+ Auf Thema antworten
Seite 3 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 67 bis 99 von 112

Thema: warum sollte man stolz auf sein land sein?

  1. #67

    36 Jahre alt
    aus fallend laut bin ich
    243 Beiträge seit 04/2006
    ich zähle mich weder zu der gruppe sprache deutschsprachiger, noch zu der gruppe die sich nicht anders verständigen können. keinesfalls. ich spreche deutsch, weil es nun mal die landessprache ist, basta.
    und du meinst man kann sich in deutschland anders verständigen? ja vielleicht in ballungsgebieten und großstädten, ich würde gerne einmal sehen wie du durch meinen landkreis bei den ganzen bauern mal was anderes als deutsch mit den sprechen würdest. hier kann vielleicht jeder zweite schüler ordentlich englisch (ich kann sehr gut englisch), und von den älteren menschen so gut wie keiner außer die standart sätze wie: my name is... . und ich glaube nicht, das dies nur hier ist, es wird wahrscheinlich in den meisten ländlichen gegenden nun mal so sein, es zeugt doch allein davon das ein kleiner laden hier so "umhängetaschen" als "body-bags" verkaufen wollte.


    und ich lüge keinesfalls, und will auch nun wirklich nicht unbedingt "alternativ" sein. und vergessen werde ich die geschichte auch nicht. habe mich bestens damit befasst, und bin auch der meinung das niemand das dritte reich vergessen sollte, damit das KEINESFALLS wieder passiert! finde es schrecklich und verdammt pervers was zu dieser zeit passiert ist, aber ich hatte damit nix zu tun, und hätte mich auch in der damaligen zeit lieber erschießen lassen, als mich so einem gedanken anzuschließen.
    und ich finde es äußerst unfair mich als lügner zu bezichtigen, da du mich nicht persönlich kennst.

  2. Nach oben    #68

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    mal ganz abgesehen davon was hier jetzt schon als argument alles gegen patriotismus und nationalstolz genannt wurde...

    anstatt die im kapitalismus zwangsläufig auftretenden interessengegensätze und zwangsverhältnisse von kapitaleignern und lohnarbeitenden zu problematisieren, ziehen jetzt ja alle vermeintlich "an einem strang", es geht "um unser deutschland".der illegale migrant auf der flucht wird vom hilfesuchenden zum volksschädling von außen, die ganz normalen kapitalistischen prozesse zu "heuschrecken" die uns ausnehmen.. wer also gesellschaft kritisiert, oder andere grundlagen zum menschlichen miteinander für sich setzt als die nation, der kritisiert uns alle, ist nestbeschmutzer, verrückter,egoist, linker miesmacher.
    oder von vorgestern...denn ab jetzt gilt man muß stolz auf deutschlands taten und personen sein, denn mit denen ist man ja irgendwie kulturell oder biologisch oder wie auch immer zusammengehörig.

    etwas inkonsequent ist diese logik allerdings doch, weil natürlich gilt das prinzip nur, wenn es um was geht, womit man sich bauchpinseln kann...goethe und schiller, die demokratie und der buchdruck: das waren alles "wir"! aber wenn jmd. erwähnt das "wir" dieser logik zufolge dann auch hitler, holocaust, faschismus und sonstige unschönen deutschen erscheinungen waren und sind, dann heißt es "nazikeule", "schon ewig her", "ewiggestrig" und "kann ich doch nix für, muß mich auch nicht mehr bocken". wer A sagt muß bei nationalismus noch lange nicht B sagen

    so wirkt nationalismus eigentlich in jedem land. besonders speichelleckerisch und perfide kommt er allerdings in deutschland daher, wo man schon immer etwas gründlicher war.

    es ist eine ganz wichtige funktion von deutschtümelei und schwarzrotgold-partypatriotismus-abgewixe, dass die sozialen missstände einer gesellschaft, die eben zwangsläufig arme und reiche, privilegierte und benachteiligte durch ihre struktur hervorbringt, unter den teppich gekehrt werden.
    dass deutschland geil ist, da sind "wir" uns ja alle einig, ob trinkhallen-opfer oder manager. und anstatt sich zu beklagen über die zustände und rumzukritisieren, sollte man sich lieber amal für "unser aller interesse", nämlich das deutschlands einsetzen. als ob es im kapitalismus darumginge solidarisch zu sein und es ein übergeordnetes gemeinsames interesse gäbe... .
    der nächste schritt ist da nur, nachdem alle auf schwarzrotgeil gepolt sind, auszumachen was die deutschland AG gefährdet und was ihr nützt. was stört wird ausgemerzt und was nützt wird definiert.

  3. Nach oben    #69
    Zitat Zitat von channel
    der nächste schritt ist da nur, nachdem alle auf schwarzrotgeil gepolt sind, auszumachen was die deutschland AG gefährdet und was ihr nützt. was stört wird ausgemerzt und was nützt wird definiert.

    Mein Gott wäre das schön.

  4. Nach oben    #70

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    voilá. man muß bei den party-patrioten nur auf die richtigen knöpfe drücken um aus harmlosem abgefeiere die faschistoiden denkweisen hervorzurufen.

    die angst vor fremdem, der weg von der fanmeile bis zum pogrom in hoyerswerda oder der abschaffung des asylrechts zur kontrolle der "ausländerflut" ist zwar schleichend aber nicht allzu weit und im nationalstolz angelegt.

  5. Nach oben    #71
    Genau, "Pogrom". Du bist von der Sorte paranoider Antifa mein Freund. Und die gilt es auszumerzen - genauso wie NPD Wähler. Capisce?
    Ich komme durchaus mit nicht-deutschen bzw. anderen Minderheiten klar und bin mit manchen auch "befreundet" und nicht nur "bekannt".

