Hey Leute,
Ich kenne mich mit Schulrecht überhaupt nicht aus, vielleicht hat einer von euch schonmal ähnliches (kaum möglich) oder vergleichbares erlebt. Es geht darum:
- Im Geschichte-LK ist unser Lehrer exakt seit der letzten Klausur aufgrund eines komplizierten Beinbruchs ausgefallen
- Die auf Gestern angesetzte Klausur fand trotzdem statt, obwohl wir 0 Stunden Unterrichts-Vorbereitung dafür gemacht haben
- Der Lehrer hatte uns nur zwei (!) Kapitel aus dem Buch als Stoff für die Klausur angegeben. Das war auch der Grund warum ich den Rest des Kurses nicht überzeugen konnte, dass eine Verlegung der Klausur sinnvoll wäre. Auch Mitglieder der Schulleitung haben in Gesprächen mit uns in etwa verlauten lassen die Klausur würde sehr sehr einfach sein und wir sollen uns doch eine derartige Chance nicht nehmen lassen...
- Weil wir ein kleiner Kurs sind haben wir für diese Klausur nichtmal ein eigenes Klassenzimmer bekommen und mussten mit dem Bio-LK zusammen schreiben.
Nun was ist passiert?
- Die Klausur war eine wahre Ausgeburt der Hölle. Wen ich sagen würde, dass sie die schwerste ist die ich je geschrieben habe würde ich untertreiben, sie war einfach unlösbar. Die Fragen waren alle vollkommen irrsinnig spezifisch und komplex formuliert, in einer Weise, dass wirklich niemand aus dem Kurs erkennen konnte welcher Zeitraum und welche Entwicklungen überhaupt gemeint sind. Die beaufsichtigende Bio-Lehrerin konnte natürlich keinerlei Fragen beantworten... Ich habe mich jetzt den ganzen Nachmittag mit den Fragen auseinander gesetzt und es scheint so zu sein, dass der Stoff den man für die Antworten braucht nur im entferntesten Sinne mit den Fragen überhaupt zu tun haben. Es wurde nach Definition und spezifische Erläuterung anhand von Beispielen von manchen Begriffen gefragt, die noch nichtmal im Stichwortlexikon unseres Geschichtsbuches stehen geschweige denn in unser Stoffgebiet gehören.
- Die Struktur der Klausur war vollkommen abgeändert: Statt 60 Bewertungseinheiten gab es nur noch 40. Es wurde also theoretisch eine Frage weggelassen, praktisch wurde die Quelle nur zur Bedeutungslosigkeit degradiert ( 4 BE) und die anderen 3 Fragen waren dementsprechend gewichtig und ausführlich zu behandeln. (Die konfuseste aller Fragen umfasste 14 Be --> mehr als 1/3 der Gesamtpunktzahl). In der Folge hatten wir statt 90 Minuten nur noch 60 Minuten Bearbeitungszeit. Es gab noch nichtmal liniertes Papier, wir mussten auf dem karierten der Bio-LKler schreiben
Nervig war noch, dass die Bio-Lehrerin ständig Bio-Fragen beantwortet hat, das war wirklich alle 5 Minuten. Die Bio-LKler waren irgendwie nach 45 Minuten mit dem Schreiben fertig und haben nur noch gefragt und gefragt und gefragt... Aber das ist wohl zu erwarten wenn man zwei Klausuren in einen Raum legt.
Nun ist es an unserer Schule unabänderliche Tradition, dass nie eine Klausur in einem LK wiederholt wird. Wir hatten auch dieses Jahr schon einen Chemie-LK mit einem Schnitt von 2.7 Punkten, doch die Schulleitung ist da unbarmherzig.
Gibt es irgendwelche rechtlichen Möglichkeiten eine Klausur anzufechten, die nicht innerhalb der Schule sind? Die Eltern der Kursteilnehmer werden natürlich versuchen Druck auf den Direktor auszuüben, aber meiner Meinung nach kann das nicht zum Erfolg führen - gerade dann möchte er aus ,,Prinzipientreue" seine harte Linie durchziehen. (was ja eigentlich auch richtig ist).
Das hängt wahrscheinlich auch vom Bundesland ab, ich komme aus Bayern und gehe dort auch zur Schule.
Zweite Frage: Wenn man gegen so eine Klausur mit allen Mitteln vorgeht, und gegen den Willen der Schule durchsetzt und dabei das Fehlverhalten der kompletten Fachschaft Geschichte sowie mehrerer Mitarbeiter der Schulleitung aufdeckt... Kann man dann noch Abitur in einem so subjektiven Fach wie Geschichte schreiben? Trotz Zentralabitur werden ja doch alle Arbeiten an der Schule korrigiert
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