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Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: Sozialismus als deutsche Weltherrschaft - ?

  1. #1
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2

    Sozialismus als deutsche Weltherrschaft - ?

    Über die sozialdemokratischen Wurzeln des Nationalsozialismus

    Der nationale Sozialismus, der mit Hitler 1933 die Macht ergriff, hat in der Tat seinen Vorläufer in den Ansichten des als SPD-Gründer verstandenen Ferdinand Lassalle (1825-1864). Dessen Ideologie hatte sich als solche nicht durchgesetzt, weil mit der Reichsgründung durch Bismarck der Nationalismus erstmals mit dem Konservatismus verschmolzen wurde. Damit kam dem Nationalismus das ihn seit 1800 kennzeichnende (sozial-) revolutionäre Potential abhanden, das Lassalle als Befürworter eines als republikanischen Einheitsstaates [sic] zu errichtenden sozialistischen Großdeutschlands zum Repräsentanten des Nationalismus gemacht hatte. [...]
    Lassalles Position sollte nicht verwundern, weil zu seiner Zeit "Nationalist" und "Demokrat" fast identische Begriffe darstellten. Unter Demokratie verstand Lassalle die Verwirklichung der Freiheit durch ein die Trennung von Staat und Gesellschaft aufhebendes System, in dem jede individuellen Partikularismen verschwinden, so dass jeder mit jedem übereinstimmt und somit frei ist. Lassalle nahm dabei den zentralen Glaubenssatz des Faschismus vorweg, wonach Fortschritt Organisation bedeutet, wodurch wiederum die Individualrechte zunehmend an Bedeutung verlieren würden. In der Arbeiterschaft vermutete Lassalle die größte Diktaturbereitschaft. Dementsprechend war für ihn Hauptzweck der Demokratie, für die er nachhaltig mit der Forderung des allgemeinen Wahlrechts eintrat, einen Führer als "großen Mann" an die Macht zu bringen, der durch die "Diktatur der Einsicht" und "nicht durch die Krankheit des individuellen Meinens und Nörgelns die große gewaltige Übergangsarbeit der Gesellschaft" bewerkstelligen würde. [...]
    Anders als Marx, der die nationale Frage durch den internationalen Klassenkampf als Lösbar ansah, stellte sich für Lassalle die geschichtliche Entwicklung dergestalt dar, dass die Arbeiterschaft nur in einigen Staaten die Demokratie, das heißt die Diktatur errichten würde, und sich dabei das Problem der Verteidigung und Durchsetzung des Fortschritts ergab. Dies erforderte dann einen starken Staat zum Schutz gegen reaktionäre Angriffe und zur Durchführung von Eroberungskriegen. Diese Prämissen implizierten das Eroberungs- und Assimilationsrecht der fortschrittlichen Staaten, das bei Angehörigen "verschiedener Rasse das Aussterben" in Kauf nahm. Sozialismus würde sich demnach weltweit durch die Vorherrschaft eines Volkes verwirklichen. Zur Ausübung derselben hielt Lassalle die Deutschen deshalb für besonders geeignet, weil ihre Kultur am meisten im Geistigen wurzeln und ihr die spezifischen nationalen Charakteristika fehlen würden. Deshalb könne die deutsche Kultur die Grundlage sein, mit der Aufhebung der nationalen Unterschiede das Ende der Geschichte herbeizuführen: Die Bestimmtheit des germanischen Geistes bestünde darin, die gesamte Kulturidee zu einer Einheit zusammenzufassen. [...]
    Lassalles Idee eines nationalen Kommunismus, dessen philosophische Prämissen erlaubten, das Nationalstaatskonzept bis zum Imperialismus und den Gedanken einer deutschen Sendung bis zur Forderung nach einer deutschen Weltherrschaft zu steigern, wurde weitgehend verdrängt, als es dem Konservativismus durch Vereinnahmung des Nationalismus gelungen war, die SPD-Anhänger als "vaterlandslose Gesellen" ideologisch in die Defensive zu bringen. Erst mit dem "Augusterlebnis" von 1914, der Wiedervereinigung von Nationalismus und Sozialismus, das sich mit der als Anbruch des Sozialismus ideologisierten Kriegswirtschaft verband, konnte der Lassallesche Ideenkomplex wieder hervortreten. Da aber der SPD die Entschlossenheit fehlte, das Konzept des Kriegssozialismus als nationale Diktatur zum Abschluss zu bringen, konnte sich dieser Ideenkomplex als Nationalsozialismus verselbständigen.

