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Thema: Islam-Islamismus

  1. #1

    35 Jahre alt
    aus von draußen weißt du ?
    2.263 Beiträge seit 11/2004

    Islam-Islamismus


  2. Nach oben    #2

    34 Jahre alt
    aus land
    460 Beiträge seit 05/2006
    nicht ernst zu nehmen.
    Kritik am Islam muss erlaubt sein, aber man muss sich die Aussage dieses Ausdrucks mal klar machen.
    Ich verabscheue, wofür der faschistische Islam steht, und glaube auch an keinen moderaten europäischen Islam. Es gibt auch keine Gleichheit der Kulturen. Ich denke, dass die islamische Kultur minderwertiger ist als unsere europäische, sie ist zurückgeblieben.
    Das es moderaten Islam geben kann, lässt sich einfach beweisen. Alle Muslime als faschistisch hinzustellen, ist grundlagenlos!
    Der zweite Satz ist klar rassistisch.
    Gegenbeispiel: z.B. das Afganisthan vor dem Einmarsch der Russen.

    dann das...
    Ich hasse niemanden, auch keine Muslime. Ich war schon zehnmal im Iran, im Irak und in anderen arabischen Ländern. Ich bin auch kein Rassist oder xenophob, aber – und das ist meine Leitlinie, die ich mit diesem Film verfolge – ich habe ein Problem mit der islamischen Ideologie.
    Er widerspricht sich selbst...

  3. Nach oben    #3
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Da sieht man mal wieder, zu welchen Auswüchsen die freie Meinungsäußerung führt. Wetten, dass der auch seine Steuern hinterzieht?

    Zitat Zitat von Tobi_26
    Der zweite Satz ist klar rassistisch.
    Kreuze bitte an:

    [ ] Ich kenne den Unterschied zwischen Rasse und Kultur

    Es ist ein ungeheures Armutszeugnis, in Sachen Islamkritik - oder auch Islamophobie, wenn man das Ganze denn als Krankheit sehen will (ja, auch Stalin hat die Krankheitszellen im Volkskörper eliminieren wollen) -, von Rassismus zu sprechen. Im besten Falle zeigt dies, dass man sich unreflektiert eine radikalislamische Opferargumentation zu eigen macht.

  4. Nach oben    #4

    34 Jahre alt
    aus land
    460 Beiträge seit 05/2006
    ich wusste das das kommt, war mir nicht sicher ob das wort richtig ist, aber zu faul zum nachgucken
    egal, man weiß wies gemeint ist

  5. Nach oben    #5
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Eben nicht.
    Kulturen kann man wechseln wie den Fußballverein, in die Rasse wird man hineingeboren und kann nichts daran ändern. Oder ist der Satz "Bayern München stinkt, weil sie die ganzen anderen Vereine kaputtkaufen, anstatt selbst etwas zu leisten" jetzt auf einmal auch böse und hitleresque?

    Die Feststellung, es gäbe keine Gleichheit der Kulturen ist nicht nur nicht verwerflich, sondern auch ganz leicht nachzuvollziehen: wir gehen in die Kirche, die gehen in die Moschee. Wir tun das sonntags, die tun das freitags. Da haben wir schon einmal zwei Unterschiede, die einer Gleichheit von vorn herein schonmal die Zweifel aufsetzen.

  6. Nach oben    #6

    34 Jahre alt
    aus land
    460 Beiträge seit 05/2006
    moment, für ihn ist die islamische kultur minderwertiger...

  7. Nach oben    #7
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Und weiter?
    Ich find Bayern München auch armselig.

  8. Nach oben    #8
    Geil.

    Overkill 1
    Tobi 0

    Weiter bitte!

  9. Nach oben    #9

    34 Jahre alt
    aus land
    460 Beiträge seit 05/2006
    na wenn´s dich freut;

    für mich ist es halt problematisch eine Kultur, die viel erreicht hat und moderisiert hat, was übrigens auch für das Abendland große Bedeutung hat, als minderwertig zu bezeichnen. Den Gegenbeweis treten allein schon die Monomente und Errungenschaften die vor der Reconquista in Spanien erreicht worden sind. Jeder Geschichtslehrer wird außerdem bestätigen, dass die Araber im Mittelalter medizinisch auf einem höheren Stand waren.
    Nun kann man sagen, im Mittelalter vielleicht...
    Aber den ganzen muslimischen Menschen minderwertige Kultur zu unterstellen finde ich respektlos und auch aktuell und historisch nicht korrekt.
    Das auch ein muslimischer Staat ohne fanatistische Kräfte fortschrittlich sein kann, zeigt auch das Afganisthan vor dem russichen Einmarsch.
    Das Problem ist sicherlich, die Abgrenzung zwischen Radikalem und Gemäßigtem. Er spricht nur leider jedem Muslim kulturelle Gleichstellung mit Europa ab.

    Dass du das anders siehst mag sein, aber du meinst auch, dass Bewaffnung zum sicheren Umgang führt...


    btw: armselig ist was anderes als minderwertig




    Edit: Vielleicht ein Vergleich
    Für mich ist jeder gemäßigte Muslim mit einigermaßen fortschrittlichen Ansichten kulturell höher einzuschätzen, als die europäischen und amerikansichen Rapper oder ihre Anhänger

  10. Nach oben    #10
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    ach wem bringt denn so eine hetze etwas ey?
    wieso macht man denn sowas nicht über den tenach bitteschön?
    genau so faschistisch! der rache gott, der nur über seine lieben schäfchen wacht und sonst alles zermalmt und verwüstet und die ungläubigen als niedere wesen darstellt. wo ist da der unterschied?

    kritik am islam sicherlich...muss ja auch erlaubt sein. ist ja ganz natürlich und kann ja auch förderlich sein. aber so ne kultur-hetze ist in keinem fall produktiv.

    was ist denn mit den moslems, die 5 ma am tag beten, spenden, niemandem was tun, ihren gott lieben und aufs paradies hoffen ohne andere menschen zu hassen. die existieren nicht oder was?

    dass man den islam nicht integrieren kann seh ich allerdings auch so. aber so ist es auch mit dme christentum und dem judentum. nur dass dort, die religiösen werte nunmal den gesellschaftlichen weichen mussten. somit wurd die religion immer mehr zu nem alten verstaubten anhängsel, den man als aushängeschild mit sich trug. viele moslems wollen genau diese entwicklung halt nicht. was hab ich von emanzipation und aufklärung und demokratie, wenn es mein gott garnicht für mich vorgesehen hat? dass sind doch 2 komplett verschiedene ebenen, die da aufeinander prallen.

    die ganzen kirchen etc fanden die aufklärung damals in deutschland sicher auch nicht gut... dennoch sind wir fest davon überzeugt, dass es uns voran gebracht hat. aber "voran gebracht" ist immer abhängig von dem ziel, welches man sich setzt. nen moderner, wirtschaftsstarker power-staat zu sein...ok... oder halt nen staat, der nach den geboten meines gottes lebt, den ich für dne einzig wahren halte und der damit das a und o meines lebens darstellt?

    was ist wichtiger? neben (abgefallenen) gesellschaften als "rückständig" zu gelten oder es mir mit meinem eigenen gott verderben?

    aus dieser sicht heraus finde ich, dass die angst manchma moslems begründet ist. und hier spreche ich von wahren moslems. die wirklich danach leben und einfach nur allah dienen wollen und glücklich damit sind. und nicht die, die es irgendwie aus egoistischen gründen ausnutzen, damit politik und hasskampagnen betreiben und arme dumme menschen ins verderben jagen.

