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Thema: Journalismus oder die Kunst Tatsachen zu verdrehen

  1. #1

    43 Jahre alt
    aus die maus
    12 Beiträge seit 09/2003

    Journalismus oder die Kunst Tatsachen zu verdrehen

    Hallo zusammen,

    da ich hier oft lesen muß wie gewiße Quellen als seriös/unseriös abgestempelt werden denke ich das es an der Zeit ist sich damit mal näher auseinander zu setzten.

    Die gängige Meinung ist ja das Berichte des Spiegels,Sterns der FAZ usw. als seriös betrachtet, während Meldungen aus der Bild, der jungen Welt und Konsorten als unseriös dargestellt werden.

    Zu allererst möchte ich anmerken das ich all diese Quellen als unserös betrachte.

    Warum das so ist?

    Weil all diese Medien(da schliße ich das Fernsehprogramm ausdrücklich mit ein) doch eine gewisse Interessengruppe vertreten und diese will eben nur bestimmte, gefilterte, auf das Klientel zugeschnittene Informationen verbreiten.

    Es gibt ja massen an beispielen in denen vorsätzlich falsch berichtet wird, sei es über Amokläufer und Computerspiele, Internationales, Drogen etc etc.

    Als Beispiel häng ich im nächsten Post mal einen, von einem wütenden User zerrupften, Beitrag der FAZ aus einem Starcraft-Forum ran.
    Wem das zu viel zu lesen ist: ca 95 % des Artikels ist aus den Fingern gesaugter Unsinn

    naja und wenn man dann sowas sieht denkt man sich auch, hmm wenn die bei einem solch banalen Thema schon derart falsch/schlecht/gar nicht recherchieren wie sieht es dann erst aus wenn es um wirklich wichtige Themen geht?

    Ich empfehle einfach jeden der irgendwo irgendwas liest sich immer die Frage zu stellen: Wem nützt das?

    Mit dieser Einstellung verfahre ich nun schon seit Jahren und kann von mir behaupten die Welt nun wesentlich klarer zu sehen als früher. (liegt sicher zum Teil auch am älter werden und der damit verbunden Reife)

    Anzumerken wäre noch das ich keiner politischen Bewegung oder ähnliches angehöre sondern mich lediglich als neutraler Beobachter sehe.

    denkt mal darüber nach und schreibt n paar nette Antworten, würde mich darüber freuen.

    Grüße

  2. Nach oben    #2

    43 Jahre alt
    aus die maus
    12 Beiträge seit 09/2003
    "Draußen warten die Fans seit Stunden auf Einlass, kreischend, Fähnchen schwenkend, mit Spruchbändern und Maskottchen für ihr Idol. Er nennt sich Savior, der Retter des virtuellen Universums, und wird in seiner Heimat Korea gefeiert wie ein Rockstar."

    Er nennt sich nicht "Savior, der Retter des virtuellen Universums"; er wird in der Regel bei seinem bürgerlichen Namen genannt, Ma Jae-Yoon, mit dem kleinen Zusatz Sonsu, das symbolisieren soll, dass er eine Art Kämpfer, Sportler, Athlet ist. Allerdings benutzt er, wie viele andere auch, für den virtuellen Verkehr einen virtuellen Screenname, einen Alias.

    "Ma Jae-yoon, auch bekannt als Maestro, ist der Champion, an dem sich alle messen. Hinter der Bühne werden gerade die letzten Vorbereitungen getroffen, Kabel gelegt, Flachbildschirme und Lautsprecheranlagen getestet. Im weißen Rennfahreranzug, gespickt mit den Logos seiner Sponsoren, kommt Ma nervös und bleich aus der Umkleidekabine, sein Trainer gibt ihm noch ein paar taktische Ratschläge, dann geht es in die Maske."