  6. Nach oben    #72
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von channel
    als ob es im kapitalismus darumginge solidarisch zu sein und es ein übergeordnetes gemeinsames interesse gäbe... .
    Du bist eine Bank, wenn es um sowas geht. Der Satz hier ist am schönsten, finde ich. Der wirkt so herrlich niedlich.

    Als gäbe es in anderen, alternativen Wirtschaftsordnungen ein übergeordnetes gemeinsames Interesse, das nicht von einer kleinen Gruppe aus Berufsrevolutionären oktroyiert und gnadenlos durchgesetzt wird.

    There is no 'I' in 'public interest' ...

    Btw: wie du den Weg vom Public Viewing (das dir als Kollektivisten ja in seiner Eigenschaft als Massenveranstaltung durchaus gefallen müsste) zum Pogrom zeichnen würdest, täte mich brennend interessieren.

  7. Nach oben    #73
    vip:oxy
    39 Jahre alt
    aus giebig kotzen
    3.208 Beiträge seit 04/2003
    Zitat Zitat von prince
    Genau, "Pogrom". Du bist von der Sorte paranoider Antifa mein Freund. Und die gilt es auszumerzen - genauso wie NPD Wähler. Capisce?

    na ja...ich musste mir schon oft anhören, dass "wenn die türkei gewinnt und deutschland raushaut, werd ich mit basey und messer durch eckesey und öge laufen!" oder "die dönerbuden werden brennen!"

    sooo paranoid ist das alles garnicht, wenn es um die gefühle der menschen geht.

  8. Nach oben    #74

    33 Jahre alt
    aus bla
    600 Beiträge seit 06/2006
    Zitat Zitat von prince
    kennst du das nicht? fremdschämen? du siehst im fernsehen, dass irgendwem was peinliches passiert und dann schämst du dich für den mit?
    alter, das hab ich so oft. immer bei U20 -Deutschland deine Teenies
    als der 16 jährige ihr neulich einen heiratsantrag gemacht hat. zu geil
    in solchen momenten bin ich übrigens NICHT stolz auf good old germany.

  9. Nach oben    #75

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    ich erinnere an die wm 2006. zu diesem zeitpunkt hab ich in einer mittelgroßen stadt in thüringen gelebt. nach dem halbfinalaus hat man sich daran gemacht sieben pizzerien zu entglasen. es gab mehrere übergriffe auf italienische mitbürger.
    das war eine "weltoffene studentenstadt". in anderen städten und gegenden hab ich ähnliches gehört. hab zu dem zeitpunkt auch eine zahl aller übergriffe auf italienische einrichtungen und menschen aufgeschnappt und in allen teilen deutschlands kam es zu aggressiven pöbeleien und angriffen.

    warum man davon nihts hört? klar weil das die schwarzrotgoldene sommermärchen-idylle vom harmlosen partypatriotismus gestört hätte. es gibt keinen harmlosen patriotismus. der hass gegen das andere ist darin angelegt. auch wenn der großteil ja immer noch friedlich geblieben ist, so wird dadurch doch der inhärente ausschlußcharakter von patriotismus/nationalismus deutlich.

    @overkill:ich weiß nicht, wo ich gesagt haben sollte, dass es eine gesellschaft geben soll, wo es ein WAHRES übergeordnetes interesse geben soll! gerade die tatsache, das patriotismus das simuliert kritisiere ich doch. menschen können nur eine gleichberechtigte gemeinschaft bilden, wo die interessen real sind. und wenn es keine gemeinsamen, sondern entgegengesetzte gibt, dann muß man kein konstrukt erfinden und ein gemeinsames feindbild erschaffen, sondern die realen interessen herausarbeiten, gegenüberstellen und im idealfall einen konsens finden. alles andere wäre danach realsozialismus, oder nationalimus.

  10. Nach oben    #76

    34 Jahre alt
    249 Beiträge seit 03/2007
    @schnäutzchen:
    Du kommst nicht viel rum oder?
    Hier bei uns auf dem "Land" ist der Bildungsstand wesentlich höher als in den Städten. 8 von 10 Leuten werden dir hier fließend auf Englisch antworten können, der Rest wird trotzdem so hilfsbereit sein und jemanden auftreiben, der sich mit dir verständigen kann.

    @channel:
    Du willst von Einzelbeispielen von gewaltbereiten Extremisten auf die gesamte Gruppierung schließen.
    Patriotimus bedeutet stolz zu sein auf seine Gemeinschaft. Nicht eine abgeschwächte Form von Nationalismus, die sich jederzeit auf richtigen Nationalismus steigern lässt. Es ist stolz darauf zu sein, was ein Mitglied dieser Gemeinschaft für die Nachwelt getan hat. Und in dieser Gemeinschaft ähneln sich die Menschen deutlicher, als im Vergleich zu anderen Gemeinschaften. Vergleich mal einen Deutschen mit einem Briten. Du wirst schnell drastische Unterschiede feststellen.
    Also schließ bitte nicht von einigen Ausnahmen immer auf die Masse. Hier fängt auch keiner an, dass jeder Linke ein Schläger der Antifa ist...