  11. Nach oben    #11
    Zitat Zitat von Tobi_26


    Edit: Vielleicht ein Vergleich
    Für mich ist jeder gemäßigte Muslim mit einigermaßen fortschrittlichen Ansichten kulturell höher einzuschätzen, als die europäischen und amerikansichen Rapper oder ihre Anhänger
    Du bringst es auf den Punkt. Man kann nicht per se alle Muslime und Christen vergleichen. Jeder Mensch ist anders, egal welche Konfession er hat. Du kannst aggressiv sein und Richtung Mekka beten, und du kannst aggressiv sein und deinen Rosenkranz beten.


    f**k dat dude

  12. Nach oben    #12

    34 Jahre alt
    aus land
    460 Beiträge seit 05/2006
    bleibt zu hoffen, dass den Gott/das gottähnliches Wesen, fundamentalismus in keiner Ausrichtung gefällt.
    Ich finde in diese Richtung die Ansicht sehr sympatisch, dass ein göttähnliches Wesen, den Menschen verschiedene Religionen gab um Vielfalt herzustellen...
    aber das schweift jetzt ab^^
    wobei das Thema interessant ist, gibt es einen Gott, wurde das heir schonmal diskutiert?

  13. Nach oben    #13
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    Zitat Zitat von Tobi_26
    bleibt zu hoffen, dass den Gott/das gottähnliches Wesen, fundamentalismus in keiner Ausrichtung gefällt.
    Ich finde in diese Richtung die Ansicht sehr sympatisch, dass ein göttähnliches Wesen, den Menschen verschiedene Religionen gab um Vielfalt herzustellen...
    aber das schweift jetzt ab^^
    wobei das Thema interessant ist, gibt es einen Gott, wurde das heir schonmal diskutiert?
    lol...ja... damals fast jede woche aufs neue hier ^^

    und der plan mit der vielfalt dieses gottes, ging wohl ordentlich schief... wär ma zeit das ganze aufzulösen, wenn er die menschen so liebt ^^

  14. Nach oben    #14
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von Tobi_26
    Edit: Vielleicht ein Vergleich
    Für mich ist jeder gemäßigte Muslim mit einigermaßen fortschrittlichen Ansichten kulturell höher einzuschätzen, als die europäischen und amerikansichen Rapper oder ihre Anhänger
    Diese gemäßigten Muslime, von denen alle reden, sind europäisiert, verwestlicht und damit kulturell aus ihrer Herkunft entflohen. Sie sind nur noch Halbwilde und dadurch natürlich näher am Abendland, ganz klar.
    Rap würde ich nicht unbedingt als kulturelle Leistung ansehen, aber wenn du dir einmal Musik aus dem islamischen Kulturraum anhörst, dann wirst du da auffällig viele Parallelen in Sachen Sprachgesang finden. Nur so nebenbei.

    Zur Sache mit dem Fortschritt im Islam sag ich jetzt mal nichts. Wer mich hier kennt, weiß auch, dass das alles bloße Absorption einer schmarotzenden Kultur an anderen Hochkulturen war.
    Oder auf den Punkt gebracht: der Islam ist eine pervertierte Form des Christentums, weil ein paar Kameltreiber aus Arabien die Bibel nicht richtig lesen konnten. So.

  15. Nach oben    #15
    vip:oxy
    35 Jahre alt
    aus dem turm ganz oben
    933 Beiträge seit 11/2004
    Pass auf gleich zünden sie unsere Botschaften an!

  16. Nach oben    #16
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    Zitat Zitat von Overkill
    Sie sind nur noch Halbwilde und dadurch natürlich näher am Abendland, ganz klar.
    meine eltern sind also halbwilde? biste ma wieder sehr charmant

    einmal Musik aus dem islamischen Kulturraum anhörst, dann wirst du da auffällig viele Parallelen in Sachen Sprachgesang finden.
    was solln dass bedeuten?

    Wer mich hier kennt, weiß auch, dass das alles bloße Absorption einer schmarotzenden Kultur an anderen Hochkulturen war.
    wer dich kennt, weiß auch, dass wir da schonma ne diskussion hier hatten und du einige sachen gegen ende einräumen musstest...und da net alles so einfach ist , wie du es gerne hättest.
    außerdem ist geschichte immer absorption... trotzdem hat die arabische kultur viel in den europäischen raum getragen. ohne diesen zwischenschritt, wär das ganze in der form halt net passiert. und darum geht es. nicht ob absorption oder nicht. sondern ob die araber es geschafft haben, eine relativ moderen und zivilisierte kultur zu pflegen. und dass konnten sie wohl besser als die europäer seiner zeit.

    Oder auf den Punkt gebracht: der Islam ist eine pervertierte Form des Christentums, weil ein paar Kameltreiber aus Arabien die Bibel nicht richtig lesen konnten.
    oder mal auf dne punkt gebracht:
    das christentum ist ne pervertierte form des judentums, weil nen zimmermann meinte, dass gott ja garnicht so böse ist und auch garnicht nur für die juden da ist, wie tausende jahre davor geglaubt wurde.
    deine meinungsmacherei ist immer so unglaublich eingeschränkt.
    du liest 10 artikel über irgendwas... pickst dir dann den einen raus, weils dir am besten passt ... und übernimmst dann dieses gedankengut, als ob du nie was anderes gelesne hättest.
    a la "ich mach mir meine welt so einfach wie möglich".

    und dann "paar kameltreiber" ...lol... als ob es um die zeit in europa anders aussah.
    dafür warn deine päpste alles saufende, mordende huren und knabenliebhaber... die brauchten nicht ma kamele, um die bibel nicht lesen zu könnnen und sich daraus den katholizismus (wie er nun is) zu zaubern.

  17. Nach oben    #17
    Egal welcher Konfession ihr angehört, ihr beide seid auf irgendwas eingeschossen..

    Ich hab in Geschichte mal gelernt, dass die Araber vieles der Christen bzw. Römer aufgenommen haben und nicht selbst entwickelt haben. Quasi nur "konserviert".

    Der kulturelle Unterschied ist erheblich, und man kann nicht von der Hand weisen, dass die meisten arabischen Staaten den Westen kopieren bzw. sich immer mehr assimilieren. Saudi-Arabien zum Bleistift.
    Die Türkei will gerne zu Europa gehören .. (Ich hoffe dazu kommt es nie. )

    besides that.. was will man machen?
    Deutschland wird sich den Immigranten anpassen müssen, die Demographie befielt dies. Man muss sich mit ihnen beschäftigen und ihnen das Gefühl geben, dass sie zu Deutschland gehören und nicht zu ihrem Heimatland. Stichwort Melting Pot; schade eigentlich, dass sowas in Deutschland nie funktionieren wird, weil die Mentalität der Deutschen zu beschränkt ist und sie nie verstehen werden wie man mit dem Problem umzugehen hat.

    edit:
    Die Einstellung der Muslime zu ihrer Religion ändert sich, wenn sie längere Zeit im Westen leben (angenommen sie passen sich an und leben in keiner Subkultur).