    Eben nannte er sich noch Savior, der Retter des virtuellen Universums, nun ist er plötzlich als Maestro bekannt. Rennfahreranzug ist eine nette und naheliegende Analogie, es bleibt dennoch eine Uniform. Warum er dann im Artikel auch nur noch mit seinem Familiennamen, "Ma", genannt wird verstehe ich auch nicht so ganz, gerade hinsichtlich der Kürze koreanischer Namen. Und dann soll ihm der Trainer taktische Ratschläge geben??? Dem "Maestro"? Dem "Champion"? Der seine meist völlig einzigartigen Taktiken erst aus dem konkreten Spielverlauf heraus entwickeln kann? Der Trainer weiß also vorher schon exakt wie das Spiel läuft und ist obendrein noch ein besserer Spieler als der Champ - höchst merkwürdig.

    "Ein Heer von Helfern springt um ihn herum, einer überschminkt die Pubertätspickel, ein anderer gelt das Haar in Form. Ma spricht kein Wort. Die letzten Minuten vor dem Duell verbringt er in meditativer Konzentration, im Geiste lässt er wahrscheinlich schon die Truppen aufmarschieren und Laserkanonen richten. Savior gegen Midas, der Kampf der Titanen. Sie treten keine Bälle, sie schwingen keine Schläger, sie bewegen Bits und Bytes."

    In dem Spiel gibt es keine Laserkanonen und das erst recht nicht bei der Rasse Zerg, die Ma Jae-Yoon spielt, die aus biologischen hochmutierten, aber technisch absolut unentwickelten Monstern besteht.

    Ma ist ein Computerspieler, seine Disziplin heißt „Starcraft“. Darin ist er seit Monaten der Beste im Land. Als Profi verdient er im Jahr 300 Millionen Won, 250.000 Euro, einschließlich der Preisgelder aus den Turnieren. In seinem Fanclub sind 17.000 Mitglieder registriert. Wenn der zwanzig Jahre alte Champion auftritt, schauen Hunderttausende zu, zwei Kabelkanäle senden Tag und Nacht nichts anderes als die Kunst des professionellen Computerspiels."

    Er verdient in der Tat das Dreifache ausschließlich der Preisgelder aus Turnieren. Nach dem, was ich mit meinem Notbehelfskoreanisch und über koreanische Kontakte über seinen Fanclub herausgefunden habe, sind etwa 800.000 Mitglieder registriert. Außerdem sind es drei Fernsehkanäle, das kann man sogar bei Wikipedia nachlesen.

    "Das E-Sport-Stadion in Seoul thront auf einem ganz normalen Kaufhaus. Es ist Mittwochnachmittag und die Arena gefüllt bis auf den letzten Stehplatz. Savior und Midas nehmen unter Fanfaren und Nebelwerfern in zwei gläsernen Kapseln Platz, die aussehen, als kämen sie geradewegs aus dem Weltall herabgeschwebt."

    Das "ganz normale Kaufhaus" ist das COEX Mall, das größte Kaufhaus der gesamten koreanischen Halbinsel und befindet sich beim sogenannten "World Trade Center Seoul"-Komplex. Das genannte Spiel fand übrigens an einem Freitag statt.

    "Auf einem gewaltigen Bildschirm formieren sich ihre Heere. Dann beginnt eine Schlacht um die galaktische Vorherrschaft, die nur Eingeweihte verstehen können. Tausende Krieger, Hunderte Raumschiffe ziehen über den Monitor, um kurz darauf in einem flammenden Inferno aufzugehen. „Du wirst angegriffen! Du brauchst Nachschub! Mehr Energie, Kommandant!“"

    Der "gewaltige Bildschirm" ist für die Zuschauer gedacht; die Spieler selbst haben gewöhnliche Röhrenmonitore. Ihre sich formierenden Heere bestehen anfänglich aus vier ziemlich unbeeindruckenden Arbeitseinheiten. "Schlacht um die galaktische Vorherrschaft" ist auch etwas übertrieben, schließlich spielt man beim Schach, das ganz entfernt an Kriegsszenarien angelehnt ist, auch nicht um "die Weltherrschaft", sondern schlicht gegeneinander. Und wer weiht eigentlich die Tausenden, ja Millionen von Zuschauern ein, dass sie das rezipierte Gemetzel auch irgendwie verstehen? Wer übrigens bei StarCraft Tausende Krieger und Hunderte Raumschiffe baut, was bei Weitem nicht möglich ist (Einheitenlimit ist 200), um sie kurz darauf in einem flammenden Inferno aufgehen zu lassen, kann wohl kaum zu den "Titanen" gehören oder gar der "Champion" sein.

