1. Nach den Praktika bin ich mir ziemlich sicher, dass ich Rechtsanwalt werden will
Je nach Mandantschaft ist das eine ziemlich spannende Angelegenheit... Voraussetzung dafür sind ganz klar beide juristische Examen. Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht was man mit einem Magister hier in Deutschland überhaupt anstellen kann. Wirtschaftsrecht ist halt auch so eine Sache... Ein Freund von mir studiert an der Mainzer FH und der juristische Teil kommt nicht im Ansatz an das ran, was wir machen. Hinzu kommt halt, dass du von vorneherein gebunden bist. Einerseits entscheidest du dich zu einem Zeitpunkt für bestimmte Rechtsbereiche, zu dem sich deine Interessen noch ziemlich wandeln können und zum anderen wirst du nicht streitend vor Gericht auftreten können (was ja doch zumindest einen Gewissen Reiz ausübt
).
2. Ich bin jetzt im 6. Semester und finde die Klausuren bisher ziemlich machbar, durchgefallen bin ich bisher noch in keiner . Klar, man muss schon was tun, aber ich behaupte einfach mal mit 1-2 Stunden am Tag würde man gut im Soll liegen (nur sind es bei mir dann eher mal 0 Stunden zu Beginn des Semesters, gerade im Sommer, und 5-10 vor einer Klausur
). Die Notengebung ist halt ein ziemlicher Sonderfall. Zu erreichen sind 18 Punkte, mit 4 besteht man (schaffen trotzdem regelmäßig 60 % nicht) und mehr als 10 (also mit Prädikat) schafft kaum jemand (5-15 %), 18 sind extrem unrealistisch...
3. Wie gesagt in den ersten Studienhälfte sollte man das ganze nicht übertreiben und auch ein Leben führen. Mit zunehmender Examensnähe wird der Aufwand dann höher, nach dem Sommersemester stehen für mich zwei Semester Examensvorbereitung an und ich weiß, dass die Party dann erstmal vorbei ist. Inhaltlich ist es eigentlich wirklich mein Ding. Jeder Fall ist anders so das auswendig Lernen allein nichts nützt, man muss einfach mit dem Gesetz arbeiten können, das vor einem liegt (ja auch in der Klausur, §§ muss und sollte man nicht auswendig lernen
). Das gängige Vorurteil monoton und staubtrocken kann ich nicht bestätigen. Eine Ausnahme bildet da halt das öffentliche Recht, das war für mich gerade als Anfänger ne ziemlich bittere Pille aufgrund der ganzen Details die man wissen musste (Sozialkunde in der schlimmsten Form).
4. Ich studiere in Mainz, für Jura ist das eigentlich ne recht ordentliche Uni. Wir haben einige echte Superstars ihres Rechtsgebiets aber das ist sowieso Schall und Rauch. Es gibt extrem wenige gute Vorlesungen, Nacharbeiten muss man eh alles selbst, so dass ich mittlerweile fast gar keine mehr besuche. Mainz hat eine ziemlich gute juristische Bibliothek (Focus Ranking Platz 3 oder sowas), zum Nacharbeiten und auch für Hausarbeiten relativ wichtig. Als ich angefangen habe, war das Fach nicht zulassungsbeschränkt, jeder durfte (die Jahre davor 2,6er Abi-Schnitt o. 3 Wartesemester, wäre bei mir beides genau hingekommen
). Mittlerweile ist der NC wahrscheinlich wirklich übel, da im Moment halb Hessen in Mainz studieren will wegen fehlender Studiengebüren.
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