  11. Nach oben    #77

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    das mit dem briten/deutschen-vergleich musst du mir mal erklären...WAS genau soll mir denn auffallen? du beweist es ja hier schon selbst. die zuschreibungen, die mit "deutsch" und "britisch" verbunden werden übernimmst du und ander, briten wie deutsche für die anderen und denen zufolge passen sie wirklich nicht in die gemeinschaft des jeweils anderen.so konstruiert sich ein "wir" und ein "die". meine gemeinschaft definiere ich aber nicht nach nationalitäten. sie sind für mich kein gemeinschaftsmodell, was ich übernehmen kann, weil es herrschaftsinteressen bedient und auf einem konstrukt, namlich der nation beruht. ob ich menschen in meine gemeinschaft, nämlich die soziale gruppe zu der ich mich rechne oder nicht, dazurechne macht sich an viel individuelleren merkmalen, als nationalität fest.

    ein äthiopier kann natürlich nicht zu deiner gemeinschaft gehören...vergleich die doch mal! die sind ja schwarz, außerdem schnakseln die einfach gern, haben halt mehr feuer und sind unordentlich...blablabla.

    im übrigen schließe ich von gewaltbereiten einzelnen extremisten auf die masse. die argumentationslinien sind nämlich nachweislich die selben, zumindest miteinander verwandt. nur die auslegungen und mittel unterscheiden sich. rassismus kommt aus der mitte der gesellschaft und nicht umgekehrt.

  12. Nach oben    #78

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    @prince: du bist mir ja auch völlig von der realität abgedriftet. du darfst also nicht sagen, dass du stolzer deutscher bist!?

    ach du armer...sag mal hast du dich vielleicht mal auf den straßen umgesehen!? hast du dir mal die autos, die häuser, das fernsehen angekuckt? hast du dir vielleicht die letzte shell-studie reingefahren, in der 80% aller jugendlichen angaben stolze deutsche zu sein? aber mit sicherheit wollten sie dich alle lynchen, als du beim letzten deutschland hupcorso "ich bin stolzer deutscher" gepiepst hast, klar.
    so ziemlich jeder springt dir mit diesem bekenntnis geradezu ins gesicht, nur um anschließend zu versichern, dass man das ja jetzt mal "entgegen der political correctness" aussprechen müsse. deutsche wollen halt immer opfer sein. opfer von hitler, opfer von vertreibung, opfer von umerziehung, opfer von versailles, opfer von nokia-heuschrecken, den bösen usa und ihrem satelliten-judenstaat israel...immer dieses geheule

    ey wie paranoid bist du eigentlich!?

  13. Nach oben    #79

    39 Jahre alt
    aus Koks
    1.735 Beiträge seit 12/2003
    Wenn man sich mal das Verhältnis zwischen dem Verhalten anderer und deiner Reaktion anschaut, fragt sich, wer hier eigentlich paranoid ist.
    Aber wie soll man auch mit jemandem diskutieren, der allein auf Grund seiner persönlichen Erfahrungen (auch da wohlgemerkt im Einzelfall und somit letztlich völlig unbedeutend angesichts der sog. "Masse") abstrakte Wertungen vornimmt. Persönliche Verbundenheit zu irgendetwas setzt nicht voraus, dass etwas anderes damit herabgewertet wird und vor allem nicht, dass vor dem Hintergrund etwaiger Unterschiede dennoch immer das Gemeinsame, nämlich das Menschsein, entscheidet. Zehn Fahnen am Auto sagen alleine noch nichts darüber aus, ob man jedem den gebotenen Respekt entgegenbringt oder nicht.

  14. Nach oben    #80
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von channel
    @overkill:ich weiß nicht, wo ich gesagt haben sollte, dass es eine gesellschaft geben soll, wo es ein WAHRES übergeordnetes interesse geben soll! gerade die tatsache, das patriotismus das simuliert kritisiere ich doch. menschen können nur eine gleichberechtigte gemeinschaft bilden, wo die interessen real sind. und wenn es keine gemeinsamen, sondern entgegengesetzte gibt, dann muß man kein konstrukt erfinden und ein gemeinsames feindbild erschaffen, sondern die realen interessen herausarbeiten, gegenüberstellen und im idealfall einen konsens finden. alles andere wäre danach realsozialismus, oder nationalimus.
    Gut gebrüllt, aber jetzt bist du vom Kapitalismus ein ganz schönes Stückchen abgekommen.

  15. Nach oben    #81

    37 Jahre alt
    aus serdem oft Probleme, Ironie zu erkennen
    1.626 Beiträge seit 03/2001
    Zitat Zitat von channel
    das mit dem briten/deutschen-vergleich musst du mir mal erklären...WAS genau soll mir denn auffallen? du beweist es ja hier schon selbst. die zuschreibungen, die mit "deutsch" und "britisch" verbunden werden übernimmst du und ander, briten wie deutsche für die anderen und denen zufolge passen sie wirklich nicht in die gemeinschaft des jeweils anderen.so konstruiert sich ein "wir" und ein "die".
    Es ist nun mal so, dass es in jeder Gemeinschaft "kulturelle Unterschiede" zu anderen Gemeinschaften gibt. In diesem Beispiel macht da sehr wohl die Nationaltät zum Teil die Grenzen dieser Unterschiede aus.
    Allein schon an der Esskultur kann man zwischen Deutschland und Britannien Unterschiede erkennen, nur um das mal als Beispiel zu nennen.
    Aber es hat niemand gesagt, dass diese Unterschiede schlecht wären. Ganz im Gegenteil: Es wäre irgendwie sehr langweilig, wenn es keine Unterschiede gäbe. Dann würde man Reisen in andere Länder nur wegen der anderen Landschaft unternehmen und nicht, um andere Kulturen kennen zu lernen.

    Und wer hat denn gesagt, dass andere Kulturen nicht in andere Gemeinschaften hineinpassen? Das halte ich für aus der Luft gegriffen. Immerhin gibt es genug Menschen, die aus ihrem Heimatland auswandern - aus welchen Gründen auch immer - und in anderen Ländern/anderen Kulturen Anschluss finden und sich wunderbar in die Gemeinschaft integrieren, ohne dabei ihre Wurzeln zu vergessen.

