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Thema: deutschland und der Oscar-Komplex

  1. #1

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003

    deutschland und der Oscar-Komplex

    Es ist so armselig.

    Da macht man den Fernseher an und die komplette Berichterstattung über den Oscar fängt erstmal so an: der deutsche beitrag für...ist nominiert für den deutschen regisseur..., der allerdings gegen einen anderen deutschsprachigen beitrag aus österreich antreten muss..., deutsche beteiligung dieses jahr in den kategorien...in einer kleinen nebenrolle der deutsche...blabladeutschblabla...

    und bevor überhaupt ein wort fällt zu den wichtigsten kategorien BesteR DarstellerIn, Film und Director: wird in der überschrift und dem darauffolgenden Text auf Tagesschau.de erstmal lang und breit über den für so ziemlich alle Oscar-Irgendwie-Beteiligten so sehr zweitrangigen und im vergleich extrem unwichtigen 14min-Kurzfilm "Spielzeugland" ausgelassen. daneben ein Special zur deutschen Beteiligung an den Oscars in irgendwelchen anderen Kategorien und irgendwelche nachwuchs-nebendarsteller die nichtmal nominiert sind in filmen die auch nicht nominiert sind, aber eine darstellerin beinhalten die für IHRE Leistung nominiert ist. Gehts noch??? Jedes Jahr wird das schlimmer.

    ich kann mir schwer vorstellen, dass es noch viele andere länder gibt, in denen die berichterstattung über den oscar zu einer derartigen filmweltmeisterschaft nationaler befindlichkeiten herabdegradiert wird. Vom Bericht über ein Event, bei dem im Mittelpunkt die Preisverleihung im Bereich kommerzieller AMERIKANISCHER Filmindustrie steht (so amerikanisch, dass sie immerhin eine extra-kategorie für nicht-amerikanische filme haben ), kann man doch erwarten, dass aus ganz normalem Antrieb heraus auch genau darauf der Fokus liegt . Aber die deutschen machen daraus etwas völlig anderes. es geht gar nicht mehr um Filme oder Kino oder sowas, es geht nur noch um "uns" und was "wir" dabei abräumen, das nervt :kotz:

    jedenfalls wars erst zu ertragen, als alle deutschen vorsendungen endlich ausgedeutschtümelt hatten und man sich die oscar-verleihungen anschauen konnte...wo deutschland glaube ich wirklich 99% aller anwesenden völlig egal war.
    das musste ich jetzt mal ablassen. bei sportberichterstattungen ist es auch ganz übel geworden in den letzten jahren (vor allem bei fußballländerspielen), aber hallo? es sind die OSCAR-VERLEIHUNGEN! irgendwann ist es echt absurd.

  2. Nach oben    #2
    vip:oxy
    40 Jahre alt
    aus ziehn, ausziehn, ausziehn, ausziehn!!!
    1.984 Beiträge seit 11/2002
    so ein schwachsinn sich immer weiter an seinem antideutschen gehabe aufzugeilen. dass man sich am ende darüber aufregt, dass bei fußballländerspielen das abschneiden der deutschen mannschaft erwähnt und analysiert wird, macht die ganze konfusion deiner gedanken nur noch deutlicher.

  3. Nach oben    #3

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    es geht nicht darum, dass es "erwähnt und analysiert wird",was redest du? sondern darum dass sich ein moderator einen gewissen rest an unparteilichkeit bewahren sollte und nicht genauso fanatisch die eine mannschaft anfeuern, wie die fans vor der glotze und im stadion. da komm ich mir doch verarscht vor, dafür brauch ich keinen moderator. genauso, wenn du dir mal die berichterstattung zur EM oder WM anschaust: es geht in allen beiträgen immer nur um die deutsche mannschaft. es ist nachvollziehbar, dass in einem land egal wo die eigene mannschaft mehr beachtung findet und mehr raum einnimmt, aber hier ist es einfach so krass geworden in letzter zeit. bei den WM/EM hast praktisch so gut wie nichts mehr über die anderen teilnehmenden teams erfahren, sogar der kleinste blaue fleck oder der unwichtigste kommentar zum thema deutsches team war zehnmal soviel sendezeit wert wie ein spielbericht zu anderen partien.

    und beim oscar geht es offiziell nicht einmal um länderzugehörigkeiten. da aus einer "deutschen perspektive" heranzugehen ist in der sache schon absurd! jeder ist dort als künstler und nicht als angehöriger eines teams oder einer nation.