    "Wir schreiben das Jahr 2499 nach Christus. Draußen am Rand der Galaxie kämpfen menschliche Terraner um ihr Überleben, vor allem gegen die bösen Zerg, die in Schwärmen über ganze Sonnensysteme herfallen. Nicht minder gefährlich sind die außerirdischen Protoss, die auf dem Planeten Chau Sara alles Leben vernichten."

    Wir schreiben das Jahr 2007 nach "Christus". Draußen auf dem Zeitungsmarkt kämpft die FAZ um ihr Überleben und um Marktanteile und lässt es sich nicht nehmen, den größten Irrsinn über die Storyline und den Hintergrund des weltweit verbreitetsten PC-Spiels aller Zeiten zu verzapfen. Ich empfehle: Google

    "Schneller als die Hände eines Klaviervirtuosen gleiten Saviors Finger über die Tasten. „Es sind Soldaten, die statt meiner kämpfen, jeder Soldat ist mein Soldat, jeder untersteht meinem Willen und meiner Kontrolle“, versucht der schmächtige Profispieler später seine Faszination zu erklären."

    Hier werden die Klaviervirtuosen beleidigt. Ein richtig guter Klavierspieler hat meines Wissens ca. 400-600 Anschläge pro Minute (APM). Ma Jae-Yoon (hier haben sie wirklich einen der langsamsten erwischt) erreicht knappe 240 APM bei StarCraft. Und diese tolle Erklärung passt auf so gut wie jedes Spiel.

    Für Kim Tae-hyung, von Beruf Starcraft-Kommentator, gibt es gute Gründe, warum Koreaner in diesem Spiel führend sind: „Wir sind superschnell, wir lieben taktische Spiele, Elektronik und das Internet. Wir sind fingerfertig und wettkampfbegeistert. Kein Land kann es mit uns aufnehmen.“"

    Wer jemals Koreaner live erlebt hat, wird bemerkt haben, wie außerordentlich zurückhaltend und bescheiden sie mit Aussagen über ihre Talente sprechen. Das liegt in ihrer Kultur begründet; jedenfalls ist ein solches "Zitat", wie es FAZ.net hier bringt, wirklich unter aller Sau erlogen! Ein koreanischer Profispieler, Seo Ji-hoon, hat einst gegen einen iranischen Spieler ein Match veranstaltet und äußerte sich anschließend sogar noch motivierend und beeindruckt von dessen Spielweise - "Es war echt knapp!" - , obwohl die Spiele selber etwa so ausgeglichen waren wie es das Match Kasparov - Kaffeemaschine im Schach versprechen würde. So reden Koreaner von sich wirklich, nicht wie sich manche horizontbenachteiligten deutschen Schreiberlinge das gerne vorstellen.

    "Korea ist das Paradies der Computerspieler. Etwa 18 Millionen Menschen, mehr als ein Drittel der Bevölkerung, sind als Teilnehmer eines Online-Spiels registriert. Sechs von zehn Koreanern im Alter von neun bis 39 Jahren stufen sich als „regelmäßige Online-Gamer“ ein. Die Starcraft-Gemeinde zählt fünf Millionen aktive Spieler, an Wochenenden ist eine Million im Netz."

    Etwa 18 Millionen Menschen entspricht der Hälfte der südkoreanischen Bevölkerung, insofern schon "mehr als einem Drittel", die anderen Zahlen sind leicht bis stark untertrieben.

