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Thema: Griechisch

  1. #1

    Griechisch

    Oh ja ich liebe Griechisch, nicht nur essen

    Ich war auf You-Tube und wollte mir mal das 1:0 von Amanatides gegen Türkei anschauen, komischerweise gibts nur Videos vom 4:1 wo die Griechen ordentlich auf den Sack bekommen haben.

    Ich hab mir überlegt?

    Liegts daran das Türken das Lateinische Alphabeth haben und die Griechen damit nicht klarkommen? Nen freud von mir meint ich habse ned mehr alle aber ich finds logisch, was meint ihr??

    Die Türken sind den Griechen schon vorraus

  2. Nach oben    #2
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Oder einfach nur degenerierter.
    Letzten Endes ist das lateinische Buchstabensystem (wie auch das slawische) eine vereinfachte/vereinfachende Adaption des griechischen Alphabets, römische Hochkultur ein Abklatsch der griechischen (dessen Abklatsch wiederum das Arabische ist).

    Erlebst du auch an jeder Uni, wo die Griechisch-Studenten auf die barbarischen Lateiner herabschauen.

  3. Nach oben    #3
    Jo aber was hatte das mit meiner Frage zu tun?

    Das Griechische stammt ja auch irgendwo her, fast die meisten der normalen Alphabete sind phönizer Art´. Ich musste erst mal nachgoogeln was degeneriert bedeutet udn siehe da es ist Latein. Benutz doch ned immer so ´komische Fremdworte

    Was mich auch mal interessieren würde`? Gibts denn sowas wie griechisch oder kyrillische tastaturen oder noch besser chinesische oder arabische?

  4. Nach oben    #4
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Achso, ich ging jetzt auf die Frage ein, ob das daran liegt, dass die Türken das lateinische Buchstabensystem adaptiert haben, nicht, ob dein Freund Recht hat.

  5. Nach oben    #5
    weiß jemand wieso kyrillisch in überwiegend orthodoxen ländern (griechenland, serbien, russland etc) benutzt wird?

  6. Nach oben    #6
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Hängt mit der Christianisierung der Slawen zusammen. Im Ursprung ist die kyrillische Schrift nämlich eine Abwandlung der griechischen, um dem slawischen Lautsystem (mit enormer Konsonantenhäufung und damals sechs Nasalen) entgegenzukommen.

    In Griechenland wird übrigens kein Kyrillisch geschrieben, sondern Griechisch.

  7. Nach oben    #7
    vip:oxy
    40 Jahre alt
    aus ziehn, ausziehn, ausziehn, ausziehn!!!
    1.984 Beiträge seit 11/2002
    Streber

  8. Nach oben    #8
    dann müssten es polen, ungarn, kroaten etc auch schreiben.

  9. Nach oben    #9
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Das wiederum hängt damit zusammen, dass diese Länder katholisch und damit dem lateinischen Kulturkreis zugehörig sind, während die kyrillisch-schreibenden Slawen zum byzantinisch-orthodoxen Kulturkreis zählen.

    @ErikSchrody: Du bist doch nur neidisch, weil ich schneller geschrieben hab

  10. Nach oben    #10
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    wieso haben sich die orthodoxen nicht entwickelt wie die katholiken?
    bzw... was sind die größten unterschiede damals/heute?


    jetzt wo schonma große fragestunde ist... ^^

  11. Nach oben    #11
    und wieso ist kyrillisch=orthodox und latein=katholisch

  12. Nach oben    #12
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    herrschaft der römer / nicht herrschaft der römer?

    die bibel war ja ursprünglich auch nie latein...

  13. Nach oben    #13
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Hängt mit der Teilung des römischen Reiches 395 zusammen.
    Der Osten des Reiches war eigentlich schon immer griechisch geprägt, das Latein hat sich da nie so recht durchsetzen können, ab 630 war das Griechische offizielle Sprache im oströmisch-byzantinischen Reich. Im Westen blieb man hingegen beim Latein.