  18. Nach oben    #18

    35 Jahre alt
    aus von draußen weißt du ?
    2.263 Beiträge seit 11/2004
    also ich finde auch dass das mit der toleranz zu weit geht

    der islam bildet nicht die grundlage für die leitkultur in europa

    und wem dass nicht passt der kann ja gehen...

    schon allein dass es einen schlechten beigeschmack hat

    dass man kriniminelle ausländer ausweisen möchte ( etwas dass völlig legitim ist )

    finde ich sehr fraglich

    ich halte nichts von hetzereien aber mittlerweile finde ich dass es einfach reicht

    überall wird sich entschuldigt weil man angst hat dass sonst die botschaften

    angezündet werden

    oh nein, verärgert die armen terroristen nicht
    lieber beenden wir die meinungsfreiheit als dass die armen missverstandenen
    jugendlichen alles anzünden

  19. Nach oben    #19
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    ja... seh ich ja auch so... aber hier einen auf "arabische kultur ist sowieso minderwertig und gehört von der welt verbannt" ist ja wohl mehr als arm...

  20. Nach oben    #20
    sie gehört ja nicht von der ganzen Welt verbannt.. nur in Europa hat sie nix zu suchen. :P

  21. Nach oben    #21
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    @crackbitch: Das einzige, was ich in vergangenen Diskussionen zugeben musste, war, dass Mohammed seine Inspiration für den Koran nicht von Satan, sondern von seiner eigenen Dummheit erfahren hatte. Ich erinnere mich aber noch an Diskussionen zwischen uns, als du die Existenz eines göttlichen Wesens als solchem leugnetest, weil es ja für den Glauben keine Beweise gäbe.

    Das mit der Musik sollte bedeuten, dass sich muezzinischer Sprechgesang und westlicher Rap in meinen Ohren nicht so unterschiedlich anhören. Zumal beide Gruppen weite Klamotten tragen.

    Dass du mit Verachtung auf die europäische mittelalterliche Kultur blickst, die ja sooo rückständig gewesen sein soll, zeigt nur, dass du - offenbar im Gegensatz zu deinen Eltern - schon ganz verwestlicht bist, damit eigentlich ja zivilisiert, da das europäische - oder eher: das deutsche - Bildungssystem mit seinem Dünkel gegenüber dem europäischen Mittelalter ganze Arbeit geleistet hat.

    Es mag vielleicht auch ein paar Päpste gegeben haben, die es mit der Enthaltsamkeit nicht so ernst nahmen (wobei deine Bezugnahme hier wohl weniger historiographisch-fundiert als viel mehr "kirchenkritisch"-polemisch war). Dass diese Päpste allerdings neunjährige Mädchen geehelicht hätten (natürlich nur, weil deren Vater sie mit 6 Jahren noch für zu jung hielten), wäre mir neu.

    @prince: Dein Demographieargument würde ziehen, wenn die Immigranten tatsächlich das wären, was man hierzulande "Leistungsträger" nennt. Das deutsche Einwanderungssystem zieht mit seinem Sozialstaat aber gerade solche Leute nicht an, sondern Leistungsempfänger. Die bekommen zwar auch viele Kinder, welche allerdings die Vorzüge einer Finanzierung durch andere kennenlernen und damit das gesamte Sozialstaatssystem in Deutschland früher oder später zu Fall bringen.
    Entweder Deutschland ist ein Einwanderungsland - dann muss man die Sache klar regeln, dass nur der hineinkommt, welcher Nutzen bringt, so wie es andere Einwanderungsländer seit jeher handhaben -, oder es ist keines - dann braucht man eh niemanden reinzulassen.

  22. Nach oben    #22
    Zitat Zitat von Overkill

    @prince: Dein Demographieargument würde ziehen, wenn die Immigranten tatsächlich das wären, was man hierzulande "Leistungsträger" nennt. Das deutsche Einwanderungssystem zieht mit seinem Sozialstaat aber gerade solche Leute nicht an, sondern Leistungsempfänger. Die bekommen zwar auch viele Kinder, welche allerdings die Vorzüge einer Finanzierung durch andere kennenlernen und damit das gesamte Sozialstaatssystem in Deutschland früher oder später zu Fall bringen.
    Entweder Deutschland ist ein Einwanderungsland - dann muss man die Sache klar regeln, dass nur der hineinkommt, welcher Nutzen bringt, so wie es andere Einwanderungsländer seit jeher handhaben -, oder es ist keines - dann braucht man eh niemanden reinzulassen.
    Stimmt. Aber das ist ein Problem der Politik und der führenden Meinungen in der deutschen Gesellschaft, welche sich eher durch zwanghafte political correctness als durch Logik auszeichnet.

  23. Nach oben    #23
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2

  24. Nach oben    #24
    Zitat Zitat von *cR4cK-b1TcH*
    .....
    wer dich kennt, weiß auch, dass wir da schonma ne diskussion hier hatten und du einige sachen gegen ende einräumen musstest...und da net alles so einfach ist , wie du es gerne hättest.
    außerdem ist geschichte immer absorption... trotzdem hat die arabische kultur viel in den europäischen raum getragen. ohne diesen zwischenschritt, wär das ganze in der form halt net passiert. und darum geht es. nicht ob absorption oder nicht. sondern ob die araber es geschafft haben, eine relativ moderen und zivilisierte kultur zu pflegen. und dass konnten sie wohl besser als die europäer seiner zeit.....
    Ach konnten sie das, erklär mir das doch bitte mal inwiefern sie das besser konnten?

  25. Nach oben    #25
    vip:oxy
    40 Jahre alt
    aus ziehn, ausziehn, ausziehn, ausziehn!!!
    1.984 Beiträge seit 11/2002
    Krass, was ihr hier schreibt.

    Wieso kann es keine Gleichheit von Kulturen geben, obwohl diese unterschiedlich funktionieren und unterschiedliche Hintergründe haben? Abzuwägen wer wem wie in was überlegen ist...sehr geil. Selbst wenn man zu einem Ergebnis kommt, was ist dann? "Ja, juhu, wir haben das Zahlensystem erfunden". "Yippey, wir haben das Auto erfunden." Und dann? Wem bringt das denn was?

    Kulturen können doch absolut gleichwertig angesehen sein, obwohl sie verschiedene Menschentypen formen, man an verschiedenen tagen in die Kirche geht, verschiedene Rituale und Traditionen pflegt.

    Das ist so, als ob man abwägt, ob blau oder gelb jetzt toller ist. Das sind beides Farben und mit Sicherheit kann jede auf seine Art einen Menschen in einem bestimmten Moment beglücken.

    Das einzige was wirklich interessant festzustellen ist, ist dass die Menschen aus beiden Kulturkreisen aufeinander schimpfen und sich gegenseitig die irrwitzigsten Dinge an den Kopf schmeißen. Der Thread hier ist ein Beispiel dafür.
    Und ich bin mit Sicherheit kein Typ, der sonst so verbindende Worte spricht, aber ihr schießt hier einfach übers Ziel hinaus.

  26. Nach oben    #26
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von ErikSchrody
    Wieso kann es keine Gleichheit von Kulturen geben, obwohl diese unterschiedlich funktionieren und unterschiedliche Hintergründe haben?
    In diesem Satz gibst du bereits die Antwort auf die Frage.

  27. Nach oben    #27
    vip:oxy
    40 Jahre alt
    aus ziehn, ausziehn, ausziehn, ausziehn!!!
    1.984 Beiträge seit 11/2002
    Nein gebe ich nicht.
    Ich habe euer bzw. dein Verhalten dahingehend kritisiert, dass ihr/du den Religionen und Kulturkreisen unterschiedliche Wertigkeiten zuschreibt. Und Religionen oder Kulturen...oder ganz allgemein "Dinge" (daher auch das Bsp. mit den Farben) müssen nicht gleich oder identisch sein, um gleichwertig zu sein.