  4. Nach oben    #4

    33 Jahre alt
    aus prinzip nicht so, wie man ihn gern hätte
    3.073 Beiträge seit 05/2006
    finds auch nicht gut.
    am besten man guckt sich sowas auf nbc an oder wo auch immer das läuft

  5. Nach oben    #5

    39 Jahre alt
    aus Koks
    1.735 Beiträge seit 12/2003
    Welcher niveaulose Sender hats denn übertragen? Mindestens ebenso nervig wie das Fernsehen sind aber Leute, die es wohlwissend einschalten um hinterher den chronisch betroffenen zu spielen.

  6. Nach oben    #6

    33 Jahre alt
    aus prinzip nicht so, wie man ihn gern hätte
    3.073 Beiträge seit 05/2006


    prosieben btw

  7. Nach oben    #7
    Zitat Zitat von channel
    es geht nicht darum, dass es "erwähnt und analysiert wird",was redest du? sondern darum dass sich ein moderator einen gewissen rest an unparteilichkeit bewahren sollte und nicht genauso fanatisch die eine mannschaft anfeuern, wie die fans vor der glotze und im stadion. da komm ich mir doch verarscht vor, dafür brauch ich keinen moderator. genauso, wenn du dir mal die berichterstattung zur EM oder WM anschaust: es geht in allen beiträgen immer nur um die deutsche mannschaft. es ist nachvollziehbar, dass in einem land egal wo die eigene mannschaft mehr beachtung findet und mehr raum einnimmt, aber hier ist es einfach so krass geworden in letzter zeit. bei den WM/EM hast praktisch so gut wie nichts mehr über die anderen teilnehmenden teams erfahren, sogar der kleinste blaue fleck oder der unwichtigste kommentar zum thema deutsches team war zehnmal soviel sendezeit wert wie ein spielbericht zu anderen partien.
    paranoid? ^^


    http://www.youtube.com/watch?v=VQ_5nehW3A8

  8. Nach oben    #8

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    paranoid? nö, lässt sich bestimmt statistisch belegen. leider gibts keine vergleiche zu anderen ländern. aber mit sicherheit war es noch bei der WM98 oder 94 in meiner erinnerung nicht so krass auf deutschland eingeschränkt. klar war die perspektive aus deutscher sicht, aber es gab auch noch vielmehr einen fokus auf das turnier und den internationalen fussball an sich.

  9. Nach oben    #9
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Du meinst die WM94 mit der Schlammschlacht um Effenberg und der überdeutlichen Absage an die Autorität des damaligen Budnestrainers seitens der deutschen Medienwelt? Also wenn ich mir in Erinnerung rufe, was ich damals mitbekommen habe, dann war die Berichterstattung hauptsächlich auf das deutsche Lager (immerhin amtierender Weltmeister) fokussiert, andere Informationen musste ich mir damals mühsam zusammenklauben. Bei der EM96 war es ähnlich, bei der WM98 ebenfalls.

  10. Nach oben    #10

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    ah, whatever: DÜNÄMÖ, DÜNÄMÖ!!!
    UN, IRAN...ALLES SCHEISSEGAL! DRESDEN HAT DIE BOMBE, DRESDEN HAT DIE BOMBE!!!

  11. Nach oben    #11
    vip:oxy
    40 Jahre alt
    aus ziehn, ausziehn, ausziehn, ausziehn!!!
    1.984 Beiträge seit 11/2002
    Headline News
    Donnerstag, 29. Januar 2009 von ih Redaktion

