden oder sogar getötet werden, sollte man einschreiten und es verhindern. jeder mensch ist gleichwertig, egal ob deutscher oder franzose oder was weiß ich wer.

    wer das immer noch nicht gerafft hat, hat einen an der waffel. ich finde die ganze diskussion hinfällig.

  15. Nach oben    #48

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    bezeichnend ist doch, dass nichtmal in den ersten ein zwei beiträgen über das flugblatt und seinen inhalt, oder überhaupt über das thema des textes, nämlich der befreiung von ausscwitz diskutiert wurde.
    vom ersten bis zum letzten beitrag war gleich der kanon "was soll der scheiss? jetzt geht der mist vom dritten reich wieder los? was hab ich damit zu tun?" usw. usf.
    das kennzeichnet doch grade das problem, was der deutschen gesellschaft nunmal innewohnt. ein vergangenheitsbewältigung insofern, das sie aufgearbeitet worden wäre, hat nie stattgefunden. sondern lediglich eine bewältigung des nationalsozialistischen erbes, die schon immer darauf ausgerichtet war, nicht die eigene vergangenheit zu verarbeiten, sondern sie so umzudeuten, dass sich auf der grundlage wieder ein nationalismus herausbilden konnte, wie er jetzt insbesondere seit der wiedervereinigung wieder im enstehen ist.
    der grund dafür liegt auf der hand. die bürgerliche gesellschaft braucht den nationalismus als vereinendes kollektiv um auf dieser grundlage bürokratisch verwaltete herrschaft etablieren zu können. solch ein system wäre entpersonalisiert und deshalb braucht etwas identitätsstiftendes. besonders eine gesellschaft, wie die deutsche, die auf völkischen prinzipien beruht (wenn man es mit staaten vergleicht deren identitätsstiftende grundlage eine verfassung ist, oder eine migrationsgesellschaft wie staaten in "der neuen welt"). es reicht eben bei deutschland nicht, einen neuen staat zu gründen (BRD) um darauf aufbauend ein identitätsstiftendes system zu entwickeln. denn deutschland existiert nicht erst seit der BRD. so kann der neue staat nach dem NS auch keine auseinandersetzung in konsequenter form betreiben, denn dabei würde er sich überdies ja auch irgendwo selbst verleugnen, da er die bürgerliche gesellschaft als konstituierendes moment besitzt, und somit auch die notwendige bedingung zum faschismus. eine konsequente aufarbeitung müsste eine ablehnung der bürgerlichen gesellschaft und des bürokratischen verwaltungsstaats zur folge haben.

    aber um über diesen ausflug jetzt nochmal zum punkt zu kommen...wenn man sich diese ideologie bewusst mach, wird auch klar, warum diese diskrepanz besteht, einerseits so etwas, wie einen "schuldkomplex" zu empfinden bzw. dazu verdonnert zu sein und andererseits aber die vehemente abneigung mit dem thema die ja schon einer phobie bei manchen hier gleicht. ich glaube die deutsche gesellschaft und ungefähr 99% aller menschen hier ist seit jahren und eigentlich schon immer lichtjahre davon entfernt gewesen so etwas wie schuld zu empfinden. trotzdem wird sowas herbeigezerrt um sich dann endgültig dem thema zu entledigen. denn was als schuldkomplex und aufgezwungenes schuldempfinden umgedeutet wird ist eigentlich der komplex einer gesellschaft, die per definition dazu verdonnert ist die vergangenheit nicht verarbeiten zu können und zu wollen, ohne sich dabei selbst zu verleugnen bzw. abzulehnen. deshalb kommt uns der holocaust auch immer wieder über den weg, deswegen werden "wir" das problem nicht los. und deswegen brauchen wir das opfermythische ritual vom "schuldkomplex".