  3. Nach oben    #3

    43 Jahre alt
    aus die maus
    12 Beiträge seit 09/2003
    "Das Spiel der amerikanischen Firma Blizzard kam 1998 auf den Markt, als in Südkorea der Internetboom seinen Anfang nahm. Damals, nach dem Ende der Finanzkrise in Asien, suchte die Regierung verzweifelt nach Wachstumsmärkten und entschied sich für das Internet. In wenigen Jahren wurde ein beispielloses Breitbandnetz über das Land gelegt."

    FAZ.net versucht verzweifelt zu vertuschen, dass es nicht die Regierung, sondern in erster Linie die Konzerne sind, die nach Wachstumsmärkten suchen. 1998 war das Land bereits größtenteils mit Glasfaserleitungen ausgestattet, die dann natürlich auch für Breitbandverbindungen nutzbar waren.

    "Heute haben fast 80 Prozent der Haushalte, sämtliche Universitäten und die meisten Schulen einen solchen Hochgeschwindigkeitsanschluss. Auch die „PC Bang“ florieren seither, öffentliche Computerspielzimmer, wo man sich für einen Euro in der Stunde ans High-Speed-LAN anschließen, sich mit Millionen anderen in sogenannte Multi-User-Spiele, MPU, einklinken und sich virtuell austoben kann. Etwa 25.000 solcher Internetcafés gibt es in Südkorea."

    "Computerspielzimmer"...jedenfalls ist der Preis umgerechnet ca. 20-30 Cents pro Stunde.

    "Das PC Bang ist ein Treffpunkt der Jugendlichen, die Keimzelle von Fanklubs, Freundschaften und Chat-Gemeinden, in denen mit wissenschaftlicher Akribie die Taktik der nächsten Meisterschaftsspiele besprochen wird. So hat auch Ma Jae-yoon einmal angefangen, als Vierzehnjähriger in der Stadt Taegu die Zeit totgeschlagen, als seine alleinerziehende Mutter zur Arbeit ging."

    Das stimmt so nicht ganz, aber es lässt sich zumindest für Seoul verallgemeinern; kein Wunder bei einer 11-Millionen-Stadt, in der die Jugend sonst kaum Platz hat sich auszutoben.

    "Seit sechs Jahren spielt Ma alias Savior nichts als Starcraft. „Ich war schon süchtig, als wäre ich in ein tiefes Loch gefallen“, erinnert er sich an seine Anfangsjahre als Amateur. Damals verbrachte er Tage und auch Nächte mit seinen Freunden im PC Bang, brach schließlich sogar die Schule ab."

    Da muss man wiedermal bekloppten deutschen Klischees gerecht werden, wie? Ma Jae-Yoon hat die Schule bestanden und spielt seitdem professionell StarCraft.

    "Er hatte Glück, wurde von einem „Talentsucher“ entdeckt und schaffte das, wovon in Korea Millionen Jungen träumen: Er ist der Star der Profimannschaft CJ Entus, mit der der Lebensmittelkonzern CJ sein altbackenes Image aufpeppt. Fünfzehn junge Werbeträger hält sich der Konzern, Krieger, aber saubere Jungs, keine Raucher, keine Trinker. In einem alten Einfamilienhaus im teuren Süden Seouls hausen sie wie Kadettenschüler einer Militärakademie unter der patriarchalischen Obhut ihrer Trainer. Dort kickt Ma Jae-yoon nach dem Spiel seine Turnschuhe in die Ecke. Die WG der Profispieler ist seine Heimat."

    Immer wieder erstaunlich, wie die Babelfish-Übersetzung z.B. aus einem Fernsehsender einen "Lebensmittelkonzern " macht. Aber die Anzahl an Spielern des Teams haben sie tatsächlich richtig geraten/herausgefunden; Raucher und Trinker sind sie trotzdem, wenn auch eher gelegentlich.

