Der Mann heisst Ollanta Humala, Ex-Oberst, gescheiterter Putschist und Freund von Hugo Chavez, seines Zeichens Pate der frühfaschistischen Renaissance in Lateinamerika. Die von Humala und seiner Familie vertretene Ideologie ist eine Mischung aus Antiamerikanismus, Sozialismus und-– Achtung, jetzt wird’s politisch unkorrekt! - indianischem Rassismus.
Seine Weltbild ist dabei überraschend konsistent. Die Armut der indianischen Urbevölkerung begründet er mit der Ausbeutung durch die Oberschicht, die sich aus Weißen und Mestizen zusammensetzt. So kann er den gegen die Oberschicht gerichteten Sozialismus mit einem gegen die, die Oberschicht bildende Ethnie gerichteten Rassismus verbinden. Dieser Rassismus erhält noch eine weitere Komponente des Nationalismus, da unterstellt wird, dass die USA die weiße Oberschicht in Peru an der Macht halten, weshalb die gesellschaftliche Umwandlung die Kehrseite eines nationalen Befreiungskampfes gegen die USA bildet.
Um diesen nationalen Befreiungskampf abzuschließen, strebt Humala die Wiedererrichtung des vor 500 Jahren durch die Spanier zerstörten Inkareiches an. Da dieses Reich sich über mehrere heute bestehenden Staaten erstreckt, lässt sich dieses Ziel wohl nur mit Krieg erreichen - oder mit der Errichtung einer autarken, von den USA unabhängigen Wirtschaftszone, wie Chavez sie anstrebt.
Ganz allgemein steht dies in einer Reihe mit dem Aufstieg lateinamerikanischer Linksnationalisten, die eines verbindet: Antiamerikanischer Nationalismus, Antiglobalismus und sozialistische Schwärmereien. Durchaus möglich, dass sich im Windschatten des internationalen Terrorismus und des Islamismus hier ein neuer Krisenherd entwickelt.
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