  16. Nach oben    #49

    38 Jahre alt
    aus sergewöhnlich sexy
    390 Beiträge seit 08/2003
    es geht nicht darum, angst oder pein oder ähnlich davor zu haben sich mit dem thema "drittes reich" auseinander zu setzen, aber nach ca. 100 Fernsehsendungen pro jahr, ca. 12Jahren in Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Wirtschaft, gar Englisch, Französisch, oder Heimat und Sachkunde.

    In jedem Buchladen, auf jedem Schulhof fliegen einem Harkenkreuze entgegen. Das Thema ist wohl für die allermeisten verarbeitet (obwohl ich persönlich nach wie vor der meinung bin, dass man nichts verarbeiten muss, was man nicht selbst erlebt hat).
    Es hängt einem halt zum hals heraus.

    auch wenn das folgende beispiel evtl falsch verstanden werden kann (also nicht optimal gewählt ist (man beachte die uhrzeit)).
    Das ganze NS thema ist wie Essen.
    Du sollst probieren, ruhig essen den geschmack bestimmen(damit meine ich das thema verarbeiten nicht dem nationsozialismus fröhnen), gut dann sagst du "mmhh weiss nicht, ich brauch da nochmal was von eh ich nen statement abgeben kann" und dann sagst dir vielleicht "nein, ich komme da nicht drauf klar, ich muss mir das nochmal angucken"
    Aber nachdem du dann so 20-60Jahre jeden Tag gekostet hast, musst du halt mittlerweile sagen können, wonach das schmeckt und wenn du selbst das nicht schaffst, so wird dir der geschmack aller wahrscheinlichkeit nach zum hals raushängen und du bist übersättigt.

    fazit: wir haben kein vergangenheitsbewältigungsproblem sondern ein vergangenes bewältigtigtes problem

  17. Nach oben    #50

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    nein, du verstehst nicht, was ich meine, wenn ich meine definition von einer notwendigen vergangenheitsbewältigung und aufarbeitung erkläre.

    nur weil du zwanzig jahre mit dem NS zugebombt wurdest und dir überall erzählt wird, wie böse die nazis waren und hitler der böseste obermotz von allen dann heisst das noch lange nicht, dass der deutsche faschismus aufgearbeitet wurde. was du in der schule erzählt bekommst ist eine version des aufkommenden faschismus, die so einfach nicht stimmt sich aber mit dem bürgerlich-demokratischen verwaltungsstaat vereinbaren lässt.
    da waren die versailler verträge, die die deutschen beleidigt und ausgenommen haben deswegen sind "die bösen", die extremisten von links und rechts gekommen und haben <"die guten" von der weimarer republik mit der dolchstoßlegende denunziert. dann kam auch noch die weltwirtschaftskrise und so ein dummes ermächtigungsgesetz dazu und schwupps konnte hitler inkarnation des satans alle deutschen, die eigentlich nix böses wollten einer gehirnwäsche unterziehen, sie verführen usw. den holocaust wollte sowieso niemand. so kannst du reinen gewissens heute wieder nationalstolz präsentieren und auch oma und opa waren gar nicht dabei. so sieht die deutsche geschichtsaufarbeitung aus.

    dabei wird aber außer acht gelassen, dass in deutschland antisemitismus eine lange tradition hat, die im prinzip seit der reformation schon als "kulturgut" bezeichnet werden könnte. ohne diesen wäre ein holocaust nicht möglich gewesen. und der bürgerliche kapitalismus, verwaltet unter parlamentarischer demokratie in der weimarer republik bildete sowohl aus ökonomischer hinsicht wie auch aus psychoanalytischer die ursache für die notwendigkeit einer diktatur. der ganz normale wirtschaftstheoretische verlauf im kapitalismus beim spiel der freien kräfte wird früher oder später zu monopolbildung führen. nun stehen die interessen der bevölkerung dem monopol gegenüber. die großindustrie wird aber aus den ökonomischen zwängen des kapitalismus heraus dazu benötigt um die materiellen mittel hervorzubringen, die die gesellschaft zur reproduktion braucht. hier greift nun der autoritäre staat ein, der es schafft den interessenkonflikt somit beizulegen der vorher über die vorstufe, der parlamentarische demokratie versagt hat.

    das liberalkapitalistische wirtschaftmodell bringt also den faschismus aus sich selbst hervor. das ist der erste fehler den die vorherrschende form der vergangenheitsbewältigung zieht, der die diktatur und den faschismus als eine historischen unglücksfall analysiert, wo die umstände dafür sorgten, dass er gegen den willen des volkes die demokratie besiegt hat.