    "„Mich hier einzuordnen fiel mir am Anfang schon schwer, vor allem das Putzen und Abwaschen“, sagt er, ermattet von einem Kampf, der ausnahmsweise nicht gut für ihn ausging. Disziplin, Hierarchie und Gehorsam sind das Fundament der Spielerkommune, konfuzianische Werte auch hier: Der Neuling muss sich hochdienen, den Alten Respekt erweisen und darf die Autorität des Lehrers niemals in Frage stellen."

    Wenn die Spieler abwaschen und putzen, wird die eingestellte Putzfrau dann wohl trainieren. Kann ich mir allerdings schwer vorstellen. Und der konfuzianische Käse kommt wiedermal aus der Phantasie eines deutschen Zeilenschwadroneurs, der en passant noch einen autoritären Lehrer (für was denn?) einrichten will.

    "Die schwächsten sieben des Profiteams teilen sich im Erdgeschoss ein Schlafzimmer, ihnen obliegt auch ein Großteil der Hausarbeit. Die Leistungsträger leben einen Stock höher, doch selbst Ma, der sich als Champion schon einiges herausnehmen kann, muss sich mit einem Mannschaftskollegen das Zimmer teilen. Ein karger Raum, das einzig Persönliche ein paar Plüschteddybären, Liebesbeweise treuer Fans."

    ...welch krasser Kontrast zu der sündhaft teuren Südstadtwohnung und den teils immensen Einnahmen der Spieler. Ebenso krass sieht der Kontrast der FAZ-Schilderung zu den Tatsachen aus.

    "Der Trainingsalltag ist geregelt, Frauenbesuch nicht willkommen. Um neun Uhr früh klingelt der Wecker, nach dem Frühstück werden die Zöglinge im CJ-Entus-Bus zu Lockerungsgymnastik und Laufbandjogging gefahren, zu Hause erwartet sie ein von der Köchin zubereitetes Mittagsmahl, dem zwei Trainingsblöcke Starcraft folgen."

    ...oder etwas ganz anderes, weil man ja einfach mal hätte genauer nachschauen können, statt einen so unglaublich allgemeinen Murks zu verfassen. Jedenfalls ist die Organisation des jeweiligen Tagesablaufs den Spielern großteils selbst überlassen, sofern die Performance stimmt.

    "„Zwei Einheiten à vier Stunden haben sich als optimal herausgestellt“, sagt Kim Dong-woo, der Trainer, ein ehemaliger Profispieler. Gegen 11 Uhr abends endet die Pflicht, könnten die Cyber-Sportler eigentlich schlafen gehen. Doch die meisten spielen weiter in der langen Reihe der Monitore, versenken Welten, retten Planeten und nippen an Vitamindrinks, oft bis drei Uhr früh. „Freiwillig“, wie Kim versichert. Nur Champion Ma macht das selten mit: „Er ist ein bisschen faul, dafür aber ein Naturtalent.“"

    Welten versenken und Planeten retten kann sich keinesfalls auf StarCraft beziehen, und Ma Jae-Yoon ist außerhalb der FAZ-Welt eher für sein energisches Dauertrainieren bekannt.

    "In keinem anderen Land gibt es mehr professionelle Computerspieler als in Südkorea. Der nationale Branchenverband KeSPA zählt 326, davon spielen 236 Starcraft. Zwölf Profimannschaften treten in den verschiedenen Arenen an, inzwischen geht auch ein Team der südkoreanischen Luftwaffe an den Start."

    Das mit der Luftwaffe stimmt tatsächlich!

    "Jede Mannschaft hat einen Hauptsponsor, der seine eigenen Hintergedanken hat, im E-Sport aktiv zu werden: „Khan“ wird vom Elektronikgiganten Samsung getragen, „Hero“ vom Fernsehsender MBC Game, „T1“ gehört zur führenden Mobilfunkgesellschaft SK Telecom. Die Branche wächst, und E-Sport wird zum großen Geschäft. Vor acht Jahren wurde in 72 Turnieren ein Preisgeld von rund 1,5 Millionen Euro ausgeschrieben, inzwischen sind es 280 Wettbewerbe und mehr als sechs Millionen Euro. Zu großen Endspielen kommen bis zu 120.000 Zuschauer."

