QuelleWashington/Hamburg (AFP) - Im Irak ist erstmals eine Deutsche entführt worden: Die Frau wird seit dem vergangenen Freitag vermisst. Das sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Washington. Nach Informationen der ARD handelt es sich um eine etwa 40 Jahre alte Archäologin. Sie sei gemeinsam mit ihrem Fahrer verschleppt worden. In einem der ARD in Bagdad übergebenen Video hätten die Entführer die Bundesregierung aufgefordert, die Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung einzustellen. Andernfalls würden die Geiseln getötet.
Laut ARD lebt die Entführte bereits seit langem im Irak. Die "Tagesschau" veröffentlichte auch ein Foto aus der Videoaufnahme, das die Geiselnehmer und ihre Opfer zeigen soll. Es zeigt zwei am Boden hockende Menschen mit verbundenen Augen. Sie werden von drei vermummten Bewaffneten umringt.
Außenamtssprecher Martin Jäger sagte in Washington, das Auswärtige Amt habe einen Krisenstab eingerichtet. Dieser versuche, "das Schicksal der Vermissten zu klären". Oberste Priorität hätten "Leben und Unversehrtheit der Betroffenen". Die Bundesregierung richte ihre Anstrengungen darauf, "sie baldmöglichst in Sicherheit zu bringen". Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt gegeben.
In den vergangenen Monaten wurden im Irak hunderte Menschen von bewaffneten Gruppen entführt. Unter den Opfern waren sowohl Einheimische als auch Ausländer aus den USA und Europa. Mehrere dutzend Geiseln wurden ermordet, andere teilweise gegen Lösegeld freigelassen.
Was soll das? Ich dachte, wir hätten nicht am Irak-Krieg teilgenommen und seien damit vor sowas sicher?! Schön, wenn man sich nicht einmal mehr auf die Widerstandskämpfer im Irak verlassen kann
Lesezeichen