    Aber da du jmd mit sehr festgefahrenen Verhaltensweisen und Meinungen bist, werden wir da kaum auf einen Nenner kommen, da du hier ja schon eine andere Meinung geäußert hast

  28. Nach oben    #28
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    und wie relativ diese dinge sind zeigt ja allein die zeit. heute mag es stimmen, dass die abendländischen regionen "im vorteil" sind... aber das war ja nciht allein die religion.... und vor unserer zeit sah das alles auch anders aus...und vllt nach unserer zeit auch wieder.
    diese ständige identifikation mit irgendwelchen übergeordneten mechanismen , nur um sich slebst als "besser" darzustellen , ist doch total erbärmlich.
    weder ich noch jemand von euch hat blut vergossen um dort zu stehn, wo er heute steht. also woher dieser stolz und hochmut?
    wobei dann auch noch vergessen wird, auf welchem leichenberg dieser heutige "vorteil" gebaut wurde.

    Zitat Zitat von erik
    Aber da du jmd mit sehr festgefahrenen Verhaltensweisen und Meinungen bist, werden wir da kaum auf einen Nenner kommen, da du hier ja schon eine andere Meinung geäußert hast
    löl... tja so ist das... man darf schließlich nur das vertreten, was man auch schon immer beigebracht bekommen hat und was einem den größten persönlichen nutzen bringt. sachlichkeit und einbezug von verschiedenen blickwinkeln ist doch was für idioten, die genug zeit zum grübeln haben ^^

  29. Nach oben    #29
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    für celtic und overkill nochmal:

    Zitat Zitat von P.M
    Arabien – wir danken dir!

    Bild vergrößern
    »Wer auszieht, um Wissen zu suchen, ist auf Gottes Weg, bis er zurückkehrt«
    (Zitat des Propheten Mohammed)

    Beim Wort Araber denken viele nur an Islamismus – aber nicht an Wissenschaft. Tatsächlich war die islamische Welt vom 9. bis zum 15. Jahrhundert die erste globale »Wissensgesellschaft«.

    Viele hatten wohl ihre erste Begegnung mit dem Islam durch die Bücher von Karl May. Zwölf seiner Bände spielen im Orient und wimmeln nur so von Pauschalurteilen. Da lernt man, dem Araber sei nie zu trauen, er stinke, sei korrupt und verschlagen. Dabei hatte Karl May Menschen wie den Orientreisenden Kara ben Nemsi und seinen Begleiter Hadschi Halef Omar bis dahin nie gesehen.

    Karl May ist zugleich ein Beispiel dafür, wie der Westen den Islam lange wahrgenommen hat: aus der Ferne, vorurteilsgeprägt, vom eigenen Überlegenheitsgefühl getragen.

    Forscher und Gelehrte der islamischen Welt verfügten jedoch bereits über Kenntnisse, von denen man im christlichen Abendland oftmals noch keine Ahnung hatte: Während man im Europa des 9.Jahrhunderts die Erde noch für eine flache Scheibe hielt, konnten arabische Wissenschaftler schon ihre Krümmung berechnen. Ob Astronomie, Geografie, Mathematik oder Medizin: Die morgenländischen Gelehrten waren den Europäern an Wissen weit voraus.

    Autor(in): Manon Baukhage
    Zitat Zitat von spiegel
    "793: Die 700 Jahre vorher von den Chinesen erfundene Papierherstellung gelangt nach Bagdad. 600 Jahre bevor in Nürnberg erstmals Papier hergestellt wird.

    Ca. 825: Al Quarizmi entwickelt Algebra und das Rechnen mit Logarhytmen

    um 1260: Ibn Nafis beschreibt als erster den Blutkreislauf. Er gelangt dabei zu den gleichen Ergebnissen wie seine europäischen Kollegen 300 Jahre später. Kurz zuvor kamen über das maurische Spanien die "arabischen" Zahlen (bereits im 8.JH aus Indien übernommen) nach Europa, ebenso wie die Schriften arabischer und griechischer Philosophen."
    für die heutige medizin, sehr wichtige personen aus dem arabischen raum :

    Abu 'Ali al-Husain ibn 'Abd Allah ibn Sina al Qanuni

    Ar-Razi

    http://www.enfal.de/grund42.htm

    hier nen pdf mit bildern etc von nem deutschen islamwissenschaftler über den wissens-austausch im 18-19jahrhundert:
    "global player" des 18.jahrhunderts

    Zitat Zitat von http://muslime.wordpress.com[/quote
    "Zwar dämonisierte Europa den Islam, jedoch eignete
    es sich ohne die geringsten Bedenken seine profane
    und materielle Kultur an. Mathematik und Astronomie,
    Naturwissenschaft und Technik, Philosophie und Medizin
    hätten in Europa ohne die Vermittlung der Muslime
    nicht den Aufschwung nehmen können, wie er seit
    dem 12. Jh. zu verzeichnen war. Dabei spielten sowohl
    arabische Übersetzungen aus dem Griechischen als
    auch eigenständige arabische Weiterentwicklungen
    der antiken Wissenschaften eine Rolle.
    Vielleicht am deutlichsten ist dies in der Medizin.
    Die Heilkunst stand in Europa auf sehr niedrigem Niveau,
    bevor sich der Einfluss aus der islamischen Welt
    bemerkbar machte. Unter anderem geht die Einrichtung
    von Krankenhäusern darauf zurück. Jahrhundertelang
    wurden Kranke in Europa nach den Lehrbüchern
    Galens und des arabischen Philosophen und
    Arztes Ibn Sina (Avicenna, gestorben 1037) behandelt.
    Aber auch in anderen Bereichen übten die Muslime
    eine nachhaltige Wirkung aus, in der Entwicklung
    des Gartenbaus oder bei der Herstellung von Textilien.
    Vielfältige Einflüsse gab es in der Musik, angefangen
    von der Laute (von arabisch al-ud), die sich bald
    über ganz Europa verbreitete, über den Einfluss der
    höfischen Gesangskultur Andalusiens auf die Troubadoure
    bis hin zur Übernahme „orientalischer“ Tonfolgen
    in der Musik der Romantik."

    " Wissenschaft im Islam
    In der Blütezeit der islamischen Kultur im Mittelalter
    haben die muslimischen Gelehrten und Künstler
    in großer Offenheit aus vielen antiken, byzantinischen,
    persischen, indischen und sogar chinesischen
    Quellen geschöpft. Ihr großes Verdienst ist die Bewahrung
    der antiken Philosophie und Wissenschaft
    für die Neuzeit."
    hier aus nem andern forum nochma als zusammenfassung ^^

    "Dann zum Thema, Araber hätten keine Erfindungen/ Entdeckungen gemacht.....korrekt müsste es heißen: Araber und Perser, respektive im Sog der Begründung des Islam....
    Zu allererst sei einmal erwähnt, dass die abendländischen Philosophen Griechenlands und Roms allesamt untergegangen wären. Damit hätte nie die Aufklärung in dieser Weise stattfinden können. Gerettet wurden diese Schriften von Muslimen, nicht von Christen. Zum anderen war die arabisch-moslemische Welt des von uns so titulierten Mittelalters der westlich-christlichen haushoch überlegen.
    Vermutlich wirst du mit Namen wie Ibn Sina oder Firdausi in deiner Ignoranz gegenüber anderen Kulturen nichts anfangen können. Wenn du aber mal googeln gehst, wirst du finden, dass (nicht nur diese beiden) auch abendländische Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler nicht nur inspiriert haben....sie haben die Grundlagen geliefert. Genannt seien hier mal die Bereiche Literatur (mal Goethe gelesen?), Philosophie (mal den Namen Descartes gehört?), Medizin und gar das Christentum an sich (was glaubst du denn, wodurch Albertus Magnus oder Thomas von Aquin ihre Ideen herhaben?)....(Aufzählung unvollständig)