    SK Telecom ist ein Internetprovider und erst recht nicht führend und Hero wird nicht von MBC Game, sondern von MBC, einem Medienkonzern, gesponsert. Die genannten Zahlen oszillieren zumindest um die realen Vorbilder.

  4. Nach oben    #4
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Das Problem, dass du jetzt aber unweigerlich hast, ist, dass du selbst als Quelle auftrittst (zumindest im ersten Post; in den folgenden ist es der Schreiber aus dem Starcraft-Forum) und dich damit auch der Frage "Wem nützt es?" stellen musst.
    Soll heißen: durch diesen Akt der Veröffentlichung, ergo das Auftreten als Medium, bist du ebenso unseriös. Warum? Weil auch du eine Interessengruppe vertrittst (in diesem Fall die Starcraftspieler). Oh, und natürlich, weil du nur eine Kritik an einem FAZ-Artikel veröffentlichst und damit einseitig eine Auswahl triffst.

    Die Einschätzung deiner selbst kann ich daher nicht teilen.

  5. Nach oben    #5

    43 Jahre alt
    aus die maus
    12 Beiträge seit 09/2003
    Die Frage wem nützt dieses Thema kann ich dir ganz leicht beantworten:
    Mir, denn ich habe ein Intresse daran wie andere Menschen diesen Sachverhalt beurteilen.
    Selbstverständlich ist diese "Veröffentlichung" unseriös, da ich nicht über die erforderlichen Kenntnisse verfüge und es insofern nicht nachprüfen kann, Allerdings stimmt es mich bedenklich was, wenn nur die hälfte von dem stimmt was dieser User schreibt, so alles an die Menschheit verkauft wird.
    Ob ich damit nun die Interessen der Starcraftgemeinde vertrete lass ich mal dahin gestellt. Ich denke jedoch das sie kaum was davon hat das ich das hier als Beispiel verwende.
    Den Artikel aus der FAZ habe ich ,wie eingangs erwähnt, nur als ein Beispiel unter vielen genommen um den Rahmen nicht zu sprengen.
    Es hätte genau so gut alle anderen Medien treffen können.

    Außerdem soll es hier weniger um mich als vielmehr um das verbreitete Phänomen der Tatsachenverdrehung im Journalismus gehen.

    Grüße

  6. Nach oben    #6
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Tatsachenverdrehung ist immer eine Frage des Standpunktes. Tatsachen werden gemacht. Und zwar von denen, die von ihnen berichten.

    Und natürlich hat die Starcraftgemeinde etwas davon, wenn du sie hier ins Spiel bringst: Aufmerksamkeit. Alleine, dass wir darüber debattieren, zeigt doch schon die Wirkung. Und wer weiß, vielleicht liest sich das hier jemand durch und probiert das Spiel aus, um gerade die spielimmantenten Dinge, die der Starcraftspieler aus deinem Zitat geschrieben hat, nachzuprüfen. Vielleicht gefällt ihm das Spiel ja dann so gut, dass er dabei hängen bleibt und der Gemeinde als neues Mitglied beitritt.

  7. Nach oben    #7

    34 Jahre alt
    1.372 Beiträge seit 06/2006
    ALLES IST PROPAGANDA!

    und dazu stehe ich...

  8. Nach oben    #8

    38 Jahre alt
    144 Beiträge seit 08/2005
    *word*

  9. Nach oben    #9

    35 Jahre alt
    190 Beiträge seit 11/2004
    um sich gut zu informieren muss man immer _mehrere_ quellen lesen, durchgehen, interpretieren, analysieren etc.
    wenn man sich mit dem sachverhalt dann ein bisschen auseinandergesetzt hat, kann man dann ungefähr beurteilen, was richtig, falsch und was so nicht ganz richtig dargestellt wurde.
    so kommt man dann zu einer eigenen meinung.

    eigentlich verstehe ich nicht was dich aufregt. das nie die ganze wahrheit geschrieben wird, ist doch klar. jeder sucht sich das raus, was ihm am besten gefällt und verdreht die story leicht z.b. durch auslassen bzw. hinzufügen einiger dinge um einen gewünschten effekt beim leser zu erzielen.
    das war schon immer so, zu kriegszeiten meist noch verstärkt, und wird meines erachtens auch immer so bleiben. da ist sich aufregen meiner meinung nach einfach sinnlos!