    Und dass du von einer kleinen, radikalen Gruppe, auf die ganze Bevölkerung eines Landes bzw. einer Gemeinschaft schließt, finde ich nicht korrekt. Aber das wurde ja schon bereits mehrere Male angemerkt.
    Leider ist es nun mal so, dass es überall auf der Welt immer wieder Psychopathen gibt, die meinen, ihre Aggressionen an anderen abreagieren zu müssen und dadurch die kleinsten Kleinigkeiten als Auslöser nehmen, wie z.b. ein verlorenes Fußballmatch.
    Allerdings müsstest du dann, wenn du deine Argumentation konsequent durchziehst, von (fast) allen Ländern dieser Welt so denken, da es so ziemlich überall Übergriffe auf Menschen gibt, die aus irgendeinem Grund "anders" sind, als die große Masse des Landes.
    Und dieses Anders-Sein muss nicht zwangsweise etwas mit einer anderen Nationalität zu tun haben, sondern kann auch andere Auslöser, wie z.b. eine Behinderung, eine andere politische Einstellung oder einfach nur der Kleidungsstil sein.
    Es gibt halt immer wieder Menschen, die einfach einen Schaden haben und nicht wissen, wie man sich zivilisiert benimmt. Aber das hat nichts mit Nationalismus oder Patriotismus zu tun.

  16. Nach oben    #82

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    wieso? ziel war es doch herauszustellen, warum die kapitalistische wirtschaftsordnung auf kollektive wie die nation und ihren patriotismus angewiesen ist. ein kleiner exkurs (vereinfacht):

    der theorie der wertschöpfungskette zurfolge, oder bessergesagt dem wertgesetz, wird der profit erst im produktionsprozess der lohnarbeit, also der abstrakten arbeit gewonnen. ware, die produziert wird bekommt einen dem gebrauchswert äußerlichen warenwert, und der fällt so hoch aus, dass neben den kosten für lohn und produktionsmittel eben auch ein profit-überhang entsteht. ohne diesen gäbe es keine kapitalistische produktion. dies ist aber quasi immer noch das geld was lohnarbeitende menschen erwirtschaftet haben (ich sage bewusst nicht "arbeiter", denn klassen gibt es so gesehen in der postindustriellen gesellschaft nicht mehr). nun wäre es natürlich offensichtlich, die lohnarbeitenden einfach acht std. arbeiten zu lassen und sie dann nur für vier zu bezahlen...also wurde sowas schlaues, wie der stundenlohn eingeführt, die bezahlung wird einfach über die gesamte arbeitszeit gleichmäßig verteilt. das geld pro std. die man arbeitet suggeriert natürlich auch "gerecht" bezahlt worden zu sein, schließlich hat man für jede gearbeitete minute auch geld erhalten. aber das ist gar nicht möglich, denn dann würde kein profit erwirtschaftet.

    du siehst also im kapitalismus gibt es rein wirtschaftlich betrachtet ganz fundamentale und im produktionsprozess immanente interessensgegensätze, die de facto keine gewerkschaft und kein tarifvertrag ausräumen könnte. auch männer und frauen haben im kapitalismus ihre rollen, die eigentlich in niemandes interesse stehen könnten, aber das ist ein anderes thema.
    um nun das alles zu deckeln und zu verhindern, dass einem der laden um die ohren fliegt, unterteilt sich die welt in "kollektive" wie nationen auf. sie suggerieren das gemeinsame interesse verläuft zwischen nationalen grenzen, die wirtschafträume und die standortpolitik sind von gemeinsamen belang.

    was die einen als schlägertrupp ausführen, gießt im übrigen der staat in gesetze. siehe asylpolitik..

  17. Nach oben    #83

    37 Jahre alt
    aus serdem oft Probleme, Ironie zu erkennen
    1.626 Beiträge seit 03/2001
    Zitat Zitat von channel
    wieso? ziel war es doch herauszustellen, warum die kapitalistische wirtschaftsordnung auf kollektive wie die nation und ihren patriotismus angewiesen ist. ein kleiner exkurs (vereinfacht):
    Ziel dieses Themas war für mich eigentlich eher, festzustellen, warum man als Privatperson stolz auf das Land, in dem man geborgen wurde/in dem man lebt, stolz sein kann und nicht, welches Interesse der Staat an Patriotismus hat. Insofern haben wir etwas aneinander vorbei geredet.
    Trotzdem bleibe ich bei der Meinung, dass du, (fast) jedem Land auf der Welt Nationalismus vorwerfen müsstest, wenn du deine Argumentation konsequent durchziehst.

    Zitat Zitat von channel
    dies ist aber quasi immer noch das geld was lohnarbeitende menschen erwirtschaftet haben (ich sage bewusst nicht "arbeiter", denn klassen gibt es so gesehen in der postindustriellen gesellschaft nicht mehr).
    Wenn du schon so korrekt bist, und "bewusst" nicht Arbeiter sagst, dürftest du auch nicht "lohnarbeitende Menschen" sagen, da der "Lohn" an und für sich eigentlich die Bezahlung der Arbeiter und das Gehalt die Bezahlung der Angestellten ist...(nur so ein kleiner Exkurs).


    Zitat Zitat von channel
    nun wäre es natürlich offensichtlich, die lohnarbeitenden einfach acht std. arbeiten zu lassen und sie dann nur für vier zu bezahlen...also wurde sowas schlaues, wie der stundenlohn eingeführt, die bezahlung wird einfach über die gesamte arbeitszeit gleichmäßig verteilt. das geld pro std. die man arbeitet suggeriert natürlich auch "gerecht" bezahlt worden zu sein, schließlich hat man für jede gearbeitete minute auch geld erhalten. aber das ist gar nicht möglich, denn dann würde kein profit erwirtschaftet.
    Jeder halbwegs wirtschaftlich gebildete Mensch kennt die Grundlagen vom Kapitalismus und das Konzept des "Mehrwertes"....