  18. Nach oben    #51

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    der zweite aspekt wurde sehr gut von erich fromm in "der autoritäre charakter" analysiert und bezieht sich auf die struktur, die das bürgertum beim einzelnen nach sich zieht und gesellschaftliche grundlage lieferte um eine derartig perfektionierte und organisierte totalitäre gesellschaft hervorzubringen. im bürgertum wurde der begriff der vernunft und tugend zur grundlage eines autoritär organisierten hierarchiesystems familie. tugendhaft und vernünftig handelt, wer sich den ökonomischen verhältnissen anpasst, seine triebe unterdrückt und eine bürgerliche-vernünftige form der enthaltsamkeit betreibt, sowie patriarchale lebensformen akzeptiert (sehr schön verbildlicht ist die bürgerliche moral und ideologie in emilia galotti). auf dieser grundlage bringt nach fromm das bürgertum zwei autoritäre charakterformen hervor, den masochistischen und den sadistischen. die unterdrückte triebhaftigkeit (nicht NUR in sexueller hinsicht), die in der bürgerlichen ideologie charakterisierend ist bringt andere kanalisierungen für trieb und unterdrückte sexuelle lebenswelt hervor, die sich entweder in bedingungsloser unterwerfungsbereitschaft äußert oder in der ersatzbefriedigung sadistischer verhaltensweisen.
    auf den faschismus bezogen lässt sich diese konsequenz überall wiedererkennen. das krankhaft autoritär und sadistische verhalten der aufseher in den kz`s und generell in autoritätssituationen, der religiöse masochismus, dem sich die bevölkerung hingab in bezug auf der identifikation mit dem volkskörper und in der endphase des krieges, und der führerfigur als oberster patriarch der "bürgerlichen kleinfamilie" volksgemeinschaft. die tugendhafte sexualmoral und als ausdruck der unterdrückten triebe sexuelle erotische aufgeladenheit des militaristischen männerbildes.

    von so einem standpunkt betrachtet muss man sagen dass die vergangenheitsbewältigung mit deutschland insofern nicht vereinbar ist, da wir lediglich den backlash zurück zum prinzip der weimarer republik gemacht haben, die ursachen des faschismus...struktureller antisemitismus bürgertum, kapitalismus, liberalismus und parlamentarismus (eine form der demokratie die nicht ausreichend im stande ist interessenskonflikte zu bewältigen) sind nicht beseitigt und überwunden. unser staat muss also eine verkürzte aufarbeitung betreiben, damit wir in der lage sind ihn zu akzeptieren und ein identitäres verhältnis zu ihm entwickeln können. die konsequenzen sind herbeireden eines schuldkomplexes und damit einhergehend struktureller antisemitismus.

    "Nicht einbrechende Gangster haben in Deutschland die Herrschaft über die Gesellschaft sich angemaßt, sondern die gesellschaftliche Herrschaft geht aus ihrem eigenen ökonomischen Prinzip heraus in die Gangsterherrschaft über." (Horkheimer).

    "Man spricht vom drohenden Rückfall in die Barbarei. Aber er droht nicht, sondern Auschwitz war er; Barbarei besteht fort, solange die Bedingungen, die ihren Rückfall zeitigen, wesentlich fortdauern. Das ist das ganze Grauen. Der gesellschaftliche Druck lastet weiter, trotz aller Unsichtbarkeit der Not heute" (Adorno).