    Und welche Zahlen benutzt du denn wohl? Römische? Erst durch die Übernahme dessen, was wir heute als arabische Zahlen kennen aus Indien durch die Araber und die Einführung eines vernünftigen Dezimalsystems sind Rechnungen auf Papier überhaupt erst sinnvoll möglich....."
    so würd ichs jetz auch sagen... auch wenn nicht alles direkte arabische errungenschaften waren... haben sie diese zusammengetragen, übersetzt und in der zeit, als in europa alles verbrannt wurde, aufbewahrt und weiterentwickelt.
    ohne diesne prozess wär dieses wissen nie nach europa gelangt und es gäb keine aufklärung (orientalischer einfluss auf die philosophie der aufklärung!!) und damit auch keine industrielle revolution und und und...


    und hier nochma nen recht seriöser und differenzierter kurzer umriss:
    AUFJEDENFALL LESEN

    Zitat Zitat von celtic
    Ach konnten sie das, erklär mir das doch bitte mal inwiefern sie das besser konnten?
    ....sollte dann geklärt sein

  30. Nach oben    #30
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    und nochma um alle hier ma zur ruhe zu bringen (obwohl overkill wahrscheinlich immernoch der selben meinung sein wird, wie vor 6 jahren, als er sien erstes buch dazu gelesen hat)


    folgendes ist hier mit quellenangaben und zusätzlichen links zu finden:

    Ein Zitat des ägyptischen Literaturnobelpreisträgers Nagib Machfus:
    "Die menschheitliche Zivilisation ist zahlreich an Kulturen, aber letztendlich ist sie ein großes Ganzes, das nicht teilbar ist."

    1. Einleitung
    2. Wieso fand eine solche Blüte bei den Arabern statt?
    3. Wie gelangte das arabische Wissen in das Abendland?
    4. Abendländische Plagiate - arabische Beeinflussung und/oder Aneignung arabischen Geisteseigentums
    5. Erfindungen und Entdeckungen
    6. Abschluss


    1. Einleitung

    Da dieser Thread an erster Stelle in Google erscheint, werde ich mich mal daran machen, hier ein bischen was zu schreiben. Ich habe keine Lust, den ganzen Thread nochmals zu lesen, deshalb wird hier einiges vielleicht schon stehen.

    Was ich nicht verstehe, ist, dass bei den Arabern so sehr darauf eingegangen wird, woher die Entdeckungen und Erfindungen originär kommen, dieses aber mit weit weniger Vehemenz bei den europäischen Wissenschaftlern verfolgt wird. Es wird in der Geschichte gepult, ob da jemand vielleicht noch früher eine Entdeckung als die Araber machte, aber in der Britannica stehen immer noch einige Abendländer als die Entdecker darin, obwohl es seit Mitte des 20. Jh. bekannt ist, dass Araber diese Entdeckungen machten.

    In diesem Forum geht es noch gesittet zu, aber wenn man das Internet anschaut, dann gibt es sehr hitzige Diskussionen, die mit islamistischem Terrorismus, Nationalismus, Religion, usw. vermengt wird. Da wollen alle Nationalitäten gerne die Erfinder von diesem und jenem sein, und viele Europäer sprechen dieses und jenes wiederum ab.

    Natürlich haben die Araber (und andere Ethnien und Gruppen unter arabischer Herrschaft oder im arabischen Einflussgebiet - der Einfachheit halber spreche ich zukünftig nur noch von Arabern, meine damit aber alle anderen auch und will damit niemand diskriminieren... ) vieles übernommen, was es schon vorher gab, aber das ist nun mal der Lauf der Wissenschaftsgeschichte, dass fast alle Kulturen durch vorhergehende Kulturen beeinflusst wurden. (Übrigens bezeichneten die Araber selber die "arabischen Ziffern" als "indische Ziffern".)

    Das gilt für die Araber ebenso, wie für die Renaissance und Aufklärung. Dabei gab es bei beiden Kulturen nicht nur Weiterentwicklungen, sondern auch originäre Leistungen, oder solche Weiterentwicklungen, womit die Dinge erst zu dem Nutzen kamen, die ihrer Bedeutung als Erfindung rechtfertigt. Entscheidend ist, wie eine heutige Erfindung zu dem wurde, als das wir sie kennen, nicht irgendwelche Vorläufer, die vielleicht gar nicht den Nutzen hatten, den wir heute schätzen.

    Z.B. war die indische Null wie Dieter schon sagte im vorislamischen Alexandria und Syrien durchaus bekannt, ohne dort jedoch seitens der Gelehrten die Bedeutung der indischen Zahlen vollends zu erfassen und so genial und intensiv zu nutzen, wie es eben die Araber getan haben. Das ist dann halt ihre originäre Leistung, das Erkennen und Ausschöpfen des Potentials, auch wenn die Ziffern schon mal irgendwo auf Papyrusrollen hingeklatscht wurden...

    Als kleines Beispiel die von Gegenkaiser erwähnte Seife:
    So war die Seife schon bei den Sumerern bekannt, aber sie verkannten die reinigende Wirkung und benutzen sie als Heilmittel. Erst die Römer erkannten die reinigende Wirkung. Die Araber schließlich verkochten Öl und Lauge erstmals miteinander und schufen damit die Seife in der heute bekannten Form. Deshalb würde ich sie als die Erfinder der Seife einstufen.

    Ich weigere mich die veraltete (eurozentristische) These mir zu eigen zu machen, die die arabische Kultur lediglich als Fackelträger der antiken Kulturleistungen ansieht, als "Laufboten" der Geschichte, die die griechische Akte von einem Stockwerk der Geschichte ins andere getragen haben, oder quasi ne "Abstauberkultur" war. Wenn dieses der Fall sein sollte, dann müsste man die Renaissance ebenso als "Abstauberkultur" bezeichnen. Ich denke, beides ist falsch.
    Es ist deshalb eine veraltete These, da in den letzten ca. 30-40 Jahren erst die Manuskripte der Araber eingehender erforscht wurden. Es ist nur ein kleines Wissenschaftsgebiet, und die Forschungen schreiten langsam voran, auch aufgrund der benötigten vielfältigen Sprachkenntnisse, aber erste Ergebnisse der letzten Dekaden lassen sowohl die Kulturleistungen der Araber, als auch die der Renaissance in einem anderen Licht erscheinen.

    Die Ursache für diese Rückständigkeit in den Forschungen ist darin zu suchen, dass sie lange Zeit dadurch gekennzeichnet war, dass man in Europa die islamische Wissenschaft inkl. der Philosophie nicht als einen Gegenstand von eigenem Interesse wahrnahm. Als wichtig galt vielmehr der Beitrag, den die Muslime für die europäische Geistesgeschichte geleistet hatten. Hier wurde ihnen eine Brückenfunktion zugesprochen. Denn schließlich waren sie es, die das antike Erbe durch die griechisch-arabischen Übersetzungen (ab dem 8.Jh.) bewahrt hatten und später an das lateinische Mittelalter weitergaben (vor allem im 13.Jh.). Diese Perspektive bestimmte das Forschungsinteresse bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein.