    Zitat Zitat von channel
    was die einen als schlägertrupp ausführen, gießt im übrigen der staat in gesetze. siehe asylpolitik..
    Ich empfinde es als etwas heftig und unpassend, dass du ausländerhassende Schlägertrupps mit der Asylpolitik gleichsetzt.
    Sicher wäre es im Geiste der Menschlichkeit, allen Asylanten die helfenden Hand zu reichen und Hilfe anzubieten. Nur leider ist es doch oft so, dass diese helfenden Hand nur viel zu oft ausgenutzt wird und Menschen ankommen, die keine Hilfe brauchen, sondern einfach nur auf die Kosten anderer gut leben möchten. Und solche Dinge gehören nun eben über Gesetze geregelt, damit nicht jeder ankommt und meint, bestens von Vater Staat leben zu können, ohne dafür auch nur den kleinen Finger zu rühren.
    Ich bin sicher nicht fremdenfeindlich und stehe voll und ganz hinter der Idee, Flüchtlingen (also wirklich Flüchtlingen = Menschen, die verfolgt werden und in ihrem Heimatland nicht ohne Gefahr weiter leben können, Menschen, die eine neue Heimat suchen und dort auch bereit sind, ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, sowie das nur irgend möglich ist und auch alles dafür tun, um bald wieder Arbeit zu finden) Hilfe und eine neue Heimat zu bieten. Allerdings sehe ich nicht ein, warum Menschen kommen, die einfach keinen Bock mehr auf ihr Land haben, weil sie dort weniger Geld verdienen, als sie bei uns vom Staat "gratis" zur Verfügung gestellt bekommen und auf Kosten der Staatskasse und somit aller Steuerzahler leben. (Ich sehe auch nicht ein, warum Einheimische soetwas machen und empfinde die gleiche Verachtung für diese Menschen, wie für Ausländer, die vom Staat leben, aber das ist ein anderes Thema.)

  18. Nach oben    #84
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Du hast es immer noch nicht verstanden, dass es gerade diese Interessengegensätze sind, die im freien Markt für den jeweiligen Gewinn verantwortlich sind. Sie zu nivellieren und durch Kollektivismen zu deckeln, wäre - gelinde gesagt - ein Schuss ins eigene Bein.

  19. Nach oben    #85

    41 Jahre alt
    aus Berlin
    695 Beiträge seit 02/2004
    Deutschlaaaaaand!!!!!!!

  20. Nach oben    #86

    37 Jahre alt
    aus Mysteryland.
    2.120 Beiträge seit 11/2005
    *zufällig ausgebuddelt habe* (ich hab auch nur das Topic gelesen )
    Ich bin nicht stolz auf mein Land.
    Ich bin nicht stolz auf meine Herkunft.
    Schließlich kann ich nix für ebendiese Herkunft - und als Einzelner werde ich wahrscheinlich auch nie das Land in dem Maße mitgestalten können dass ich auf das Land stolz sein kann - halt höchstens auf die von mir mitgestalteten Faktoren
    Allerdings bin ich froh über "mein" Land. Ich bin froh, in Deutschland zu geben. Klar gibt es Dinge die mir nicht passen, die falsch laufen - aber es könnte schlimmer sein, man ist in diesem Lande mehr oder minder frei und ich lebe nicht ungern in diesem Land (Wenn ich auch nicht wirklich gern in der Region lebe in der ich lebe, aber das ist ein anderes Thema )

  21. Nach oben    #87

    35 Jahre alt
    aus giebig feiern ist wichtig!
    569 Beiträge seit 11/2003
    Stolz wird einfach verschieden definiert. Die einen legen es auf die Goldwaage, die anderen nehmen es als Synonym für Froh sein oder sonst dergleichen.
    Ich seh es gespalten.
    1) Ich find's geil deutsch zu sein, weil in meinem Stammbaum, soweit man zurückverfolgen kann, alle deutscher Herkunft waren. Find ich halt voll geil...
    Wir haben verdammt gute Ärzte, geile Musiker, sind das Land der Dichter und Denker, haben gute Forscher...
    2) Deutschlands System ist verdammt beschissen...
    Arme werden immer ärmer, reiche immer reicher.
    Es müssen erst Kinder verschleppt, vergewaltigt, getötet, misshandelt werden, bevor für die Sicherheit der Kinder gesorgt wird...
    Die Bildung ist für'n Arsch...
    Meinungsfreiheit? Merk ich nichts von. Wenn ich meine Meinung preis gebe, bin ich Nazi ( immer wieder herrlich, ich halte nichts vom 3. Reich ) weil mit dem Begriff um sich geschmissen wird wie nichts gutes...

    Ich könnte das stundenlang so weiter führen... hab ich aber gar kein Bock drauf.
    Ich versuche was, damit sich was ändert und pöbel nicht nur rum und schimpf auf Deutschland. Selbst, wenn es nur auf die Straße gehen ist. Wenn ihr das Land so scheiße findet, dann seht zu, dass ihr verschwindet und belästigt den Rest der Gesellschaft nicht so fürchterlich...