  10. Nach oben    #10

    38 Jahre alt
    144 Beiträge seit 08/2005
    Hallo Perlchen,

    es geht nicht um die Tatsache an sich, sondern darum wie manche Menschen es auffassen. Für einige Leute sind die Berichte im Fernsehn und anderen Medien die einzig wahre Warheit, sie klammern sich fest daran und halten es fürs Evangelium. Auf die Idee, dass es sich hierbei eigentlich auch nur um eine Subjektive Sichtweise der Dinge handelt kommen sie nicht. Und Gnade dir Gott, du solltest es mal in Frage stellen....


    Gruß

  11. Nach oben    #11

    36 Jahre alt
    aus einer Flasche Bier erschaffen und mit Stiefeln an den Füßen geboren. Oi! Oi! Oi!
    162 Beiträge seit 03/2007
    Tja aber solche Leute sind dann auch selber schuld undeinfach nur blöd im Kopp...Wer alles glaubt, was im Fernsehen so gesendet wird, der muss schon arg dumm sein. (Oder die Bild lesen^^)

  12. Nach oben    #12

    39 Jahre alt
    aus Koks
    1.735 Beiträge seit 12/2003
    Ganz Unrecht hast du nicht, aber wie overkill schon sagt. Warum sollte die Antwort glaubwürdiger sein?

    @ Chuibock: Jetzt mal ganz ohne böse Absicht oder sonst was, auf welche Quellen stützt du dich denn?

  13. Nach oben    #13

    35 Jahre alt
    aus serhalb des Definitionsbereichs
    2.421 Beiträge seit 01/2005
    Man muss aber zwischen Propaganda und Berichterstattung unterscheiden. Berichterstattung betrachtet Objektivität als Ideal, auch wenn diese durch die Auswahl der Themen und durch dir Formulierung verloren geht.
    Propaganda gibt vor, Objektivität als Ideal zu betrachten, will in Wahrheit aber manipulieren.

    Natürlich kann man nciht wissen, was was ist und muss deshalb annehmen, das alles Propaganda ist. Nur mit großem Wissen kann man den anderen der Verbreitung von propaganda überführen (nur für sich selbst), es gibt aber auch Hinweise: Wenn zB eine Zeitung nciht zwischen Meinungs- und Berichterstattungsbeitragen unterscheidet, muss man annehmen, dass die Meinung des Autors stärker und versteckter auftaucht, als wenn das in getrennten Artikeln auftaucht.

  14. Nach oben    #14

    38 Jahre alt
    144 Beiträge seit 08/2005
    @Anduril;
    ich stütze mich dabei eigentlich auf keine Quelle, es handelt sich hierbei um meine Eigene Beobachtung. Ist dir das noch nie an machen Menschen aufgefallen? Ich habe es natürlich ein wenig übertrieben ausgedrückt, ->Evangelium, aber ich denke es ist klar worauf ich hinauswill.

    @Marsmensch
    darin geb ich dir Recht, man muss zwischen diesen beiden Punkten unterscheiden, -dabei hat die Berichterstattung zwar das Ideal der Objektivität, jedoch ist es einem Menschen einfach nicht möglich zu 100% unbefangen und Objektiv an eine Sache heranzutreten. z.B. sehen sich beide Sender: CNN und Al Jazira als neutrale Berichterstatter, trotzdem wird die Eigene Seite besser bzw. nicht so drastisch dargestellt wie die quasi Gegenseite und umgekehrt.