  19. Nach oben    #52

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Die Behauptung, dass Faschismus eine Extremform des Liberalismus ist, ignoriere ich jetzt mal.

    Man muss bedenken, dass die Nationalsozialisten nur schienbar deutsche Nationalisten waren. In Wahrheit ging es ihnen um die germanische Rasse, die, falls sie überhaupt existent ist, mit den Deutschen wenig zu tun hat. Wir hatten schon so viel genetischen Input anderer "Rassen", dass Germanen = Deutsche, Skandinavier, Briten usw. einfach Unsinn ist.

  20. Nach oben    #53
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Ach, diese alte Diskussion schon wieder.
    Es ist nicht der Kapitalismus oder Liberalismus oder wie auch immer die Ordnung der Freiheit genannt wird, dem/der der Faschismus indigen ist, es ist der Sozialismus. Nicht umsonst heißt der italienische fascio im Französischen syndicat.

  21. Nach oben    #54
    Zitat Zitat von channel
    dabei wird aber außer acht gelassen, dass in deutschland antisemitismus eine lange tradition hat, die im prinzip seit der reformation schon als "kulturgut" bezeichnet werden könnte. ohne diesen wäre ein holocaust nicht möglich gewesen. und der bürgerliche kapitalismus, verwaltet unter parlamentarischer demokratie in der weimarer republik bildete sowohl aus ökonomischer hinsicht wie auch aus psychoanalytischer die ursache für die notwendigkeit einer diktatur. der ganz normale wirtschaftstheoretische verlauf im kapitalismus beim spiel der freien kräfte wird früher oder später zu monopolbildung führen. nun stehen die interessen der bevölkerung dem monopol gegenüber. die großindustrie wird aber aus den ökonomischen zwängen des kapitalismus heraus dazu benötigt um die materiellen mittel hervorzubringen, die die gesellschaft zur reproduktion braucht. hier greift nun der autoritäre staat ein, der es schafft den interessenkonflikt somit beizulegen der vorher über die vorstufe, der parlamentarische demokratie versagt hat.

    das liberalkapitalistische wirtschaftmodell bringt also den faschismus aus sich selbst hervor. das ist der erste fehler den die vorherrschende form der vergangenheitsbewältigung zieht, der die diktatur und den faschismus als eine historischen unglücksfall analysiert, wo die umstände dafür sorgten, dass er gegen den willen des volkes die demokratie besiegt hat.
    Verstehe ich dich richtig, dass die Leute den Nationalsozialismus als Gegenbewegung zum Kapitalismus mit seiner Monopolbildung betrachteten? Halte ich für unsinnig. Die großen Unternehmer waren doch Hitlers eifrigste Unterstützer und spätere Nutznießer.

  22. Nach oben    #55

    38 Jahre alt
    aus sergewöhnlich sexy
    390 Beiträge seit 08/2003
    Zitat Zitat von channel
    nur weil du zwanzig jahre mit dem NS zugebombt wurdest und dir überall erzählt wird, wie böse die nazis waren und hitler der böseste obermotz von allen dann heisst das noch lange nicht, dass der deutsche faschismus aufgearbeitet wurde. was du in der schule erzählt bekommst ist eine version des aufkommenden faschismus, die so einfach nicht stimmt sich aber mit dem bürgerlich-demokratischen verwaltungsstaat vereinbaren lässt.
    da waren die versailler verträge, die die deutschen beleidigt und ausgenommen haben deswegen sind "die bösen", die extremisten von links und rechts gekommen und haben <"die guten" von der weimarer republik mit der dolchstoßlegende denunziert. dann kam auch noch die weltwirtschaftskrise und so ein dummes ermächtigungsgesetz dazu und schwupps konnte hitler inkarnation des satans alle deutschen, die eigentlich nix böses wollten einer gehirnwäsche unterziehen, sie verführen usw. den holocaust wollte sowieso niemand. so kannst du reinen gewissens heute wieder nationalstolz präsentieren und auch oma und opa waren gar nicht dabei. so sieht die deutsche geschichtsaufarbeitung aus.
    also für mich klingt die schulmeinung die vom größten teil internationaler geschichtsschreiber so vertreten wird, ziemlich logisch. Ich konnte deinem Text leider nicht entnehmen, wie du die von dir aufgezählten Punkte widerlegt hast und eigene Argumente für deine Aussage gebracht hast.