  22. Nach oben    #88

    39 Jahre alt
    aus Koks
    1.735 Beiträge seit 12/2003
    Zitat Zitat von Overkill
    Du hast es immer noch nicht verstanden, dass es gerade diese Interessengegensätze sind, die im freien Markt für den jeweiligen Gewinn verantwortlich sind. Sie zu nivellieren und durch Kollektivismen zu deckeln, wäre - gelinde gesagt - ein Schuss ins eigene Bein.
    Bei gestörter Vertragsparität funktioniert das so einfach nicht und die findest du in ziemlichen vielen Fallgruppen (gerade Arbeitsverhältnisse sind ziemlich häufig ).

  23. Nach oben    #89

    37 Jahre alt
    aus Mysteryland.
    2.120 Beiträge seit 11/2005
    Zitat Zitat von Milkakuh
    1) Ich find's geil deutsch zu sein, weil in meinem Stammbaum, soweit man zurückverfolgen kann, alle deutscher Herkunft waren.
    OK, das ist bei mir nicht der Fall - ich habe teilweise italienische Wurzeln

  24. Nach oben    #90
    lol, immer wieder lustig diese ewig gleichen endlosdiskussionen.
    also ich für meinen teil bin stolz ein mensch zu sein, denn wäre ich ein käfer würd ich mir über so einen mist keinen kopf machen.....

  25. Nach oben    #91
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Zitat Zitat von Andúril
    Bei gestörter Vertragsparität funktioniert das so einfach nicht und die findest du in ziemlichen vielen Fallgruppen (gerade Arbeitsverhältnisse sind ziemlich häufig ).
    Das hingegen würde ich auf die staatlichen Deckelungsversuche zurückführen, die eine Gleichwertigkeit der Vertragspartner untergraben. Natürlich nur, um dann mit nochmaligem staatlichem Eingriff alles besser zu machen.

  26. Nach oben    #92

    46 Jahre alt
    aus geburt des fliegenden Spaghettimonsters
    34 Beiträge seit 02/2008

    Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz von 1913 ist immernoch gültig!!!

    Ich bin stolz ein Reichsbürger des Deutschen Reichs zu sein!

    Ich bin gegen den Begriff Staatsbürger, da Herr Hitler diesen Begriff eingeführt hat...!

    PS: Es gibt keine Staatsbürgerschaft der "BRD"... Kuckt mal auf euren BPA! Was steht da bei Staatsangehörigkeit??? DEUTSCH!!! Wo liegt denn der Staat mit dem Namen "DEUTSCH"???
    Bei jedem Franzosen steht "FRANKREICH, Bei jedem Österreicher steht "ÖSTERREICH"...
    Warum steht bei uns "DEUTSCH" und nicht "BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND"???

    Siehe hier: http://commander_j.freehostia.de/Deu...hoerigkeit.jpg

  27. Nach oben    #93

    37 Jahre alt
    aus serdem oft Probleme, Ironie zu erkennen
    1.626 Beiträge seit 03/2001
    Zitat Zitat von welobe
    Ich bin stolz ein Reichsbürger des Deutschen Reichs zu sein!
    Es gibt kein Deutsches Reich, sondern eine deutsche Republik bzw. einen deutschen Staat, somit gibt es auch den Begriff deutscher Reichsbürger nicht.


    Zitat Zitat von welobe
    PS: Es gibt keine Staatsbürgerschaft der "BRD"... Kuckt mal auf euren BPA! Was steht da bei Staatsangehörigkeit??? DEUTSCH!!! Wo liegt denn der Staat mit dem Namen "DEUTSCH"???
    Bei jedem Franzosen steht "FRANKREICH, Bei jedem Österreicher steht "ÖSTERREICH"...
    Warum steht bei uns "DEUTSCH" und nicht "BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND"???
    wayne???

  28. Nach oben    #94

    39 Jahre alt
    aus Koks
    1.735 Beiträge seit 12/2003
    Zitat Zitat von Traurig!!!
    Es gibt kein Deutsches Reich, sondern eine deutsche Republik bzw. einen deutschen Staat, somit gibt es auch den Begriff deutscher Reichsbürger nicht.
    Ich denke er spielt auf die streitige Rechtsnachfolge an. Machen chronische Querulanten gerne

  29. Nach oben    #95

    34 Jahre alt
    aus land
    460 Beiträge seit 05/2006
    hast du eig. auch quellen außerhalb youtubes und irgentwelchen bilderuploads?

  30. Nach oben    #96

    46 Jahre alt
    aus geburt des fliegenden Spaghettimonsters
    34 Beiträge seit 02/2008
    Ja, RuStAG...!

  31. Nach oben    #97

    24 Jahre alt
    aus Berlin-Mitte
    527 Beiträge seit 05/2006
    Zitat Zitat von welobe
    Ja, RuStAG...!
    Das heißt jetzt nur noch StAG (Staatsangehörigkeitsgesetz) und wurde seines "Ru" (für Reichs- und) beraubt.

    Mag sein, dass es in Juris intern noch als RuStAG geführt wird, aber was interessiert uns das?

