Ist es eurer Meinung nach die moralische Pflicht eines Bürgers die Freiheit bzw die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen, wenn sie von einem äußeren Feind bedroht ist oder sollte man lieber Söldner und Berufssoldaten engagieren?
Ist es eurer Meinung nach die moralische Pflicht eines Bürgers die Freiheit bzw die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen, wenn sie von einem äußeren Feind bedroht ist oder sollte man lieber Söldner und Berufssoldaten engagieren?
Welche Freiheit?
Die auf dem Papier?
Die relative Freiheit in einem liberalen demokratischen Rechts- und Verfassungsstaat gegenüber einem autoritären System.
bitte???
Die etwaige moralische Pfilcht an sich schließt meiner Meinung nach ja nicht unbedingt aus, dass man die "Freiheit" nicht selbst verteidigt, sondern eben andere engagiert (also als Pflicht, das in welcher Form auch immer zu finanzieren). Oder meintest du die Pflicht es selbst zu tun?
Ich scheiße auf die moralische Pflicht eines Bürgers, und wenn jemand meine Freiheit einschränken will, dann kriegt der aufs Maul.
Wenn es wirtschaftlich sinnvoller ist, Fachkräfte für diese Arbeit zu bezahlen, dann sollte man ein Söldnerheer anheuern. Ansonsten dürfte ein freies Waffenrecht eine solche Frage überflüssig machen
mit einem freien waffenrecht werden nur die mittel verändert, mit der man die freiheit schützen kann. (es können mit einem freien waffenrecht genau so gut andere probleme entstehen)
es geht ihm hier aber bestimmt ums prinzip, egal mit welchen mitteln.
ich würde mal sagen JA.
Die Frage ist, ob das moralische Pflicht ist, wenn Söldernheere nicht effektiver sind (deshalb gab es sie ja 200 Jahre lang nicht mehr).
Freies Waffenrecht ist noch ineffektiver, da teure Waffensysteme nicht bezahlt werden können, es kein Oberkommando gibt etc.
@Kebap
Das ist doch genau der Punkt. Du sollst den Leuten aufs Maul geben, du unserer aller Freiheit bedrohen.
Öhm, dass Söldnerheere abgeschafft wurden, liegt zu einem Großteil auch an ideologischen Forderungen der Demokraten und Linken. Sie nannten es in der revolutionären Zeit "Volksheer". Dadurch war es möglich, Kriege als totale Kriege zwischen Völkern zu etablieren und nicht mehr nur als bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Fürsten um kurzfristig widerstreitende Interessen. So wurde aus dem Streit um Gebiete Lotharingiens die Erbfeindschaft zwischen Deutschen und Franzosen.
@Oberkommando: Wozu? Wenn jeder individuell seine Freiheit verteidigt, ist die Freiheit aller verteidigt. Da braucht man kein Oberkommando. Wobei ich es dennoch für wahrscheinlich hielte, dass sich einzelne Kommandos in den jeweiligen Kommunen, ähnlich einer Bürgerwehr, etablieren. Ganz nach dem Vorbild römischer imperia, so wie es die Schweiz z.B. bei einer Generalmobilmachung kennt.
Teure Waffensysteme können bezahlt werden, wenn sich genügend Geldgeber finden. Der eine oder andere hohe Manager oder Konzernchef wird wohl schon den einen oder anderen Obulus springen lassen, wenn er so seine Freiheit verteidigt bekommt, ohne etwas dafür zu tun müssen. Ganz davon abgesehen, dass er so ja als Eigentümer des Waffensystems einen hohen militärischen Rang einnehmen kann/könnte.
Was verstehst du aber unter "moralischer Pflicht"? Ob die Geburt unter dem Grundgesetz einen zum Kadavergehorsam gegenüber diesem Büchlein verpflichtet?
Warum hat Napoleon denn Europa überrannt?
Mit Oberkommando ist es aber wesentlich effektiver. Für offensive Operationen (die es ja auch in einem Verteidigungskrieg gibt) und defensive Strategie braucht man nunmal eine übergeordnete Lenkung.
Die Anschaffung eines Flugzeugträgers oder eine Bomberstaffel, dürfte das Portmonee nahezu jedes Privatmann übersteigen.
Außerdem sind die privaten Waffensysteme nihct unbedingt kompatibel, was auch auf Kosten der Effizienz und Flexibilität geht.