    Schüßlburner, Josef, Roter, brauner und grüner Sozialismus, Grevenbroich 2008.
    Zitat Zitat von Marx an Engels, 1862 (MEW 30, 257)
    Der jüdische Nigger Lassalle, der glücklicherweise Ende dieser Woche abreist, hat glücklich wieder 5000 Taler in einer falschen Spekulation verloren ... Es ist mir jetzt völlig klar, daß er, wie auch seine Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, von den Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen (wenn nicht seine Mutter oder Großmutter von väterlicher Seite sich mit einem Nigger kreuzten). Nun, diese Verbindung von Judentum und Germanentum mit der negerhaften Grundsubstanz müssen ein sonderbares Produkt hervorbringen. Die Zudringlichkeit des Burschen ist auch niggerhaft.
    Meinungen dazu?

  2. Nach oben    #2
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    na...hät die spd ma zu ihrem genossen gehalten...dann wären wohl sie an die macht gekommen ^^

    und der letzte quote ist einfach nur witzig...löl... so haben sich damals also gebildete leute über andere abfällig unterhalten :p

    aber worauf willst du wieder hinaus killy?
    du solltest dich irgendwo als intriganten propaganda-minister bewerben...irgendnen anti-sozialistisches regime braucht sowas doch sicherlich ^^

  3. Nach oben    #3

    aus der Kriegsschule des Lebens - was mich nicht umbringt, macht mich härter.
    205 Beiträge seit 01/2005
    Rassistische und imperialistische Anschauungen gehörten Anfang des 20. Jahrhunderts bei europäischen Intelektuellen noch zum guten Ton. Die Feststellungen im Text sind nichts wirklich Neues, scheinen aber vom Autor absichtlich aus dem Kontext gerissen worden zu sein. Ich halte es aber für unwarscheinlich, dass die NS ausgerechnet speziell in Lasalle Inspiration gefunden haben sollen, wenn es zu dieser Zeit auch genug andere Strömungen gab, die im Prinzip das gleiche boten ohne marxistischen Anhang. Fakt bleibt doch, dass die SPD bis zum Ende an Weimar festhielten. Bei dem Zitat von Marx kann ich keinen inhaltlichen Zusammenhang zu dem anderen Text erkennen.

    Ich tippe mal, du bist politisch eher rechts angesiedelt und deine wolltest den naiven Linken mal zeigen, wie ihre "Idole" wirklich sind, stimmts?

  4. Nach oben    #4
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    so ist es und so wird es bleiben, bis das oxy aufhört zu existieren ^^

  5. Nach oben    #5
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Ich fand diesen Artikel insofern interessant, als dass er einen Beitrag zur (gerade in der Schule häufig diskutierten) Frage leistet, ob der Nationalsozialismus nun eine moderne oder eine vormoderne Ideologie sei, ob er also reaktionär oder fortschrittlich ist.

    Er sagt auch nicht, dass die Nationalsozialisten sich direkt auf Lassalle beriefen. Es ist vielmehr so, dass er einen ideengeschichtlichen Abriss gibt, wo denn die Wurzeln (nicht: die Wurzel) nationalsozialistischer Weltanschauung zu suchen seien. Gerade die These des Verlustes des revolutionären Elements im Nationalismus und dessen Rückgewinnung im Jahr 1914 gefällt mir, wenngleich ich den Fokus anders setzen und dem (Bismarck-)Konservatismus eine Übernahme revolutionärer Positionen bescheinigen würde.

