09.06.06
Statistisches Bundesamt
Pressemitteilung vom 8. Juni 2006 – 234/06
32.800 Schwangerschaftsabbrüche im ersten Quartal 2006
WIESBADEN – Im ersten Quartal 2006 wurden dem Statistischen Bundesamt rund 32.800 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet und damit etwa 0,7% (200) mehr als im ersten Quartal 2005.
Knapp drei Viertel (71%) der Frauen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 17% zwischen 35 und 39 Jahren. Rund 7% der Frauen waren 40 Jahre und älter. Bei den unter 18Jährigen (Anteil von gut 5%) ging die Anzahl um 8% (- 167) im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal zurück. Gut 40% der Schwangeren hatten vor dem Eingriff noch keine Lebendgeburt.
Fast 98% der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in etwas mehr als 2% der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Bei fast 10% der Schwangerschaftsabbrüche wurde das Mittel Mifegyne.verwendet.
Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant (98%), und zwar zu 79% in gynäkologischen Praxen und 19% ambulant im Krankenhaus. Knapp 5% der Frauen ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.
Diese und viele weitere gesundheitsbezogene Daten finden sich auch unter der Adresse:
www.gbe-bund.de.
Statistisches Bundesamt Postfach 170377
Gruppe VIII A Gesundheit 53029 Bonn
Ref. Schwangerschaftsabbrüche Deutschland
Tel. +49 1888 644-8154 Fax +49 1888 644-8994
schwangerschaftsabbrueche@destatis.de http://www.destatis.de
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Jutta Steidl
Telefon: (01888) 644-8154,
E-Mail:
schwangerschaftsabbrueche@destatis.de
In einer Perssemitteilung fragt die Medienbeauftragte der Christdemokraten für das Leben:
32.800 Abtreibungen in drei Monaten
Alles noch in Ordnung?
Münster, 08.06.2006 – „Die Abtreibungszahlen des 1. Quartals 2006 setzen den gesellschaftlichen Skandal fort. Die Folgen sind ebenso dramatisch wie offensichtlich“, kommentiert Monika Hoffmann, Medienbeauftragte der Christdemokraten für das Leben (CDL) die neuesten Daten des statistischen Bundesamtes. „Der verfassungsrechtlich garantierte Anspruch auf Leben und körperliche Unversehrtheit wurde im 1. Quartal 2006 für 32.776 wehrlose Kinder im Mutterleib zur Farce – 1000 Kindergartengruppen wird es in Zukunft nicht geben, weil die Kinder bereits vor ihrer Geburt getötet wurden.“
Über 97 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Diese Zahlen sind eine klare Aufforderung an den Gesetzgeber endlich die vom Bundesverfassungsgericht angeordnete Überprüfung und Nachbesserungspflicht der Gesetzeslage anzugehen und umzusetzen.
„Die Fristenregelung mit Beratungspflicht kann den Lebensschutz des ungeborenen Kindes nicht ausreichend gewährleisten, sie ist gescheitert“, so Hoffmann. „Die Beratung erfolgt oft nicht im Sinne der Hilfe für werdende Mütter, wie immer wieder kleine Privatinitiativen zeigen.“ So unterstütze das Lebenszentrum in München werdende und bereits zur Abtreibung entschlossene Mütter und rettete dadurch seit dem Jahr 2000 über 500 todgeweihte Babys.“
CDL ist eine Lebensrechtsinitiative innerhalb der CDU/CSU und Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).
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