    Patriotismus: 88 % Juden sind stolz Israeli zu sein
    Eine Umfrage von Prof. Ephraim Ya´ar der Tel Aviv Universität und Mano Geva, CEO von Midgam Forschung und Consulting kurz nach dem Ende der Offensive der israelischen Armee in Gaza hat ergeben, dass Patriotismus unter den Juden angestiegen ist. 88% der in Israel lebenden Juden sind stolz Israeli zu sein, während sogar 95 % bereit sind, für ihr Land zu kämpfen. 72% glauben gar, dass Israel besser als die meisten anderen Länder ist. Die Frage, ob sie ihre Kinder ermutigen würden, in Israel zu leben, blieb konstant bei 81 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen bei der arabischen Bevölkerung zeigen einen wachsenden Spalt zwischen beiden Bevölkerungsgruppen. Sie fühlen sich weniger patriotisch gegenüber Israel, identifizieren sich dafür mehr mit ihren arabischen und palästinensischen Wurzeln. So waren noch im Vorjahr 53 % stolz Israeli zu sein, dieses Jahr sind es 45% und ihre Bereitschaft für das Land einzustehen ging auf 20 % zurück. Allerdings ist ein starker Anstieg in der Zahl der Araber, die ihre Kinder ermutigen würden, in Israel zu leben zu verzeichnen – von 56 % auf 81 %.

    http://www.israelheute.com/default.a...=179&nid=18116


    Würde dieser Artikel von Deutschland handeln, würdest du abgehen wie ein Raketchen. Genauso behauptest du einfach mal ins Blaue, dass in anderen Ländern bei Sport-/Oscarberichten ein weniger nationaler Fokus angelegt wird. Woher nimmst du diese Weisheiten? Von Aufenthalten in Frankreich, den USA oder sonstwo ja wohl nicht. Gerade in Amerika ist die Verbindung zwischen Nation und Sport doch besonders immens ausgeprägt. Von daher kann ich das Gejammere über einen deutschen Oscar-Komplex immer noch wenig nachvollziehen. Dass deutsche Medien in dem Staat Deutschland über deutsche Produkte (Filme) und auch Filmdarsteller aus Deutschland berichten ist legitim. Darf Deutschland während einer weltweiten Wirtschaftskrise deiner Meinung nach eigentlich über die Auswirkungen auf Deutschland nachdenken? Oder ist das dann der deutsche Wirtschaftskrisenkomplex? Schwer nachvollziehbar...

  12. Nach oben    #12

    33 Jahre alt
    aus prinzip nicht so, wie man ihn gern hätte
    3.073 Beiträge seit 05/2006
    meine these ist ja dass das ursprünglich aus anderen länder kommt in den patriotismus eine größere rolle spielt, wie zB den usa, und nun deutschland nach dem zweiten weltkrieg wieder in den spiegel schauen kann und auch wieder damit beginnt, was manche leute, wie zB unser channel hier nervt..

    finds aber auch nicht gut, weiß nicht, differenzierte berichte im fernsehen sind sowieso mangelware, daher...

  13. Nach oben    #13

    37 Jahre alt
    aus serdem oft Probleme, Ironie zu erkennen
    1.626 Beiträge seit 03/2001
    In Österreich ist es bei den Oscar-Verleihungen ähnlich. Nur weil mal jemand nominiert ist, ist das ständig in den Medien.

    Beim Fußball ist es nicht so schlimm...aber das ist ja auch nicht verwunderlich.

  14. Nach oben    #14

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    @schrody: ja, da würde ich abgehen, wie ein raketchen, da hast du völlig recht. und zwar zurecht. es ist nämlich ein KOMPLETT prinzipiell anderer sachverhalt, ob du auf etwas stolz bist, wie israel oder auf etwas wie deutschland. wenn du diesen prinzipiellen unterschied nicht begreifst und wenn du das eine und das andere völlig undifferenziert als plumpen patriotismus nebeneinanderstellst, dann ist das eine krasse relativierung des holocaust!

    es ist doch so: israel entstand bzw. die zionistischen kräfte konnten israel gründen, da aus der katastrophe der shoa die konsequenz auch bei nichtzionisten gezogen wurde, dass judenfeindschaft und die weltweit verbreitete und jahrhunderte alte ideologie des antisemitismus/judaismus viel verfolgung bis hin zur millionenfachen industriellen vernichtung führten. um das in der zukunft zu verhindern müssen jüdische menschen die möglichkeit haben in einem staatsgebiet zu leben, in dem sie nicht diskriminierte und/oder verfolgte minderheit sind, mit einer armee um in der lage zu sein sich selbst zu verteidigen. israel ist heute weit und breit die einzige demokratie mit elementaren menschenrechten im nahen osten. israel hat nie einen angriffskrieg geführt oder armeen in die welt geschickt, sondern immer nur sein existenzrecht verteidigt.