  31. Nach oben    #31
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    2. Wieso fand eine solche Blüte bei den Arabern statt?

    Da gibt es zahlreiche Gründe, und sie sind noch längst nicht erschöpfend erforscht. Ich greife nur mal vier heraus:

    1. Von Beginn des islamischen Weltreiches an waren es praktische Erwägungen und Bedürfnisse, die es erforderlich machten, die Wissenschaft zu fördern und vorurteilsfrei von anderen Kulturen zu übernehmen, zu kommentieren, zu vervollkommnen und neues daraus zu schöpfen. Zur Berechnung der Steuern, zur Landwirtschaft, zur Architektur, zur Navigation, etc. wurde die Mathematik gefördert, zur Berechnung der Gebetsrichtung nach Mekka, zur Bestimmung der Zeit, des Kalenders, usw. die Astronomie, zur Heilung der Kranken die Medizin, und so weiter. Als dann praktische Fragen durch ihre praxisnahe Lösung geklärt waren, entwickelte sich daraus theoretische Überlegungen über den Hintergrund dieser Lösungen, also Kosmologie, mathematische Theorien, Philosphie, etc.

    2. Der wissenschaftliche Durst ist nicht unerheblich durch die Religion des Islams begünstigt worden (wobei ich persönlich diesen Grund nicht überbewerten würde, wie so viele gläubige Muslime es manchmal tun):
    So ist der Koran übersät mit Appellen an Verstand und Vernunft: An 275 Stellen wird gefragt: "Denken sie nicht? Begreifen sie nicht?" An 200 Stellen wird zum Nachdenken und Philosophieren aufgefordert. An 12 Stellen wird das Reisen um zu forschen beziehungsweise während des Reisens das Beobachten und "Lehren daraus ziehen" erwähnt.

    Auch Muhammad (der Prophet, logisch) selbst hat durch zahlreiche Aussprüche zum Lernen und Wissensvermehrung aufgerufen, wie z.B. durch solche Sprüche:

    - Das Wissen ist das verlorene Gut eines Muslim. Wo immer er es findet, möge er es aufheben.
    - Erwerbt Wissen von der Wiege bis zum Grab.
    - Auch wenn das Wissen in China ist, geht es euch holen.
    - Das beste Erbe, das ein Vater geben kann, ist eine gute Bildung und Erziehung.
    - Der Wissenserwerb ist farz (koranisches Gebot) den Männern sowie den Frauen.
    - Gott hat keine Krankheit herabkommen lassen, ohne dass er für sie zugleich ein Heilmittel Herabkommen ließ.
    - Für alles gibt es Wege und der Weg zum Paradies ist der Wissenserwerb.
    - Es gibt keine schlimmere Armut als die Unwissenheit.
    - Der Rang der Wissenschaft ist der höchste Rang.
    - Ein Gelehrter unter den Unwissenden ist genauso wie ein Lebender unter den Toten.
    - Der Schlaf eines Gelehrten ist besser als das Gebet eines Unwissenden.
    - Die für die Wissenschaft Reisenden haben den Schutz der Engel.
    - Für diejenigen, die für den Wissenserwerb unterwegs sind, betet alles, bis zu den Fischen im Meer.
    -Jemand, der für den Wissenserwerb aufgebrochen ist, ist auf dem Weg ins Paradies.
    - Die Wissenschaft ist die Seele des Islam und Stütze des Glaubens.
    - Derjenige, der Wissen erwirbt, wird von Gott reich belohnt. Derjenige, der Wissen erwirbt und dieses auch anwendet, den lehrt Gott, was er nicht weiß.
    - Ein für den Wissenserwerb verbrachter Tag ist Gott lieber als 100 Kriege
    für Gott.
    - Die Tinte des Gelehrten ist heiliger als das Blut des Märtyrers.
    usw.

    3. Die Verbreitung einer einheitlichen Schrift und Sprache: Das Arabische - die "lingua franca". Dadurch wurde die hohe Zahl an Publikationen und Übersetzungen erst möglich und vor allem sinnvoll und allen gleichermaßen zugänglich.

    4. Es wurden aus allen möglichen unterschiedlichen Kulturen aus West und Ost die wissenschaftlichen Werke zusammengetragen, übersetzt und zusammengeführt. Dieses bildete den Samen der bald eigenen wissenschaftlichen Leistungen.


    Aus dem ersten Punkt ergibt sich die (verallgemeinernde und vereinfachende!) Bedeutung der Araber:
    Waren die Griechen im Wesentlichen Naturphilosophen (mit Ausnahmen natürlich!), so wurden die Araber Naturwissenschaftler im engeren Sinne und die Erfinder des naturwissenschaftlichen Experiments, des induktiven Verfahrens, das mit seinen Werkzeugen ganz neue Felder urbar gemacht und der Forschung erschlossen hat. Sie wurden (grob gesagt!) zu Begründer der experimentellen organischen und anorganischen Chemie und Pharmakologie, der Physik, insbesondere der Optik und Mechanik, der Algebra, des Zahlenrechnens und der Arithmetik im heutigen Sinne und der sphärischen Trigonometrie, der Geologie, Soziologie und Religionsphilosophie (?), all das, wie wir es heute verstehen, so wie wir die Seife in ihrer arabischen Form angenommen hatten. Mit ihren Methoden sind die Araber weit über ihre "Vorgänger", die Griechen, Inder und Chinesen hinausgegangen. Dabei war die Anschauung der Natur, die Beobachtung, die Messung, die Mathematik erst wichtig für die schöpferische Wissensgestaltung. Danach folgte die eher theoretische Herangehensweise.
    Sie haben aber durchaus auch von den (eher!) theoretischem Wissen z.B. der Griechen gelernt, aber zudem es hundertfach korrigiert.
    Zwei Beispiele:
    Ibn an-Nafis, Chef der Ärzte Kairos, entlarvte Galens Dogma von den Löchern in der Herzscheidewand als bare Phantasie und korrigierte es durch seine Entdeckung des kleinen Blutkreislaufs.
    Ibn al-Haitham, Begründer der experimentellen Optik, hat die Theorien des Euklids und Ptolemäus berichtigt, nachdem vom Auge "Sehstrahlen" ausgesendet würden, und hat eine Unzahl optischer Erkenntnisse und Gesetzte formuliert, und dem Abendland eine nahezu komplette Strahlenlehre hinterlassen, einschließlich der Anwendung für Linsen, Lupen, Spiegel jeder Art, camera obscura, Scheinwerfer, etc.

    Wie schnell sich dieses Wissen vermehrte mag eine Zahl verdeutlichen:
    Im 9. Jahrhundert galt die Bibliothek von St. Gallen mit 36 Bänden als größte Bibliothek des christlichen Europa; im muslimischen Córdoba standen den Gelehrten zur gleichen Zeit bereits weit über 500000 Bücher zur Verfügung.

    Es ist aufgrund jüngerer Erkenntnisse übrigens eine Mär, dass die Wissenschaften des Nahen Ostens ab dem 12. Jh. rapide niedergingen. Sie waren vielmehr noch mehrere Jahrhunderte sehr vital, so wurde beispielsweise Ende des 16. Jh. ein Observatorium in Istanbul gebaut, welches in der Größe und Präzision vergleichbar war mit Tycho Brahe's in Uroniborg (16. Jh.) oder dem berühmten des Ulug Bey in Samarkand (15. Jh.), und die genauesten astronomischen Instrumente seiner Zeit besaß. (Übrigens waren diese Instrumente auffallend ähnlich, wie die des Tycho Brahe...).

