IDE Festplatten: Die 128GB-Grenze
Die nächste Grenze liegt bei 128GB bzw. 137 Milliarden Byte. Falls das BIOS nach der erweiterten Interrupt-13-Spezifikation arbeitet, dann kann die EIDE-Spezifikation voll ausgenutzt werden. Über ein 28 Bit breites Extended-INT-13-Register (der Standard INT-13 ist nur 24 Bit breit) können dann über eine Aufschlüsselung von 255 Sektoren, 16 Köpfen und 65536 Zylindern bis zu 136,9 GB Festplatten-Kapazität angesprochen werden. Eine LBA-Adressierung setzt diese Grenze sogar auf 137,4 GB hinauf, da in der Block-Adressierung auch Sektor Null angesprochen werden kann (CHS kennt keinen Sektor Null). Ein BIOS Update oder gar der Einsatz eines speziellen Controllers (z.B. Promise Ultra133 TX2) sind bei älteren Boards unvermeidlich. Probleme kann es aber trotzdem geben wenn Sie eine solch große Festplatte als Bootlaufwerk einstellen bzw. wenn Sie Windows direkt darauf installieren wollen. Für Windows 2000 müssen Sie Service Pack 3 installiert haben, sonst klappt es nicht. Auch Windows XP bereitet Probleme und zeigt nur 8GB an. IDE Festplatten über 128GB
Die einzelnen Betriebssysteme verhalten sich wie folgt:
...
Windows 2000
Hier funktioniert die notwendige 48-Bit Adressierung erst ab SP3
Windows XP
Hier klappt es mit der 48-Bit-Unetsrtützung erst ab SP1
Über START/MENÜ/AUSFÜHREN und der Eingabe von regedit32.exe starten Sie den Registry-Editor. Öffnen Sie folgenden Schlüssel:
HKEY_LOCAL_MACHINES\SYSTEM\CurrentControlSet\Servi ces\Atapi\Parameters
Über den Menüpunkt Bearbeiten/Wert hinzufügen fügen Sie einen neuen Eintrag EnableBigLba (Typ DWORD bzw. Reg_DWORD) hinzu und tragen den Wert 1 ein. Nach einem Neustart wird die Festplatte über 128GB von Windows 2000/XP erkannt.
Bei Festplatten über 128GB besteht aber zusätzlich die Gefahr das es zu einem Datenverlust kommt und zwar wegen eines falschen Controllers.
Sie müssen daher zwei Dinge beachten:
1. Ist ihr Board bzw. BIOS in der Lage solche großen Festplatten zu verwalten.
Die Antwort finden Sie nur bei ihrem Boardhersteller.
2. Der verwendete Controller, egal ob der Board eigene oder ein fremder, muss in jedem Fall die 48Bit Adressierung beherrschen. Die Antwort dazu finden Sie auch nur beim Board- bzw. Controller Hersteller.
Sie sollten davon ausgehen das Sie bei Motherboards älter als 2001 kaum eine Möglichkeit haben so große Festplatten einzusetzen. Erst ab 2002 wird die 48-Bit-Adressierung zur Verfügung gestellt.
Einen sehr interessanten Artikel finden Sie hier:
http://www.tecchannel.de/hardware/825/0.html
Festplatten über 128GB lassen sich nur über spezielle Controller die mit 48 Bit adressiert sind betreiben. Ein Angebot dazu gibt es z.B. mit dem Dawicontrol DC-100 RAID: Dank der 48Bit-Adressierung kann der Controller jetzt auch Festplatten größer 137 GByte verwalten.
Interessierte Kunden haben die Möglichkeit ihren DC-100 RAID mit der Bios- und Treiberversion 2.31 um dieses Feature zu erweitern. Diese Version steht unter
www.dawicontrol.com zum kostenlosen Download bereit.
Eine weitere Empfehlung:
Wenn Sie einen Chipsatz besitzen, der nicht unterstützt wird oder Sie Ihr Betriebssystem nicht aktualisieren wollen, verwenden Sie bitte den nächsten Vorschlag.
Schließen Sie die große Festplatte an eine zusätzliche Ultra-ATA PCI-Adapterkarte an, die über ein BIOS und Kontroller-Treiber mit 48-Bit LBA-Unterstützung verfügt. Diese Adapterkarte umgeht das System-BIOS und die Kontroller-Treiber des Betriebssystems und verwendet ein eigenes BIOS sowie eigene Treiber. Mit Verwendung eines IDE-/ATA-/ATAPI-Kontrollers mit kompatiblen Kontroller-Treiber kann die Festplatte auch über das vorherige Limit von 137 GB hinaus sicher verwendet werden.
Ich empfehle den Einsatz so großer Festplatten grundsätzlich nur an einem Raid-Controller in einem Raid1 Verbund. Dies schützt Sie weitestgehend vor totalem Datenverlust - oder haben Sie die Möglichkeit (privat) mal eben ein 200 GB Backup zu erstellen um für den nächsten Plattendefekt gerüstet zu sein??
Bei Einsatz von FDISK werden die Werte nicht korrekt angezeigt. Holen Sie sich bei MS einen Patch oder setzen Sie gleich Partition Magic von Powerquest ein.
Zur Überwindung der 128GB-Grenze wird für die Weiterentwicklung der ATA-Spezifikation zuständige Komitee vermutlich die Adressbreite auf 48 Bit erhöhen, womit dann 2^48 Sektoren bzw. 128 Peta-Bytes (ca. 144 x 10^15 Bytes) adressiert werden können. Diese neue Adressierungsart erfordert keine neuen Hostadapter, sondern läßt sich softwaremäßig im BIOS bzw. im Betriebssystem implementieren. Dabei wird das Adressregister der Festplatte lediglich zweimal hintereinander beschrieben. Ein Satz neuer ATA-Kommandos signalisiert der Platte dann die neue Adressierungsart.
Eine nächste Grenze kann man dann vom Betriebssystem erwarten, da dieses bisher üblicherweise eine 32Bit-Adressierung verwendet, die (nur) für 2 Tera-Bytes ausreicht.
Ein neuer ATA-Schnittstellen-Standard vom Festplattenhersteller Maxtor soll die Kapazitätsgrenze auf 144 Petabyte (PB) erweitern. Möglich soll dies durch einen bis zu 48 Bit großen Adressraum je Laufwerk werden.
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