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Overkill
Da interpretierst du etwas hinein, das ich so nicht geschrieben habe.
Gib einem Staat Waffen und er verhält sich wie ein Kind, dem man die Autoschlüssel und eine Flasche Whiskey in die Hand drückt. Das habe ich gemeint. Wer einen Krieg gewinnen kann und will, der wird alles daran setzen, es auch zu tun. Es ist also - meiner Ansicht nach, wer das anders sieht, soll das ruhig sagen - inkonsequent, den Teilnehmer eines Prozesses für etwas zu verurteilen, das der Prozess aus seiner ihm innewohnenden Dynamik so oder so herbeiführt. Eine Kritik an den Atombombenabwürfen ist also meiner Ansicht nach nur gültig im Kontext einer generellen Kritik an der Fähigkeit von Staaten, Krieg zu führen.
Dass das Kollektiv "Europa" stärker ist als das Kollektiv "Afrika", beweisen die glorreichen Grenzschützer der EU immer wieder im Mittelmeer, wo afrikanische Flüchtlinge abgeschoben und zurück, oftmals in den Tod, geschickt werden. Warum braucht man da eine Atombombe? Wenn man den Schwächeren mit minimalem Aufwand, moralisch in weißer Weste und langsam schleichend zermürben kann, ist doch alles in Butter. Der EU-Bürger bedankt sich daraufhin artig, indem er sich von den Bewahrern der Festung Europa höhere Sozialleistungen erhofft, die ja nicht für die blöden Afrikaner ausgegeben werden, und diese (die Bewahrer) dann wählt. Dass man sich dadurch im selbstgefälligen Dünkel für etwas Besseres als die Kriegsverbrecher von Übersee hält, dürfte sich von selbst verstehen.
Marsmensch hat in seinem Post die Meinung vertreten, dass es Menschen gibt, mit denen sich eine Diskussion nicht lohnt. Ich habe dem widersprochen und mich in diesem Fall gnadenlos geirrt.
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