    Gruß

  15. Nach oben    #15

    39 Jahre alt
    aus Koks
    1.735 Beiträge seit 12/2003
    Zitat Zitat von chuibock
    @Anduril;
    ich stütze mich dabei eigentlich auf keine Quelle, es handelt sich hierbei um meine Eigene Beobachtung. Ist dir das noch nie an machen Menschen aufgefallen? Ich habe es natürlich ein wenig übertrieben ausgedrückt, ->Evangelium, aber ich denke es ist klar worauf ich hinauswill.
    Naja, aber deine eigene Beobachtungen decken doch nur winziges Feld des (welt)politischen Geschehens ab...

  16. Nach oben    #16
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von chuibock
    @Anduril;
    ich stütze mich dabei eigentlich auf keine Quelle, es handelt sich hierbei um meine Eigene Beobachtung.
    Da du, was ich mal annehme, nicht allwissend bist, stützt sich auch deine eigene Beobachtung auf Quellen. Andernfalls sind deine "Beobachtungen" nichts als Hirngespinste, die du dir ausdenkst.

  17. Nach oben    #17

    38 Jahre alt
    144 Beiträge seit 08/2005
    Sorry alter, aber ich hab echt keine Lust mehr mit dir zu diskutieren, weil das einfach nicht möglich ist.
    Du scheinst einfach nicht im Stande zu sein deine verdammte Aggro-Attitüde vor der Tür zu lassen und normal mit Menschen zu reden ohne sie jedesmal blöd anzumachen. Ich weiss ja nicht wie du im RL bist, aber wenn du dich da auch so verhälst, dann mal viel Spass...

  18. Nach oben    #18
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Brauchst dich nicht zu entschuldigen, Logik ist halt nicht für jeden was

  19. Nach oben    #19

    39 Jahre alt
    aus Koks
    1.735 Beiträge seit 12/2003
    Verrate uns doch einfach woher deine Informationen und Erkenntnisse kommen, dann bin ich zufrieden und muss mich in Zukunft vielleicht nicht mehr auf die Zeit verlassen

  20. Nach oben    #20

    35 Jahre alt
    1.330 Beiträge seit 06/2006
    [quote]"Auf einem gewaltigen Bildschirm formieren sich ihre Heere. Dann beginnt eine Schlacht um die galaktische Vorherrschaft, die nur Eingeweihte verstehen können. Tausende Krieger, Hunderte Raumschiffe ziehen über den Monitor, um kurz darauf in einem flammenden Inferno aufzugehen. „Du wirst angegriffen! Du brauchst Nachschub! Mehr Energie, Kommandant!“"

    Der "gewaltige Bildschirm" ist für die Zuschauer gedacht; die Spieler selbst haben gewöhnliche Röhrenmonitore. Ihre sich formierenden Heere bestehen anfänglich aus vier ziemlich unbeeindruckenden Arbeitseinheiten. "Schlacht um die galaktische Vorherrschaft" ist auch etwas übertrieben, schließlich spielt man beim Schach, das ganz entfernt an Kriegsszenarien angelehnt ist, auch nicht um "die Weltherrschaft", sondern schlicht gegeneinander. Und wer weiht eigentlich die Tausenden, ja Millionen von Zuschauern ein, dass sie das rezipierte Gemetzel auch irgendwie verstehen? Wer übrigens bei StarCraft Tausende Krieger und Hunderte Raumschiffe baut, was bei Weitem nicht möglich ist (Einheitenlimit ist 200), um sie kurz darauf in einem flammenden Inferno aufgehen zu lassen, kann wohl kaum zu den "Titanen" gehören oder gar der "Champion" sein.[quote}

    @Threadersteller

    vllt. wär das ja besser gewesen:

    An einem gewöhnlichen Monitor klicken 2 Spieler mit der Maus auf dem Bildschirm rum und bewegen so Pixel. Nach 45min gibts dann einen Sieger.
    Die Zuschauer jubeln.

    meibst du dann würd das jmd lesen oder geschweige denn sich das Spiel selbst kaufen um auch mal Pixel zu bewegen?

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