  32. Nach oben    #32
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    3. Wie gelangte das arabische Wissen in das Abendland?

    Es waren diese Wege unter anderem:
    - Fernkaufleute, Kreuzfahrer, Pilger, Gesandtschaften, vagierende Studiosi, wandernde Juden, usw.
    - über das 250 Jahre lang von Arabern beherrschte Sizilien, auch durch den Hof des Stauferkaisers und Araberfreundes Friedrich II.
    - über das 800 Jahre von Arabern bewohnte spanische Andalusien
    - aus der Übersetzerschule von Toledo
    - die Bibliothek der Zaituna-Moschee und Universität in Tunis war wohl eine der umfassendsten ihrer Zeit, mit Manuskripten, die zeitweise die Zahl von 100000 überschritten haben sollen. Als die Spanier die Stadt Tunis zwischen 1534 und 1574 besetzt hielten, entwendeten sie viele der wertvollen Bücher und Manuskripte.
    Und so weiter - es gab natürlich noch andere Wege und Ereignisse, wie das Wissen in das Abendland gelangte. Übrigens sollte man die Übermittlung durch Byzanz nicht überbewerten, zumal die original griechischen Werke für die (Natur-)Wissenschaft des Abendlandes (außer Philosophie) nicht annähernd so einflussreich waren, wie die arabischen Neuschöpfungen, Kommentarbände oder Korrekturen.


    4. Abendländische Plagiate - arabische Beeinflussung und/oder Aneignung arabischen Geisteseigentums

    Dabei wurden die arabischen Werke unterschiedlich im Abendland rezipiert,
    manchmal wurden sie und ihre Autoren voller Bewunderung beim Namen genannt, öfters wurde der "Erzfeind" jedoch nicht weiter erwähnt, eher gestrichen und manchmal als eigene Arbeit wiedergegeben.

    Roger Bacon aus Somerset (13. Jh.) zog sich z.b. ins weltoffene Oxford zurück, wo arabische Werke von Hand zu Hand gingen. Hier konnte er der relativ neuen Methode der Forschung nachgehen: Dem Experimentieren. Er schuf neue Erfindungen und Entwicklungen in Weiterführung arabischer und eigener Arbeiten. Er berufte sich auf Araber und Juden, und führte gleich dreißig arabische Namen im Munde. Das kam ihm teuer zu stehen, denn er wurde für 10 Jahre aus Oxford verbannt. Später wurde er dann wegen seiner Aufgeschlossenheit gegenüber den arabischen (Teufels-)Schriften und anderer Dinge von der Kirche in den Kerker geworfen.
    Schon im 12. Jh. war es Adelhard von Barth der die arabische Sprache erlernt, die arabischen Hochschulen besucht, und von den arabischen Naturwissenschaften geschwärmt hatte. Diese beiden, haben manchmal auch eigene Ideen arabischen Autoren in den Mund gelegt, um ihnen mehr Gewicht zu verleihen und sie durchsetzen zu können.

    Anders zahlreiche andere "Entdeckungen" die von ihren Autoren als die eigenen ausgegeben wurden, besonders auch im Bereich der Medizin, obwohl sie sie durch Lektüre arabischer Autoren oder deren Übersetzungen erlangten:
    - Ambroise Paré: 1552 angeblich erstmals Unterbindung der großen Blutgefäße, 600 Jahre früher vom großen Araber Abu 'l-Qasim (+ 1013) (im Abendland auch Abulcasis genannt) durchgeführt, trägt heute in der Medizin trotzdem den Namen Paré. Abu 'l-Qasims Standardwerk der Medizin (über 500 Jahre lang) wurde besonders oft plagiiert.
    - die von Abu 'l-Qasim eingeführte Hängelage bei geburtlichen Eingriffen, heißt seit ca. 1900 "Walcher"-Lage, nach dem Stuttgarter Gynäkologen Walcher
    - "Trendelenburgsche Lage" nach Friedrich Trendelenburg (1844-1924): Erfinder: Abu 'l-Qasim
    - "Pott'sches Übel" nach Percival Pott (1713-1788): Entdecker: Abu 'l-Qasim
    - Entdeckung des Blutkreislaufs: Michael Servet (1553 - der fast wortgleiche Sätze verwendete) und William Harvey (1616): Entdecker: wie oben schon mal berichtet: Ibn an-Nafis (1260-1288 in Kairo praktizierender Chefarzt)

    Ein Plagiator im großem Stil war auch der in Karthago geborene Christ Konstantin von Afrika (+ 1087). Er war Heilmittelhändler rund um das Mittelmeer, und kam mit einem Packen arabischer Bücher unterm Arm nach Salerno und Monte Cassino und verfasste ein Buch nach dem anderen, ohne auch nur ein Gebiet der Medizin auszulassen. Sein Ruf stieg und stieg, ein wahrer "Meister", der die Ärzteschaft in Verzückung trieb, da sie nun etliches heilen konnten. Aber nach vierzig Jahren kam es langsam in der belesenen dortigen Ärzteschaft heraus, dass der "große Weise von Monte Cassino" mal dieses mal jenes berühmte arabische Buch abgeschrieben hatte - um sich selbst unsterblich zu machen, setzte er einfach seinen Namen unter die Abschrift und tilgte den arabischen.

    Ohne das es nun auch ein Plagiat sei, möchte ich noch auf ein berühmtes Buch und sein weniger berühmtes Vorbild eingehend, exemplarisch für viele weitere starke arabische Beeinflussungen:
    Kaiser Friedrich's II. Buch De arte venandi cum avibus über die Falkenjagd ist weltberühmt. Weniger bekannt ist folgendes:
    Theodor von Antiochia, ein monophysitischer Christ aus Syrien ("Jakobiter"), ein ausgewiesener Kenner des Schrifttums und der Wissenschaft aus dem Nahen Osten und dem Maghreb, studierte Schriften über Medizin und Hygiene und übersetzte einen berühmten arabischen Traktat des Falkners Moamin für den Kaiser. Friedrich II., der sich für die Falknerei begeisterte, hatte sich während des Kreuzzugs intensiv damit beschäftigt. Mit Hilfe der von Theodor von Antiochia übertragenen Werke und dank seiner eigenen Erfahrung als Jäger und Falkner verfasste er dann sein berühmtes Buch De arte venandi cum avibus.

  33. Nach oben    #33
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    5. Erfindungen und Entdeckungen

    Hier mal eine kleine Auswahl an Erfindungen und Entdeckungen der Araber:


    (Man findet zu fast allen in unteren Online-Artikeln mehr Infos; hab keine Lust gehabt, noch mehr zu verlinken, wäre auch der Leserlichkeit abträglich)

