Ist Evolution ziel-los oder zielgerichtet?
"Entsprechen die Welt und das Leben einem Plan, oder sind sie das Ergebnis des Zufalls und der Mensch, 'ein einsamer Zigeuner am Rand des Universums' (wie es Jacques Monod formulierte)?" Diesen Diskussionsansatz wünscht sich der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn nach seinem Aufsehen erregenden Meinungsartikel in der "New York Times" vom 7. Juli 2005. In der Auseinandersetzung gehe es nicht um die Evolutionstheorie als solche, sondern um "Grenzüberschreitungen" einer Wissenschaft, "die nicht Wissenschaft, sondern Ideologie, ja im umfassenden Sinn Weltanschauung" sei, erklärt Kardinal Schönborn. Die Kirche müsse heute "die Vernunft verteidigen", weil es hier auch um den Menschen, die Begründung seiner Würde und die Grundlage des "Prinzips Verantwortung" geht: "Wenn sich alles auf biologische Vorgänge reduzieren lässt, wer wäre dann der Träger der Verantwortung?"
Ein Gastkommentar von Kardinal Christoph Schönborn in der "New York Times" zur Haltung der katholischen Kirche zum Evolutionismus hat eine internationale Debatte ausgelöst. Der Gastkommentar in der "New York Times" erschien unter dem Titel "Finding design in nature" am 7. Juli; am selben Tag wurde der Gastkommentar auch in der "International Herald Tribune" (unter dem Titel "Finding design in evolution") publiziert. "Kathpress" veröffentlicht eine vorläufige
deutsche Übersetzung
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