"Moralische Pflicht" ist für mich etwas, was man erfüllen soll, zu dem aber niemand zwingt. "Gewissenspflicht"
Nö.Zitat von Marsmensch
Ich habe herausgefunden, dass viele, SEHR VIELE, Menschen überhaupt keine Freiheit wollen, bzw sie sofort wieder an der Gaderobe abgeben, wenn sie zufällig welche bekommen. Ich sehe irgendwie nicht ein, für solche Schwachköpfe zu prügeln.
sorry falch hierZitat von Marsmensch
Was ist falsch? Dass Söldner in den letzten 200 Jahren kaum eine Rolle gespielt haben?
Söldner spielen keine Rolle?!
Dann informier mal über die Regionen, wo es öfters kriegerische Auseinandersetzungen gibt. Dann wirst du sehen welche Rolle Söldner spielen.
Dass es sich seit Ende des Kalten Krieges geändert hat, ist mir schon klar. Aber im 19. Jahrhundert, in den Weltkriegen und der strategischen Planung der USA und der SU im Kalten Krieg ist mir nichts von Söldern bekannt.
In Afrika sind immer mal wieder welche aufgetaucht (Kongo-Müller usw), aber von Söldnern im Konflikt zwischen Nationalstaaten (zB Nahost), also in der Auseinandersetzung mit Wehrpflichtigenarmeen weiß ich nichts.
@ Overkill: Die Abschaffung der Söldnerheere in Europa ist, denke ich, auch durch den Dreißigjährigen Krieg bedingt worden. Zu größeren Schlachten kam es ja nie, warum auch, wenn man ohne sie bequem das Land ausplündern und es sich gut gehen lassen konnte. Ein weiterer Grund, der bereits angesprochen wurde, mag die Verteuerung der Kriegsführung gewesen sein. Vgl. Herfried Münkler: Die neuen Kriege. Sehr interessantes Buch im übrigen.
jetzt fragt sich natürlich marsmensch, wie du das siehst: in der eingangsfrage scheinen söldner und wehrpflichtige noch dasselbe zu sein: keine privatmenschen, sondern bezahlte soldaten - oder sollte dir entfallen sein, dass sowohl "soldat" als auch "söldner" sich von "Sold" ableiten?
Doch kurz nach Ende des 2. WEltkrieges haben ehemalige Mitlgieder des deutschen Afrika Korps für und gegen die Israelischen Siedler gekämpft.Zitat von Marsmensch
Klar bekommen auch Wehrdiesntleistende (Wehrpflicht im Sinne eines Zwangsdienstes lehne ich natürlich ab) Sold, doch für ihre Motivation ist es nicht das entscheidende.
Die Loyalität der Söldner hängt nur vom Sold ab.
Mag sein, Söldner und Wehrpflichtige sind aber nun mal nicht dasselbe. Ein Söldner hat kein Interesse daran, irgendjemandes Freiheit zu verteidigen; sein Interesse ist das Geld, dies bestimmt auch seine Loyalität. In den Armeen von Nationalstaaten gibt es zwar sicherlich auch Leute, die auf's Geld scharf sind, aber es finden sich auch viele Leute, die bereit sind, die Freiheit, die ihnen "ihr" Land bietet, zu verteidigen.Zitat von Viviane
schon, das ist aber immer nochnicht dasselbe wie ein bewaffneter bürger, bei dem zumindest die gehorsamspflicht fehlt.
Ein Soldat eines Landes ist gleichzeitig Bürger dieses Landes, ein Bürger unter Waffen also.
Daher ist die Eingangsfrage in Teilen falsch, wenn man Bürger und Berufssoldaten gegenüber stellt, denn Berufssoldaten müssen Bürger des Landes sein.
ahm söldner KÖNNEN dies zumindest auch - also MUSS man jetzt ausländische söldner annehmen?
Lesen hilft - zu Söldnern habe ich doch gar nichts geschrieben.Zitat von Viviane
Ich meinte eigentl eher eine Gegenüberstellung von (sehr vielen) Bürgern, die für kurze Zeit im Notfall Soldat werden bzw Reservisten sind und (wenigen) Bürgern, die ihr ganzes Leben (aktiver) Soldat sind.
http://www.zeit.de/feuilleton/kursbu...nsohn?page=all
^^ Ziemlich langer Text, aber ich fand es sehr interessant. Und Besorgnis erregend.
Wieso empfehle ich an dieser Stelle nicht auch mal wieder
Wilhelm Reich - Massenpsychologie des Faschismus
Die Freiheit wird am Hindukush verteidigt
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