    Die Reichsteilung hat auch die Kirche beeinflusst: im Westen dominierte ein theologischer Ansatz, der auf dem römischen Recht basierte (Sünde als Gesetzesbruch; damit zusammenhängend, dass die Kirchenväter im Westen eine Beamtenlaufbahn hinter sich hatten), im Osten hingegen war der Fokus mehr auf die Tradition der griechischen Philosophie gelegt (Sünde als Krankheit; damit zusammenhängend, dass die Kirchenväter des Ostens an philosophischen Schulen ausgebildet waren).
    Das hängt auch mit der Rolle der Kirche in beiden Reichsteilen zusammen: im Osten saß der byzantinische Kaiser als politisches Zentrum und hat mitunter in die Kirche hineinregiert (im Idealfall herrschte natürlich zwischen Kirche und Kaiser die "Symphonie"), so dass der Geistlichkeit eigentlich nur die "Flucht" in die jenseitige Mystik/Philosophie blieb. Im Westen hingegen gab es schon bald kein politisches Zentrum mehr, 476 trat der letzte Kaiser ab und es folgten Teilreiche, eine Zersplitterung des Ganzen. Diesen Raum füllte der römische Bischof in gewisser Weise aus, der als einziger Patriarch im Westen sein Amt führte, während in der Osthälfte Patriarchen in Konstantinopel, Alexandria, Antiochia und Jerusalem saßen. Diese Bewandtnis (der Römer als Patriarch des größten Reichsteiles) führte übrigens zu einer Art Vorrangstellung des römischen Bischofs vor allen anderen, die auch von der Kirche im Osten anerkannt wurde (und da soll noch jemand sagen, der Papst als Kirchenoberhaupt sei unrechtmäßig ).
    Jedenfalls funktionierte es lange Zeit sehr gut, dass sich beide Reichshälften in kirchlichen Dingen gegenseitig befruchteten, der eher juristische und der eher philosophisch-mystische Ansatz in einer Wechselwirkung. Durch die zunehmend größer werdende Sprachbarriere (griechisch im Osten, lateinisch im Westen) und politische Differenzen schrumpfte dieser Austausch aber über die Jahrhunderte hinweg und gipfelte schließlich im großen morgenländischen Schisma von 1054, als sich der Papst und der Patriarch von Konstantinopel gegenseitig aus der Kirche bannten (die orthodoxe Ostkirche ist kirchenrechtlich heute noch katholisch, nur eben nicht voll uniert).

    Die größten Unterscheide zwischen beiden Teilen der Kirche waren zu Beginn - wie schon genannt - die jeweiligen Ansätze zur Theologie (Christus als Freispruch von der Schuld - Christus als Heilung von der Krankheit), das Verhältnis zur weltlichen Macht (der Papst als unabhängiger Teilnehmer im Mächtekonzert des Westens - die Patriarchen des Ostens als Untergebene des Kaisers) sowie ein etwas unterschiedliches Verständnis vom Wesen der Kirche (Westen: Kirche als universale und sichtbare Institution - Osten: Kirche als transzendente Erfahrung, die lediglich in den verschiedenen Gemeinden konkret sichtbar ist), das aber auf die ersten beiden Punkte zurückzuführen ist und ebenfalls erklärt, warum es orthodoxe Nationalkirchen gibt und kein vergleichbares östliches Gegenstück zur römisch-katholischen Kirche.
    Nach dem Schisma 1054 gab es im westlichen Teil der Kirche dann eine Reformation (lange vor Luther), die mit weltlicher Einmischung, Simonie und Nepotismus brach sowie den Zölibat (der zuvor schon gängige Praxis war) ins kanonische Recht aufnahm. Das hat die Orthodoxie natürlich nicht mitgemacht. So dürfen auch heute noch orthodoxe Priester heiraten. Den Bischöfen ist das allerdings untersagt.
    Andere Unterschiede bestehen heute natürlich auch in den Fragen, die als Kirchenlehre nach dem Schisma beschlossen wurden, also beispielsweise die unbefleckte Empfängnis Mariens, ihre leibliche Aufnahme in den Himmel und die Unfehlbarkeit des Papstes, wenn er ex cathedra spricht.

    Als Fazit kann man also festhalten, dass die Orthodoxie die katholische Lehre zum Stand des Schismas eingefroren hat. Selbst die kirchenpolitischen Änderungen unter der Herrschaft des Heiligen Synod (zaristische Kirchenbehörde der russischen Orthodoxie) oder des Kommunismus haben an der Lehre keine verbindliche Änderung vornehmen können, da es nach orthodoxer Überzeugung seit 787 kein Konzil mehr gab, das die Lehre hätte ändern können.