  32. Nach oben    #98

    37 Jahre alt
    aus serdem oft Probleme, Ironie zu erkennen
    1.626 Beiträge seit 03/2001
    Zitat Zitat von Andúril
    Machen chronische Querulanten gerne
    Ich mag keine Querulanten...die sind immer so unnötig stressig

  33. Nach oben    #99

    46 Jahre alt
    aus geburt des fliegenden Spaghettimonsters
    34 Beiträge seit 02/2008
    Welchem Staat gehören Sie an?
    Die „Bundesrepublik Deutschland“ wurde am 17.07.1990 während der Potsdamer Konferenz durch die Alliierten mit der Streichung des Artikel 23 a.F. des „Grundgesetzes“ juristisch aufgelöst (siehe: BGBl. 1990, Teil II, Seite 885, 890 vom 23.09.1990). Sie existierte vom 23.05.1949 bis zum 17.07.1990 lediglich auf der Grundlage des konstituierenden „Grundgesetzes“. Laut geltendem Völkerrecht (Haager Landkriegsordnung, Art. 43 (RGBl. 1910)) ist ein „Grundgesetz“ ein „Provisorium zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung in einem militärisch besetzten Gebiet für eine bestimmte Zeit“. Diese provisorische Natur kommt im „GG“ Im Art. 146 zum Ausdruck.
    Da die „Bundesrepublik Deutschland“ seit dem 18.07.1990 nicht mehr existiert, können Sie diesem vermeintlichen Staat nicht angehören!
    Rechtliche Grundlagen: Europäisches Übereinkommen über die Staatsangehörigkeit (Art.2, Abs.a), Haager Landkriegsordnung (Art.43), SHAEF-Gesetz Nr. 52 (Art. 1), Deutschlandvertrag (BGBl. 1955 II S. 301), UN-Charta (Art.53 und 107), Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz (§1), Übereinkommen zur Regelung bestimmter Fragen in Bezug auf Berlin vom 25.09.1990 (BGBl. 1990 II S. 1274), Urteile des Bundesverfassungsgerichtes (u.a. 2BvL6/56, 2Bvf1/73, 2BvR373/83; BVGE 2, 266 (277); 3, 288 (319ff; 5. 85 (126); 6, 309, 336 und 363, 2 BvR 955/00, 2 BvR 1038/01)

    Durch den deutsch-polnischen Grenzvertrag vom 14. November 1990 wurden die Grenzen des Deutschen Reiches nicht verändert, dies gilt auch für die Grenzen des Deutschen Reiches zum Gebiet der freien Stadt Danzig. Das Deutsche Reich hat den Zusammenbruch des Jahres 1945 überdauert und besteht – wenn auch temporär handlungsunfähig – fort (siehe BVerfG 2, 266, 277; 3, 288, 319; 36, 16 u.a.). Diese Entscheidungen des BVerfG binden die Verfassungsorgane des Bundes und der Länder, sowie alle Gerichte und Behörden, vergleiche § 31 I BverfGG. Gem. Art. 78 III Sz. 2 WeimVerf. dürfen Grenzveränderungen des Deutschen Reiches nur aufgrund eines Reichsgesetzes erfolgen, gem. Art. 45 I WeimVerf. vertritt der Reichspräsident das Reich völkerrechtlich.
    Weder liegt jedoch ein Reichsgesetz vor noch hat der Reichspräsident eine völkerrechtliche Erklärung zu Grenzfragen abgegeben. Dies konnte wie ausgeführt wegen Art. 78 III Sz. sowie 45 I WeimVerf. nicht geschehen sein.
    Entsprechend Ziff. IX des „Potsdammer Abkommens“ wurden die „Oder-Neiße-Gebiete“ ebenso wie das „Gebiet der früheren freien Stadt Danzig“ unter die Verwaltung des polnischen Staates gestellt und in dieser Hinsicht nicht als Teil der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland betrachtet. Aufgrund bestehenden Völkerrechts hat sich der besetzende Staat „nur als Verwalter und Nutznießer der öffentlichen Gebäude, Liegenschaften usw.“ zu betrachten und den Bestand dieser Güter zu erhalten, vergleiche Anl. An. 55 iV Hager Abkommen vom 18. Oktober 1907; das Privateigentum darf nicht eingezogen werden, vgl. Anl. Art. 46 Sz. 2, 23 g IV Hager Abkommen.
    Diese allgemeinen Regeln des Völkerrechts sind gleichzeitig Bestandteil des Bundesrechts und gehen anderen Gesetzen vor, vgl. Art. 25 GG. Der Vertrag vom 14. November 1990 stellt daher allenfalls die Festlegung einer Verwaltungs- und Demarkationslinie zwischen dem polnischen Verwalterstaat und dem okkupierten west- und mitteldeutschen (Nachkriegs-) „Teil“-Staat dar, keinesfalls jedoch eine Grenzveränderung mit dem nach wie vor in den Grenzen vom 31. Dezember 1937 fortbestehenden Deutschen Reich.

