ich rate zu gar nichts, aber teile gern meine erfahrung..
als ich mit meiner tochter schwanger wurde, war ich zwar nicht mehr minderjährig (ich 19, mein freund 17), aber mit 20 mitten im abitur ein kind zu bekommen ist auch nicht ganz ohne.
bei uns war es so, dass ich schon über den 3. monat hinaus war, als ich merkte, dass ich schwanger bin und deshalb natürlich sowieso keine abtreibung mehr in frage kam.
also gabs noch die option das kind nach der geburt direkt zur adoption frei zu geben... als ich die kleine allerdings erstmal zu spüren begonnen hatte, wars jedoch aus mit der idee.
bei einer abtreibung sind ja eh vorherige beratungsgespräche vorgeschrieben, in denen man die möglichkeit hat sich alles ganz genau anzuhören und dann im bezug auf sein eigenes leben abzuwägen.
die größte frage ist dabei aber sicherlich, ob es deine freundin verkraften kann ein im entstehen begriffenes ungeborenes leben abzutreiben, ob sie die stärke dazu und irgendwie auch die kaltblütigkeit hat..
wir haben unsere tochter also behalten und das war die beste entscheidung, die wir je getroffen haben. es wäre aber auch noch mal ne ganz andere nummer gewesen, zu wissen, dass irgendwo auf der welt das eigene kind rumspaziert..
ob wir es auch ohne die tatkräftige hilfe unserer familien geschafft hätten, weiß ich nicht, aber die ämter können auch erstaunlich viel für einen tun.
je nachdem wie viel ausbildungsgehalt ihr bekommt, bezahlen die beispielsweise die komplette erstausstattung oder eine tagesmutter.
wir haben uns sogar für die ersten vier monate eine vom jugendamt stellen lassen, bei der unsere kleine elfe sogar übernachtet hat. wir waren tagsüber nach der schule die ganze zeit bei ihr, konnten uns aber langsam an die neue situation gewöhnen und von der tagesmutter alles lernen, was es über babybetreuung zu wissen gibt. da wir noch beide schüler waren, wurde die komplett bezahlt.
nach den vier monaten haben wir sie dann nach hause geholt (bzw. damals noch in die wohnung in der ich mit meiner ma gelebt habe) und sie nur noch für die zeit in der wir in der schule gesessen haben, weggebracht.
es kann also funktioniere, muss aber gut organisiert sein.
wieviel unterstützung ihr von seiten des staates bekommen würdet, hängt allerdings nicht nur mit eurer beider einkommen zusammen, sondern hängt auch von den vermögenswerten eurer eltern ab.
deswegen wär es sinnvoll sich das vorher mal alles ausrechnen zu lassen.
wir bekommen inzwischen gar nichts mehr, weil wir zusammen grade zu viel haben um finanziert zu werden..
die organisatorischen und finanziellen dinge sollten allerdings sowieso nicht an erster stelle der überlegungen stehen.
Viel wichtiger ist es sich klar zu machen, was man für ein kind alles in den ersten jahren aufgeben muss und ob man dazu bereit ist.
egoismus..kann man sich von der backe putzen
freiheit und spontanität... ich bin froh, dass ich noch weiß wie man die wörter schreibt und vorher eine zeit hatte, in der ich das voll ausleben konnte..
man muss bereit sein im zweifel immer hinten anzustehen, viel kraft zu investieren, sich aufzuopfern, freiheiten und hobbys aufzugeben oder zumindest vorübergehend auf eis zu legen, ect...
auch der freundeskreis verändert sich automatisch. selbst wenn alle noch vorher sagen, dass die freundschaft bestehen bleibt, sieht das hinterher anders aus. mit ein wenig glück, bleiben ein paar richtig gute, mit den anderen hat man irgendwann keinen gesprächsstoff mehr (wie sollen sie sich auch für die richtige pampers-marke interessieren und welche gläschen gesundheitlich unbedenklich sind^^).
diese opfer, die man gerne bringt, wenn man sein kind liebt, aber dennoch opfer bleiben, sind das entscheidende!
also müsst ihr abwägen, ob ihr bereit dazu seid oder nicht.
die entscheidung für oder gegen das eltern-werden, liegt leider nur bei euch und deshalb kann ich zu nichts wirklich raten..
viel glück auf jeden fall
Lesezeichen