    Deine ganze große Theorie vom Kapitalismus macht Faschismus, steht in keinem Punkt mit dem großen Thema des 19. und den Anfängen des 20. Jahrhunderts: Antisemitismus in Verbindung.
    Antisemitismus gab es in ganz Europa, auch in der roten Armee wurden Juden nicht gerne gesehn, in England bestenfalls nur "geduldet" genau wie in Frankreich, Spanien etc.


    Deine gesamten Argumente zeigen kein "deutsches" Problem, sondern ein Problem der gesamten Welt, die demokratisch geführt und dem Kapitalismus erlegen ist. Demnach wäre das Thema "Auschwitz" ein globales Problem, was an sich auch nachvollziehbar ist.
    Aber die Kette vom Kapitalismus zur Monopolstellung, bricht in dem Moment wo im Rechtsstaat Kräft wie ein Bundeskartellamt u.ä. vorgehen, die genau die von dir beschriebenen, befürchteten Folgen unterbinden.

    Deklarieren wir die von dir aufgeführt Kette als die "richtige" Wahrheit, so bleibt da ein ganz großes Fragezeichen stehen: Wie soll man das Thema bewältigen, wie soll man sich dem lösen?

    Die "schulmeinung" unterbindet diktaturen durch gesetze und eine unglaublich demokratisch und humanistisch geprägte erziehung der Jugend (die zumindest in meinen augen bestens fruchtet). Die Gesellschaft ist misstrauischer gegenüber extremisten, die Leute darauf "geschult" ihre meinung öffentlich kundt zu tun und bei bedarf "radau" zu machen.

    Wenn du da lösungsmöglichkeiten geben kannst, wie du die vergangenheit, die in deinen augen ja nicht bewältigt ist (das heißt auch, dass du angst davor hast, dass du zum faschisten wirst, da du ja das thema nicht bewältigt hast), bewältigen willst, bin ich dir sehr verbunden.

  23. Nach oben    #56

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    also zunaechst mal: faschismus ist nicht die extremform des liberalismus, sondern seine logische konsequenz, wenn er auf den kapitalismus angewendet wird. es sind zwei total verschiedene dinge. aber wer nochmal liest der rafft auch die argumentationslinie, die die kritische theorie aufstellt, und die absolut schluessig ist.