    darauf kann man stolz sein, wenn man selbst jüdisch ist und dort lebt.

    deutschland hingegen hat zwei weltkriege angefangen, und eben genau das unfassbarste verbrechen der menschheitsgeschichte mit vollstem support und zustimmung der bevölkerung begangen weswegen es israel heute gibt! und ist heute auch wieder überall auf der welt dabei, wo´s was zu holen gibt, siehe größter westlicher handelspartner des iran und armeen in der ganzen welt. du kannst nicht stolz auf deutschland sein, denn deutschland das ist eben auch die shoa. ein positiver bezug auf die nation kann die shoa nur umdeuten, relativieren oder muss sie verleugnen. aber deutschland ist das allerletzte land auf das man stolz sein darf, und wenn überhaupt auf irgendeines, dann israel. also abwegigere vergleiche kann man kaum machen.

    und zum rest: ja, da hast du recht vlt. sollte ich keine vergleiche zu anderen ländern stellen, vielleicht ist es da genauso schlimm. man kann da eigentlich nur mutmaßen. aber hier ist es zunehmend so der trend wie er ist in der berichterstattung und da ändern situationen anderswo eigentlich gar nichts dran. selbst wenn es überall so läuft: so what!? ändert das etwas daran dass es ein großer scheiss ist?

  15. Nach oben    #15

    39 Jahre alt
    aus Koks
    1.735 Beiträge seit 12/2003
    Auf das Wesentliche reduziert handelt es sich in beiden Fällen um völkerrechtliche Konstrukte mit einigermaßen wilkürlichen Grenzen. Zum anderen halte ich "Stolz" im Zusammenhang der Nationalität in aller Regel für das völlig falsche Wort. Dies würde ja voraussetzen, dass man sich das Verhalten der gesamten Bevölkerung und der Geschicht zurechnen lässt. Den meisten Menschen geht es wohl einfach nur um einen stärkeren Bezug zum Herkunftsort.

  16. Nach oben    #16

    aus .....| bye :/ |
    354 Beiträge seit 10/2005
    Zitat Zitat von Traurig!!!
    In Österreich ist es bei den Oscar-Verleihungen ähnlich. Nur weil mal jemand nominiert ist, ist das ständig in den Medien.

    Beim Fußball ist es nicht so schlimm...aber das ist ja auch nicht verwunderlich.
    Die Resonanz der Medien war relativ groß, weil im Vorjahr ein Österreicher einen Oscar gewonnen hat. In 2-3 Jahren wird es aber wieder so sein wie vor dem Oscar.

    Jedes Land hat seine stärken auf die man stolz sein kann (wenn man will).

  17. Nach oben    #17

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    @anduril: das ist im prinzip richtig. eigentlich kann ein israeli auch nicht stolz auf sein land sein. denn das was es ist und wofür es steht ist ja nicht in erster linie sein persönlicher beitrag (es sei denn er hat gerade z.b. einen selbstmordanschlag verhindert). auf jeden fall wirft der hinweis darauf, dass der begriff stolz prinzipiell der falsche ausdruck ist, da er per definition ja sich nur die eigene person lässt, einen auf das zurück, was beim patriotismus eigentlich passiert: man internalisiert das kollektiv und macht sich zum objekt innerhalb dieses kollektivs. man gibt seine selbstbestimmung ab um sie etwas übergeordnetem, konstruierten anzuvertrauen. dafür ist es im gegenzug notwendig dass man alle merkmale dieses kollektivs in die eigene person verlagert, um dieses abtreten der selbstbestimmtheit mit sich klar zu machen, indem man also "stolz" darauf ist.

    nur wenn wir schon vergleiche machen, und ich mich darauf hinab lassen soll schrodys argumentation zu folgen, dann muss ich auch erklären, warum eben der eine patriotismus in deutschland das eine zeitigt (nämlich auschwitz) und der andere das gegenteil (ein konstruiertes aber notwendiges bollwerk gegen dessen mögliche wiederholung).