    Prof. Dr. Jutta Limbach, Präsidentin Bundesverfassungsgericht
    Aktenzeichen:2 BvF 1/73
    Leitsatz: (Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes zum Grundlagenvertrag: Zustimmungsbedürftigkeit nach GG
    Art 59 Abs 2 - judicial self-restraint - Stellung des BVerfG - Wiedervereinigungsgebot - Vertragscharakter -
    deutsche Staatsangehörigkeit - Rechtslage Deutschlands)
    1. Art 59 Abs 2 GG verlangt für alle Verträge, die die politischen Beziehungen des Bundes regeln oder sich auf
    Gegenstände der Bundesgesetzgebung beziehen, die parlamentarische Kontrolle in der Form des
    Zustimmungsgesetzes, gleichgültig, ob der als Vertragspartner beteiligte Staat nach dem Recht des
    Grundgesetzes Ausland ist oder nicht.
    2. Der Grundsatz des judicial self-restraint zielt darauf ab, den von der Verfassung für die anderen
    Verfassungsorgane garantierten Raum freier politischer Gestaltung offenzuhalten.
    3. Mit der Entscheidung des Grundgesetzes für eine umfassende Verfassungsgerichtsbarkeit ist es
    unvereinbar, daß die Exekutive ein beim Bundesverfassungsgericht anhängiges Verfahren überspielt. Ergibt
    sich, wie in diesem Fall, ausnahmsweise einmal eine Lage, in der das Inkrafttreten eines Vertrags vor
    Abschluß des verfassungsgerichtlichen Verfahrens nach Auffassung der Exekutive unabweisbar geboten
    erscheint, so haben die dafür verantwortlichen Verfassungsorgane für die sich daraus möglicherweise
    ergebenden Folgen einzustehen.
    4. Aus dem Wiedervereinigungsgebot folgt: Kein Verfassungsorgan der Bundesrepublik Deutschland darf die
    Wiederherstellung der staatlichen Einheit als politisches Ziel aufgeben, alle Verfassungsorgane sind
    verpflichtet, in ihrer Politik auf die Erreichung dieses Zieles hinzuwirken - das schließt die Forderung ein, den
    Wiedervereinigungsanspruch im Inneren wachzuhalten und nach außen beharrlich zu vertreten - und alles zu
    unterlassen, was die Wiedervereinigung vereiteln würde.
    5. Die Verfassung verbietet, daß die Bundesrepublik Deutschland auf einen Rechtstitel aus dem Grundgesetz
    verzichtet, mittels dessen sie in Richtung auf Verwirklichung der Wiedervereinigung und der Selbstbestimmung
    wirken kann, oder einen mit dem Grundgesetz unvereinbaren Rechtstitel schafft oder sich an der Begründung
    eines solchen Rechtstitels beteiligt, der ihr bei ihrem Streben nach diesem Ziel entgegengehalten werden
    kann.
    6. Der Vertrag hat einen Doppelcharakter; er ist seiner Art nach ein völkerrechtlicher Vertrag, seinem
    spezifischen Inhalt nach ein Vertrag, der vor allem inter-se-Beziehungen regelt.
    7. Art 23 GG verbietet, daß sich die Bundesregierung vertraglich in eine Abhängigkeit begibt, nach der sie
    rechtlich nicht mehr allein, sondern nur noch im Einverständnis mit dem Vertragspartner die Aufnahme anderer
    Teile Deutschlands verwirklichen kann.
    8. Art 16 GG geht davon aus, daß die "deutsche Staatsangehörigkeit", die auch in Art 116 Abs 1 GG in Bezug
    genommen ist, zugleich die Staatsangehörigkeit der Bundesrepublik Deutschland ist. Deutscher
    Staatsangehöriger im Sinne des Grundgesetzes ist also nicht nur der Bürger der Bundesrepublik Deutschland.
    9. Ein Deutscher hat, wann immer er in den Schutzbereich der staatlichen Ordnung der Bundesrepublik
    Deutschland gelangt, einen Anspruch auf den vollen Schutz der Gerichte der Bundesrepublik Deutschland und
    alle Garantien der Grundrechte des Grundgesetzes.
    Orientierungssatz: 1. Es wird daran festgehalten (vgl zB BVerfG, 1956-08-17, 1 BvB 2/51, BVerfGE 5, 85
    <126>), daß das Deutsche Reich den Zusammenbruch 1945 überdauert hat und weder mit der
    Kapitulation noch durch die Ausübung fremder Staatsgewalt in Deutschland durch die Alliierten noch
    später untergegangen ist; es besitzt nach wie vor Rechtsfähigkeit, ist allerdings als Gesamtstaat mangels
    Organisation nicht handlungsfähig. Die BRD ist nicht "Rechtsnachfolger" des Deutschen Reiches, sondern als
    Staat identisch mit dem Staat "Deutsches Reich", - in bezug auf seine räumliche Ausdehnung allerdings
    "teilidentisch".
    2. Zur Ablehnung zweier Anträge auf Aussetzung des Austausches der Ratifizierungsurkunden gemäß
    GrundVtr Art 10 vgl 1973-06-18, 2 BvQ 1/73, BVerfGE 35, 257 und 1973-06-04, 2 BvQ 1/73, BVerfGE 35, 193.
    Diese Entscheidung hat Gesetzeskraft.
    Fundstelle:
    BVerfGE 36, 1-37 (LT1-9)
    BGBl I 1973, 1058
    NJW 1973, 1539-1545 (LT)
    BayVBl 1973, 490-493 (LT)
    ROW 1973, 226-236 (LT)
    JZ 1973, 588-594 (LT)
    DÖV 1973, 606-612 (LT)
    DVBl 1973, 685-692 (LT)
    Deutschland Archiv 1973, 1163-1180 (LT)
    MDR 1973, 826-826 (L)

    Das BUNDESBEAMTENGESETZ in der aktuellen Fassung ist auch recht interessant...

    § 185
    Als Reichsgebiet im Sinne dieses Gesetzes gilt das Gebiet des Deutschen Reiches bis zum 31. Dezember 1937 in seinen jeweiligen Grenzen, nach diesem Zeitpunkt in den Grenzen vom 31. Dezember 1937.

+ Auf Thema antworten
Seite 3 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Warum können Männer nicht ehrlich sein?
    Von Traurig!!! im Forum Kummer : Sorgen
    Antworten: 54
    Letzter Beitrag: 24.01.2008, 16:08
  2. Allein sein
    Von Jule87 im Forum Kummer : Sorgen
    Antworten: 24
    Letzter Beitrag: 14.02.2006, 22:14
  3. Antworten: 80
    Letzter Beitrag: 30.10.2005, 19:32
  4. wie die WM-Aufstellung sein sollte....
    Von Czech im Forum Sport : Fitness
    Antworten: 22
    Letzter Beitrag: 19.10.2005, 21:08
  5. ach , warum muss alles so scheisse sein ???
    Von xxsugarxx im Forum Kummer : Sorgen
    Antworten: 24
    Letzter Beitrag: 15.05.2005, 23:20

Lesezeichen für warum sollte man stolz auf sein land sein?

Lesezeichen