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Overkill
Das ist ein weit verbreiteter Trugschluss respektive Irrglaube. Aufstände gibt es dann, wenn sich ein repressives System liberalisiert, die Menschen dies mitbekommen und ihre Erwartungen die tatsächlichen Entwicklungen bei weitem übersteigen. Aus dieser Ungeduld entsteht der Nährboden für Aufstände und Revolutionen. Beispiele wären die französische Revolution, die russischen Revolutionen von 1905 und 1917, die deutschen Revolutionen von 1848, 1918/19 und 1989, die sowjetische Anfang der 1990er Jahre und die Nelkenrevolution in Portugal. Als unter Stalins Zwangsregime die Menschen scharenweise verhungert sind, blieb ein Aufstand aus. Der Steckrübenwinter im ersten Weltkrieg brachte keinen Aufstand. In den Jahren von 1945 bis 1948 gab es keinen Aufstand in Deutschland. In China wartet man bis heute auf einen Aufstand.
Erst wenn es den Menschen so gut geht, dass sie sich über eine Revolution Gedanken machen können, tun sie das auch. Und das geschieht nicht dann, wenn es ihnen dreckig geht.
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