  18. Nach oben    #18

    33 Jahre alt
    aus prinzip nicht so, wie man ihn gern hätte
    3.073 Beiträge seit 05/2006
    also dürfen italiener und amerikaner auch nicht stolz auf ihr land sein, geschweige denn chinesen oder russen

  19. Nach oben    #19

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    nein, dürfen bzw. sollten sie nicht. wäre gesünder für viele menschen.

  20. Nach oben    #20
    vip:oxy Avatar von Overkill
    aus over:kill wird killy der scape:goat
    6.727 Beiträge seit 12/2001
    Danke
    2
    Patriotismus und Nationalismus sind btw nicht dasselbe. Der Nationalismus konnte als egalitär-identitärer Kollektivismus im Zuge der französischen Revolution auf die Siegerstraße einbiegen, wohingegen der Patriotismus um einiges älter und eigentlich hierarchisch-diversitär sowie personal angelegt ist (vgl. den Reichspatriotismus des Sacrum Imperium).

  21. Nach oben    #21

    37 Jahre alt
    aus serdem oft Probleme, Ironie zu erkennen
    1.626 Beiträge seit 03/2001
    Zitat Zitat von toyos
    Die Resonanz der Medien war relativ groß, weil im Vorjahr ein Österreicher einen Oscar gewonnen hat. In 2-3 Jahren wird es aber wieder so sein wie vor dem Oscar.

    Jedes Land hat seine stärken auf die man stolz sein kann (wenn man will).
    Ja, ich weiß. Freut mich auch irgendwie, dass mein kleines Heimatland auch international mal wieder was zustande gebracht hat (abgesehen vom Schifahren, wobei sie da in letzter Zeit auch nicht gerade glänzen ), aber ich hab trotzdem kein Interesse daran, es hunderttausend mal in den Nachrichten zu hören und dann auch noch ständig irgendwelche Trailer oder Hintergrundinfos von einem Film aufgedrückt zu bekommen, der mich nicht interessiert.

    Zum Rest mit Nationalstolz usw:
    Hatten wir diese Diskussion nicht schon mal in einem extra Thread?

  22. Nach oben    #22
    vip:oxy
    40 Jahre alt
    aus ziehn, ausziehn, ausziehn, ausziehn!!!
    1.984 Beiträge seit 11/2002
    Zitat Zitat von channel

    nur wenn wir schon vergleiche machen, und ich mich darauf hinab lassen soll schrodys argumentation zu folgen...
    Danke, dass du dich herablässt als linksradikaler Hochintellektueller mit einem einfachen nicht linksradikalen Studenten zu diskutieren

    Zu der Israelpolitik kann man stehen wie man will. Wenn du der Meinung bist, dass Israel nie einen Angriffskrieg geführt hat, ist das explizit deine Meinung. Ich halte irgendwelche "Präventivschläge" durchaus auch für Angriffe auf die Souveränität anderer Staaten.
    Im Übrigen widersprichst du dir in deiner Argumentation selber, wenn du schreibst, dass "judenfeindschaft und die weltweit verbreitete und jahrhunderte alte ideologie des antisemitismus/judaismus viel verfolgung bis hin zur millionenfachen industriellen vernichtung führten" und gleichzeitig Deutschland die alleinige Erbschuld aufbürdest.
    Warum man als Israeli stolz sein kann, dass Israel nie einen Angriffskrieg geführt hat ist für mich genauso unklar, wieso ein Deutscher nicht stolz sein kann Deutscher zu sein. Auf der einen Seite wird etwas, auf das der israelische Bürger keinen direkten Einfluss hat zur Rechtfertigung für Nationalstolz, auf der anderen Seite darf sich ein deutscher nicht über Dinge freuen, auf die er keinen Einfluss hat. Dein einziges Argument ist das Erbschuldargument. Mir ist klar, dass es nicht mein Verdienst ist, wenn Deutschland Fußballweltmeister wird, trotzdem freue ich mich. Genauso lasse ich mich aber auch über die Verbrechen während der NS-Zeit aufklären und bin schockiert darüber. Nur hat das Ganze nichts damit zu tun, ob ich es gut finde, wenn mich Medien über die deutsche Nationalmannschaft informieren. Darauf ob in Deutschland über eigene Aspekte einer Weltwirtschaftskrise berichtet werden darf, hast du mir übrigens nicht geantwortet. Würde mich interessieren, ob man den Fokus auf die eigenen Interessen legen darf, oder ob das aufgrund der NS-Verbrechen nicht legitim ist.