    - Abu Bakr Mohammad Ibn Zakariya ar-Razi (864–930) erkannte die sterilisierende Eigenschaft des reinen Alkohols, und verwendete ihn als Antiseptikum.
    - Abu Ali al-Hussain Ibn Sinas Werk "Kanon der Medizin" (980–1037), im Westen besser bekannt unter dem Namen Avicenna, wurde sogar noch 1909, also bis ins Zeitalter der modernen Medizin, an der Universität von Brüssel verwendet. Es würde zu weit führen all seine Entdeckungen im Einzelnen aufzuführen. Nur zwei Beispiele:
    Er beschreibt als erster das Krankheitsbild der Meningitis (Hirnhautentzündung), als Erster erkannte er, warum sich Epidemien verbreiten und warum Tuberkulose ansteckend ist.
    - Abu al-Qasim Khalaf ibn al-Abbas Al Zahrawi (936–1013), entwickelte über 200 (!) chirurgische Instrumente, die auf lange Zeit die medizinische Wissenschaft revolutionierten. Diese Instrumente sehen heute teilweise noch genauso aus, wie vor 1000 Jahren. Sein Kitab At-Tasrif brachte ihm den Titel „Vater der Chirurgie“ ein und wurde ins Hebräische, Lateinische und Kastillanische übersetzt. Diese Abhandlung über die Chirurgie ist nur einer von 30 Bänden eines medizinischen Lexikons, welches alle Aspekte der Medizin enthält. Es wurde in der muslimischen und der westlichen Welt als die „erste unabhängige und detaillierte Abhandlung über Chirurgie“ angesehen. Dazu zählen auch mehr als 200 Abbildungen von oben erwähnten Operationsinstrumenten.
    - Der erste Globus entstand bereits im 12. Jahrhundert, konstruiert vom muslimischen Geographen Abu Abd Allah Muhammad al-Idrisi (1100–1166).
    - 350 Jahre vor Kolumbus und zwei Jahrhunderte vor Marco Polo zeigte al-Idrisi, daß die Erde rund war. Im 9. Jh. konnten die Araber den Umfang der Erde schon auf 40253,4 km berechnen, nur 200km daneben! Die Griechen wussten davon natürlich auch schon, allerdings nicht mit dieser Präzision.
    - Ibn an-Nafis (1210–1288) beschrieb im 13. Jahrhundert wie oben schon erwähnt erstmals den kleinen Blutkreislauf und den Lungenkreislauf. Auch erkannte er die Versorgung des Herzens durch die Koronargefäße. Doch erst 1957, 670 Jahre nach seinem Ableben, wurde ihm diese Entdeckung nachträglich zuerkannt.
    - ein Ali ibn Nafi (nicht mit obigen verwechseln) (9.Jh) "erfand" das Drei-Gänge-Menü, bestehend aus Vorspeise, z.B. Suppe, Hauptspeise mit Fleisch oder Fisch und Nachtisch mit Früchten und Nüssen. <- Das aber nur unter Vorbehalt, muss mir erst noch den ganzen Artikel durchlesen, bevor ich das glaube.
    - derselbe erfand auch das Kristallglas
    - Abbas Ibn Firnas (810–887) baute 852 den ersten Flugapparat und stieß sich vor den Augen einer begeisterten Zuschauermenge vom Minarett der Großen Moschee von Córdoba ab.
    - Der oben schon erwähnte Abu Ali al-Hasan Ibn al-Haitham oder "Alhazen" (965–1039) gilt nicht nur als Begründer der Optik, er war auch der meist zitierte Physiker des Mittelalters und leistete Bahnbrechendes auf den Gebieten der Mathematik, Astronomie und Physik. Er erfand z.B. die weltweit erste Lochkamera, die er qamara nannte, das arabische Wort für "Privatraum" oder "Dunkelkammer".
    - die Forschungen zur Lichtbrechung und Lichtreflektion des erwähnten al-Haitham brachten ihn dazu, Lesesteine aus Glas herzustellen, was ihn zum Erfinder der Lupe machte.
    - Al-Ma'mun (813-833) gab den Auftrag für das erste Observatorium der Welt.
    - Schach wurde zwar schon im antiken Indien gespielt, jedoch wurde es erst im arabischen Reich zu dem Schach umgestaltet, wie wir es heute kennen. Es gelangte im 10. Jh. über Andalusien auch ins Abendland.
    - Dschābir ibn Hayyān (+ 815), im Abendland auch zu Geber verballhornt, hat unter vielem anderen die Destillation erfunden.
    - Al-Dschazarī, ein genialer Ingenieur des 12. Jh, hat z.B. die Kurbelwelle erfunden. Er gilt als der Vater der Robotik (und [unter meinem Vorbehalt] der Kybernetik) und unter seinen weit über 50 weiteren Erfindungen ist z.B. das Kombinationsschloss zu finden.
    - der Spitzbogen war schon in der Geschichte der Architektur gebraucht worden, jedoch kam er durch die erneute Entdeckung der Araber nach Europa und wurde besonders in der Gotik eingesetzt. Neben zahlreichen weiteren Elementen, wie z.B. dem Bündelschaft (Dienst).
    - Windmühlen wurden schon im 7. Jh. vielfach eingesetzt, z.B. zum mahlen, zum Wassertransport, usw. In Europa wurden Windmühlen im 12. Jh. erstmals erwähnt.
    - die Pockenimpfung wurde schon im vorislamischen Arabien erfunden - sie wurde auch schon früher wohl in Ostasien erfunden, entscheidend für das Abendland ist aber, dass Lady Mary Wortley Montagu sie aus Istanbul 1724 mit ins das Abendland brachte.
    - Der Füllfederhalter wurde in Ägypten 953 erfunden
    - Obwohl die Chinesen das Schwarzpulver wohl erfanden, waren es die Araber, die es nicht nur zur Belustigung, sondern für militärische Zwecke einsetzten.
    - im 15. Jh. wurde der propellergetriebene und raketenbetriebe Torpedo erfunden. Auch die Rakete im engeren militärischem Sinne wurde im Orient erfunden
    - der Garten in seiner heutigen Bedeutung soll auch von den Arabern entwickelt und über Andalusien nach Europa gekommen sein. (Das muss ich mir aber nochmal genauer durchlesen)
    - die Araber konnten Waagen bauen, die etwa ein Milligramm Genauigkeit hatten, etwas, was wir erst im 19. Jahrhundert wieder erreicht haben.
    - das dreieckige Segel kam über die Araber in das Abendland, welches ein Segeln gegen den Wind erst ermöglichte.
    - zahlreiche astronomische- und Navigations-Instumente, z.B. der sog. Jakobsstab, Astrolabien und das Kamal.


    und so weiter...


    So Gegenkaiser (und andere), genug Erfindungen?

    Erstaunlich und wenig bekannt sind auch die Leistungen der Araber in der Botanik:
    Abu ‘Ubaid Al-Bakri (10. Jh.), Al-Ghafiqi und Ibn Al-Awwam (11. Jh.) und Ibn Zuhr (12. Jh.) waren die führenden Botaniker ihrer Zeit, wegen ihrer ausgezeichneten Schriften zur Botanik und Landwirtschaft. Das Kitab Al-Falaha (Buch der Landwirtschaft) von Ibn Al-Awwam gilt als wichtigstes Buch seiner Gattung. Es enthält 34 Kapitel über Anbau von Pflanzen und Viehzucht. Mehr als 580 Pflanzen erscheinen in diesem Titel, ganz zu schweigen von den mehr als 50 Obstbaumsorten, die darin diskutiert werden. Darüber hinaus enthält es Hinweise zur Behandlung von Pflanzenkrankheiten und ist wegweisend bei der Entdeckung der Wissenschaft von den Bodensorten.
    Al-Ghafiqi (12. Jh.) war ein bekannter Sammler von Pflanzen in Spanien und Afrika. Auf Grundlage seiner Sammlung schrieb er ein Werk über Drogen und Pflanzen, welches zu einem der genauesten Bücher in der Geschichte des Islams werden sollte. George Sarton bezeichnete ihn als „größten Experten seiner Zeit“.
    Zahlreiche Pflanzen, Gewürze und Genussmittel gelangten über die Araber in das Abendland. Welche, könnt ihr in unteren Links selber raussuchen.

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