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Overkill
Und bereits hier unterscheiden wir uns gewaltig. Ich finde nicht, dass man sich als Deutscher in Sachen Judenvernichtung zurückhalten sollte. Ich finde, man sollte als Mensch darauf aufpassen, nicht gewissen Kollektivierungsmechanismen anheim zu fallen, die in letzter Konsequenz immer dazu führen, dass diejenigen, die nicht zum Kollektiv gehören, gewaltsam beseitigt werden.
Es war schon in den Tagen der glorreichen Geburt der Moderne so, dass ein einig Volk von Brüdern Jagd auf Adel und Klerus gemacht hat, dass die Guillotinen mehr als nur heiß liefen. Warum? Weil in Frankreich nur Platz für Franzosen ist. Allons, enfants de la patrie!
In der glorreichen Sowjetunion war dann auch nur Platz für Sowjetmenschen, für Genossen, für Gleichgeschaltete. Und weil sonst kein Platz mehr war, mussten Adel und Jud...äh Kosmopoliten gehen. Wpered k kommunizmu!
In Deutschland war dann eben nur noch Platz für Deutsche. Die Fahnen hoch!
Und im Weltbild eines Achmachmerdschihad ist eben nur Platz für Muslime. Allahu akbar!
Verstehst du, worauf ich hinaus will?
Warum ist das von der Logik korrekt? Was unterscheidet einen Juden von einem Katholiken? Was unterscheidet einen Juden von einem Schranzer? Was von einem Punk? Warum brauchen Lutheraner keinen eigenen Staat?
Der Gedanke, dass Juden einen eigenen Staat bräuchten, rührt daher, dass sie eben nicht in das Kollektiv derer passen, die das Kollektiv konstruieren.
Wer sind überhaupt "die Palästinenser"? Wenn damit die Bewohner der römischen Provinz Palaestina oder des britischen Mandatsgebietes Palästina gemeint sind, dann sind die Bewohner Israels zweifelsohne ebenso Palästinenser wie die Araber, die in Jordanien leben.
Auf dem Papier mag er wohl keine allzu große Macht haben. Auf dem Papier war Stalin lange Zeit auch nur Funktionär irgendeiner kommunistischen Partei.
Was interessiert den Staat der Handel? Handel ist Sache der Unternehmer, da sollen Deutschland und Iran sich schön raushalten.
So hart es klingt: Waffen sind dazu da, eingesetzt zu werden. Erst recht im Krieg. Der Atombomenabwurf über Japan steht nicht isoliert in der Menschheitsgeschichte, er hat ein Vorspiel. Darin kommen sogar gewisse Kollektivierungsmechanismen vor, die bei jeder Kriegspartei auftraten (siehe z.B. die Ansicht, der New Deal sei die amerikanische Spielart des Faschismus). Wenn du also ein Kollektiv hinter dir hast, ein anderes Kollektiv gegenüber und dann eine Waffe bekommst, die dir einen schnellen Sieg verspricht - was tust du?
Dir ist schon klar, dass Hitler damals nach eigener Einschätzung nur den Volkswillen ausgedrückt hat, ja?
Staaten im Allgemeinen brauchen den Krieg, schließlich ist der Schutz nach außen einer der Grundpfeiler staatlicher Daseinsberechtigung. Das Problem löst man keinesfalls dadurch, dass man den Staat wechselt. Wenn du verstehst ...
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