6. Abschluss
Heute ist es in der Wissenschaft kein Geheimnis mehr, obwohl in der Öffentlich kaum bekannt, dass auch die bekanntesten Erfinder und Wissenschaftler des Westens, darunter der oben erwähnte Roger Bacon, Leonardo von Pisa (Fibonacci), Leonardo Da Vinci, Johannes Kepler, Tycho Brahe oder Nicholas Kopernikus, einen Großteil ihrer Inspirationen aus den Werken ihrer arabischen Kollegen geholt hatten. Trotzdem ist das in unseren Geschichtsbüchern nicht oder nur andeutungsweise vermerkt.
Neuere Forschungen belegen, dass viele Ideen, die man zuvor europäischen Mathematikern des 16., 17. und 18. Jahrhunderts zugerechnet hatte, in Wirklichkeit auf islamische Wissenschaftler zurückgehen.
So hat Leonardo von Pisa (Fibonacci) zahlreiche arabische mathematische Werke gelesen, allerdings nicht die aktuellsten, und hat z.B. in seinem Werk Liber abbaci 90 mathematische Probleme behandelt. wovon 22 aus dem Werk von al-Khwarizmi und 53 aus dem Werk von Abu Kamil stammen. Weitere Info.
Oder es ist kaum bekannt, dass Kopernikus mit seinem "neuen" heliozentrischem Weltbild primär auf der Arbeit von Nasir al-Din al-Tusi / Nasir ad-Din at-Tursi beruht. Darüber schweigt sich aber Kopernikus beflissentlich aus, im Gegensatz zu Fibonacci, der in seinem Vorwort noch von arabischen Mathematikern schwärmt. Neben den originären Leistungen des Kopernikus werden in jüngster Zeit auch die des Galileo Galilei immer mehr in Zweifel gezogen.
Auch der große Leonardo Da Vinci und Johannes Kepler wussten nachweislich von z.B. Abu Ali al-Hasan Ibn al-Haitham's Arbeiten.
Es wurden gelegentlich richtige Fälschungen von den abendländischen Gelehrten angefertigt, z.B. die sog. "Geometrie des Boetius / Boethius" (11. Jh.) täuschte die Gelehrten fast 800 Jahre lang, z.B. auch den Alexander von Humboldt. Es verwendete schon eine merkwürdige Form der arabischen Ziffern und wurde im Mittelalter gefeiert, dachte man doch, dass die hochgerühmten arabischen Zahlen schon im 5. Jh. bei dem berühmten spätantiken Philosophen in Gebrauch waren, und sie deshalb eine "eigene" Entdeckung waren, so dass man sie nicht den verhassten Arabern zuzuschreiben brauchte. Außerdem die zahlreichen mathematischen Probleme schon im 5. Jh. gelöst wurden und nicht erst durch die Araber. Deshalb hatte dieses Buch ab dem 11. Jh. einen großen Einfluss - noch heute steht Quatsch dazu in der Wikipedia, obwohl schon spätestens Ende des 19. Jh. die Fälschung aufgeflogen war!
In Wirklichkeit war es eine richtige Fälschung des 11. Jh. in dem der Verfasser verschiedene Quellen unterschiedlichen Alters zugrunde gelegt und abgeschrieben hatte, ohne seine Quellen zu nennen, darunter auch erwiesenermaßen die Schriften Gerberts, eines Gelehrten des 10. Jh., der im andalusischen Grenzland die arabische Mathematik und Zahlen kennen lernte und niederschrieb.
Etliche Werke arabischer Wissenschaftler scheinen dagegen von den abendländischen Gelehrten kaum oder keine Beachtung widerfahren zu haben. Ob es wirklich so ist, wird die weitere Auswertung tausender Manuskripte zeigen.
Z.B. experimentierte schon Al-Kindi mit Gravitaitons- und Fallgesetzen. Auch die Atomtheorie des Kairoer Arztes Ali Ben Sulaiman fand anscheinend kein Echo nach heutigem Stand der Ermittlungen. Auch fand die Beobachtung der Sonnenflecken keine Beachtung, bis sie 1610 die Aufmerksamkeit wieder erlangten, oder Berichte über die Schwankungen der Erdachse.
Das Thema dieses Threads hat sich weder bei den heutigen Historikern noch bei der breiten Öffentlichkeit herumgesprochen, so ist es kein Wunder, dass wir in zahlreichen aktuellen Werken kaum oder gar nichts davon erfahren, sondern immer noch das tradierte alte Bild erzählt bekommen. Wenn man aber sucht, findet man durchaus Ansätze, dass auch jenseits von absoluten Spezialisten diese Erkenntnisse sich langsam bei etlichen Historikern durchsetzt.
Es zeigt sich allmählich, dass die Geburt der Renaissance ohne die arabischen wissenschaftlichen Leistungen nicht stattgefunden hätte, denn zahlreiche abendländische Gelehrte standen auf den Schultern der Araber.
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ps: gut...ich mekr grad, dass einiges was dort steht teilweise auch schon revidiert wurde. aber wirklich nur wenige kleinigkeiten. ansonsten ist der text schon gut recherchiert
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