    der kapitalismus als marktwirtschaftliches system vorausgesetzt folgt festgelegten marktgesetzen, wenn er in liberalistischer form schalten und walten darf, wie es dem prinzip entspricht. ein kapitaleigner (im besitz von boden, produktionsmitteln und\oder geld) hat das ziel hohen profit zu machen und dafuer will er moeglichst eine monopolstellung erlangen, in der er die bedingungen angeben kann. natuerlich gilt das konkurrenzprinzip, aber durch fusionierung und kluges wirtschaften entwickelt sich in der spaetindustriellen phase eine monopolisierung, der monopolkapitalismus ist die hochentwickelte form des kapitalismus, bzw. die spaetphase der marktwirtschaftlichen entwicklung im freien spiel der kraefte. natuerlich ist das eine antikapitalistische analyse und die bei uns gaengigen deutungen bezeichnen diesen prozess dann als "turbo- manchester- oder raubtierkapitalismus", da er ja sozusagen eine ''unnatuerliche fehlentwicklung'' darstellt und nicht die logische folge. hier wird schon deutlich, worauf es hinauslaufen wird, denn ist dieses stadium erstmal erreicht, werden rufe laut nach einem starken\autoritaeren staat und schuldige werden gesucht, (heuschreckenschwaerme wie muente sie sieht z.b.) im fall von deutschland die juden\das kapital (ist ja wie jeder weiss schon immer ein und das selbe ) oder andere minderheiten.
    und genau hier schliesst sich die these, dass kapitalismus den faschismus erst generiert da er die voraussetzungen hervorbringt, die den autoritaeren staat erforderlich machen. die materiellen grundlagen die die gesellschaft zur reproduktion benoetigt, wurden den menschen durch das monopol enteignet und zur radikalen umverteilung zurueck in die notwendige klientel (die konstruierte nation und seine mitglieder) wird der autoritaere staat eingesetzt. wir haben nun faschismus. den totalitaeren charakter erhaelt er aber erst durch die buergerliche moral. die buergerliche kleinfamilie wird naemlich im faschismus nach moeglichkeit in ihrer struktur aufgeloest, der rueckzug ins private soll verhindert werden, bzw. das private soll teil des grossen ganzen, der nation und seiner faschistischen ideologie werden. das gelingt dadurch, dass der aufbau der buergerlichen kleinfamilie in grossem massstab auf die ganze nation uebertragen wird.

    wo sich das im einzelnen im 3.reich wiedererkennen laesst hab ich oben beschrieben. was kann man dagegen machen? da hilft nur die aufloesung der buergerlichen ideologie (arbeit als selbstzweck, tugend, enthaltsamkeit, und horizontale&patriarchale entscheidungkompetenzen) und neue basisdemokratisch organisierte gueterverwaltung und organisation des produktionsprozesses (ganz richtig overkill, das hat nix mit planwirtschaft zu tun, bevor du mir wieder vorwirfst, ich fordere die 2. DDR, die war auch nach dem prinyip autoritaerer staat organisiert). ein wichtiger punkt, um die rationale verteilung und produktion von waren und guetern zu gewaehrleisten ist die abschaffung des relativen tauschwertes, sprich des geldes. geld ist insofern gespeicherter wert, der sich relativ zu dem verhaelt, was vorhanden ist und kann somit eine monopolwirkung erzeugen.

    tja, solange wie das nicht der fall ist, liegt das 4.reich immer noch permanent im aether. ich glaube aber das ist auch reiner selbstyweck, hier romane darueber zu verfassen...

  24. Nach oben    #57
    Zitat Zitat von channel
    der kapitalismus als marktwirtschaftliches system vorausgesetzt folgt festgelegten marktgesetzen, wenn er in liberalistischer form schalten und walten darf, wie es dem prinzip entspricht. ein kapitaleigner (im besitz von boden, produktionsmitteln und\oder geld) hat das ziel hohen profit zu machen und dafuer will er moeglichst eine monopolstellung erlangen, in der er die bedingungen angeben kann. natuerlich gilt das konkurrenzprinzip, aber durch fusionierung und kluges wirtschaften entwickelt sich in der spaetindustriellen phase eine monopolisierung, der monopolkapitalismus ist die hochentwickelte form des kapitalismus, bzw. die spaetphase der marktwirtschaftlichen entwicklung im freien spiel der kraefte. natuerlich ist das eine antikapitalistische analyse und die bei uns gaengigen deutungen bezeichnen diesen prozess dann als "turbo- manchester- oder raubtierkapitalismus", da er ja sozusagen eine ''unnatuerliche fehlentwicklung'' darstellt und nicht die logische folge. hier wird schon deutlich, worauf es hinauslaufen wird, denn ist dieses stadium erstmal erreicht, werden rufe laut nach einem starken\autoritaeren staat und schuldige werden gesucht, (heuschreckenschwaerme wie muente sie sieht z.b.) im fall von deutschland die juden\das kapital (ist ja wie jeder weiss schon immer ein und das selbe ) oder andere minderheiten.
    und genau hier schliesst sich die these, dass kapitalismus den faschismus erst generiert da er die voraussetzungen hervorbringt, die den autoritaeren staat erforderlich machen. die materiellen grundlagen die die gesellschaft zur reproduktion benoetigt, wurden den menschen durch das monopol enteignet und zur radikalen umverteilung zurueck in die notwendige klientel (die konstruierte nation und seine mitglieder) wird der autoritaere staat eingesetzt.
    Wie ich weiter oben beschrieben habe, waren es doch gerade die reichen Kapitalisten in Deutschland, die Hitler unterstützt und gefördert hatten. Enteignet wurden sie im Dritten Reich auch nicht. Deine Theorie hat also meiner Ansicht nach keine Entsprechung in der Realität.