    Dass die SPD bis zum Ende an der Weimarer Republik festhielt, ist ja schön und gut, wird auch textimmanent damit erklärt, dass sie 1914 keine Nägel mit Köpfen gemacht hat und damit ihre Lassalleschen Wurzeln anderen Gruppierungen überließ.

    Das Marx-Zitat war eigentlich nur als nette Beigabe gedacht, um die letztendliche sozialistische Siegerseite nicht zu benachteiligen.

    Zitat Zitat von Nietzsche
    Ich tippe mal, du bist politisch eher rechts angesiedelt und deine wolltest den naiven Linken mal zeigen, wie ihre "Idole" wirklich sind, stimmts?
    Wie definierst du "politisch eher rechts"?
    Ich persönlich tendiere in letzter Zeit zu der Ansicht, dass diese herkömmliche Einteilung (auch und gerade der politische Kompass mit seinen vier Achsen) meiner Einstellung nicht gerecht wird, da sie generell nur moderne und damit linke Positionen kartographiert. Selbst die Bezeichnung "reaktionär" trifft nicht zu, weil sie selbst ebenfalls modern ist und das Gegenstück zu "revolutionär" bildet.

    Zitat Zitat von *cR4cK-b1TcH*
    du solltest dich irgendwo als intriganten propaganda-minister bewerben...irgendnen anti-sozialistisches regime braucht sowas doch sicherlich ^^
    Wie schonmal gesagt: ich mach mir doch meine Hände nicht schmutzig und geh in die Politik. Wie soll ich denn dann noch ordentlich schimpfen können?

  6. Nach oben    #6
    Naja grad über die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert wird viel Mist geschrieben, was leider auch 99% der Menschen glauben.

    Z.B. Wird uns ja auch gern immer vorgepredigt, das Deutschland den 2ten Weltkreg angefangen hat, was mitnichten der Fall ist.

    Denn 1. Deutschland hat zwar Polen "überfallen", mag ja sein, aber wenn jeder Krieg der von irgendeinem mal angefangen wurde, zum Weltkrieg wird...

    2. Wenn man den WK II, als das sieht was er war, nämlich ein globaler Krieg unter Berücksichtigung aller Kriegsparteien, dann war der Anfang des WK II der 2te Japanisch-Chinesische Krieg.

    3. Deutschland hat Amerika nach Pearl Habour den Krieg erklärt?? Schwachsinn!! Amerika hat zu dem Zeitpunkt Deutschland den Krieg erklärt, als es Kampfschiffe zur Sicherung der Konvois nach England abgestellt hatte...

    und und und...

  7. Nach oben    #7

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    da surft man hier vorbei und prompt muss man so eine scheisse lesen!!!

    vielleicht ist dir auch bekannt, dass die nazis nicht nur polen haben wollten,und danach -hupps- waren alle gegen sie, sondern ganz europa und "lebensraum" im osten. also wenn man erst polen, dann frankreich, nordafrika und tschechien besetzt plus england und russland überrennen will, was erwartest du werden die massenweise angegriffenen länder dann wohl tun? richtig: sie tun sich zusammen und wehren sich! deutschlands imperiale großmachtstreben hatten ganz klar das ziel europa und einen großteil asiens zu unterwerfen. sowas nennt man einen krieg mit der welt anfangen.
    der krieg deutschlands war eben auch kein krieg nur um gebiete, sondern ihm liegt eine ideologie zugrunde, die langfristig die weltweite eliminierung aller juden zum ziel hatte. erstmal musste dazu europa judenfrei werden, das geht aber nur, indem man ganz europa erobert. das ist ja echt ne bombastische fehlanalyse, ein richtiger "afterburner" aus der geschichtsrevisionistischen mottenkiste, alter!

  8. Nach oben    #8

    38 Jahre alt
    144 Beiträge seit 08/2005
    von unserm guten Afterburner ist man ja auch nichts anderes gewohnt..

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