    Ich hoffe, das konnte deine Frage etwas beantworten, crackbitch, auch wenn ich aus Gründen der Länge einiges kürzen musste.

    @Osterhase:
    Dass die orthodoxen Staaten die kyrillische Schrift verwenden, hängt damit zusammen, dass deren Führungsmacht, Russland, in den östlichen Teil der Kirche hineinwuchs, während die polnischen Fürsten Kontakte zur westlichen Teilkirche pflegten und sich dann eben je nachdem taufen ließen.
    Die Slawenapostel Kyrill und Method, auf welche die kyrillische Schrift ja zurückgehen soll, wurden ja selbst vom Kaiser im Osten losgeschickt, um zu missionieren.

  14. Nach oben    #14
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    hui ja vielen dank aufjedenfall!

    jetzt bin ich etwas schlauer.
    aber komisch, dass man trotzdem aus vollstem herzen der römisch-katholischen kirche angehören kann, als den einzigen weg der das heil birngt, wenn man doch soviele "insider infos" über diesne ganzen verlauf und die ganzen umwelzungen hat.

    aber na ja... lass uns nicht wieder anfang... auch wenn ich eh siegen würde...wuha :p

  15. Nach oben    #15
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von *cR4cK-b1TcH*
    aber komisch, dass man trotzdem aus vollstem herzen der römisch-katholischen kirche angehören kann, als den einzigen weg der das heil birngt, wenn man doch soviele "insider infos" über diesne ganzen verlauf und die ganzen umwelzungen hat.
    Wie meinen?

  16. Nach oben    #16
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    na wenn man doch solche politischen hintergründe kennt und weiß, dass viele andere christen diese ganzen dogmen und strukturen etc nunmal nicht befürworten usw... wie kann man dann trotzdem so überzeugt davon sein... relativiert sich da die sache nicht?

  17. Nach oben    #17
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Es ist eben die Frage, warum sie das nicht befürworten.
    Die Orthodoxen sagen, das was die römisch-katholische Lehre spezifiziert hat, ist eigentlich noch nicht geregelt, weil es kein ökumenisches Konzil gab, das dies oder jenes festlegte. Das sind aber weniger theologische Differenzen, die da eine Rolle spielen, sondern kulturelle. Ich glaube, Erich von Kuehnelt-Leddhin hat geschrieben, dass die Ökumene zwischen Katholiken und Orthodoxen so schwer fällt, weil die Orthodoxen so katholisch und die Katholiken so orthodox sind.

    Den Reformatoren an der Wende zur Neuzeit ging es hingegen um Politik. Luther wollte eine deutsche Reichskirche errichten, römisch-internationale Geistlichkeit durch deutsch-nationale Herrschaft ersetzen und damit die Kirche zum Untergebenen des Staates machen, Zwingli und andere Reformatoren wollten die gesamte Staatenwelt sämtlichen Regeln der Religion unterwerfen und damit den umgekehrten Weg gehen.
    Man sieht: es sollte entweder der eine oder der andere Weg der Kirchengeschichte eingeschlagen werden (und zwar ins Extreme), eine tatsächliche Rückführung der Kirche zu ihren Wurzeln war sämtlichen Reformatoren fremd. Beide Wege waren und sind letzten Endes eine Degeneration beider Teile der ursprünglichen katholisch-orthodox-ökumenischen Kirche.

    Über die Anglikaner braucht man wohl nicht viel zu sagen, die gibt es eh nur wegen der Libido Heinrichs VIII., und die später entstandenen Bekenntnisse sind in meinen Augen sowieso nicht mehr ernst zu nehmen, da es Abspaltungen von Abspaltungen der Abspaltungen sind.
    Die einzige Ausnahme in Sachen Ernst nehmen könnten vielleicht die Altkatholiken sein, die sich nach dem ersten Vaticanum 1871 von der Kirche wegen des Unfehlbarkeitsanspruchs des Papstes abgespalten haben. Aber die sind nicht mehr katholisch, seit sie die Abtreibung erlaubt haben.

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