    wir haben nun faschismus. den totalitaeren charakter erhaelt er aber erst durch die buergerliche moral. die buergerliche kleinfamilie wird naemlich im faschismus nach moeglichkeit in ihrer struktur aufgeloest, der rueckzug ins private soll verhindert werden, bzw. das private soll teil des grossen ganzen, der nation und seiner faschistischen ideologie werden. das gelingt dadurch, dass der aufbau der buergerlichen kleinfamilie in grossem massstab auf die ganze nation uebertragen wird.
    Und was hat das mit dem Kapitalismus-Problem zu tun?

    wo sich das im einzelnen im 3.reich wiedererkennen laesst hab ich oben beschrieben. was kann man dagegen machen? da hilft nur die aufloesung der buergerlichen ideologie (arbeit als selbstzweck, tugend, enthaltsamkeit, und horizontale&patriarchale entscheidungkompetenzen) und neue basisdemokratisch organisierte gueterverwaltung und organisation des produktionsprozesses (ganz richtig overkill, das hat nix mit planwirtschaft zu tun, bevor du mir wieder vorwirfst, ich fordere die 2. DDR, die war auch nach dem prinyip autoritaerer staat organisiert).
    Wie stellst du dir eine basisdemokratische Güterverteilung vor? Ich halte das für utopischen Schwachsinn, jeder Markt kann das schneller und effektiver. Willst du Güter verteilen und Produktion organisieren, wirst du zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass du einen übergeordneten Planer brauchst, der von sich glaubt, den Durchblick zu haben und natürlich auch entsprechende Autorität zur Plandurchsetzung braucht --> Planwirtschaft --> Hallo, DDR!

    Dein missionarisches Gerede von der Auflösung der bürgerlichen Ideologie klingt in meinen Ohren danach, dass du den Menschen einen Gesellschafts- und Lebenstil aufzwingen willst, was gleichbedeutend mit einer Beschränkung der individuellen Freiheit ist. Nein, Danke!

    ein wichtiger punkt, um die rationale verteilung und produktion von waren und guetern zu gewaehrleisten ist die abschaffung des relativen tauschwertes, sprich des geldes. geld ist insofern gespeicherter wert, der sich relativ zu dem verhaelt, was vorhanden ist und kann somit eine monopolwirkung erzeugen.
    Weil ich heute einen guten Tag habe, werde ich dir erklären, warum Geld unerlässlich ist: 1. brauchst du Geld als Recheneinheit, als Generalnenner für alle Preise. Sonst müsstest du beim Handel jedes Gut mit jedem anderen Gut in Relation setzen, um die angemessene Menge zu bestimmen. Klingt kompliziert, gell? 2. brauchst du Geld als Tauschmittel, denn sonst müssten sich beim Tausch von zwei Gütern die Wünsche der Tauschpartner immer genau entsprechen, was dazu führt, dass du sehr lange nach einem Tauschpartner suchen müsstest. 3. bewahrst du mit Geld Werte auf, da es gute Lagereigenschaften hat, du kannst also ein Vermögen für schlechte Zeiten aufbauen.
    Ohne Geld wären wir wieder in der Steinzeit. Empfehle zum Vergleich Kambodscha unter den Roten Khmer.

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