    Das Problem deiner Denkweise ist, dass sie 1945 aufgehört hat. Wie krass du mit deiner antideutschen Haltung über das Ziel hinausschießt, zeigt doch schon allein die Absurdität, dass, laut deine Argumentationsstruktur, Berichte über deutsche Werke und Künstler beim Oscar mit dem Argument, dass Deutsche Juden umgebracht haben, nicht in Ordnung sind. Das steht in absolut keinem Verhältnis.

  23. Nach oben    #23

    40 Jahre alt
    aus spaß hau ich jetzt mal den kopp auf die tastatur: mhjnb
    521 Beiträge seit 04/2003
    wow, okay ganz langsam. das ist eine sehr verkürzte argumentationskette, die du mir hier aufdrücken willst.

    1."dazu herablassen war auf deine argumentation und nicht auf deine person bezogen. erstes ist nämlich nicht haltbar weil,

    2. die sogenannte erbschuld lastest DU dir als patriot selbst auf, nicht ich, wenn du dich zum angehörigen eines kollektivs machst, welches für sich selbst reklamiert eine jahrhundertealte kontinuität zu beanspruchen. wenn das dann aber auch genauso zu ende gedacht wird, dann kann es nicht sein, von goethe und schiller bis heute eine nation der dichter und denker zu konstruieren, und dabei zu verleugnen,dass genau diese nation die shoa und das dritte reich hervorgebracht haben.dass die deutschen nicht "verführt" wurden ist wissenschaftlich belegt, kann aber im kollektiven gedächtnis nicht ankommen, denn dann würde die legitimität des nationenbegriffs nicht mehr funktionieren. erst das kollektiv und das vorgegaukelte gemeinsame interesse aller deutschen, die formierung als homogene gemeinschaft, die selbstobjektivierung die bei patriotismus UND nationalismus angestrebt wird, schafft erst die voraussetzung eine ganzen bevölkerung in den zustand des rückfalls in die barbarei zu versetzen. das prinzip menschliche bedürfnisse in nationalen interessen zu artikulieren und zu katalysieren ist das problem. wenn du heute wieder stolz auf deutschland bist dann dann reproduzierst du gleichzeitig auch die möglichkeit, dass sich auschwitz wiederholt. das ist es was adorno in der zuspitzung "deutschland denken heisst auschwitz denken" formulierte.

    3. das man stolz sein soll israeli zu sein, hab ich auch nicht gesagt, ich habe nur gemeint dass es per definition ganz andere konsequenzen impliziert, wenn du auf israel stolz bist, wie auf deutschland (oder auch auf ein anderes land). dass dieser begriff überhaupt nur irrational sein kann in bezug auf nationale kollektive hatte ich aber weiter oben auch noch mal eingeräumt.

  24. Nach oben    #24
    vip:oxy
    40 Jahre alt
    aus ziehn, ausziehn, ausziehn, ausziehn!!!
    1.984 Beiträge seit 11/2002
    Jaja Adorno. Gerne zitiert von der antinationalen Linken. Wunderbar. Man muss die Aussagen solcher Leute aber nicht teilen.
    Ich nehme diese Erbschuld ja sogar an, indem ich mich als Deutscher identifiziere und mich im Unterricht jahrelang darüber aufklären lasse. Ich kann nur herzlich wenig dagegen tun, dass es so gewesen ist.

    http://www.juergen-elsaesser.de/de/a...31106kurz.html

    Jürgen Elsässer wirst du zwar wahrscheinlich auch für einen Antisemiten o.ä. halten, wollte ihn aber trotzdem mal verLINKEN (haha).

    Wenn ich Deutschland denke, reproduziere ich nicht die Möglichkeit, dass sich Auschwitz reproduziert, sondern die Möglichkeit, dass man aus der Geschichte lernt.

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